GrippHEXAL 500 mg/30 mg Granulat zur Herstellung einer Suspension zum Einnehmen

Von: Andrea Lubliner (Pharmazeutin und Fachtexterin für medizinische Fachtexte)
Letzte Aktualisierung: 17.02.2016
Hersteller: HEXAL AG
Wirkstoffkombination: Acetylsalicylsäure + Pseudoephedrin
Darreichnungsform: Granulat zum Herstellen einer Lösung
Rezeptpflichtig

Wirkung

GrippHEXAL 500 mg/30 mg Granulat zur Herstellung einer Suspension zum Einnehmen enthält die Wirkstoffkombination Acetylsalicylsäure + Pseudoephedrin. Zu beachten ist außerdem die besondere Wirkung von GrippHEXAL 500 mg/30 mg Granulat zur Herstellung einer Suspension zum Einnehmen.

Die Kombination wird bei Erkältungskrankheiten und Schnupfen eingesetzt, um die Nasenschleimhaut abzuschwellen, Gliederschmerzen zu lindern und Fieber zu senken. Bei manchen Herstellern besteht auch die Einschränkug, dass die Kombination nur eingesetzt werden darf, wenn die Schwellung der Nasenschleimhaut mit erkältungsbedingten Schmerzen und Fieber einhergeht.

Zu folgenden Anwendungsgebieten von Acetylsalicylsäure + Pseudoephedrin sind vertiefende Informationen verfügbar:

Lesen Sie dazu auch die Informationen zu den Wirkstoffgruppen nicht-opioide Schmerzmittel, nicht-steroidale Antirheumatika, Alpha-Sympathomimetika, Mittel gegen Erkältungskrankheiten, Schmerzmittel, zu welchen die Wirkstoffkombination Acetylsalicylsäure + Pseudoephedrin gehört.

Anwendungsgebiete laut Herstellerangaben

  • Nasenschleimhautschwellung bei Schnupfen mit erkältungsbedingten Schmerzen und Fieber

Dosierung

Erwachsene und Jugendliche ab 16 Jahren nehmen einen bis zwei Beutel als Einzeldosis ein. Falls notwendig, kann in Abständen von vier bis acht Stunden erneut eine Einzeldosis eingenommen werden. Am Tag dürfen nicht mehr als sechs Beutel angewendet werden.

Das Medikament darf nicht länger als drei Tage eingenommen werden. Wenn die Symptome nach dieser Zeit immer noch bestehen, ist ärztlicher Rat einzuholen.

Die regelmäßige Einnahme von Schmerzmitteln (insbesondere bei Kombinationen) kann zu einer dauerhaften Nierenschädigung führen. Wenn nur eine Art Beschwerden besteht, ist ein Einzelpräparat vorzuziehen.

Sonstige Bestandteile

Folgende arzneilich nicht wirksame Bestandteile sind in dem Medikament enthalten:

  • Hypromellose
  • Sucrose
  • Citronensäure
  • Grapefruit-Aroma

Nebenwirkungen

Nebenwirkungen der Acetylsalicylsäure:
Überempfindlichkeitsreaktionen wie Atembeschwerden, Allergie und Hautreaktionen (insbesondere bei Asthmatikern), Magenschmerzen, Verdauungsstörungen, Magenschleimhautentzündung, Übelkeit und Erbrechen, Durchfall, Magen-Darm-Blutungen, Bluterbrechen, Blutstuhl, Magenschleimhautschäden, Eisenmangel-Blutarmut (in Einzelfällen), Magen-Darm-Geschwüre mit Durchbrüchen (in Einzelfällen), Leberfunktionsstörungen (Transaminasen-Erhöhung), vermehrte Blutungsneigung, Schwindel und Ohrensausen (können Anzeichen einer Überdosierung sein.

Nebenwirkungen von Pseudoephedrin:
Blutdruckanstieg (nicht bei behandeltem Bluthochdruck), Herzrasen, Schlaflosigkeit, Wahnvorstellungen (selten), Harnverhalt (insbesondere bei Patienten mit vergößerter Vorsteherdrüse), Hautreaktionen wie Ausschlag, Nesselsucht, Juckreiz.

