Flupirtin-Aristo 100 mg Hartkapseln
Wirkstoff: Flupirtin
Hinweis
Der Artikel wurde vom Anbieter vom Markt genommen. Sollte dies aus wirtschaftlichen Gründen geschehen sein, ist das Präparat meist noch eine Weile aus Restbeständen erhältlich.
Wirkung
Flupirtin-Aristo 100 mg Hartkapseln enthalten den Wirkstoff Flupirtin. Zu beachten ist außerdem die besondere Wirkung von Flupirtin-Aristo 100 mg Hartkapseln.
Flupirtin ist ein Schmerzmittel, das bei akuten und chronischen Schmerzen zum Einsatz kommt. Die Schmerzskala, die der Wirkstoff abdeckt, reicht dabei von von leichten bis mäßig starken Schmerzen bis hin zu starken bis sehr starken Schmerzen. Flupirtin darf nur bei Erwachsenen gegen akute Schmerzen eingesetzt werden und das nur, wenn eine Behandlung mit anderen Schmerzmitteln (zum Beispiel nicht-steroidale Antirheumatika, schwache opioide Schmerzmittel) nicht möglich ist.
Da es eine muskelentspannende Wirkung hat, ist es besonders gut wirksam bei Schmerzen, die mit Verspannungen der Muskulatur einhergehen. Daher wird Flupirtin bei akuten und chronischen Muskelschmerzen als Mittel der ersten Wahl angesehen.
Aber auch viele andere Schmerzzustände nach Verletzungen, Verbrennungen oder Verätzungen sowie Regelschmerzen, Zahnschmerzen oder Kopfschmerzen können mit Flupirtin behandelt werden.
Zur Linderung von starken bis sehr starken Schmerzen wie beispielsweise bei Arthrose, Migräne oder auch Krebserkrankungen werden höhere Dosierungen des Wirkstoffs verabreicht.
Die Therapie sollte von wöchentlichen ärztlichen Kontrollen der Leberwerte begleitet und bei Anzeichen von Leberschädigungen beendet werden.
Zu folgenden Anwendungsgebieten von Flupirtin sind vertiefende Informationen verfügbar:
- Kopfschmerzen
- Regelschmerzen
- Schmerzen (stark bis sehr stark)
- Migräne
- Zahnschmerzen
- Arthrose
- Schmerzen (leicht bis mäßig stark)
- Krebserkrankungen (allgemein)
Lesen Sie dazu auch die Informationen zu den Wirkstoffgruppen nicht-opioide Schmerzmittel, Schmerzmittel, zu welcher der Wirkstoff Flupirtin gehört.
Anwendungsgebiete laut Herstellerangaben
- akute Schmerzen bei Erwachsenen, wenn sie opioide Schmerzmittel oder nicht-steroidalen Antirheumatika nicht vertragen
Dosierung
Das Medikament darf nur angewendet werden, wenn eine Behandlung mit anderen Schmerzmitteln (beispielsweise nicht-steroidalen Antirheumatika oder schwachen opioide Schmerzmitteln niht vertragen wird.
Der Arzt wird die Dosierung entsprechend der Schmerzstärke und der Befindlichkeit des Patienten anpassen.
Soweit nicht anders verordnet, nehmen Sie drei- bis viermal täglich in möglichst gleichen Zeitabständen eine Hartkapsel unzerkaut mit Flüssigkeit ein. Bei schweren Schmerzzuständen ist eine Dosiserhöhung auf dreimal zwei Kapseln täglich möglich. Es dürfen aber nicht mehr als sechs Kapseln am Tag eingenommen werden.
Die Anwendungsdauer wird individuell nach ärztlicher Verordnung festgelegt. Es wird dabei eine angemessene Schmerzlinderung mit der niedrigsten wirksamen Dosis über den kürzest möglichen Zeitraum angestrebt.
Sonstige Bestandteile
Folgende arzneilich nicht wirksame Bestandteile sind in dem Medikament enthalten:
- Eisen(III)-oxid (E 172)
- hochdisperses Siliciumdioxid
- Titandioxid (E 171)
- Calciumhydrogenphosphat-Dihydrat
- Copovidon
- Gelatine
- gereinigtes Wasser
- Natriumdodecylsulfat
- pflanzliches Magnesiumstearat
- Schellack
Nebenwirkungen
Sehr häufige Nebenwirkungen:
Müdigkeit (insbesondere zu Therapiebeginn), Erhöhung der Leberwerte (ALAT, ASAT).
Häufige Nebenwirkungen:
Appetitlosigkeit, Schlafstörungen, Depressionen, Unruhe, Nervosität, Schwindel, Zittern, Kopfschmerzen, Mundtrockenheit, Übelkeit und Erbrechen, Magenbeschwerden, Sodbrennen, Verstopfung, Blähungen, Bauchschmerzen, Durchfall, Schweißausbrüche,
Gelegentliche Nebenwirkungen:
Allergische Reaktionen (in Einzelfällen mit erhöhter Körpertemperatur einhergehend), Verwirrtheit, Sehstörungen, Hautausschlag, Nesselsucht, Juckreiz.
Nebenwirkungen unbekannter Häufigkeit:
Leberentzündungen, Leberversagen.
