Gutron Tabletten
Wirkung
Gutron Tabletten enthalten den Wirkstoff Midodrin. Zu beachten ist außerdem die besondere Wirkung von Gutron Tabletten.
Midodrin wird zur Kreislaufstabilisierung und Blutdrucksteigerung bei zu niedrigem Blutdruck eingesetzt.
In den meisten Fällen lässt sich ein zu niedriger Blutdruck durch allgemeine Maßnahmen wie Ausdauersport, ausreichende Flüssigkeitszufuhr, genügend Schlaf und Wechselduschen bereits gut ausgleichen. Sollte sich der Blutdruck aber so nicht regulieren lassen und kommen zusätzliche Beschwerden wie beispielsweise Schwindel hinzu, kann eine Behandlung mit Midodrin sinnvoll sein. Das Gleiche gilt für starke Blutdruckabfälle beim Aufrichten, Aufsetzen und Aufstellen sowie bei kreislaufbedingten Ohnmachtsanfällen.
Zu folgenden Anwendungsgebieten von Midodrin sind vertiefende Informationen verfügbar:
Lesen Sie dazu auch die Informationen zur Wirkstoffgruppe Alpha-Sympathomimetika, zu welcher der Wirkstoff Midodrin gehört.
Anwendungsgebiete laut Herstellerangaben
- Blutdruckabfall beim schnellen Aufrichten, auch als Folge von Erkrankungen
- Grundsätzlich ist eine Behandlung mit Midodrin nur angezeigt, wenn alle verfügbaren Allgemeinmaßnahmen ausgeschöpft sind und die Behandlung der Grundkrankheit nicht zu einer ausreichenden Kontrolle der Kreislaufstörungen geführt hat.
Dosierung
Zu Beginn der Behandlung wird üblicherweise zwei- bis dreimal täglich eine Tablette gegeben.
Die Dosis kann dann alle drei Tage allmählich nach oben oder unten angepasst werden, je nachdem, wie der Patient auf die Therapie anspricht. Die maximale Tagesdosis beträgt 30 Milligramm Midodrin-Hydrochlorid, verteilt auf drei Gaben. Das entspricht dreimal vier Tabletten. Diese Maximaldosis darf nur in Ausnahmefällen überschritten werden.
Die Tabletten sollten tagsüber in aufrechter Position eingenommen werden. Die letzte Einnahme an einem Tag sollte mindestens vier Stunden vor dem Schlafengehen erfolgen, um einen möglichen Bluthochdruck im Liegen (Liegendhypertonie) zu vermeiden.
Sonstige Bestandteile
Folgende arzneilich nicht wirksame Bestandteile sind in dem Medikament enthalten:
- Magnesiumstearat
- Maisstärke
- Cellulose
- hochdisperses Siliciumdioxid
- Talkum
Nebenwirkungen
Sehr häufige Nebenwirkungen:
Kribbelgefühl und "Ameisenlaufen", Juckreiz (besonders an der Kopfhaut), Gänsehaut, Kältegefühl in der Haut.
Häufige Nebenwirkungen:
Pulsverlangsamung, Herzklopfen, Herzjagen, Herzrhythmusstörungen, bei hoher Dosierung unvollständige Blasenentleerung und Bluthochdruck im Liegen (Liegendhypertonie).
Gelegentliche Nebenwirkungen:
Übelkeit, Verdauungsbeschwerden.
Seltene Nebenwirkungen:
Kopfschmerzen, Unruhe, Erregbarkeit, Reizbarkeit.
Besonderheiten:
Bei Herzklopfen, Kopfschmerzen oder Kopfsausen im Liegen muss der behandelnde Arzt informiert werden. Die Therapie ist möglicherweise zu beenden.
Bei starkem Herzklopfen oder schwerer Pulsschlagverlangsamung muss die Behandlung mit Midodrin abgebrochen werden. Der Arzt wird über eine Alternativtherapie entscheiden.
Wechselwirkungen
Bei gleichzeitiger Gabe von trizyklischen Antidepressiva (Mittel gegen Depressionen), Guanethidin oder Reserpin (beides Wirkstoffe zur Blutdrucksenkung) und Sympathomimetika (stimulieren das vegetative Nervensystem) verstärkt sich die blutdruckerhöhende Wirkung von Midodrin. Ebenfalls zu einem unerwünschten Blutdruckanstieg kommt es in Kombination mit Schilddrüsenhormonen, Antihistaminika (wirken antiallergisch), MAO-Hemmern (wirksam gegen Depression) und Kortikosteroiden (entzündungshemmende Wirkung). Bei diesen Patienten sind regelmäßige Kreislauf- und Blutdruckkontrollen erforderlich.
