GRÜNCEF 250/500 Trockensaft

Von: Andrea Lubliner (Pharmazeutin und Fachtexterin für medizinische Fachtexte)
Letzte Aktualisierung: 17.10.2007
Hersteller: GRÜNENTHAL GMBH
Wirkstoff: Cephadroxil
Darreichnungsform: Suspension
Rezeptpflichtig

Wirkung

GRÜNCEF 250/500 Trockensaft enthält den Wirkstoff Cephadroxil. Zu beachten ist außerdem die besondere Wirkung von GRÜNCEF 250/500 Trockensaft.

Cephadroxil wird bei Infektionen durch Cefadroxil-empfindliche Erreger wie etwa Streptokokken eingesetzt. Dazu zählen:
  • Hals-, Nasen-, Ohreninfektionen wie Mandelentzündungen, Nasennebenhöhlenentzündungen oder Mittelohrentzündungen
  • Atemwegsinfektionen wie Infektionen der Bronchien oder bakterielle Lungenentzündungen
  • Entzündungen des Mund- und Rachenraums wie Rachenentzündungen
  • Hautinfektionen und bakteriell bedingte Weichteilentzündungen (wie etwa Abszesse, Furunkel, Borkenflechte (Impetigo contagiosa), Wundrose oder Hauteiterungen)
  • Lymphknotenentzündungen
  • Knocheninfektionen wie Osteomyelitis
  • Gelenkentzündungen.
Der Wirkstoff wird weiterhin zur Behandlung von Cephadroxil-empfindlichen Infektionen der Harn- und Geschlechtsorgane wie
  • Harnwegsinfektionen
  • Nierenbeckenentzündungen
  • Blasenentzündungen
angewendet.

Zu folgenden Anwendungsgebieten von Cephadroxil sind vertiefende Informationen verfügbar:

Lesen Sie dazu auch die Informationen zu den Wirkstoffgruppen Cephalosporine, Antibiotika, zu welcher der Wirkstoff Cephadroxil gehört.

Anwendungsgebiete laut Herstellerangaben

  • Infektionen im Hals-, Nasen- und Ohren-Bereich
  • Infektionen der Atemwege
  • Infektionen der Harnwege
  • Infektionen der Geschlechtsorgane
  • Infektionen im Bereich der Gynäkologie
  • Infektionen im Bereich der Geburtshilfe
  • Infektionen der Haut
  • Infektionen des Weichteilgewebes
  • Infektionen der Knochen
  • Infektionen der Gelenke

Dosierung

Die Erwachsenendosis beträgt normalerweise einmal ein Gramm (zum Beispiel bei Mandel- und Halsentzündung durch Streptokokken) oder zweimal ein Gramm täglich. Je nach Schwere der Erkrankung und Anweisung des Arztes kann die Tagesdosis auf bis zu vier Gramm erhöht werden.
Kinder erhalten durchschnittlich 50 Milligramm/Kilogramm Körpergewicht täglich, aufgeteilt in zwei Einzelgaben. Zur Therapie der Mandel- und Halsentzündung durch Streptokokken ist die halbe Dosis ausreichend. Je nach Schweregrad der Erkrankung und Empfindlichkeit der Erreger kann die
Tagesdosis bis auf 100 Milligramm/Kilogramm Körpergewicht, aufgeteilt in zwei bis drei Einzelgaben, erhöht werden.
Bei Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion muss die individuelle Kreatinin-Clearance beziehungsweise der Kreatininwert im Serum bei der Dosierung zugrunde gelegt werden.
Die Tagesdosis wird bei Mandel- und Halsentzündung durch Streptokokken auf einmal verabreicht und sollte möglichst immer im gleichen Zeitraum eingenommen werden.

Die Flaschen mit Pulver zur Zubereitung von Saft werden zunächst leicht geklopft, um das Pulver zu lockern. Anschließend wird das Wasser portionsweise unter kräftigem Schütteln zugegeben. Die erforderliche Verdünnung ist erreicht und der Saft gebrauchsfertig, wenn der Flüssigkeitsspiegel mit der Oberkante der Markierungslinie auf dem Flaschenetikett übereinstimmt; gegebenenfalls noch etwas Wasser nachfüllen.
Der zubereitete Saft wird dann unverdünnt eingenommen. Vor jeder weiteren Einnahme ist der Saft wieder kräftig zu schütteln.
Ein Messlöffel sind fünf Milliliter gebrauchsfertige Suspension, sie entspricht einer 250-Milligramm- beziehungsweise einer 500-Milligramm-Dosierung.