Wechselwirkungen

Acetylsalicylsäure (ASS) kann die Wirkung und die Nebenwirkungen folgender Substanzen verstärken:
  • Blutverdünner (Antikoagulanzien und Thrombozytenaggregationshemmer). Besonders gefährlich ist die Kombination mit Clopidogrel und Vitamin-K-Antagonisten (Warfarin, Dicoumarol).
  • das Herzglykosid Digoxin (bei Herzmuskelschwäche)
  • nicht-steroidale Antirheumatika
  • Blutzucker-senkende Wirkstoffe wie Insulin oder orale Antidiabetika
  • das Krebs- und Rheumamittel Methotrexat
  • des AntiepileptikumsValproinsäure
  • Glukokortikoide ("Kortison") zum Einnehmen und Alkohol haben zusammen mit ASS ein erhöhtes Risiko für Magen-Darm-Blutungen.
Folgende Substanzen werden in ihrer Wirkung abgeschwächt:
  • Entwässerungsmittel aus den Wirkstoffgruppen der Aldosteronantagonisten und Schleifendiuretika
  • Blutdrucksenker
  • Gichtmittel.
Pseudoephedrin kann Wirkung und Nebenwirkungen folgender Wirkstoffe verstärken:
  • das Asthma-Mittel Salbutamol (hier vor allem hinsichtlich der Nebenwirkungen auf das Herz)
  • alle Medikamente gegen Depressionen einschließlich der MAO-Hemmer
  • andere Sympathomimetika einschließlich der örtlich anzuwendenden Mittel zur Abschwellung der Nasenschleimhaut.
In ihrer Wirkung abgeschwächt werden Blutdrucksenker wie Guanethidin und Betablocker, aber auch das Parkinson-Mittel Methyldopa.

Besonderheiten:
Beta-2-Sympathomimetika, die als Spray zur Erweiterung der Bronchien bei Asthma dienen, dürfen nach Befragen eines Arztes zusammen mit der Kombination eingesetzt werden.

Gegenanzeigen

Die Kombination darf nicht eingesetzt werden bei
  • Überempfindlichkeit gegenüber Pseudoephedrin, Acetylsalicylsäure oder anderen Salicylaten
  • Magen- oder Zwölffingerdarmgeschwüren sowie krankhaft erhöhter Blutungsneigung wegen der Gefahr von Blutungen
  • schwerem Versagen von Leber oder Niere
  • schwerer, nicht behandelbarer Herzmuskelschwäche
  • schwerem Bluthochdruck
  • schwerer Erkrankung der Herzkranzgefäße (koronare Herzkrankheit)
  • Kombination mit dem Krebs- und Rheumamittel Methotrexat (bei einer Dosierung von 15 Milligramm Methotrexat/Woche oder mehr)
  • gleichzeitiger Einnahme von MAO-Hemmern (gegen Depressionen).
Nur auf Anraten eines Arztes darf die Kombination angewendet werden bei
  • gleichzeitiger Behandlung mit Gerinnungshemmern (Antikoagulanzien) sowie bei Magen-Darm-Geschwüren oder Magen-Darm-Blutungen in der Vorgeschichte wegen der erhöhten Blutungs-Gefahr
  • Funktionsstörungen von Leber oder Niere
  • Überempfindlichkeit gegen andere Entzündungshemmer/Antirheumatika, andere Allergie-erzeugende Stoffe und andere Alpha-Sympathomimetika
  • Schilddrüsenüberfunktion
  • leichtem bis mäßigem Bluthochdruck
  • Zuckerkrankheit (Diabetes mellitus)
  • Durchblutungsstörungen des Herzmuskels (ischämische Herzkrankheit)
  • erhöhtem Augeninnendruck
  • gutartiger Vergrößerung der Vorsteherdrüse (Prostatahypertrophie)
  • älteren Patienten, weil diese besonders empfindlich auf das gehirnwirksame Pseudoephedrin reagieren
  • Asthma, Heuschnupfen und allgemeinen Allergien, Nasenpolypen oder chronischen Atemwegserkrankungen, weil diese Risikofaktoren Atemwegskrämpfe begünstigen
  • geplanten operativen Eingriffen (auch kleineren wie beispielsweise Zahnziehungen), weil mit einer verstärkten Blutungsneigung zu rechnen ist
  • Gicht-Patienten, weil diese auf Acetylsalicylsäure-Gabe mit einem Gichtanfall reagieren können.
Hinweise:
Die Gabe von Acetylsalicylsäure an Kinder mit Fieber kann das lebensbedrohliche Reye-Syndrom auslösen. Daher darf die Kombination ohne ärztlichen Rat nicht bei Kindern unter 16 Jahren angewendet werden.