Durch Atropin wird die gefäßzusammenziehende Wirkung von Midodrin gesteigert und die herzfrequenzsenkende Wirkung abgeschwächt. Eine Dosisanpassung durch den Arzt ist eventuell nötig.
Durch Alpharezeptorenblocker wird der blutdrucksteigernde Effekt von Midodrin aufgehoben.
Der herzfrequenzsenkende Effekt von Betablockern (blutdrucksenkende Wirkung) kann sich durch Midodrin verstärken. Das Gleiche gilt für herzwirksame Glykoside. In diesen Fällen sind engmaschige Kontrollen durch den behandelnden Arzt notwendig.
Gegenanzeigen
Bei bekannter Überempfindlichkeit gegen Midodrin, bei Bluthochdruck oder einem diagnostizierten gutartigen Nebennierentumor (Phäochromozytom) sollten Mittel mit diesem Wirkstoff nicht angewendet werden. Das Gleiche gilt bei krankhaft erhöhten Schilddrüsenhormonen, allgemeinen Gefäßverengungen, Herzkranzgefäßverengung (koronare Herzkrankheit) sowie bei erhöhtem Augeninnendruck (Engwinkelglaukom).
Schmerzhaftes Wasserlassen (wie etwa bei einer gutartigen Prostatavergrößerung) oder erhöhter Blutdruck im Liegen sowie schwere Herzerkrankungen (beispielsweise Einengung an den Herzklappen) schließen den Einsatz von Midodrin ebenfalls aus.
Bei schweren organischen Herz- und Gefäßveränderungen, Herzrhythmusstörungen sowie vergrößerter rechter Herzhälfte sollte eine Behandlung mit dem Wirkstoff Midodrin nur nach sorgfältiger ärztlicher Abwägung von Nutzen und Risiko erfolgen. Ebenso gilt dies bei akuten Nierenerkrankungen, schweren Nierenfunktionsstörungen und Diabetes mellitus (Zuckerkrankheit).
Was müssen Sie bei Schwangerschaft und Stillzeit beachten?
Über die Anwendung in der Schwangerschaft liegen keine Erfahrungen vor. Des Weiteren ist nicht bekannt, ob Midodrin in die Muttermilch übergeht. Darum sollten schwangere Frauen und stillende Mütter nicht mit diesem Wirkstoff behandelt werden.
Was ist bei Kindern zu berücksichtigen?
Kinder unter zwölf Jahren sollten nicht mit diesem Wirkstoff behandelt werden. Über die Anwendung von Midodrin liegen in dieser Altersgruppe keine ausreichenden Erfahrungen vor.
Warnhinweise
- Während der Behandlung mit dem Medikament ist der Blutdruck im Liegen und Sitzen regelmäßig zu überprüfen.
- Bei gleichzeitiger Einnahme von Medikamenten, die Blutdruck oder den Herzschlag beeinflussen, müssen Blutdruck und Puls häufiger kontrolliert werden.
- Ein Therapieabbruch ist bei starken Blutdruckschwankungen erforderlich.
- Das Medikament gehört zu den verbotenen Doping-Mitteln.
- Bei Langzeitbehandlung mit dem Medikament sind regelmäßige Nierenfunktionskontrollen durch den Arzt erforderlich.
- Bei Patienten mit Leberfunktionsstörungen ist eine regelmäßige ärztliche Leberfunktionsüberwachung empfehlenswert.
- Das Medikament muss vor Licht geschützt im Umkarton aufbewahrt werden.
- Das Medikament darf nicht wärmer als 25 Grad aufbewahrt werden.
Arzneimittel können allergische Reaktionen auslösen. Anzeichen hierfür können sein:
Hautrötung, Schnupfen, Juckreiz, Schleimhautschwellung, Jucken und Rötung der Augen,
Verengung der Atemwege (Asthma). In seltenen Fällen kann es zum allergischen Schock mit Bewusstlosigkeit
kommen.
Sollten Sie Anzeichen einer allergischen Reaktion wahrnehmen, so informieren Sie umgehend einen Arzt.
Packungsgrößen
Vergleichbare Medikamente
Folgende Tabelle gibt einen Überblick über Gutron Tabletten sowie weitere Medikamente mit dem Wirkstoff Midodrin (ggf. auch Generika).
Disclaimer:
Bitte beachten: Die Angaben zu Wirkung, Nebenwirkungen und Wechselwirkungen sowie zu Gegenanzeigen und Warnhinweisen beziehen sich allgemein auf den Wirkstoff des Medikaments und können daher von den Herstellerangaben zu Ihrem Medikament abweichen. Bitte fragen Sie im Zweifel Ihre*n Arzt*Ärztin oder Apotheker*in oder ziehen Sie den Beipackzettel Ihres Medikaments zurate.