Flutiform k-haler 50 Mikrogramm/5 Mikrogramm/ -125 Mikrogramm/5 Mikrogramm pro Sprühstoß Druckgasinhalation

Von: Andrea Lubliner (Pharmazeutin und Fachtexterin für medizinische Fachtexte)
Letzte Aktualisierung: 02.02.2019
Hersteller: Mundipharma GmbH
Wirkstoffkombination: Fluticason + Formoterol
Rezeptpflichtig

Wirkung

flutiform k-haler 50 Mikrogramm/5 Mikrogramm/ -125 Mikrogramm/5 Mikrogramm pro Sprühstoß Druckgasinhalation enthält die Wirkstoffkombination Fluticason + Formoterol. Zu beachten ist außerdem die besondere Wirkung von flutiform k-haler 50 Mikrogramm/5 Mikrogramm/ -125 Mikrogramm/5 Mikrogramm pro Sprühstoß Druckgasinhalation.

Die Kombination Fluticason + Formoterol wird in Form von Dosieraerosolen zur regelmäßigen Behandlung von Bronchial-Asthma angewendet.

Zielgruppen sind Patienten, die schon getrennt ein Glukokortikoid und ein lang wirksames Beta-2-Sympathomimetikum erhalten oder solche, die mit einem Glukokortikoid und dem bedarfsweisen Einsatz kurz wirksamer Beta-2-Sympathomimetika nicht ausreichend anfallsfrei bleiben.

Je nach Dosierung der beiden Kombinationspartner sind die entsprechenden Medikamente für Kinder ab zwölf Jahren oder nur für Erwachsene geeignet.

Zu folgenden Anwendungsgebieten von Fluticason + Formoterol sind vertiefende Informationen verfügbar:

Lesen Sie dazu auch die Informationen zu den Wirkstoffgruppen Glukokortikoide, Beta-2-Sympathomimetika, Antiasthmatika, zu welchen die Wirkstoffkombination Fluticason + Formoterol gehört.

Anwendungsgebiete laut Herstellerangaben

  • Asthma bei Patienten, bei denen Kortison-Inhalationen und bedarfsweise Inhalationen kurzwirksamer Beta-2-Agonisten nicht ausreichend wirken
  • Asthma bei Patienten, die bereits mit getrennten Inhalationen von Kortison und einem langwirksamen Beta-2-Agonisten ausreichend beschwerdefrei sind

Dosierung

Der Arzt bemisst die Dosierung nach der individuellen Krankheitssituation des Patienten.

Nehmen Sie zweimal täglich zwei Inhalationen (Sprühstöße), in der Regel morgens und abends. Haben Sie weiterhin Asthma-Anfälle, kann der Arzt die Gesamttagesdosis erhöhen, indem er eine höhere Stärke verordnet. Dafür steht ein entsprechend stärker dosiertes Präparat zur Verfügung.

Für einen optimalen Behandlungserfolg ist es erforderlich, das Medikament täglich anzuwenden, auch wenn Sie keine Beschwerden mehr haben.

Der Inhalator muss unmittelbar vor jedem Sprühstoß (Hub) geschüttelt werden, um sicherzustellen, dass der Inhalt gleichmäßig gemischt ist. Atmen Sie dann langsam und so tief wie möglich aus. Halten Sie den Inhalator senkrecht, öffnen Sie die orangefarbene Schutzkappe über dem Mundstück vollständig und umschließen Sie das Mundstück mit den Lippen. Nicht auf das Mundstück beißen. Atmen Sie jetzt langsam und tief durch das Mundstück ein, um einen Sprühstoß (Hub) auszulösen.

Nehmen Sie das Mundstück bei angehaltenem Atem aus dem Mund und schließen Sie die Schutzkappe des Mundstücks. Halten Sie weiterhin den Atem an, solange es Ihnen problemlos möglich ist. Atmen Sie nicht in den Inhalator aus. Wenn der Inhalator beim Schließen der Schutzkappe des Mundstücks einen Sprühstoß freisetzt, haben Sie keine Medikation erhalten und sollten die Schritte 1 bis 5 wiederholen. Für den zweiten Sprühstoß gehen Sie nochmals wie beschrieben vor.

