Halcion
Wirkung
Halcion enthält den Wirkstoff Triazolam.
Triazolam wird insbesondere zur kurzzeitigen Behandlung von klinisch bedeutsamen Schlafstörungen eingesetzt. Diese können durch Angst, Spannung, Erregung oder innere Unruhe hervorgerufen werden.
Klinisch bedeutsam sind solche Schlafstörungen, die aufgrund einer seelischen Erkrankung oder einer krankhaften Bewusstseinsstörung (wie zum Beispiel einer Angsterkrankung) entstehen. Dazu zählen auch Schlafstörungen, welche mit organischen Erkrankungen des Gehirns einhergehen, und solche vor oder nach einer Operation.
Zu folgenden Anwendungsgebieten von Triazolam sind vertiefende Informationen verfügbar:
Lesen Sie dazu auch die Informationen zu den Wirkstoffgruppen Benzodiazepine, Schlafmittel, zu welcher der Wirkstoff Triazolam gehört.
Anwendungsgebiete laut Herstellerangaben
- Kurzzeitbehandlung schwerer Schlafstörungen
Dosierung
Die Dosierung und Anwendungsdauer sind im Einzelfall von der individuellen Reaktionslage, dem Allgemeinzustand, vom Alter und Gewicht des Patienten sowie von der Art und Schwere des Krankheitsbildes abhängig. Hierbei gilt der Grundsatz, die Dosis so gering und die Behandlungsdauer so kurz wie möglich zu halten.
Dosierung:
In der Regel nehmen Erwachsene eine halbe bis eine Tablette (entsprechend 0,125 bis 0,250 Milligramm Triazolam) ein. Bei älteren Patienten und bei Patienten mit beeinträchtigter Leberfunktion beträgt die empfohlene Dosierung 0,125 Milligramm.
Eine höhere Dosis als 0,250 Milligramm sollte nicht gegeben werden.
Art und Dauer der Anwendung:
Die Tabletten sind teilbar.
Die Tabletten sind mit ausreichend Flüssigkeit (circa einem Glas Wasser) unzerkaut einzunehmen.
Die Tabletten sollten unmittelbar vor dem Schlafengehen eingenommen werden und eine ausreichende Schlafdauer sollte gewährleistet sein.
Die abendliche Einnahme vor dem Schlafengehen sollte nicht auf vollen Magen erfolgen, da sonst die Wirkung verzögert eintreten kann. Abhängig von der Schlafdauer muss mit verstärkten Nachwirkungen am nächsten Morgen gerechnet werden.
Die Behandlung sollte so kurz wie möglich sein.
Nach zweiwöchiger täglicher Einnahme sollte überprüft werden, ob weiter behandelt wird.
Bei längerer Einnahmedauer (länger als einer Woche) sollte beim Absetzen des Wirkstoffs die Dosis schrittweise verringert werden. Hierbei ist das vorübergehende Auftreten von Absetzphänomenen zu berücksichtigen.
Sonstige Bestandteile
Folgende arzneilich nicht wirksame Bestandteile sind in dem Medikament enthalten:
- Indigocarmin (E 132)
- Lactose 1H2O
- Magnesiumstearat
- Maisstärke
- Docusat-Natrium
- hochdisp. Siliciumdioxid
- Mikrokrist. Cellulose
- Natriumbenzoat
Nebenwirkungen
Da der Wirkstoff Triazolam zur Wirkstoffgruppe der Benzodiazepine gehört, können Nebenwirkungen auftreten, die für diese Substanzgruppe typisch sind:
Häufige Nebenwirkungen:
Müdigkeit, Schläfrigkeit, Mattigkeit, Schwindelgefühl, Benommenheit, Reaktionsvermögenseinschränkung.
Seltene Nebenwirkungen:
Libido-Abnahme, Mundtrockenheit.
Nebenwirkungen ohne Häufigkeitsangabe:
Muskelerschlaffung (bei älteren Patienten), Kopfschmerzen, Sprechstörungen, Schwindel, gegensätzliche Reaktionen wie zum Beispiel akute Erregungszustände und Wutanfälle, Erinnerungslücken.
Bei hoher Dosierung und Langzeitbehandlung:
Vorübergehende Bewegungsunsicherheit, Gangunsicherheit, Magen-Darm-Beschwerden.
