Formotop 6 Mikrogramm/ -12 Mikrogramm Novolizer
Wirkung
Formotop 6 Mikrogramm/ -12 Mikrogramm Novolizer enthält den Wirkstoff Formoterol. Zu beachten ist außerdem die besondere Wirkung von Formotop 6 Mikrogramm/ -12 Mikrogramm Novolizer.
Formoterol wird zur Behandlung von Atemwegserkrankungen eingesetzt, bei denen es zu einer Verengung der Bronchien kommt. Hierzu zählen Asthma, COPD (chronisch obstruktive Lungenerkrankung) und chronische Bronchitis. Es dient in erster Linie zur Langzeitbehandlung und sollte stets in Kombination mit einer entzündungshemmenden Therapie (etwa durch Glukokortikoide) angewendet werden.
Zu folgenden Anwendungsgebieten von Formoterol sind vertiefende Informationen verfügbar:
Lesen Sie dazu auch die Informationen zu den Wirkstoffgruppen Beta-2-Sympathomimetika, Antiasthmatika, zu welcher der Wirkstoff Formoterol gehört.
Anwendungsgebiete laut Herstellerangaben
- Lösung von Bronchialkrämpfen und Vorbeugung von Anfällen unter Belastung bei Asthmatikern, bei denen eine Behandlung mit Kortison allein nicht ausreichend ist
- Lösung von Bronchialkrämpfen bei Patienten mit chronischer Verkrampfung der Atemwege (COPD)
Dosierung
Bei Erwachsenen und Jugendlichen ab 13 Jahre beträgt die normale Dosis ein- bis zweimal täglich eine bis zwei Inhalationen des 6 Mikrogramm-Aerosols oder eine des 12 Mikrogramm-Aerosols. Die Dosis kann morgens und/oder abends verabreicht werden. Einige Patienten können vier beziehungsweise zwei Inhalationen ein- bis zweimal täglich benötigen. Die maximale Tagesdosis bei regelmäßiger Anwendung beträgt acht beziehungsweise vier Inhalationen. Bei starken Beschwerden dürfen als Einzeldosis nicht mehr als sechs beziehungsweise drei Inhalationen des Medikaments gleichzeitig angewendet werden.
Zur Vorbeugung von Asthma-Anfällen unter Belastung reichen zwei Inhalationen des 6 Mikrogramm-Aerosols oder eine des 12 Mikrogramm-Aerosols vor der Belastung. Die empfohlene maximale Tagesdosis darf nicht überschritten werden.
Die normale Dosis für Kinder von sechs bis zwölf Jahren beträgt ein- oder zweimal täglich eine bis zwei Inhalationen des 6 Mikrogramm- oder eine Inhalation des 12 Mikrogramm-Aerosols. Manche Kinder benötigen bis zu 24 Mikrogramm Wirkstoff täglich. Dieses entspricht der maximalen Tagesdosis.
Vor Belastungen werden zwei beziehungsweise eine Inhalation genommen. Die empfohlene maximale Tagesdosis darf nicht überschritten werden.
Der Inhalator ist bei der Anwendung immer waagerecht zu halten. Zunächst wird die Schutzkappe entfernt. Drücken Sie dann die große farbige Taste ganz nach unten. Ein lautes Doppelklicken ist zu hören und die Farbe im unteren Kontrollfenster wechselt von Rot auf Grün. Jetzt kann die farbige Taste wieder losgelassen werden. Die grüne Farbe im Kontrollfenster signalisiert, dass der Inhalator zur Inhalation bereit ist. Nun atmen Sie tief aus, umfassen dann mit den Lippen das Mundstück und saugen die Pulverdosis kräftig mit einem langen Atemzug ein. Während dieses Atemzuges muss ein deutliches Klicken hörbar sein, das die korrekte Inhalation anzeigt. Halten Sie den Atem danach noch einige Sekunden an und atmen Sie anschließend normal weiter.
