Flutide Nasal

Von: Andrea Lubliner (Pharmazeutin und Fachtexterin für medizinische Fachtexte)
Letzte Aktualisierung: 12.09.2007
Hersteller: GlaxoSmithKline GmbH & Co. KG
Wirkstoff: Fluticason (als Nasenspray)
Darreichnungsform: Nasenspray
Rezeptpflichtig

Wirkung

Flutide Nasal enthält den Wirkstoff Fluticason (als Nasenspray). Zu beachten ist außerdem die besondere Wirkung von Flutide Nasal.

Der Wirkstoff lässt die Nasenschleimhaut abschwellen und vermindert die Sekretbildung bei Schnupfen und Nasennebenhöhlenentzündungen, wenn diese durch Allergie hervorgerufen sind. Daneben kann der Wirkstoff die Nasenatmung bei vorhandenen Polypen erheblich verbessern.

Zu folgenden Anwendungsgebieten von Fluticason (als Nasenspray) sind vertiefende Informationen verfügbar:

Lesen Sie dazu auch die Informationen zu den Wirkstoffgruppen Glukokortikoide, Entzündungshemmer, zu welcher der Wirkstoff Fluticason (als Nasenspray) gehört.

Anwendungsgebiete laut Herstellerangaben

  • symptomatische Behandlung bei Heuschnupfen und allergischem Dauerschnupfen

Dosierung

Das Medikament ist für die Behandlung sowohl des Heuschnupfens wie des allergischen Dauerschnupfens geeignet und sollte regelmäßig angewendet werden. Bei vorschriftsgemäßem Gebrauch ist eine Wirkung nach wenigen Tagen zu erwarten. Der Arzt wird die niedrigste Dosierung verschreiben, mit der die Beschwerden wirksam unterdrückt werden können.

Erwachsene und Kinder ab zwölf Jahren wenden einmal täglich zwei Sprühstöße für jedes Nasenloch an, vorzugsweise morgens. Im Bedarfsfall kann die Dosis auf zweimal täglich zwei Sprühstöße in jedes Nasenloch erhöht werden. Kinder von vier bis elf Jahren sollten einmal täglich einen Sprühstoß in jedes Nasenloch anwenden. Bei Kindern sollte eine Tagesdosis von vier Sprühstößen nicht überschritten werden.

Es ist sinnvoll, vor der Anwendung die Nase zu putzen.

Sonstige Bestandteile

Folgende arzneilich nicht wirksame Bestandteile sind in dem Medikament enthalten:

  • mikrokristalline Cellulose
  • Benzalkoniumchlorid
  • Carmellose-Natrium (E 466)
  • D-Glukose
  • gereinigtes Wasser
  • Polysorbat 80 (E 433)

Nebenwirkungen

Sehr häufige Nebenwirkungen:
Nasenbluten.

Häufige Nebenwirkungen:
Geschwulste in der Nase.

Seltene Nebenwirkungen:
Überempfindlichkeitsreaktionen einschließlich allergischer Schock, Gesichtssschwellung, Hautausschlag und Nesselsucht.

Besonderheiten:
Wird Fluticason in hoher Dosieung über einen längeren Zeitraum angewendet, können auch allgemeine Nebenwirkungen auftreten. Dazu gehören beispielsweise Muskelschwäche oder Muskelschwund, Schwächung der Knochen, Hauterscheinungen wie Streifen und Blutergüsse, verzögerte Wundheilung, Akne, Steigerung des Augeninnendrucks (Glaukom), Linsentrübung (Grauer Star), Hemmung der Magenschleimproduktion und Wassereinlagerung im Gewebe (Ödeme).

Wechselwirkungen

Fluticason wird von einem bestimmten Enzym (CYP3A4) im Körper abgebaut. Theoretisch ist es daher möglich, dass Wirkstoffe, die die Aktivität des Enzyms hemmen, zu überhöhten Konzentrationen an Fluticason im Körper führen. Aus diesem Grund ist die gemeinsame Verabreichung mit dem AIDS-Wirkstoff Ritonavir verboten, wenn auch für die Anwendung von Fluticason in der Nase andere Wechselwirkungen bis heute nicht bekannt sind.

Gegenanzeigen

Bei Überempfindlichkeit gegen den Wirkstoff darf Fluticason nicht verwendet werden.

