Femibion 800 Folsäure + Metafolin NA

Von: Andrea Lubliner (Pharmazeutin und Fachtexterin für medizinische Fachtexte)
Letzte Aktualisierung: 19.06.2008
Hersteller: Merck Selbstmedikation GmbH
Wirkstoffkombination: Folsäure + Jodid
Darreichnungsform: Tablette
Rezeptfrei

Wirkung

Femibion 800 Folsäure + Metafolin NA enthält die Wirkstoffkombination Folsäure + Jodid. Zu beachten ist außerdem die besondere Wirkung von Femibion 800 Folsäure + Metafolin NA.

Sowohl Folsäure (wird zu den Vitaminen gezählt) als auch Jod (ein Spurenlement) sind für die Entwicklung des ungeborenen Kindes sehr wichtig. Folsäure und Jod sollten eigentlich natürlichermaßen mit der Nahrung in ausreichender Menge aufgenommen werden. Folsäure wird jedoch durch Hitze (Kochen) zerstört. Und Jod, das aus dem Boden in die Nahrung gelangt, ist in Deutschland nur in unzureichendem Maße in der Ackererde enthalten. Daher sollte die Versorgung von Schwangeren mit beiden Wirkstoffen durch entsprechende Präparate ergänzt werden.

Zu folgenden Anwendungsgebieten von Folsäure + Jodid sind vertiefende Informationen verfügbar:

Lesen Sie dazu auch die Informationen zu den Wirkstoffgruppen Vitamine, Mineralstoffe (Mengenelemente und Spurenelemente), zu welchen die Wirkstoffkombination Folsäure + Jodid gehört.

Anwendungsgebiete laut Herstellerangaben

  • Vitamin-Versorgung vom Kinderwunsch bis zur zwölften Schwangerschaftswoche

Dosierung

Das Medikament ist für die Vitamin-Versorgung vom ersten Kinderwunsch an bis zur zwölften Schwangerschaftswoche geeignet.

Nehmen Sie jeweils täglich eine Tablette zu einer Hauptmahlzeit ein.

Sonstige Bestandteile

Folgende arzneilich nicht wirksame Bestandteile sind in dem Medikament enthalten:

  • Eisen(II,III)-oxid (E 172)
  • Glycerol
  • Hyprolose
  • Hypromellose
  • Maisstärke
  • mikrokristalline Cellulose
  • Titandioxid (E 171)
  • Maltodextrin
  • Speisefettsäuren

Nebenwirkungen

Folsäure kann in Einzelfällen allergische Reaktionen wie Hautrötung, Juckreiz, Bronchialkrämpfe, Übelkeit oder allergischen Schock hervorrufen. Bei sehr hohen Dosen werden selten Verdauungsstörungen, Schlafstörungen, Erregung oder Depressionen beobachtet.

Für Jodid ist normalerweise nicht mit Nebenwirkungen zu rechnen. Es kann allerdings nicht völlig ausgeschlossen werden, dass Hormon-produzierende Schilddrüsenknoten bei täglichen Jodidgaben von mehr als 150 Mikrogramm eine Schilddrüsenüberfunktion verursachen können. Bei Jodüberempfindlichkeit kann die Einnahme zu Fieber, Hautausschlag, Jucken und Brennen der Augen, Reizhusten, Durchfall oder Kopfschmerzen führen. In diesem Fall ist die Anwendung zu beenden.

Wechselwirkungen

Folsäure fördert zusammen mit Antiepileptika die Krampfbereitschaft. Bei Gabe hoher Dosen von Folsäure kann nicht ausgeschlossen werden, dass sich Folsäure und gleichzeitig verabreichte Wirkstoffe wie die ChemotherapeutikaTrimethoprim, Proguanil, Pyrimethamin und Zytostatika wie Methotrexat gegenseitig in ihrer Wirkung hemmen. Zusammen mit dem Krebsmittel Fluorouracil verabreicht, können hohe Dosen Folsäure zu schweren Durchfällen führen. Das SchlafmittelChloramphenicol kann die Folsäure-Wirkung verhindern und sollte deshalb nicht von Patienten mit schweren Folsäure-Mangelerscheinungen eingenommen werden.

