Galantamin Glenmark 16 mg/ -24 mg Hartkapseln
Wirkung
Galantamin Glenmark 16 mg/ -24 mg Hartkapseln enthalten den Wirkstoff Galantamin. Zu beachten ist außerdem die besondere Wirkung von Galantamin Glenmark 16 mg/ -24 mg Hartkapseln.
Galantamin wird zur Behandlung der Demenz vom Alzheimer-Typ angewendet. Bei leichten und mittelschweren altersbedingten Hirnleistungsstörungen (Demenz) kann der Wirkstoff Merkfähigkeit, Orientierungsvermögen und Konzentration steigern.
Der Nutzen von Galantamin bei Patienten mit anderen Formen der Demenz oder anderen Formen von Gedächtnisstörungen ist bisher nicht in Untersuchungen belegt worden.
Der Begriff Demenz beschreibt einen Verfall der geistigen Leistungsfähigkeit. Aus verschiedenen Ursachen gehen langsam aber stetig Nervenzellen des Gehirns zugrunde. Die Hälfte aller Demenzen werden von der Alzheimer-Krankheit hervorgerufen. Hier finden sich Ablagerungen im Gehirn, die zum Absterben der Nervenzellen führen.
Zu folgenden Anwendungsgebieten von Galantamin sind vertiefende Informationen verfügbar:
Lesen Sie dazu auch die Informationen zu den Wirkstoffgruppen Cholinesterase-Hemmstoffe, Antidementiva, zu welcher der Wirkstoff Galantamin gehört.
Anwendungsgebiete laut Herstellerangaben
- Alzheimer-Demenz
Dosierung
Das Medikament sollte einmal täglich morgens eingenommen werden, vorzugsweise mit dem Essen. Die Hartkapseln sind mit etwas Flüssigkeit als Ganzes zu schlucken und dürfen nicht zerkaut oder zerkleinert werden. Patienten mit Schluckbeschwerden können die Hartkapseln entleeren und das Pulver zusammen mit etwas Flüssigkeit einnehmen. Allerdings darf der Hartkapselinhalt nicht zerkaut oder zerkleinert werden, um die Langzeitwirkung nicht zu gefährden.
Während der Behandlung muss eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr sichergestellt sein.
Die Diagnose einer wahrscheinlichen Demenz vom Alzheimer-Typ sollte von einem Spezialisten gestellt werden. Die empfohlene Dosis zu Beginn der Behandlung beträgt acht Milligramm Galantamin pro Tag über einen Zeitraum von vier Wochen. Für diese Phase stehen entsprechende Kapseln zur Verfügung.
Verträglichkeit und Dosierung sollten regelmäßig ärztlich überprüft werden, möglichst innerhalb von drei Monaten nach Behandlungsbeginn. Danach sollten der klinische Nutzen von Galantamin und die Verträglichkeit der Behandlung regelmäßig vom Arzt überprüft werden. Die Dauertherapie kann so lange fortgesetzt werden, wie ein erkennbarer Nutzen besteht und die Behandlung mit Galantamin für den Patienten verträglich ist. Eine Beendigung der Therapie wird vom Arzt dann erwogen, wenn kein Effekt mehr erkennbar ist oder wenn der Patient die Behandlung nicht verträgt.
Die anfängliche Dosis der Dauertherapie beträgt 16 Milligramm Galantamin pro Tag und sollte für mindestens vier Wochen aufrechterhalten werden. Eine Steigerung der Dosis auf 24 Milligramm pro Tag sollte individuell nach sorgfältiger Beurteilung der Behandlung durch den Arzt in Betracht gezogen werden. Bei einzelnen Patienten, die bei der Gabe von 24 Milligramm pro Tag keinen verbesserten Behandlungserfolg zeigen oder die diese Dosis nicht vertragen, kann wieder auf 16 Milligramm täglich zurückgegangen werden.
Sonstige Bestandteile
Folgende arzneilich nicht wirksame Bestandteile sind in dem Medikament enthalten:
- Hypromellose
- Magnesiumstearat
- mikrokristalline Cellulose
- Titandioxid (E 171)
- Eisenoxide und -hydroxide (E 172)
- Ethylcellulose
- Gelatine
Nebenwirkungen
Sehr häufige Nebenwirkungen:
Übelkeit und Erbrechen.
