Fulvestrant beta 250 mg Injektionslösung in einer Fertigspritze
Wirkung
Fulvestrant beta 250 mg Injektionslösung in einer Fertigspritze enthält den Wirkstoff Fulvestrant.
Fulvestrant wird bei Frauen nach den Wechseljahren eingesetzt, um Brustkrebs zu behandeln. Der Brustkrebs kann örtlich schon fortgeschritten sein oder Tochtergeschwülste (Metastasen) gebildet haben. Voraussetzung ist, dass die Krebszellen eine Bindungsstelle für Östrogene, die weiblichen Geschlechtshormone, aufweisen. Damit ist gesichert, dass der Krebs in seinem Wachstum durch Östrogene gefördert wird.
Fulvestrant wird ausschließlich bei wiederaufgetretenem Brustkrebs eingesetzt, der sich während oder nach einer Antiöstrogen-Therapie entwickelt hat oder während der Behandlung mit einem Antiöstrogen weiter gewachsen ist.
Zu folgenden Anwendungsgebieten von Fulvestrant sind vertiefende Informationen verfügbar:
Lesen Sie dazu auch die Informationen zu den Wirkstoffgruppen Antiöstrogene, Zytostatika, zu welcher der Wirkstoff Fulvestrant gehört.
Anwendungsgebiete laut Herstellerangaben
- Brustkrebs der Frau nach der letzten Regelblutung (Menopause), der durch Östrogen begünstigt wird, schon fortgeschritten ist oder Tochtergeschwulste gebildet hat und trotz Antiöstrogen-Therapie wiedergekehrt ist
- Brustkrebs der Frau nach der letzten Regelblutung (Menopause), der durch Östrogen begünstigt wird, schon fortgeschritten ist oder Tochtergeschwulste gebildet hat und während einer Antiöstrogen-Therapie weiterwächst
Dosierung
Bei erwachsenen Frauen (einschließlich älterer Frauen) beträgt die empfohlene Dosis zwei Fertigspritzen in Abständen von einem Monat.
Zu Beginn der Behandlung wird allerdings zwei Wochen nach der Anfangsdosis eine zusätzliche Dosis gegeben.
Bei leichter bis mittelschwerer Beeinträchtigung der Leberfunktion wird der Arzt das Medikament nur mit Vorsicht angewenden, da es in dem Fall stärker wirken kann.
Sonstige Bestandteile
Folgende arzneilich nicht wirksame Bestandteile sind in dem Medikament enthalten:
- Benzylalkohol
- Benzylbenzoat
- Ethanol (96 %)
- raffiniertes Rizinusöl
Nebenwirkungen
Sehr häufige Nebenwirkungen:
Übelkeit, erhöhte Leber-Enzym-Werte (ALAT, ASAT, ALP), Schwäche, Reaktionen an der Injektionsstelle.
Häufige Nebenwirkungen:
Harnwegsinfektionen, Überempfindlichkeitsreaktionen, Essensverweigerung, Kopfschmerzen, Venenverstopfungen, Hitzewallungen, Erbrechen, Durchfall, Hautausschlag, Rückenschmerzen.
Gelegentliche Nebenwirkungen:
Scheidenpilz, weißer Ausfluss, Scheidenblutungen, Blutungen an der Injektionsstelle, Blutergüsse an der Injektionsstelle.
Besonderheiten:
Essensverweigerung, Venenverstopfungen, erhöhte Leberwerte, Rückenschmerzen, Schwäche und Reaktionen an der Injektionsstelle können auch durch die Grunderkrankung selbst verursacht sein.
Wechselwirkungen
Bisher sind keine Wechselwirkungen mit anderen Wirkstoffen bekannt.
