Höllenstein-Ätzstift
Wirkung
Höllenstein-Ätzstift enthält den Wirkstoff Silbernitrat. Zu beachten ist außerdem die besondere Wirkung von Höllenstein-Ätzstift.
Eine einprozentige Silbernitrat-Lösung dient als antiseptisches Mittel. So kommt sie beispielsweise bei Neugeborenen unmittelbar nach der Geburt als einmalige, vorbeugende Gabe gegen Augeninfektionen durch Bakterien (insbesondere Bindehautentzündung durch den Erreger der Gonorrhöe) zur Anwendung (Credé-Prophylaxe).
In Form leicht löslicher Kristalle oder als gegossener Stift soll Silbernitrat Warzen und andere Hautveränderungen veröden.
In homöopathischen Zubereitungen wird Silbernitrat zur Behandlung von Entzündungen des Mund- und Rachenraums eingesetzt.
Zu folgenden Anwendungsgebieten von Silbernitrat sind vertiefende Informationen verfügbar:
Lesen Sie dazu auch die Informationen zur Wirkstoffgruppe antiseptische Mittel, zu welcher der Wirkstoff Silbernitrat gehört.
Anwendungsgebiete laut Herstellerangaben
- Ätzen von überschießendem, bei Verletzung und Entzündung auftretendem zellreichem Gewebe, Warzen, schlecht heilenden Geschwüren, Hautschrunden und anderen Hautwucherungen, zum Beispiel Feigwarzen nach vorheriger Gewebsuntersuchung
Dosierung
Den Stift an der Spitze mit etwas Wasser anfeuchten und die Hautwucherung oder Warze mehrfach punktgenau betupfen. Die behandelte Stelle färbt sich in kurzer Zeit schwarz und wird dann über einige Tage hinweg vom umgebenden Gewebe abgestoßen. Sollte die Therapie nicht erfolgreich gewesen sein, kann sie wiederholt werden.
Sonstige Bestandteile
Folgende arzneilich nicht wirksame Bestandteile sind in dem Medikament enthalten:
- Kaliumnitrat
Nebenwirkungen
Seltene Nebenwirkungen bei Anwendung am Auge:
Brennen, Schwellungen, Rötungen, Flüssigkeitsabsonderungen, Bindehautentzündung.
Seltene Nebenwirkungen bei Anwendung auf der Haut:
Überempfindlichkeit (Rötung, Brennen, Juckreiz).
Besonderheiten:
Die Nebenwirkungen am Auge klingen meist innerhalb von zwei bis vier Tagen folgenlos ab. In sehr seltenen Fällen können sie aber eine bestehende Infektion verschleiern.
Silbernitratlösung führt zu einer schwärzlichen Verfärbung der Haut, die erst mit Abschilferung der oberen Hautschichten verschwindet.
Wechselwirkungen
Wechselwirkungen mit anderen Wirkstoffen sind bei vorschriftsmäßiger Anwendung silbernitrathaltiger Präparate nicht bekannt.
Gegenanzeigen
Bei Überempfindlichkeit gegen Silbernitrat darf der Wirkstoff nicht eingesetzt werden.
Von einer Anwendung einprozentiger Silbernitrat-Lösung am Auge ist abzusehen, wenn Hornhautverletzungen, Bindehautentzündung oder Augeninfektionen mit Chlamydien vorliegen.
Silbernitrathaltige Präparate dürfen nicht auf entzündete Haut oder Schleimhäute aufgetragen werden.
Was müssen Sie bei Schwangerschaft und Stillzeit beachten?
Silbernitrat sollte während Schwangerschaft und Stillzeit nur nach Rücksprache mit dem Arzt eingesetzt werden, weil die Unbedenklichkeit der Anwendung für Mutter und Kind noch nicht nachgewiesen ist.
Was ist bei Kindern zu berücksichtigen?
Es liegen keine Anwendungsbeschränkungen für silbernitrathaltige Arzneimittel bei Kindern vor. Sicherheitshalber sollte eine Behandlung von Säuglingen und Kleinkindern aber nur nach Rücksprache mit dem Kinderarzt erfolgen.
Warnhinweise
- Mit dem Stift keine gesunde Haut berühren.
Arzneimittel können allergische Reaktionen auslösen. Anzeichen hierfür können sein:
Hautrötung, Schnupfen, Juckreiz, Schleimhautschwellung, Jucken und Rötung der Augen,
Verengung der Atemwege (Asthma). In seltenen Fällen kann es zum allergischen Schock mit Bewusstlosigkeit
kommen.
Sollten Sie Anzeichen einer allergischen Reaktion wahrnehmen, so informieren Sie umgehend einen Arzt.
Packungsgrößen
Vergleichbare Medikamente
Folgende Tabelle gibt einen Überblick über Höllenstein-Ätzstift sowie weitere Medikamente mit dem Wirkstoff Silbernitrat (ggf. auch Generika).
Disclaimer:
Bitte beachten: Die Angaben zu Wirkung, Nebenwirkungen und Wechselwirkungen sowie zu Gegenanzeigen und Warnhinweisen beziehen sich allgemein auf den Wirkstoff des Medikaments und können daher von den Herstellerangaben zu Ihrem Medikament abweichen. Bitte fragen Sie im Zweifel Ihre*n Arzt*Ärztin oder Apotheker*in oder ziehen Sie den Beipackzettel Ihres Medikaments zurate.