Speziell für den Wirkstoff Triazolam werden noch folgende Nebenwirkungen genannt:
Häufige Nebenwirkung (vorwiegend zu Behandlungsbeginn und dosisabhängig): Gefühlsdämpfung, gehobene Stimmung, verminderte Wachsamkeit, vermehrtes Schwitzen, gestörte Muskelfunktion, Bewegungsstörungen, undeutliches Sprechen, Doppelbilder.
Gelegentlich Nebenwirkungen:
Herzjagen, Hautreaktionen wie Rötung, Schwellung, Juckreiz.
Seltene Nebenwirkungen:
Schlafwandeln, kurze Bewusstlosigkeit, Enthüllung einer bereits bestehenden Depression.
Besonderheiten:
Die Einnahme von Benzodiazepinen kann zur Abhängigkeit mit Entzugserscheinungen führen. Bereits bei täglicher Anwendung über wenige Wochen kann sich eine Abhängigkeit entwickeln. Dies gilt nicht nur für die missbräuchliche Anwendung besonders hoher Dosen, sondern auch für den üblichen Dosisbereich während einer Behandlung.
Nach längerer Einnahme und plötzlichem Absetzen von Triazolam treten Schlafstörungen und vermehrtes Träumen, Angst, Spannungszustände, Erregung, innere Unruhe, Zittern, Schwitzen, Erhöhung der Krampfbereitschaft mit Auslösen von Krampfanfällen und Psychosen mit Gedächtnisstörungen, Denkstörungen und Wahnvorstellungen auf. Die Behandlung mit dem Wirkstoff sollte daher immer mit langsam verminderten Dosen beendet werden.
Die abendliche Einnahme von Triazolam kann noch am nächsten Morgen zu verminderter Reaktions- und Konzentrationsfähigkeit sowie Restmüdigkeit führen.
Wegen der muskelerschlaffenden Wirkung ist besonders bei älteren Patienten eine erhöhte Sturzgefahr gegeben. Die Patienten müssen daher vor allem bei nächtlichem Aufstehen vorsichtig sein.
Die Wirkstoffgruppe der Benzodiazepine kann zeitlich oder inhaltlich begrenzte Erinnerungslücken verursachen. Diese treten meist einige Stunden nach der Einnahme auf. Die Patienten sollten deshalb dafür sorgen, dass sie nach der Einnahme eine ununterbrochene Schlafdauer von etwa sieben bis acht Stunden einhalten können.
Wechselwirkungen
Triazolam gehört zu der Gruppe der Benzodiazepine. Daraus ergeben sich folgende allgemeine Wechselwirkungen mit anderen Wirkstoffen:- Medikamente, die das Gehirn beeinflussen, wie zum Beispiel Psychopharmaka, Schlaf- und Beruhigungsmittel, opioide Schmerzmittel und Narkosemittel oder auch H1-Antihistaminika und Alkohol, verstärken sich mit Benzodiazepinen in der Wirkung gegenseitig.
- Cimetidin verstärkt und verlängert die Wirkung von Benzodiazepinen, weil es ihren Abbau in der Leber verzögert.
Für Triazolam speziell ist auf folgende Wechselwirkungen zu achten:
- Einige Wirkstoffe, wie die KalziumkanalblockerVerapamil, Diltiazem oder wie die PsychopharmakaParoxetin, Sertralin, Fluvoxamin sowie Isoniazid oder Antibiotika wie beispielsweise Erythromycin, verstärken und verlängern die Wirkung von Triazolam, weil es verzögert abgebaut wird.
- Das Gleiche gilt für die Wirkstoffe gegen Pilzerkrankungen wie Nefazodeon, Ketoconazol und Itraconazol.
Gegenanzeigen
Triazolam darf wie alle Benzodiazepine nicht angewendet werden bei:- einer Überempfindlichkeit gegen Benzodiazepine
- Myasthenia gravis
- schweren Atemstörungen
- Schlaf-Apnoe-Syndrom
- schwerer Leberfunktionsstörung.
Eine besonders sorgfältige ärztliche Überwachung ist erforderlich bei
- Bewegungsablaufstörungen, die vom erkrankten Rückenmark oder Gehirn verursacht werden.