Nur nach sorgfältiger Nutzen-Risiko-Abschätzung durvh den Arzt und unter seiner Kontrolle darf Fluticason als Nasenspray angewendet werden bei
  • einer schweren Lebererkrankung, weil dabei möglicherweise mehr Fluticason in das Blut gelangt und allgemeine Nebenwirkungen auftreten können
  • Bedarf von hohen Dosen über einen längeren Zeitraum, weil diese mehr Nebenwirkungen hervorrufen
  • beeinträchtigter Funktion der Nebennierenrinde
  • Patienten mit einer Veränderung des Sehvermögens oder mit erhöhtem Augeninnendruck, Grünem Star und/oder Grauem Star (Katarakt) in der Vorgeschichte, weil Fluticason diese verschlimmern kann.

Was müssen Sie bei Schwangerschaft und Stillzeit beachten?

Es gibt keine ausreichenden Studien zur Anwendung von Fluticason bei schwangeren Frauen. In Tierstudien wurde gezeigt, dass Glukokortikoide Missbildungen einschließlich Gaumenspalten und Wachstumsverzögerungen der Leibesfrucht hervorrufen. Es ist unwahrscheinlich, dass dies bei der Anwendung in der Nase auch der Fall ist, da dabei nur sehr geringe Dosen Fluticason in den Körper gelangen. trotzdem sollte Fluticason während der Schwangerschaft nur angewendet werden, wenn nach Ansicht des Arztes der Nutzen für die Mutter gegenüber den möglichen Risiken für das Kind überwiegt.

Es ist nicht bekannt, ob in der Nase angewendetes Fluticason in die Muttermilch übergeht. Die Anwendung von Fluticason bei stillenden Frauen wird der Arzt nur erwägen, wenn der erwartete Nutzen für die Mutter größer ist als ein mögliches Risiko für das Kind.

Was ist bei Kindern zu berücksichtigen?

Das Wirkstoff kann Kindern ab vier Jahren verabreicht werden, doch machen die Hersteller hier unterschiedliche Angaben. Es ist also unbedingt die Patienteninformation zu beachten und den Vorschriften des Arztes Folge zu leisten.

Bei manchen Kindern, die Glukokortikoide wie Fluticason über die Nase verabreicht bekamen, wurden Wachstumsverzögerungen beobachtet. Es wird daher empfohlen, während einer längerfristigen Behandlung regelmäßig die Körpergröße zu kontrollieren. Wenn das Wachstum verlangsamt ist, sollte der Arzt, wenn möglich, die Dosierung von Fluticason auf die niedrigste Dosierung vermindern, die noch eine wirksame Unterdrückung der Beschwerden gewährleistet. Außerdem ist oft ratsam, einen Kinderarzt hinzuzuziehen.

Warnhinweise

  • Bei der langfristigen Anwendung des Medikaments bei Kindern ist das Wachstum regelmäßig zu kontrollieren.
  • Das Medikament kann bei Dopingkontrollen zu positiven Ergebnissen führen.
  • Nicht anwenden bei Kindern unter vier Jahren
  • Bei allergischem Dauerschnupfen nicht zur Anwendung bei Kindern unter zwölf Jahren geeignet
  • Nicht anwenden bei Überempfindlichkeit gegen Phenethylalkohol oder Benzalkoniumchlorid
  • Enthaltene Hilfsstoffe können Hautreizungen und Bronchienverengung hervorrufen.
  • Die Lagerung sollte nicht über 30 Grad Celsius erfolgen.

Arzneimittel können allergische Reaktionen auslösen. Anzeichen hierfür können sein: Hautrötung, Schnupfen, Juckreiz, Schleimhautschwellung, Jucken und Rötung der Augen, Verengung der Atemwege (Asthma). In seltenen Fällen kann es zum allergischen Schock mit Bewusstlosigkeit kommen.

Sollten Sie Anzeichen einer allergischen Reaktion wahrnehmen, so informieren Sie umgehend einen Arzt.

Packungsgrößen

Packungsgröße und Darreichungsform
Wirkstoffgehalt (Dosierung pro Sprühstoß Nasenspray)
150 Sprühstoß Nasenspray
44,4 Mikrogramm Fluticason (als Nasenspray)

Vergleichbare Medikamente

Folgende Tabelle gibt einen Überblick über Flutide Nasal sowie weitere Medikamente mit dem Wirkstoff Fluticason (als Nasenspray) (ggf. auch Generika).

Medikament
Darreichungsform
Nasenspray
Nasenspray

Disclaimer:
Bitte beachten: Die Angaben zu Wirkung, Nebenwirkungen und Wechselwirkungen sowie zu Gegenanzeigen und Warnhinweisen beziehen sich allgemein auf den Wirkstoff des Medikaments und können daher von den Herstellerangaben zu Ihrem Medikament abweichen. Bitte fragen Sie im Zweifel Ihre*n Arzt*Ärztin oder Apotheker*in oder ziehen Sie den Beipackzettel Ihres Medikaments zurate.