Sonstige Bestandteile
Folgende arzneilich nicht wirksame Bestandteile sind in dem Medikament enthalten:
- eiweißhaltige Lactose
Nebenwirkungen
Häufige Nebenwirkungen:
Herzklopfen (vorübergehend), Kopfschmerzen, Zittern.
Gelegentliche Nebenwirkungen:
Übelkeit; Schwitzen; Unruhe (vorübergehend); Schwindel; Herzrasen; Muskelkrämpfe; Rastlosigkeit; Schlafstörungen, Missempfindungen in Mund und Rachen; Husten; Veränderungen des Zucker- und Fettstoffwechsels.
Seltene Nebenwirkungen:
Herzrhythmusstörungen (Vorhofflimmern; Herzrasen, das vor einem Punkt über den Vorhöfen ausgeht; zusätzliche Herzschläge); Übelkeit; Überempfindlichkeitsreaktionen (wie Juckreiz, Hautausschlag, Rötung); Blutkaliummangel; Blutkaliumüberschuss; Übererregbarkeit, hyperaktive Verhaltensauffälligkeiten, Schlafstörungen, Wahnvorstellungen (vor allem bei Kindern unter zwölf Jahren); Wasseransammlungen in Armen und Beinen (vereinzelt).
Besonderheiten:
Kommt es trotz der Behandlung mit dem bronchienerweiternden Formoterol zu einer Verengung der Bronchialmuskulatur, muss die Behandlung sofort abgebrochen werden.
Wechselwirkungen
Bei gleichzeitiger Anwendung von Formoterol mit Muscarinrezeptor-Antagonisten oder Theophyllin verstärken sich die Wirkungen gegenseitig. Gleiches gilt für die Kombination mit Wirkstoffen wie Levodopa, Levothyroxin, Oxytozin oder Alkohol. Dadurch kommt es auch zu verstärkten Nebenwirkungen wie Herzrhythmusstörungen oder einer Zunahme der Herzfrequenz. Auch durch gemeinsame Anwendung von Formoterol mit einigen gasförmigen Narkosemitteln (beispielsweise Halothan), mit Antiarrhythmika wie Chinidin sowie mit Disopyramid oder Phenothiazin kann es verstärkt zu Herzrhythmusstörungen kommen.
Die Kombination von Formoterol mit H1-Antihistaminika (Mittel gegen Allergien) oder tri- und tetrazyklischen Antidepressiva sowie ebenfalls antidepressiv wirkenden MAO-Hemmern erhöhen die unerwünschten Wirkungen von Formoterol am Herzen wie etwa die Erhöhung der Herzfrequenz oder das Herzstolpern.
Betablocker schwächen die Wirkung von Formoterol ab und können so schwere Verengungen der Bronchien hervorrufen. Das kann auch passieren, wenn die Betablocker nur in Form von Augentropfen gegeben werden.
Wird Formoterol zusammen mit Mitteln zur Blutzuckersenkung wie etwa oralen Antidiabetika eingenommen, kann deren Wirkung abgeschwächt werden.
Entwässerungsmittel (Diuretika), Steroide sowie Abführmittel führen zu einer verstärken Absenkung des Kaliumspiegels im Blut, wenn sie zusammen mit Formoterol angewendet werden. Dies beeinflusst die Herz-Kreislauf-Regulation. Wird der Patient darüber hinaus noch mit Herzglykosiden behandelt, kann es zu Herzrhythmusstörungen kommen.
Gegenanzeigen
Formoterol darf nicht angewendet werden bei:- Überempfindlichkeit gegen den Wirkstoff oder andere Beta-2-Sympathomimetika
- schlecht eingestelltem Blutzuckerspiegel (Diabetes mellitus)
- Überschuss an Schilddrüsenhormonen
- Erkrankungen, die zu einer verminderten Belastbarkeit des Herzens führen wie
- Herzrhythmusstörungen mit schnellem Herzschlag
- hypertrophe obstruktive Kardiomyopathie, bei der der Herzmuskel an Größe zunimmt, ohne dass seine Leistung entsprechend steigt
- Reizleitungsstörungen
- Einengung der Aortenklappe am Herzen.