Häufige Nebenwirkungen:
Appetitminderung, Bauchschmerzen, Schwindel, Verwirrtheit, Müdigkeit, Schlafstörungen, Kopfschmerzen, Harnwegsinfektionen, "laufende" Nase.
Seltene Nebenwirkungen:
Blutkaliumwertabsenkung, Herzschlagverlangsamung, kurze Ohnmacht, Kreislaufprobleme bis hin zum Kollaps, Krampfanfälle, Halluzinationen, grundloses Aufgeregtsein ohne, Aggressivität, schwere Hautreaktionen (Stevens-Johnson-Syndrom, akuter allgemeiner pustelförmiger Hautausschlag, Erythema multiforme).
Sehr seltene Nebenwirkungen:
Vermehrtes Schwitzen, Muskelzuckungen, Zittern, Parkinson-Krankheit-Verschlechterung, Muskelschwäche, Lähmungen, vermehrter Speichelfluss, Magen-Darm-Krämpfe, Durchfall, Atemwegskrämpfe, spontaner Tränenfluss, Pupillenverengung, Schluckbeschwerden, niedriger Blutdruck, Magenblutungen, Darmblutungen, Flüssigkeitsverlust, Austrocknung.
Vereinzelt auftretende Nebenwirkungen:
Herzstillstand.
Besonderheiten:
Die Nebenwirkungen wie Appetitminderung, Übelkeit und Erbrechen treten häufiger bei Frauen und meist nur in den ersten Wochen der Behandlung auf. Bei Frauen können auch menstruationsartige Blutungen vorkommen.
Galantamin kann Herzrhythmusstörungen verursachen, die dann zu kurzer Ohnmacht und Stürzen führen. In solchen Fällen muss der Arzt die Herzfunktion per EKG überprüfen.
Kommt es zu ersten Anzeichen einer Hautreaktion, muss die Behandlung mit dem Wirkstoff sofort abgebrochen werden.
Wechselwirkungen
Durch Galantamin wird die Wirkung von opioiden Schmerzmitteln, Schlafmitteln und Barbituraten) verstärkt.
Gemeinsam mit anderen Cholinergika beziehungsweise mit anderen Esterasehemmern kann es besonders leicht zur Überdosierung mit Vergiftungserscheinungen kommen. Insbesondere bei Patienten mit der Muskelerkrankung Myasthenia gravis kann dann eine cholinerge Krise auftreten, die sich durch Muskelkrämpfe bis hin zur lebensbedrohlichen Atemstörung äußert.
Bei Patienten, die schon Betablocker einnehmen, kann es bei gleichzeitiger Gabe von Galantamin zu einer bedrohlichen Herzschlagverlangsamung kommen.
Anticholinergika wie beispielsweise Atropin und ähnliche Wirkstoffe wie Mittel gegen Herzrhythmusstörungen (Chinidin, Procainamid), Dipyridamol oder Glucocorticoide vermindern die Wirkung von Galantamin.
Die Wirkung von muskellähmenden Wirkstoffen (Muskelrelaxanzien) bei Operationen kann durch Galantamin verlängert (Suxamethonium) oder gehemmt (Curare-artige Muskelentspannungsmittel) werden.
Magensäurehemmende Wirkstoffe wie Cimetidin und Ranitidin können bei gleichzeitiger Gabe die Wirkung von Galantamin verstärken.
Oft angewandte Antidepressiva wie Fluoxetin, Fluvoxamin oder Paroxetin verstärken bei gleichzeitiger Gabe möglicherweise ebenfalls den Effekt und die Nebenwirkungen von Galantamin. Gleiches gilt für Mittel gegen Pilzerkrankungen wie beispielsweise Ketoconazol und Makrolid-Antibiotika wie Erythromycin.
Da Galantamin Herzrhythmusstörungen (QT-Verlängerung)verursachen kann, darf es nicht zusammen mit Medikamenten angewendet werden, die diesen Effekt verstärken. Ein häufig verordneter Wirkstoff mit dieser Eigenschaft ist das Psychopharmakon Citalopram.
Gegenanzeigen
Galantamin darf nicht angewendet werden bei Überempfindlichkeit gegen den Wirkstoff, schweren Leber- oder Nierenfunktionsstörungen, Regenbogenhautentzündung (Iritis), schwerer Schilddrüsenerkrankung (Thyreotoxikose), Magen-Darm-Verschluss (Obstruktionsileus), Verengungen (Stenosen) oder Krämpfen (Spasmen) des Magen-Darm-Trakts sowie der Gallen- oder Harnwege.
