Hydroxychloroquin axcount 200 mg Filmtabletten
Wirkung
Hydroxychloroquin axcount 200 mg Filmtabletten enthalten den Wirkstoff Hydroxychloroquin. Zu beachten ist außerdem die besondere Wirkung von Hydroxychloroquin axcount 200 mg Filmtabletten.
Hydroxychloroquin wurde früher nur zur Behandlung der Malaria gebraucht.
Heute wendet man es vor allem auch bei entzündlichen Bindegewebserkrankungen, zum Beispiel beim Lupus erythematodes, aber auch bei rheumatoiden Gelenkerkrankungen (aus der Gruppe der entzündlich-rheumatischen Erkrankungen) an. Speziell bei der typischen schmetterlingsförmigen und entzündlichen Gesichtsrötung des Lupus erythematodes hat Hydroxychloroquin in der Regel eine gute und lindernde Wirkung. Diese stellt sich aber erst nach Wochen bis Monaten ein.
Zu folgenden Anwendungsgebieten von Hydroxychloroquin sind vertiefende Informationen verfügbar:
Lesen Sie dazu auch die Informationen zu den Wirkstoffgruppen Mittel gegen Malaria, Entzündungshemmer, zu welcher der Wirkstoff Hydroxychloroquin gehört.
Anwendungsgebiete laut Herstellerangaben
- rheumatoide Arthritis bei Erwachsenen
- diskoider und systemischer Lupus erythematodes bei Erwachsenen, Jugendlichen und Kindern
- juvenile Arthritis ohne erkennbare körperliche Ursache bei Kindern und Jugendlichen - in Kombination mit anderen Therapien
- Hautkrankheiten Erwachsener, die durch Sonnenlicht hervorgerufen oder verstärkt werden
Dosierung
Erwachsene (einschließlich älterer Patienten) erhalten entweder 200 oder 400 Milligramm Hydroxychloroquin-Sulfat pro Tag. Der Arzt wird immer die niedrigste wirksame Dosis verschreiben. Bei Patienten, die 400 Milligramm täglich erhalten können, erfolgt die Gabe in aufgeteilten Dosen. Wenn keine weitere Besserung mehr erkennbar ist, kann der Arzt die Dosis auf 200 Milligramm vermindern. Bei Nachlassen des Behandlungserfolges kann die Dauertherapie auf 400 Milligramm täglich erhöht werden.
Auch bei Kindern und Jugendlichen wird der Arzt die niedrigste wirksame Dosis anwenden. Die Dosis sollte 6,5 Milligramm pro Kilogramm Körpergewicht pro Tag nicht überschreiten. Die 200-Milligramm-Tablette ist daher nicht zur Anwendung bei Kindern mit einem Gewicht von weniger als 31 Kilogramm geeignet.
Hydroxychloroquin sammelt sich im Körper an und es dauert mehrere Wochen, bis sich eine spürbare Wirkung einstellt. Leichte Nebenwirkungen hingegen können schon relativ früh auftreten. Sollte bei der Behandlung rheumatischer Erkrankungen innerhalb von sechs Monaten keine Besserung eintreten, wird der Arzt die Behandlung beenden. Bei Erkrankungen, die mit Lichtempfindlichkeit einhergehen, ist das Medikament nur in Zeiten maximaler Lichteinwirkung anzuwenden.
Die Tabletten sind zum Einnehmen bestimmt. Die Einnahme sollte zu einer Mahlzeit oder mit einem Glas Milch erfolgen.
Sonstige Bestandteile
Folgende arzneilich nicht wirksame Bestandteile sind in dem Medikament enthalten:
- hochdisperses Siliciumdioxid
- Hypromellose
- Talkum
- Titandioxid
- Calciumhydrogenphosphat-Dihydrat
- Macrogol 6000
- Maisstärke
- pflanzliches Magnesiumstearat
- Polysorbat 80
Nebenwirkungen
Häufige Nebenwirkungen:
Appetitlosigkeit, Blähungen, Erbrechen, Durchfall, Gewichtsabnahme, Magenschmerzen, Übelkeit.