Gegenanzeigen
Bei Überempfindlichkeit gegen Fulvestrant oder schwerer Einschränkung der Leberfunktion darf der Wirkstoff nicht angewendet werden.Nur nach sorgfältiger Nutzen-Risiko-Abwägung durch den Arzt und unter seiner Kontrolle darf Fulvestrant angewendet werden bei
- leichter bis mittelschwerer Einschränkung der Leberfunktion
- schwerer Einschränkung der Nierenfunktion (Kreatinin-Clearance von weniger als 30 Milliliter/Minute)
- Risikofaktoren für Blutgefäßverstopfungen, weil diese durch fortgeschrittenen Brustkrebs gefördert werden. Risikofaktoren sind Rauchen, Übergewicht und höheres Lebensalter
- Osteoporose, weil sich diese durch Fulvestrant verschlechtern kann.
Was müssen Sie bei Schwangerschaft und Stillzeit beachten?
Patientinnen im gebärfähigen Alter müssen während der Behandlung mit Fulvestrant eine zuverlässige Verhütungsmethode anwenden.
Der Wirkstoff darf nicht während der Schwangerschaft verwendet werden. Im Tierversuch konnte er den Mutterkuchen durchdringen und bei den Ungeborenen Missbildungen und Todesfälle hervorrufen. Falls während der Behandlung mit Fulvestrant eine Schwangerschaft eintritt, muss der Arzt die Patientin über die Gefahr für das Ungeborene und das mögliche Risiko einer Fehlgeburt informieren.
Während der Behandlung mit Fulvestrant muss die Frau das Stillen beenden. Fulvestrant geht bei Ratten in die Muttermilch über. Ob dies auch beim Menschen der Fall ist, ist nicht bekannt. Aufgrund möglicher schwerwiegender Nebenwirkungen bei Säuglingen ist die Anwendung während der Stillzeit verboten.
Was ist bei Kindern zu berücksichtigen?
Die Unbedenklichkeit und Wirksamkeit von Fulvestrant bei Kindern von Geburt bis zum Alter von 18 Jahren ist nicht in Studien nachgewiesen. Daher ist die Anwendung in dieser Altersgruppe verboten.
Warnhinweise
- Während der Behandlung mit dem Medikament trat sehr häufig Schwäche auf, die Autofahren und die Bedienung von Maschinen gefährlich macht.
- Der Wirkstoff des Medikaments ist dem Hormon Östrogen in der Gestalt ähnlich, kann daher Messungen der Östrogenkonzentration im Körper stören und zu falsch erhöhten Östrogenwerten führen.
- Die Behandlung mit dem Medikament lässt Dopingkontrollen positiv ausfallen.
- Das Medikament enthält Alkohol in einer Menge, die für Alkoholkranke, Patientinnen mit einer Lebererkrankung oder Epilepsie ein gesundheitliches Risiko ist.
- Das Medikament enthält Rizinusöl, das schwere allergische Reaktionen auslösen kann.
- Das Medikament ist bei zwei bis acht Grad Celsius im Kühlschrank zu lagern.
- Die Fertigspritze ist in der Originalverpackung zu lagern, um den Inhalt vor Licht zu schützen.
Arzneimittel können allergische Reaktionen auslösen. Anzeichen hierfür können sein:
Hautrötung, Schnupfen, Juckreiz, Schleimhautschwellung, Jucken und Rötung der Augen,
Verengung der Atemwege (Asthma). In seltenen Fällen kann es zum allergischen Schock mit Bewusstlosigkeit
kommen.
Sollten Sie Anzeichen einer allergischen Reaktion wahrnehmen, so informieren Sie umgehend einen Arzt.
Packungsgrößen
Vergleichbare Medikamente
Folgende Tabelle gibt einen Überblick über Fulvestrant beta 250 mg Injektionslösung in einer Fertigspritze sowie weitere Medikamente mit dem Wirkstoff Fulvestrant (ggf. auch Generika).
Disclaimer:
Bitte beachten: Die Angaben zu Wirkung, Nebenwirkungen und Wechselwirkungen sowie zu Gegenanzeigen und Warnhinweisen beziehen sich allgemein auf den Wirkstoff des Medikaments und können daher von den Herstellerangaben zu Ihrem Medikament abweichen. Bitte fragen Sie im Zweifel Ihre*n Arzt*Ärztin oder Apotheker*in oder ziehen Sie den Beipackzettel Ihres Medikaments zurate.