Jodmangel erhöht, Jodüberschuss vermindert die Wirkung von Schilddrüsenhormonen bei der Behandlung der Schilddrüsenüberfunktion. Darum sollte jede vermeidbare Jodidgabe vor und während dieser Therapie unterbleiben. Thyreostatika und manche Chemikalien wie Perchlorat und Thiocyanat hingegen hemmen die Einbindung von Jod in die Schilddrüsenhormone und wirken daher kropfbildend. Jodaufnahme und Jodumsatz der Schilddrüse werden durch das HypothalamushormonTSH gesteuert. Daher kann die Gabe des Hormons auch die Wirkung des Jodids verändern. Eine gleichzeitige Behandlung mit hohen Jodiddosen, die die Hormonausschüttung der Schilddrüse hemmen, und des Antidepressivums Lithium kann die Entstehung von Kropf und Schilddrüsenunterfunktion begünstigen. Höhere Dosen Kalium-Jodid in Verbindung mit kaliumsparenden Diuretika können zu einem Blut-Kaliumüberschuss führen.

Gegenanzeigen

Durch Folsäuregabe kann ein Mangel an Vitamin-B12 und eine damit verbundene Störung der Nervenfunktion verschleiert werden.

Jodid darf nicht gegeben werden bei:
  • Überempfindlichkeit gegen das Spurenelement und echter Jodallergie
  • akuter Schilddrüsenüberfunktion, unterschwelliger Schilddrüsenfunktion (in Dosen mehr als 150 Mikrogramm Jodid/Tag)
  • Hormon-produzierenden Schilddrüsenknoten (in einer Dosierung von 300 bis 1000 Mikrogramm Jodid/Tag)
  • Dermatitis herpetiformis Duhring (eine Hauterkrankung).

Was müssen Sie bei Schwangerschaft und Stillzeit beachten?

Für die Anwendung von Folsäure in der Schwangerschaft und Stillzeit sind keine Risiken bekannt.

Sowohl ein Mangel als auch eine Überdosierung von Jod können in der Schwangerschaft zu einer Schädigung des ungeborenen Kindes führen. In der Schwangerschaft wie auch der Stillzeit besteht ein erhöhter Jodbedarf, so dass eine ausreichende Zufuhr besonders wichtig ist. Bei einer Anwendung von Präparaten mit Dosierungen bis zu 200 Mikrogramm Jodid täglich sind bisher keine Risiken bekannt geworden.

Was ist bei Kindern zu berücksichtigen?

Die Gabe der Kombination von Folsäure und Jodid an Kinder ist unbedenklich, so lange sie in altersgerechter Dosierung erfolgt.

Warnhinweise

  • Patienten, die sich wegen einer Schilddrüsenerkrankung in ärztlicher Behandlung befinden, sollten die Anwendung der Wirkstoffkombination mit ihrem Arzt absprechen.
  • Mit jeder Tablette werden vier Milligramm Fett aufgenommen.
  • Jede Tablette enthält 22 Milligramm Kohlenhydrate.

Arzneimittel können allergische Reaktionen auslösen. Anzeichen hierfür können sein: Hautrötung, Schnupfen, Juckreiz, Schleimhautschwellung, Jucken und Rötung der Augen, Verengung der Atemwege (Asthma). In seltenen Fällen kann es zum allergischen Schock mit Bewusstlosigkeit kommen.

Sollten Sie Anzeichen einer allergischen Reaktion wahrnehmen, so informieren Sie umgehend einen Arzt.

Packungsgrößen

Packungsgröße und Darreichungsform
60 Stück Tablette
30 Stück Tablette

Vergleichbare Medikamente

Folgende Tabelle gibt einen Überblick über Femibion 800 Folsäure + Metafolin NA sowie weitere Medikamente mit der Wirkstoffkombination Folsäure + Jodid (ggf. auch Generika).

Medikament
Darreichungsform

Disclaimer:
Bitte beachten: Die Angaben zu Wirkung, Nebenwirkungen und Wechselwirkungen sowie zu Gegenanzeigen und Warnhinweisen beziehen sich allgemein auf den Wirkstoff des Medikaments und können daher von den Herstellerangaben zu Ihrem Medikament abweichen. Bitte fragen Sie im Zweifel Ihre*n Arzt*Ärztin oder Apotheker*in oder ziehen Sie den Beipackzettel Ihres Medikaments zurate.