- akuter Vergiftung mit Alkohol, Schlafmitteln oder Schmerzmitteln, Neuroleptika, Antidepressiva und Lithium
- schweren Leberschäden (zum Beispiel Gelbsucht aufgrund eines Gallengangverschlusses)
- schwerer chronischer Atemnot, insbesondere bei akuter Verschlechterung
- Arzneimittelmissbrauch, Alkoholmissbrauch und Drogenmissbrauch in der Erkrankungsvorgeschichte
- gleichzeitigem Alkoholgenuss oder Gebrauch anderer Medikamente
- unzureichender Schlafdauer
- Geisteserkrankungen (Psychosen ) und alleiniger Behandlung von Depressionen und Angststörungen.
Bei älteren Patienten kann die Ausscheidung von Triazolam verlängert sein, was die Wirkung verstärkt. Außerdem können sie empfindlicher auf die Anwendung reagieren, besonders bei einer Herzerkrankung mit schwerer Atemnot. Deshalb sollte der Arzt bei älteren Patienten und Patienten in schlechterem Allgemeinzustand, mit hirnorganischen Veränderungen (Demenz), Kreislaufschwäche und krankhaften Atembeschwerden die individuelle Reaktion auf den Wirkstoff kontrollieren.
Was müssen Sie bei Schwangerschaft und Stillzeit beachten?
Triazolam gelangt über den Mutterkuchen zum Ungeborenen. Es kann sich dort anreichern, was beim Kind zu Überdosierungen mit der Folge von Fehlbildungen und geistigen Einschränkungen führen kann.
Erhalten Mütter während der Schwangerschaft Benzodiazepine als Dauerbehandlung, in hohen Dosen oder während der Geburt, können die Kinder Entzugssymptome wie Atembeschwerden, erschlaffte Muskeln, erniedrigte Körpertemperatur und Trinkschwäche zeigen. Deshalb sollte Triazolam während der Schwangerschaft nur angewendet werden, wenn es der Arzt für zwingend erforderlich hält.
Triazolam geht in die Muttermilch über. Da der Wirkstoff von Neugeborenen wesentlich langsamer abgebaut wird als von Kindern oder Erwachsenen, kommt es zu Atembeschwerden und Trinkschwäche. Es sollte also bei einer Behandlung mit Triazolam entweder nicht gestillt oder abgestillt werden.
Was ist bei Kindern zu berücksichtigen?
Triazolam ist zur Anwendung bei Kindern und Jugendlichen unter 18 Jahren nicht zugelassen.
Warnhinweise
- Die Konzentration im Straßenverkehr und beim Bedienen von Maschinen kann beeinträchtigt sein.
- Bei Alkoholgenuss können sich die dämpfenden Wirkungen gegenseitig verstärken.
- Während der ersten Tage nach Verabreichung sollten gefahrvolle Tätigkeiten (Führen von Maschinen, Führen von Fahrzeugen) unterbleiben.
- Das Reaktionsvermögen kann beeinträchtigt werden.
Arzneimittel können allergische Reaktionen auslösen. Anzeichen hierfür können sein:
Hautrötung, Schnupfen, Juckreiz, Schleimhautschwellung, Jucken und Rötung der Augen,
Verengung der Atemwege (Asthma). In seltenen Fällen kann es zum allergischen Schock mit Bewusstlosigkeit
kommen.
Sollten Sie Anzeichen einer allergischen Reaktion wahrnehmen, so informieren Sie umgehend einen Arzt.
Packungsgrößen
Vergleichbare Medikamente
Folgende Tabelle gibt einen Überblick über Halcion sowie weitere Medikamente mit dem Wirkstoff Triazolam (ggf. auch Generika).
Disclaimer:
Bitte beachten: Die Angaben zu Wirkung, Nebenwirkungen und Wechselwirkungen sowie zu Gegenanzeigen und Warnhinweisen beziehen sich allgemein auf den Wirkstoff des Medikaments und können daher von den Herstellerangaben zu Ihrem Medikament abweichen. Bitte fragen Sie im Zweifel Ihre*n Arzt*Ärztin oder Apotheker*in oder ziehen Sie den Beipackzettel Ihres Medikaments zurate.