- schweren Herzerkrankungen, insbesonders frischem Herzinfarkt, koronarer Herzkrankheit, Beschwerden verursachender Herzmuskelschwäche
- Gefäßverstopfungen, Verkalkung, Bluthochdruck und Blutgefäßaussackungen (Aneurysmen)
- Schilddrüsenüberfunktion
- schwer kontrollierbarem Diabetes mellitus
- Tumor der Nebenniere (Phäochromozytom).
Was müssen Sie bei Schwangerschaft und Stillzeit beachten?
Formoterol sollte während der Schwangerschaft nicht eingesetzt werden. Dies gilt vor allem für die ersten drei Monate und den Zeitraum kurz vor der Entbindung (wehenhemmender Effekt). Dazwischen ist eine Anwendung nach Abwägung von Nutzen und Risiko durch den behandelnden Arzt möglich.
Es ist nicht bekannt, ob Formoterol in die Muttermilch und damit in den Säugling übergeht. Um Schädigungen des Kindes zu vermeiden, sollte vor der Behandlung mit dem Wirkstoff sicherheitshalber abgestillt werden.
Was ist bei Kindern zu berücksichtigen?
Bei Kindern unter sechs Jahren ist die Anwendung von Formoterol nicht erlaubt. Kinder über sechs Jahren sollen Formoterol nur unter Aufsicht Erwachsener inhalieren.
Warnhinweise
- Treten bei Inhalation des Medikaments Verengungen der Bronchien auf, muss die Behandlung beendet werden.
- Das Medikament sollte stets zusammen mit Glukokortikoiden angewendet werden.
- Bei gleichzeitiger Einnahme des Medikaments mit anderen Wirkstoffen muss der Serumkaliumspiegel regelmäßig vom Arzt kontrolliert werden.
- Ist eine Narkose mit Narkose-Gasen geplant, muss der Narkosearzt von der Einnahme unterrichtet und das Medikament gegebenenfalls zwölf Stunden vorher abgesetzt werden.
- Das Medikament ist für Kinder unter sechs Jahren nicht geeignet.
- Das Medikament kann auch bei bestimmungsgemäßem Gebrauch das Reaktionsvermögen so weit verändern, dass Autofahren und das Bedienen von Maschinen gefährlich sind. Dies gilt in verstärktem Maße im Zusammenwirken mit Alkohol.
- Die Anwendung des Medikaments kann bei Dopingkontrollen zu positiven Ergebnissen führen.
- Das Medikament enthält Lactose (Milchzucker), die von manchen Patienten auch in inhalierter Form schlecht vertragen wird.
- Das Medikament darf nicht wärmer als 25 Grad gelagert werden.
- Das Medikament ist vor Feuchtigkeit geschützt aufzubewahren.
- Kinder bis zu fünf Jahren sollten nicht mit dem Medikament behandelt werden.
Arzneimittel können allergische Reaktionen auslösen. Anzeichen hierfür können sein:
Hautrötung, Schnupfen, Juckreiz, Schleimhautschwellung, Jucken und Rötung der Augen,
Verengung der Atemwege (Asthma). In seltenen Fällen kann es zum allergischen Schock mit Bewusstlosigkeit
kommen.
Sollten Sie Anzeichen einer allergischen Reaktion wahrnehmen, so informieren Sie umgehend einen Arzt.
Packungsgrößen
Vergleichbare Medikamente
Folgende Tabelle gibt einen Überblick über Formotop 6 Mikrogramm/ -12 Mikrogramm Novolizer sowie weitere Medikamente mit dem Wirkstoff Formoterol (ggf. auch Generika).
Disclaimer:
Bitte beachten: Die Angaben zu Wirkung, Nebenwirkungen und Wechselwirkungen sowie zu Gegenanzeigen und Warnhinweisen beziehen sich allgemein auf den Wirkstoff des Medikaments und können daher von den Herstellerangaben zu Ihrem Medikament abweichen. Bitte fragen Sie im Zweifel Ihre*n Arzt*Ärztin oder Apotheker*in oder ziehen Sie den Beipackzettel Ihres Medikaments zurate.