Sonstige Bestandteile

Folgende arzneilich nicht wirksame Bestandteile sind in dem Medikament enthalten:

  • Aromamischung
  • mikrokrist. Cellulose
  • Natriumbenzoat
  • Polysorbat 40

Nebenwirkungen

Gelegentlich:
Magendrücken, Zungenbrennen, Überempfindlichkeitsreaktionen (Juckreiz, Hautrötung, Hautausschlag, Gelenkschwellungen, Gesichtsschwellungen wie Angioödem, Nesselsucht, Arzneimittelfieber, Nierenentzündungen, Blutarmut wie hämolytische Anämie); vorübergehende Blutbildveränderungen wie Verminderung weißer Blutkörperchen (Leukopenie), Vermehrung bestimmter weißer Blutkörperchen (Eosinophilie), Blutplättchenmangel (Thrombozytopenie) oder Verminderung der Granulozyten (Agranulozytose); Leberfunktionsstörungen, Leberwerteanstieg (Transaminasen).

Selten:
Kopfschmerzen, Müdigkeit, Schwindel, Magen-Darm-
Beschwerden (Bauchschmerzen, Übelkeit und Erbrechen, Durchfall), Blutgerinnungsstörungen, Verminderung bestimmter weißer Blutkörperchen (Neutropenie).

Sehr selten:
Schwere allergische Hautreaktionen (Lyell-Syndrom und Stevens-Johnson-Syndrom bis zum allergischen Schock), Zahnverfärbungen, Sehstörungen.

Nebenwirkungen ohne Häufigkeitsangabe:
Eiweißallergiekrankheit (Serumkrankheit), Gelenkschmerzen, Mundschleimhautentzündungen, Zungenentzündungen (Glossitis), Nahrungsverweigerung, Nervosität, Schlafstörungen, Gallenstau, Lebererkrankungen.

Besonderheiten:
Während einer langfristigen Behandlung mit Cephadroxil kann es zu einem Befall des Dickdarms mit unempfindlichen (resistenten) Bakterien oder Pilzen kommen. Es kann eine Darmentzündung mit Durchfällen folgen (pseudomembranöse Colitis). Die Behandlung mit Cephadroxil ist dann sofort einzustellen und mit geeigneten Antibiotika wie etwa Vancomycin fortzusetzen.

Die langfristige und wiederholte Anwendung von Cephadroxil kann zu Zweitinfektionen (Superinfektionen) mit unempfindlichen (resistenten) Bakterien oder Sprosspilzen führen. Außerdem muss bei Cephalosporinen wie Cephadroxil, die mit Penicillinen strukturverwandt sind, mit Kreuzallergien gerechnet werden.

Wechselwirkungen

Antibiotika, die das Wachstum von Bakterien hemmen, können die Wirkung von Cephadroxil aufheben. Der Wirkstoff sollte deshalb nicht mit Tetrazyklinen, Sulfonamiden oder mit Erythromycin oder Chloramphenicol kombiniert werden.

Bei der Kombination von Cephadroxil mit Aminoglykosid-Antibiotika, den Antibiotika Polymyxin oder Colistin sowie mit bestimmten Entwässerungsmitteln (Schleifendiuretika) besteht die Gefahr einer Nierenschädigung.

Wird Cephadroxil zusammen mit blutgerinnungshemmenden Mitteln wie Antikoagulanzien und Thrombozytenaggregationshemmern verabreicht, so werden deren Wirkung abgeschwächt und es verlängert sich die Gerinnungszeit des Bluts.

Das GichtmittelProbenecid kann die Wirkung von Cephadroxil verstärkten.

Standard-Laboruntersuchungen zur Bestimmung des Eiweiß- und Zuckergehalts im Urin können durch die Anwendung von Cephadroxil gestört werden.

Cephadroxil kann in seltenen Fällen die Wirkung hormoneller Mittel zur Schwangerschaftsverhütung ("Antibabypille", Östrogen-Gestagen-Kombinationen zur Verhütung) abschwächen oder sogar aufheben. Es wird deshalb empfohlen, zusätzliche empfängnisverhütende Maßnahmen wie etwa Kondome zu ergreifen.