Sonstige Bestandteile

Folgende arzneilich nicht wirksame Bestandteile sind in dem Medikament enthalten:

  • Apafluran
  • Ethanol
  • Natriumcromoglicat

Nebenwirkungen

Gelegentliche Nebenwirkungen:
Kopfschmerzen, Zittern, Benommenheit, Schmeckstörung, Herzklopfen, zusätzliche Herzschläge (von den Herzkammern ausgehend), Verschlimmerung des Asthmas, Sprechstörung, Rachenreizung, Mundtrockenheit, Wasseransammlungen in Armen und Beinen.

Seltene Nebenwirkungen:
Pilzinfektionen im Mund, akute Nebenhöhlenentzündung, ungewöhnliche Träume, Aufregung, Schlaflosigkeit, Schwindelgefühl, Angina pectoris, Herzrasen, Atembeschwerden, Husten, Durchfall, Verdauungsstörungen, Hautausschlag, Muskelkrämpfe, Schwäche.

Nebenwirkungen unbekannter Häufigkeit:
seelisch-körperliche Überaktivität, Angstgefühle, Depression, Reizbarkeit, Verhaltensänderungen (überwiegend bei Kindern).

Besonderheiten:
Wie bei allen Glukokortikoiden zur Inhalation kann es insbesondere bei hohen Dosierungen, die über einen längeren Zeitraum verordnet werden, zu Wirkungen im geamten Körper kommen. Diese sind sehr viel weniger wahrscheinlich als bei Glukokortikoiden zur Einnahme. Mögliche Nebenwirkungen im ganzen Körper sind Cushing-Syndrom, Fettansammlungen am Körperstamm, Funktionsstörungen der Nebennieren, Wachstumsverzögerung bei Kindern und Jugendlichen, Abnahme der Knochendichte, grauer Star und grüner Star. Seltener sind eine Reihe seelischer Effekte und Verhaltensänderungen wie seelisch-körperliche Überaktivität, Schlafstörungen, Angstgefühle, Depression oder Reizbarkeit (vor allem bei Kindern). Aus diesem Grund ist eine regelmäßige Untersuchung wichtig und die Beschränkung auf die niedrigste Dosis, mit der sich die Asthma-Anfälle verhindern lassen.

Wie auch bei anderen Inhalationsmedikamenten gegen Asthma kann es nach der Anwendung zu einem Bronchialkrampf mit sofortiger Zunahme von Giemen und Kurzatmigkeit kommen. Diese Erscheinungen können mit der Inhalation eines schnell wirksamen Bronchodilatators blockiert werden. In einem solchen Fall ist die Kombination sofort abzusetzen und der Arzt aufzusuchen.

Ein Funktionsausfall der Nebenniere während der Therapie kann durch bestimmte Umstände begünstigt werden. Solche Situationen sind Verletzungen, Operationen, Infektionen oder eine schnelle Dosisverminderung der Kombination. Die Anzeichen sind eher allgemein und können Essensverweigerung, Bauchschmerzen, Gewichtsverlust, Müdigkeit, Kopfschmerzen, Übelkeit und Erbrechen, niedrigen Blutdruck, Einschränkung des Bewusstseinsgrads, Unterzuckerung und Krampfanfälle umfassen. In Phasen hoher Belastung oder im Rahmen einer geplanten Operation sollte der Arzt befragt werden. Er wird dann ein zusätzliches Antiasthmatikum mit kurzer Wirkung verschreiben.

Wechselwirkungen

Fluticason wird von einem Enzym abgebaut, das von vielen anderen Wirkstoffen in seiner Aktivität gehemmt wird. Dazu gehören die virenhemmenden MittelAtazanavir, Indinavir, Nelfinavir, Ritonavir und Saquinavir, die AntibiotikaClarithromycinund Telithromycin sowie die Pilzmittel Itraconazol und Ketoconazol. Eine möglichse Verstärkung von Wirkung und Nebenwirkungen spielt allerdings nur bei gemeinsamer Langzeitanwendung eine Rolle, die möglichst vermieden werden sollte. Dies gilt insbesondere für Ritonavir, es sei denn, der Arzt hält den Nutzen für größer als das erhöhte Risiko für Nebenwirkungen.