Gelegentliche Nebenwirkungen:
Benommenheit, Sehstörungen, emotionale Labilität, Hornhauteintrübung, Hörstörung, Hörverlust, Schläfrigkeit, Taubheitsgefühle, Schlafstörungen, Schwindel, Ohrgeräusche (Tinnitus), Verwirrtheit, Unruhe, Kopfschmerzen, Missempfindungen, Abnahme der Muskelkraft, Abschwächung der Sehnenreflexe, Veränderungen der Sinneswahrnehmung, EKG-Veränderungen, Erregungsleitungsstörungen, Herzerkrankung, Nerven-Muskel-Erkrankungen.
Seltene Nebenwirkungen:
Netzhautprobleme mit Gesichtsfeldausfällen, Beeinträchtigung des Farbsehens, Augenflimmern, Sehkraftverlust; Veränderungen der Hautfarbe, Schleimhautverfärbungen, Haarausbleichung, Haarergrauung, Haarausfall, Juckreiz, Lichtempfindlichkeit, Leberschäden, Schuppenflechten-Ausbruch, Porphyrie-Ausbruch (Überschuss an rotem Blutfarbstoff), Ausbruch oder Verschlimmerung einer Myasthenia gravis (Muskelschwächekrankheit).
Sehr selten Nebenwirkungen:
Hautauschläge, Krampfanfälle, Methämoglobinämie (krankhafte Veränderung des roten Blutfarbstoffes).
Vereinzelte Nebenwirkungen:
Veränderungen des Leberfunktionstests, schwere Leberentzündung, schwere Hautentzündung, schwerer Hautausschlag, Psychose, Blutbildveränderungen, Beeinträchtigung der Knochenmarksfunktion.
Wechselwirkungen
Eine Kombination mit Neostigmin oder Pyridostigmin (beides Cholesterinspiegelsenker) kann zu deren Wirkungsabschwächung von Hydroxychloroquin führen. Gleiches gilt für einige Wirkstoffe gegen Bakterien wie Ampicillin.
Bei zeitgleicher Impfung gegen Tollwut kann der gewünschte Schutzeffekt gegen diese Erkrankung abgeschwächt sein.
Weiterhin kann Hydroxychloroquin zur Wirkungssteigerung von Wirkstoffen zur Blutzuckerspiegelsenkung, etwa von Insulinen und Sulfonylharnstoffen, führen.
Folsäureantagonisten wie Methotrexat (ein Immunologikum) können durch Hydroxychloroquin ebenfalls in ihrer Wirkung verstärkt werden. Das gilt auch für Digoxin, einen Wirksoff gegen Herzmuskelschwäche.
Aminoglykosid-Antibiotika und Metronidazol (beides Wirkstoffe gegen Bakterien) können in ihren Nebenwirkungen verstärkt werden. Gleiches gilt für die Schmerzmittel Indometacin und Phenylbutazon.
Auch Pyrimethamin und Mefloquin (beides ebenfalls Mittel gegen Malaria) können durch Hydroxychloroquin in ihren Nebenwirkungen verstärkt werden.
Weiterhin können Nebenwirkungen von anderen Basistherapeutika wie Glukokortikoiden (Wirkstoffe gegen Entzündungen) verstärkt werden. Gleiches gilt für den Harnsäurespiegelsenker Probenecid.
Die kombinierte Einnahme von Hydroxychloroquin mit Alkohol oder MAO-Hemmern (Mittel gegen Depressionen) führt zu Leberschäden.
Aluminiumhaltige Magenmittel (Antazida) können die Aufnahme von Hydroxychloroquin verzögern und damit dessen Wirkung abschwächen. Deshalb sind diese beiden Wirkstoffe mit mindestens vierstündigem Abstand einzunehmen.
Cimetidin (Magenmittel) kann die Ausscheidung von Hydroxychloroquin verzögern und damit die Wirkung verstärken.
Gegenanzeigen
Bei Überempfindlichkeit gegen 4-Aminochinoline oder gegen Chinin (anderer Wirkstoff gegen Malaria) darf Hydroxychloroquin nicht verabreicht werden. Gleiches gilt bei bestehender Netzhauterkrankung im Auge. Auch bei Erkrankungen des blutbildenden Systems oder bei Glucose-6-Phosphat-Dehydrogenase-Mangel ist die Anwendung untersagt. Gleiches gilt bei der Myasthenia gravis (Muskelschwächekrankheit).