Gegenanzeigen

Bei einer Allergie gegen Cephadroxil oder andere Beta-Lactam-Antibiotika darf der Wirkstoff nicht angewendet werden. Patienten mit anderen Allergien oder Asthma bronchiale sollten Cephadroxil nur nach Rücksprache mit dem behandelnden Arzt anwenden, da verstärkt mit Überempfindlichkeitsreaktionen gerechnet werden muss.

Kinder mit einem Körpergewicht unter 40 Kilogramm, die an einer Nierenfunktionsstörung leiden oder sich einer Dialyse unterziehen müssen, dürfen nicht mit Cephadroxil behandelt werden. Bei Neu- und Frühgeborenen ("Frühchen") ist die Behandlung mit dem Wirkstoff nur nach ärztlicher Rücksprache erlaubt.

Bei Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion muss eine Anpassung der Dosierung durch den Arzt erfolgen.

Was müssen Sie bei Schwangerschaft und Stillzeit beachten?

Cephadroxil sollte während der Schwangerschaft nur nach sorgfältiger Abwägung von Nutzen und Risiko durch den Arzt angewendet werden. Der Wirkstoff gelangt durch die Plazenta in das Fruchtwasser und damit in den Embryo. Schädigende Auswirkungen auf das Kind sind allerdings bislang nicht bekannt.

Cephadroxil geht in die Muttermilch und damit in den Säugling über. Bei diesem kann es zu einer Störung der Darmflora kommen, die Durchfall oder eine Darmentzündung durch Sprosspilzbesiedelung zur Folge haben kann. Außerdem besteht die Möglichkeit einer Sensibilisierung des Säuglings, das heißt, bei einem späteren Kontakt mit Cephadroxil könnte es zu einer allergischen Reaktion kommen. Aus diesen Gründen sollte die Behandlung mit dem Wirkstoff auch während der Stillzeit nur nach Rücksprache mit dem Arzt erfolgen.

Was ist bei Kindern zu berücksichtigen?

Bei Neu- und Frühgeborenen ("Frühchen") ist die Anwendung von Cephadroxil nur nach ärztlicher Rücksprache erlaubt. Ältere Kinder und Jugendliche erhalten eine Dosierung, die ihrem Körpergewicht angepasst ist.

Kinder mit einem Körpergewicht unter 40 Kilogramm, die an einer Nierenfunktionsstörung leiden oder sich einer Dialyse unterziehen müssen, dürfen nicht mit dem Cephadroxil behandelt werden.

Warnhinweise

  • Hinweis für Diabetiker: Fünf Milliliter (ein Messlöffel) gebrauchsfertiger Saft entspricht 0,17/0,19 Broteinheiten (BE).

Arzneimittel können allergische Reaktionen auslösen. Anzeichen hierfür können sein: Hautrötung, Schnupfen, Juckreiz, Schleimhautschwellung, Jucken und Rötung der Augen, Verengung der Atemwege (Asthma). In seltenen Fällen kann es zum allergischen Schock mit Bewusstlosigkeit kommen.

Sollten Sie Anzeichen einer allergischen Reaktion wahrnehmen, so informieren Sie umgehend einen Arzt.

Packungsgrößen

Packungsgröße und Darreichungsform
Wirkstoffgehalt (Dosierung pro Milliliter Suspension)
60 Milliliter Suspension
50 Milligramm Cephadroxil
60 Milliliter Suspension
100 Milligramm Cephadroxil
100 Milliliter Suspension
100 Milligramm Cephadroxil

Vergleichbare Medikamente

Folgende Tabelle gibt einen Überblick über GRÜNCEF 250/500 Trockensaft sowie weitere Medikamente mit dem Wirkstoff Cephadroxil (ggf. auch Generika).

Medikament
Darreichungsform

Disclaimer:
Bitte beachten: Die Angaben zu Wirkung, Nebenwirkungen und Wechselwirkungen sowie zu Gegenanzeigen und Warnhinweisen beziehen sich allgemein auf den Wirkstoff des Medikaments und können daher von den Herstellerangaben zu Ihrem Medikament abweichen. Bitte fragen Sie im Zweifel Ihre*n Arzt*Ärztin oder Apotheker*in oder ziehen Sie den Beipackzettel Ihres Medikaments zurate.