Femena Cu/ -Goldclip Cu 375 NA

Von: Andrea Lubliner (Pharmazeutin und Fachtexterin für medizinische Fachtexte)
Letzte Aktualisierung: 03.09.2012
Hersteller: HEXAL AG
Wirkstoff: Kupfer
Darreichnungsform: Intrauterinpessar
Rezeptpflichtig

Wirkung

Femena Cu/ -Goldclip Cu 375 NA enthält den Wirkstoff Kupfer. Zu beachten ist außerdem die besondere Wirkung von Femena Cu/ -Goldclip Cu 375 NA.

Kupfer wird vor allem bei der Herstellung von Spiralen und Ketten (Intrauterinpessar) zur Schwangerschaftsverhütung verwendet.

Weiterhin kommt Kupfer in homöopathischen Salben zur Harmonisierung des Wärmehaushalts zur Anwendung. In dieser Hinsicht wird Kupfer zur Linderung von Beschwerden wie schweren Beinen eingesetzt.

Außerdem findet man Kupfer als Desinfektionsmittel in Gurgel- und Augenwässern sowie Lösungen für medizinische Umschläge.

Ferner wird es als Radiokupfer (radioaktives Kupfer) in der medizinischen Diagnostik verwendet.

Ernährungsbedingter Mangel an Kupfer tritt nur sehr selten auf. Darum kommt diese Substanz als Nahrungsergänzung kaum zur Anwendung. In Einzelfällen kann ein behandlungsbedürftiger Kupfermangel während Schwangerschaften entstehen.

Zu folgenden Anwendungsgebieten von Kupfer sind vertiefende Informationen verfügbar:

Lesen Sie dazu auch die Informationen zu den Wirkstoffgruppen Mineralstoffe (Mengenelemente und Spurenelemente), Kontrazeptiva, zu welcher der Wirkstoff Kupfer gehört.

Anwendungsgebiete laut Herstellerangaben

  • Empfängnisverhütung

Dosierung

Das Einsetzen des Pessars muss unter sterilen Bedingungen durch einen Frauenarzt erfolgen, der über die entsprechenden Instrumente verfügt. Das Pessar wird mit einem Schieber vorsichtig in die Gebärmutter eingeführt. Die erste Kontrolluntersuchung erfolgt üblicherweise vier Wochen nach dem
Einlegen oder nach der ersten Regelblutung. Danach sind weitere Kontrollen im halbjährlichen Abstand nötig.

Das Pessar sollte spätestens nach fünf Jahren, am besten während der
Regelblutung, entfernt werden. Falls gewünscht, kann der Frauenarzt dann ein neues Pessar einlegen.

Sonstige Bestandteile

Folgende arzneilich nicht wirksame Bestandteile sind in dem Medikament enthalten:

  • Bariumsulfat
  • Poly(ethylen-co-vinylacetat)
  • Polyethylen

Nebenwirkungen

Nebenwirkungen ohne Häufigkeitsangabe bei der Anwendung von Kupfer in Spiralen und Ketten zur Empfängnisverhütung:
Herzschlagverlangsamung, Bauchschmerzen, Schambereichsinfektionen, Blutvergiftung, Harnwegsinfektionen, Rückenschmerzen, Beinschmerzen, Bewußtseinverlust, Fehlgeburt, Bauchhöhlenschwangerschaft, Regelschmerzen, Beischlafschmerzen, verstärkte und verlängerte Regelblutung, Zusatzblutung, Gebärmutterdurchbruch, Scheidenausfluss, allergische Hautreaktionen.

Wechselwirkungen

Wechselwirkungen mit anderen Medikamenten treten nach heutigem Kenntnisstand nur sehr selten auf. Eine Abschwächung der empfängnisverhütenden Wirkung gilt ebenfalls als höchst unwahrscheinlich. Es wird berichtet, dass die Langzeitbehandlung mit Mitteln zur Unterdrückung der körpereigenen Abwehr (Immunologika), Mitteln gegen Entzündungen (Glukokortikoide) und bestimmten Schmerzmitteln (nicht-steroidale Antirheumatika) die Wirksamkeit von kupferhaltigen Produkten zur Empfängnisverhütung (Intrauterinpessar) beeinträchtigen kann.

Gegenanzeigen

Einzige Einschränkung für die Anwendung von Kupfer ist eine Allergie auf den Wirkstoff. Nur mit Vorsicht und nach ärztlicher Risikoabschätzung darf Kupfer (auch in Spiralen zur Empfängnisverhütung) eingesetzt werden, wenn eine Störung des Kupferstoffwechsels wie beispielsweise der Kupferspeicherkrankheit besteht.