Bei Patienten, die an einem schweren Mangel des Enzyms Glucose-6-Phosphat-Dehydrogenase leiden, könnte Acetylsalicylsäure eine Blutarmut hervorrufen. Faktoren, die das Risiko dafür erhöhen könnten, sind beispielsweise eine hohe Dosierung, Fieber oder akute Infektionen.

Die langfristige Einnahme von Schmerzmitteln und insbesondere die Kombination mehrerer schmerzstillender Wirkstoffe kann zur dauerhaften Nierenschädigung führen (Analgetika-Nephropathie).

Was müssen Sie bei Schwangerschaft und Stillzeit beachten?

Die Anwendung der Kombination ist in der Schwangerschaft verboten, da es keine Studien gibt, die die Unbedenklichkeit bewiesen hätte. Von Acetylsalicylsäure und allen anderen Hemmstoffen der Prostaglandin-Produktion im Körper weiß man, dass sie die Schwangerschaft und/oder die Entwicklung des Ungeborenen ungünstig beeinflussen. Im letzten Schwangerschaftsdrittel kann der Geburtsvorgang verzögert und die Blutungsneigung verstärkt sein. In Studien an Tieren haben Acetylsalicylsäure und Pseudoephedrin Missbildungen verursacht.

Weil sowohl Acetylsalicylsäure wie Pseudoephedrin in die Milch übergehen, ist die Einnahme während der Stillzeit untersagt.

Was ist bei Kindern zu berücksichtigen?

Bei Kindern kann die Gabe von Acetylsalicylsäure das lebensbedrohliche Reye-Syndrom auslösen. Daher ist die Anwendung der Kombination bei Kindern unter 16 Jahren nicht erlaubt.

Anzeichen des Reye-Syndroms ist vor allem ein unstillbares Erbrechen.

Warnhinweise

  • Die Anwendung des Medikaments kann die Reaktionsfähigkeit beeinträchtigen, vor allem im Zusammenwirken mit Alkohol. Dies ist besonders beim Autofahren zu berücksichtigen.
  • Das Medikament ist nicht für die Anwendung bei Kindern unter 16 Jahren geeignet.
  • Das Medikament darf ohne ärztlichen Rat nicht länger als drei Tage eingenommen werden.
  • Das Medikament kann bei Dopingkontrollen zu positiven Ergennissen führen.
  • Das Medikament enthält Zucker (Sucrose), den manche Patienten schlecht vertragen.
  • Das Medikament enthält pro Beutel Kohlenhydrate im Wert von etwa 0,16 Broteinheiten (BE).
  • Das Medikament darf nicht wärmer als 25 Grad gelagert werden.
  • Das Medikament ist nicht für Kinder und Jugendliche unter 16 Jahren geeignet.

Arzneimittel können allergische Reaktionen auslösen. Anzeichen hierfür können sein: Hautrötung, Schnupfen, Juckreiz, Schleimhautschwellung, Jucken und Rötung der Augen, Verengung der Atemwege (Asthma). In seltenen Fällen kann es zum allergischen Schock mit Bewusstlosigkeit kommen.

Sollten Sie Anzeichen einer allergischen Reaktion wahrnehmen, so informieren Sie umgehend einen Arzt.

Packungsgrößen

Packungsgröße und Darreichungsform
10 Beutel Granulat zum Herstellen einer Lösung
20 Beutel Granulat zum Herstellen einer Lösung

Vergleichbare Medikamente

Folgende Tabelle gibt einen Überblick über GrippHEXAL 500 mg/30 mg Granulat zur Herstellung einer Suspension zum Einnehmen sowie weitere Medikamente mit der Wirkstoffkombination Acetylsalicylsäure + Pseudoephedrin (ggf. auch Generika).


Disclaimer:
Bitte beachten: Die Angaben zu Wirkung, Nebenwirkungen und Wechselwirkungen sowie zu Gegenanzeigen und Warnhinweisen beziehen sich allgemein auf den Wirkstoff des Medikaments und können daher von den Herstellerangaben zu Ihrem Medikament abweichen. Bitte fragen Sie im Zweifel Ihre*n Arzt*Ärztin oder Apotheker*in oder ziehen Sie den Beipackzettel Ihres Medikaments zurate.