Die Veränderungen im Herzrhythmus und / oder ein Kaliummangel, die sich aus der Verabreichung nicht-kaliumsparender Entwässerungsmittel (wie Schleifendiuretika oder Thiazide und thiazidartige Entwässerungsmittel) ergeben, können durch Beta-2-Sympathomimetika wie Formoterol sehr verstärkt werden. Das gilt besonders bei Überschreiten der empfohlenen Formoterol-Dosis. Auch Xanthin-Derivate (wie Theophyllin, Coffein) und Glukokortikoide können einen möglichen Kaliummangel durch Formoterol verstärken. Gleiches gilt für Patienten, die mit Herzglykosiden behandelt werden. Sie haben dadurch ein erhöhtes Risiko von Herzrhythmusstörungen. Ebenfalls ein erhöhtes Risiko für Herzrhythmusstörungen haben Patienten, die bei einer Operation neben der Kombination eine Narkose mit halogenierten Kohlenwasserstoffen wie beispielsweise Halothan bekommen. Die Gefahr einer Herzrhythmusstörung im Sinne einer QTc-Verlängerung besteht auch zusammen mit trizyklischen Antidepressiva, MAO-Hemmern (sowie in den zwei Wochen unmittelbar nach deren Absetzen), Mittel gegen Psychosen (auch Phenothiazine), den AntiarrhythmikaChinidin, Disopyramid und Procain sowie H1-Antihistaminika.

Darüber hinaus können das Parkinson-MittelL-Dopa, das SchilddrüsenhormonL-Thyroxin, das "Wehenhormon" Oxytocin und Alkohol die Verträglichkeit von Formoterol für das Herz beeinträchtigen.

Eine gleichzeitige Behandlung mit MAO-Hemmern oder Wirkstoffen mit vergleichbaren Eigenschaften wie Furazolidon und Procarbazin kann plötzliche Blutdrucksteigerungen auslösen.

Die gleichzeitige Anwendung anderer Beta-2-Sympathomimetika oder anderer Wirkstoffe mit anregendem Effekt auf das vegetative Nervensystem verstärkt möglicherweise Wirkung und Nebenwirkungen der Kombination. Betablocker und Formoterol können sich hingegen bei gemeinsamer Anwendung gegenseitig in ihrer Wirkung hemmen. Betablocker können darüber hinaus bei Asthmapatienten einen schweren Bronchialkrampf hervorrufen. Daher sollten Patienten mit Asthma normalerweise keine Betablocker erhalten. Auch nicht solche, die als Augentropfen im Rahmen der Therapie des grünen Stars angewendet werden. Allerdings gibt es unter bestimmten Umständen, beispielsweise nach einem Herzinfarkt, möglicherweise keine angemessene Alternative zur Anwendung von Betablockern bei Patienten mit Asthma. In dieser Situation wird der Arzt mit großer Vorsicht solche wählen, die ganz gezielt auf das Herz wirken und die Atemwege kaum beeinflussen.

Gegenanzeigen

Bei Überempfindlichkeit gegen Fluticason oder Formoterol darf die Kombination nicht eingesetzt werden.

Aufgrund der langen Wirkung der Kombination sollte sie nicht zur Behandlung von akuten Asthma-Anfällen angewendet werden, bei denen die Bronchialmuskulatur schnell und kurz wirksam entspannt werden muss. Dafür ist immer ein anderes Medikament vorzuhalten. Auch zur erstmaligen Behandlung von Asthma oder zur Vorbeugung von Anfällen bei Belastung ist die Kombination nicht geeignet.

Während eines Wiederaufflammens oder während einer deutlichen Verschlechterung oder akuten Verstärkung des Asthmas darf keine Behandlung mit der Kombination begonnen werden.

Nur nach sorgfältiger Nutzen-Risiko-Abwägung durch den Arzt und unter seiner Kontrolle darf die Kombination eingesetzt werden bei:
  • Patienten mit Übermaß an Schilddrüsenhormonen (Thyreotoxikose)
  • Geschwulsten der Nebenniere (Phäochromozytom) oder Veränderungen der Nebennierenfunktion durch eine vorausgegangene Therapie mit Glukokortikoiden
  • Zuckerkrankheit (Diabetes mellitus vom Typ 1 oder 2)
  • nicht behobenem Mangel an Kalium im Blut oder Patienten mit Neigung zu niedrigen Kalium-Werten
  • schweren Leberstörungen, da sie zur Ansammlung der Wirkstoffe im Körper und mehr Nebenwirkungen führen können
  • Herzmuskelerkrankung, bei der der Herzmuskel verdickt und funktionsgestört ist
  • angeborener Verengung der Herzschlagader unterhalb einer Herzklappe
  • schwerem Bluthochdruck
  • Störungen der Reizleitung am Herzen wie einer Verlängerung des QTc-Intervalls
  • Aussackungen an den Blutgefäßen oder anderen schweren Erkrankungen des Herz-Kreislauf-Systems wie Durchblutungsstörungen der Herzkranzgefäße, Herzrhythmusstörungen oder schwere Herzmuskelschwäche.