Besonderheiten:
Möglicherweise sind Leberschäden durch Flupirtin häufiger als bisher angenommen. Etwa ein Drittel aller erfassten Nebenwirkungen beziehen sich auf die Leber. Beschwerden wie Ermüdung und Schwindel sind in diesem Zusammenhang als Warnzeichen zu werten. Die Therapie sollte von wöchentlichen ärztlichen Kontrollen der Leberwerte begleitet und bei Anzeichen von Leberschädigungen beendet werden.
Zwar wird Flupirtin praktisch kein Abhängigkeitspotential zugesprochen, es haben sich aber in der breiten Anwendung einige Fälle einer Suchtentwicklung und eines Wirkungsverlustes ereignet. Sollte der Wirkstoff die Schmerzen bei Langzeitanwendung in der gewohnten Dosierung nicht mehr so gut dämpfen, ist deshalb der Arzt zu verständigen.
Gelegentlich: Ausschlag, Nesselsucht, Juckreiz
Allgemeine Erkrankungen und Beschwer- den am Verabreichungsort
Sehr häufig: Müdigkeit (ca. 15% der Pa- tienten), insbesondere zu Therapiebeginn
Wechselwirkungen
Flupirtin darf keinesfalls zusammen mit anderen Wirkstoffen verabreicht werden, die ebenfalls eine leberschädigende Wirkung haben.
Die Wirkung von muskelentspannenden Mitteln (Muskelrelaxanzien), beruhigenden Mitteln wie Benzodiazepine und gerinnungshemmenden Mitteln (Antikoagulanzien oder Thrombozytenaggregationshemmer) sowie Alkohol kann bei gleichzeitiger Verwendung verstärkt werden.
Die gleichzeitige Einnahme von Paracetamol kann den Anstieg der Leberwerte verstärken.
Auf Grund der hohen Eiweißbindung von Flupirtin ist mit einer Verdrängung anderer gleichzeitig verabreichter stark eiweißgebundener Wirkstoffe wie Diazepam, Warfarin, Acetylsalicylsäure, Benzylpenicillin, Digitoxin, Glibenclamid, Propranolol und Clonidin zu rechnen. Bei gleichzeitiger Gabe von Flupirtin kann eine Wirkverstärkung dieser Mittel nicht ausgeschlossen werden.
Gegenanzeigen
Flupirtin darf nicht gegeben werden bei:- Überempfindlichkeit gegen Flupirtin
- Patienten mit vorbestehenden Lebererkrankungen
- Gallenabflussstörungen
- Muskelschwäche, auch angeborene Störung des Muskelstoffwechsels bei Myasthenia gravis
- Anwendung von ebenfalls leberschädlichen Wirkstoffen
- Alkoholmissbrauch.
Was müssen Sie bei Schwangerschaft und Stillzeit beachten?
Weder in der Schwangerschaft noch in der Stillzeit darf Flupirtin eingenommen werden.
Was ist bei Kindern zu berücksichtigen?
Flupirtin ist nicht für die Anwendung bei Kindern geeignet.
Warnhinweise
- Das Reaktionsvermögen kann durch den Wirkstoff so weit beeinträchtigt werden, dass Autofahren und das Bedienen von Maschinen gefährlich sind.
- Flupirtin täuscht manchmal falsch positive Befunde für Bilirubin in Urin und Blut, für Urobilinogen und Harnprotein in Harntests vor.
- Bei Menschen über 65 Jahren oder mit eingeschränkter Nierenfunktion muss die Dosis eventuell angepasst werden.
- Bei Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion sind ärztliche Kontrollen der Kreatininwerte während der Behandlung notwendig.
- Während der Behandlung mit dem Medikament sollte der Arzt die Leberfunktion regelmäßig überprüfen.
- Möglicherweise hat das Medikament bei Langzeitanwendung ein gewisses Suchtrisiko. Deshalb ist insbesondere bei Wirkungsverlust der Arzt zu verständigen.
- Eine Grünfärbung des Urins während der Anwendung des Medikaments ist unbedenklich.
- Während der Behandlung mit dem Medikament darf kein Alkohol getrunken werden.
- Das Medikament darf nicht wärmer als 25 Grad gelagert werden.
Arzneimittel können allergische Reaktionen auslösen. Anzeichen hierfür können sein:
Hautrötung, Schnupfen, Juckreiz, Schleimhautschwellung, Jucken und Rötung der Augen,
Verengung der Atemwege (Asthma). In seltenen Fällen kann es zum allergischen Schock mit Bewusstlosigkeit
kommen.
Sollten Sie Anzeichen einer allergischen Reaktion wahrnehmen, so informieren Sie umgehend einen Arzt.
Vergleichbare Medikamente
Folgende Tabelle gibt einen Überblick über Flupirtin-Aristo 100 mg Hartkapseln sowie weitere Medikamente mit dem Wirkstoff Flupirtin (ggf. auch Generika).
Disclaimer:
Bitte beachten: Die Angaben zu Wirkung, Nebenwirkungen und Wechselwirkungen sowie zu Gegenanzeigen und Warnhinweisen beziehen sich allgemein auf den Wirkstoff des Medikaments und können daher von den Herstellerangaben zu Ihrem Medikament abweichen. Bitte fragen Sie im Zweifel Ihre*n Arzt*Ärztin oder Apotheker*in oder ziehen Sie den Beipackzettel Ihres Medikaments zurate.