Der Einsatz des Wirkstoffes in einer Spirale oder Kette zur Empfängnisverhütung kann bei manchen Frauen ungünstig sein. Diese Einschränkungen ergeben sich aber nicht aus den Eigenschaften des Kupfers, sondern aus der mechanischen Wirkung der Spirale selbst. Es ergeben sich daraus folgende Anwendungsverbote:
  • krebsartige Erkrankungen der Gebärmutter oder des Gebärmutterhalses
  • Scheidenblutungen unbekannter Ursache
  • Schwangerschaft (ärztlich festgestellt oder vermutet)
  • Bauchhöhlenschwangerschaft in der Vorgeschichte oder begünstigende Umstände für eine Bauchhöhlenschwangerschaft (Eileiterentzündungen, Entzündungen der Gebärmutterschleimhaut, Bauchfellentzündungen)
  • angeborene oder erworbene Missbildungen sowie unnatürliche Lage der Gebärmutter oder des Gebärmutterhalses
  • große oder zahlreiche gutartige Gebärmuttergeschwulste in Kombination mit sehr starken Regelblutungen
  • Wucherungen der Gebärmutter-Schleimhaut oder am Gebärmuttermund
  • Infektionen im gesamten Schambereich (mit Ausnahme von Hefepilzbefall)
  • in den letzten zwölf Monaten durchgemachte Geschlechtskrankheiten (mit Ausnahme bakterieller Scheidenentzündungen, Hefepilzinfektionen, wiederaufflammende Herpes-Virusinfektionen, Infektionen mit Hepatitis B oder Cytomegalie-Virus)
  • Kupferspeicherkrankheit (Morbus Wilson)
  • Fehlgeburt aufgrund von Infektionen in den vergangenen drei Monaten
  • akute Entzündungen der Eingeweide im unteren Beckenbereich oder in der Vorgeschichte bekannte wiederkehrende Entzündungen im gesamten Beckenraum.
Nur unter strenger ärztlicher Nutzen-Risiko-Abwägung ist die Anwendung erlaubt bei
  • Herzklappenerkrankung wegen des durch die Spirale erhöhten Risikos einer unterschwelligen bakteriellen Herzinnenhautentzündung (Endokarditis). Vorbeugend sollte der Arzt bei einlegen und entfernen der Spirale Antibiotika geben.
  • Blutarmut oder übermäßig starken Regelblutungen in der Vorgeschichte
  • Blutgerinnungsstörungen oder laufende Einnahme von Blutverdünnern (Antikoagulanzien)
  • schweren Regelschmerzen
  • Narben in der Gebärmutter von früheren chirurgischen Eingriffen (mit Ausnahme eines Kaiserschnitts) und einem aus der Vorgeschichte bekannten Gebärmutterdurchbruch
  • kleineren gutartigen Geschwulsten der Gebärmutter, bei kleinen Wucherungen der Gebärmutterschleimhaut oder Endometriose. Patientinnen mit Geschwulsten sollten sich regelmäßig frauenärztlich untersuchen lassen.
  • langfristiger, hochdosierter Behandlung mit Glukokortikoiden oder nicht-steroidalen Antirheumatika
  • langfristiger Behandlung mit Medikamenten, die die körpereigene Abwehr unerdrücken (Immunsuppressiva)
  • akuten oder chronischen Infektionen der Geschlechtsteile
  • häufig wechselnden Geschlechtspartnern.

Was müssen Sie bei Schwangerschaft und Stillzeit beachten?

Kupferspiralen sind in der Schwangerschaft verboten, da sie das Risiko einer Blutvergiftung und einer spontanen Fehlgeburt erhöhen. Allerdings kann eine Kupferkette gezielt eingesetzt werden, um in einem geweissen Zeitraum nach erfolgter Empfängnis eine Schwangerschaft noch zu verhüten.

Bei Schwangerschaften außerhalb der Gebärmutter in der Vorgeschichte sollten ebenfalls keine kupferhaltigen Spiralen oder Ketten verwendet werden. Das Risiko einer wiederholten Bauchhöhlenschwangerschaft wäre somit erhöht. Diese Anwendungsverbote ergeben sich vor allem aus der mechanischen Reizwirkung der Produkte und weniger aus ihrer Kupferbeschichtung.

Was ist bei Kindern zu berücksichtigen?

Sollte bei Kindern ein Kupfermangel bestehen, wird der Arzt individuell über eine Therapie entscheiden.

Warnhinweise

  • Während der Anwendung kann es zu stärkeren Regelblutungen oder Regelschmerzen kommen.

Arzneimittel können allergische Reaktionen auslösen. Anzeichen hierfür können sein: Hautrötung, Schnupfen, Juckreiz, Schleimhautschwellung, Jucken und Rötung der Augen, Verengung der Atemwege (Asthma). In seltenen Fällen kann es zum allergischen Schock mit Bewusstlosigkeit kommen.

Sollten Sie Anzeichen einer allergischen Reaktion wahrnehmen, so informieren Sie umgehend einen Arzt.

Packungsgrößen

Packungsgröße und Darreichungsform
Wirkstoffgehalt (Dosierung pro Stück Intrauterinpessar)
1 Stück Intrauterinpessare
345 Milligramm Kupfer
1 Stück Intrauterinpessare
375 Milligramm Kupfer
10 Stück Intrauterinpessare
375 Milligramm Kupfer

Vergleichbare Medikamente

Folgende Tabelle gibt einen Überblick über Femena Cu/ -Goldclip Cu 375 NA sowie weitere Medikamente mit dem Wirkstoff Kupfer (ggf. auch Generika).

Medikament
Darreichungsform
Intrauterinpessare
Intrauterinpessare

Disclaimer:
Bitte beachten: Die Angaben zu Wirkung, Nebenwirkungen und Wechselwirkungen sowie zu Gegenanzeigen und Warnhinweisen beziehen sich allgemein auf den Wirkstoff des Medikaments und können daher von den Herstellerangaben zu Ihrem Medikament abweichen. Bitte fragen Sie im Zweifel Ihre*n Arzt*Ärztin oder Apotheker*in oder ziehen Sie den Beipackzettel Ihres Medikaments zurate.