Was müssen Sie bei Schwangerschaft und Stillzeit beachten?

Zur Anwendung von Fluticason oder Formoterol bei schwangeren
Frauen, entweder alleine oder gemeinsam, aus getrennten Inhalatoren oder als Kombination angewendet, gibt es nur wenige Daten. Aus Tierexperimenten ergaben sich schädliche Wirkungen auf die Nachkommen. Daher wird der Einsatz der Kombination während der Schwangerschaft nicht empfohlen. Der Arzt wird sie nur verschreiben, wenn der erwartete Nutzen bei der Mutter größer ist als jedes mögliche Risiko für das Kind. In diesem Fall sollte die niedrigste wirksame Dosis angewendet werden, die erforderlich ist, um die Asthma-Beschwerden zu unterdrücken. Gleiches gilt für die Anwendung zur Asthmatherapie während der Entbindung, weil Formoterol die Muskeltätigkeit der Gebärmutter hemmt.

Es ist nicht bekannt, ob Fluticason oder Formoterol in die Muttermilch ausgeschieden werden. Ein Risiko für das gestillte Kind kann nicht ausgeschlossen werden. Daher wird der Arzt entscheiden, ob abgestillt oder die Behandlung unterbrochen wird. Dabei ist der Nutzen des Stillens für das Kind und der Nutzen der Behandlung für die Frau in Betracht zu ziehen.

Was ist bei Kindern zu berücksichtigen?

Bisher wurden nur wenige Studien zur Anwendung der Kombination bei Kindern unter zwölf Jahren unternommen. Bis weitere Daten vorliegen, wird die Kombination nicht für die Anwendung bei dieser Altersgruppe empfohlen.

Alle Kinder, die eine längerfristige Behandlung mit Glukokortikoiden zur Inhalation erhalten, müssen regelmäßig ihr Wachstum ärztlich kontrollieren lassen. Bei Verlangsamung des Wachstums muss die Behandlung vom Arzt neu bewertet werden. Er wird dann versuchen, die Dosis des Glukokortikoids wenn möglich auf die niedrigste Dosis zu vermindern, die eine gute Kontrolle der Asthmabeschwerden erlaubt. Darüber hinaus ist die Befragung eines Spezialisten für kindliche Atemwegserkrankungen zu empfehlen.

Warnhinweise

  • Das Medikament kann einen Dopingtest positiv ausfallen lassen.
  • Kommt es nach der Anwendung zu einem Asthmaanfall, ist die Behandlung zu unterbrechen und ein Arzt aufzusuchen.
  • Das Medikament ist nach dem Öffnen der Siegelfolie noch drei Monate haltbar.
  • Das Medikament darf nicht bei Temperaturen über 25 Grad Celsius, aber auch nicht im Kühlschrank gelagert oder eingefroren werden.
  • Der Behälter steht unter Druck. Er darf nicht über 50 Grad Celsius erhitzt, durchlöchert, aufgebrochen oder verbrannt werden, auch wenn er leer zu sein scheint.

Arzneimittel können allergische Reaktionen auslösen. Anzeichen hierfür können sein: Hautrötung, Schnupfen, Juckreiz, Schleimhautschwellung, Jucken und Rötung der Augen, Verengung der Atemwege (Asthma). In seltenen Fällen kann es zum allergischen Schock mit Bewusstlosigkeit kommen.

Sollten Sie Anzeichen einer allergischen Reaktion wahrnehmen, so informieren Sie umgehend einen Arzt.


Vergleichbare Medikamente

Folgende Tabelle gibt einen Überblick über flutiform k-haler 50 Mikrogramm/5 Mikrogramm/ -125 Mikrogramm/5 Mikrogramm pro Sprühstoß Druckgasinhalation sowie weitere Medikamente mit der Wirkstoffkombination Fluticason + Formoterol (ggf. auch Generika).


Disclaimer:
Bitte beachten: Die Angaben zu Wirkung, Nebenwirkungen und Wechselwirkungen sowie zu Gegenanzeigen und Warnhinweisen beziehen sich allgemein auf den Wirkstoff des Medikaments und können daher von den Herstellerangaben zu Ihrem Medikament abweichen. Bitte fragen Sie im Zweifel Ihre*n Arzt*Ärztin oder Apotheker*in oder ziehen Sie den Beipackzettel Ihres Medikaments zurate.