Galantamin darf weiterhin nicht eingesetzt werden bei vermehrter Muskulaturspannung (Myotonie), Parkinson-Krankheit, Bronchienverengungen mit Entzündung (spastische Bronchitis), Asthma bronchiale sowie Schock und Kreislaufkrisen nach Operationen oder nach Gabe von Muskelentspannungsmitteln (Muskelrelaxanzien wie Suxamethonium oder Decamethonium.)
Nur nach sorgfältiger Nutzen-Risiko-Abwägung durch den Arzt sollte Galantamin eingenommen werden von Patienten mit Herzschlagverlangsamung, ausgeprägt niedrigem Blutdruck, Herzschwäche, frischem Herzinfarkt oder Magen-Darm-Geschwüren, Krampfanfällen (Epilepsie), Tetanie (Übererregbarkeit der Muskeln und Nerven durch Calcium-Mangel) und Darmentzündungen.
Eine besonders sorgfältige ärztliche Überwachung ist bei frisch am Darm operierten Patienten erforderlich.
Bei Patienten mit Herzrhythmusstörungen und/oder gleichzeitiger Einnahme von Digoxin oder Betablockern, muss der Arzt Galantamin entsprechend niedriger dosieren.
Was müssen Sie bei Schwangerschaft und Stillzeit beachten?
Während der Schwangerschaft und Stillzeit sollte Galantamin nicht angewendet werden, da tierexperimentelle Studien Hinweise auf eine leichte Entwicklungsverzögerung von Ungeborenen und Neugeborenen ergeben haben. Es ist nicht bekannt, ob der Wirkstoff in die Muttermilch übergeht.
Was ist bei Kindern zu berücksichtigen?
Galantamin ist schon aufgrund des Einsatzgebietes für Kinder und Jugendliche nicht geeignet.
Warnhinweise
- Das Medikament kann auch bei bestimmungsgemäßem Gebrauch das Reaktionsvermögen so weit verändern, dass die Fähigkeit zur aktiven Teilnahme am Straßenverkehr oder zum Bedienen von Maschinen beeinträchtigt wird. Dies gilt in verstärktem Maße im Zusammenwirken mit Alkohol.
- Bei Überdosierung des Medikaments kann es zu einer cholinergen Krise mit Muskelzuckungen, Erbrechen, Stuhldrang, Tränenfluss, Speichelfluss, Krampf der Bronchien und Blutdruckabfall bis hin zum lebensbedrohlichem Schock kommen.
- Das Gewicht der Patienten sollte während der Behandlung mit dem Medikament regelmäßig ärztlich kontrolliert werden, um rechtzeitig einen Flüssigkeitsmangel festzustellen.
- Die Behandlung mit dem Medikament darf nur in speziellen Kliniken, Instituten oder bei niedergelassenen Fachärzten mit besonderen Erfahrungen erfolgen.
- Aufgrund der Nebenwirkungen des Medikaments ist die Sturzgefahr und die Gefahr von Unfällen während der Behandlung erhöht.
- Kommt es zu ersten Anzeichen einer Hautreaktion, muss die Behandlung mit dem Medikament sofort abgebrochen werden.
Arzneimittel können allergische Reaktionen auslösen. Anzeichen hierfür können sein:
Hautrötung, Schnupfen, Juckreiz, Schleimhautschwellung, Jucken und Rötung der Augen,
Verengung der Atemwege (Asthma). In seltenen Fällen kann es zum allergischen Schock mit Bewusstlosigkeit
kommen.
Sollten Sie Anzeichen einer allergischen Reaktion wahrnehmen, so informieren Sie umgehend einen Arzt.
Packungsgrößen
Vergleichbare Medikamente
Folgende Tabelle gibt einen Überblick über Galantamin Glenmark 16 mg/ -24 mg Hartkapseln sowie weitere Medikamente mit dem Wirkstoff Galantamin (ggf. auch Generika).
Disclaimer:
Bitte beachten: Die Angaben zu Wirkung, Nebenwirkungen und Wechselwirkungen sowie zu Gegenanzeigen und Warnhinweisen beziehen sich allgemein auf den Wirkstoff des Medikaments und können daher von den Herstellerangaben zu Ihrem Medikament abweichen. Bitte fragen Sie im Zweifel Ihre*n Arzt*Ärztin oder Apotheker*in oder ziehen Sie den Beipackzettel Ihres Medikaments zurate.