In Kombination mit leberschädigenden Wirkstoffen oder mit MAO-Hemmern (Wirkstoffe gegen Depressionen) darf Hydroxychloroquin ebenfalls nicht angewendet werden.
Bei Erkrankungen der Nerven, des Blutes oder des Verdauungstraktes muss eine sorgfältige ärztliche Abwägung von Nutzen und Risiko vor einer Hydroxychloroquin-Behandlung erfolgen. Das gilt ebenso bei Patienten mit Schuppenflechte sowie bei Porphyrie (Erkrankung mit Überschuss des roten Blutfarbstoffs).
Menschen mit Epilepsie müssen während der Therapie konsequent überwacht werden, da durch Hydroxychloroquin Krampfanfälle ausgelöst werden können.
Bei der Behandlung von Patienten mit eingeschränkter Nieren- oder Leberfunktion muss gegebenenfalls die Dosis verändert werden.
Bei den ersten Anzeichen einer Netzhauterkrankung im Auge ist die Behandlung mit dem Wirkstoff abzubrechen.
Was müssen Sie bei Schwangerschaft und Stillzeit beachten?
Hydroxychloroquin kann, während der Schwangerschaft eingenommen, zu Missbildungen und Fehlbildungen des ungeborenen Kindes führen und darf daher während der gesamten Schwangerschaft nicht eingesetzt werden.
Aus Sicherheitsgründen ist vom Stillen abzuraten, da der Wirkstoff in die Milch übergeht. Eine Schädigung des Säuglings wurde bisher nicht nachgewiesen.
Was ist bei Kindern zu berücksichtigen?
Kinder über sechs Jahren und einem Körpergewicht von über 35 Kilogramm dürfen maximal sechs Monate lang mit Hydroxychloroquin behandelt werden. Eine Langzeitanwendung zur Malariavorsorge sollte bei Kindern unterbleiben.
Jüngere Kinder und Kinder mit einem Gewicht unter 35 Kilogramm dürfen nicht mit dem Wirkstoff behandelt werden.
Warnhinweise
- Das Reaktionsvermögen und das Sehvermögen können beeinträchtigt sein und damit die Fähigkeit zur Teilnahme am Straßenverkehr sowie zum Bedienen von Maschinen.
- Wegen der Gefahr bleibender Netzhautschäden ist das Medikament nur unter häufiger augenärztlicher Kontrolle einzusetzen.
- Einmal pro Jahr sollte während der Langzeitbehandlung mit dem Medikament eine Sehkontrolle durchgeführt werden, um erste Vergiftungsanzeichen sofort zu erkennen.
- Während der Behandlung mit dem Medikament werden regelmäßige ärztliche Kontrollen der Reflexe empfohlen.
- Bei Patienten mit Epilepsie hat der Arzt Nutzen und Risiko der Behandlung mit dem Medikament abzuschätzen.
- Vor Beginn einer Dauertherapie mit dem Medikament und im Abstand von zwei Monaten ist eine ärztliche Kontrolle des Blutbildes durchzuführen.
Arzneimittel können allergische Reaktionen auslösen. Anzeichen hierfür können sein:
Hautrötung, Schnupfen, Juckreiz, Schleimhautschwellung, Jucken und Rötung der Augen,
Verengung der Atemwege (Asthma). In seltenen Fällen kann es zum allergischen Schock mit Bewusstlosigkeit
kommen.
Sollten Sie Anzeichen einer allergischen Reaktion wahrnehmen, so informieren Sie umgehend einen Arzt.
Packungsgrößen
Vergleichbare Medikamente
Folgende Tabelle gibt einen Überblick über Hydroxychloroquin axcount 200 mg Filmtabletten sowie weitere Medikamente mit dem Wirkstoff Hydroxychloroquin (ggf. auch Generika).
Disclaimer:
Bitte beachten: Die Angaben zu Wirkung, Nebenwirkungen und Wechselwirkungen sowie zu Gegenanzeigen und Warnhinweisen beziehen sich allgemein auf den Wirkstoff des Medikaments und können daher von den Herstellerangaben zu Ihrem Medikament abweichen. Bitte fragen Sie im Zweifel Ihre*n Arzt*Ärztin oder Apotheker*in oder ziehen Sie den Beipackzettel Ihres Medikaments zurate.