Fasenra 30 mg Injektionslösung in einer Fertigspritze/ -in einem Fertigpen

Von: Andrea Lubliner (Pharmazeutin und Fachtexterin für medizinische Fachtexte)
Letzte Aktualisierung: 06.11.2019
Hersteller: AstraZeneca GmbH
Wirkstoff: Benralizumab
Darreichnungsform: Injektionslösung
Rezeptpflichtig

Wirkung

Fasenra 30 mg Injektionslösung in einer Fertigspritze/ -in einem Fertigpen enthält den Wirkstoff Benralizumab. Zu beachten ist außerdem die besondere Wirkung von Fasenra 30 mg Injektionslösung in einer Fertigspritze/ -in einem Fertigpen.

Benralizumab wird bei Erwachsenen mit schwerem Asthma eingesetzt. Voraussetzung ist zum einen eine hohe Zahl von eosinophilen Blutzellen. Dies sind Zellen, die sich als Bestandteil der körpereigenen Abwehr vor allem gegen Parasiten wenden und die Ausschüttung von Entzündungs-Botenstoffen verursachen.

Zum anderen wird Benralizumab immer dann eingesetzt, wenn die Inhalation hochdosierter Glukokortikoide ("Kortison") plus lang wirksamer Beta-2-Sympathomimetika (zum Weitstellen der Bronchien) nur unzureichend wirksam ist.

Die Anwendung des Wirkstoffes erfolgt zusätzlich zu den vorgenannten.

Zu folgenden Anwendungsgebieten von Benralizumab sind vertiefende Informationen verfügbar:

Lesen Sie dazu auch die Informationen zur Wirkstoffgruppe Monoklonale Antikörper, zu welcher der Wirkstoff Benralizumab gehört.

Anwendungsgebiete laut Herstellerangaben

  • schweres entzündliches Asthma bei Erwachsenen, bei denen eine hochdosierte Kortison-Inhalation plus lang wirksamen Substanzen zur Weitstellung der Bronchien nicht ausreicht - zusätzlich zur Dauertherapie

Dosierung

Das Medikament sollte nur von Ärzten verschrieben werden, die Erfahrung in der Diagnose und Behandlung von schwerem Asthma haben.

Die empfohlene Dosis beträgt 30 Milligramm Benralizumab als Injektion unter die Haut. Die ersten drei Gaben erfolgen in einem Abstand von vier Wochen und anschließend alle acht Wochen. Wenn eine Injektion am geplanten Termin versäumt wird, sollte die Anwendung schnellstmöglich gemäß dem Dosierungsschema fortgesetzt werden; es darf keine doppelte Dosis angewendet werden.

Das Medikament ist für die Langzeitbehandlung bestimmt. Auf Grundlage des Schweregrades der Erkrankung, dem Behandlungserfolg und dem Zustand des Blutbildes wird der Arzt mindestens einmal jährlich über die Fortführung der Therapie entscheiden.

Sonstige Bestandteile

Folgende arzneilich nicht wirksame Bestandteile sind in dem Medikament enthalten:

  • Histidin
  • Histidin-Hydrochlorid-Monohydrat
  • Polysorbat 20
  • Trehalose-Dihydrat
  • Wasser für Injektionszwecke

Nebenwirkungen

Häufige Nebenwirkungen:
Halsentzündung, Überempfindlichkeitreaktionen, Kopfschmerzen, Fieber, Reaktion an der Einstichstelle.

Besonderheiten:
Kommt es zu einer Überempfindlichkeitsreaktion mit Nesselsucht, Hautbläschen oder Ausschlag, wird der Arzt die Behandlung mit dem Wirkstoff abbrechen.

Wechselwirkungen

Bisher sind keine Wechselwirkungen mit anderen Substanzen bekannt.

Gegenanzeigen

Bei Überempfindlichkeit gegen den Wirkstoff darf Benralizumab nicht eingesetzt werden.

Der Wirkstoff darf nicht zur Behandlung von wiederaufgeflammtem, akutem Asthma angewendet werden.

Eosinophile Blutzellen können für die körpereigene Abwehr bei der Bekämpfung von Wurmbefall eine wichtige Rolle spielen. Weil Benralizumab die Zahl der Eosinophilen stark vermindert, werden Patienten mit Wurmbefall vom Arzt vor Beginn der Therapie diesbezüglich behandelt werden. Wenn sich Patienten mit Würmern infizieren, während sie eine Behandlung mit Benralizumab erhalten und eine Wurmbekämpfung unwirksam bleibt, wird die Benralizumab-Therapie beendet werden, bis die Infektion abgeklungen ist.

Was müssen Sie bei Schwangerschaft und Stillzeit beachten?

Tierexperimente ergaben keine Hinweise auf direkte oder indirekte gesundheitsschädliche Auswirkungen für die Mutter oder das Ungeborene. Allerdings gibt es zur Anwendung von Benralizumab während der Schwangerschaft beim Menschen nur sehr wenige Erfahrungen. Der Arzt wird eine Anwendung des Wirkstoffs während der Schwangerschaft möglichst vermeiden. Es wird sie nur dann in Erwägung ziehen, wenn der zu erwartende Nutzen für die Mutter jedes mögliche Risiko für das ungeborene Kind überwiegt.

Es ist nicht bekannt, ob Benralizumab oder seine Abbauprodukte beim Menschen oder bei Tieren in die Muttermilch übergehen. Ein Risiko für den Säugling kann nicht ausgeschlossen werden. Auch hier wird eine Abwägung von Nutzen und Risiko durch den Arzt erfolgen.

Was ist bei Kindern zu berücksichtigen?

Die Sicherheit und Wirksamkeit von Benralizumab ist bei Kindern im Alter von 5 bis 18 Jahren bisher noch nicht in klinischen Studien erwiesen. Bisher wurden nur vereinzelt Kinder im Alter von 12 bis 17 Jahren mit dem Wirkstoff behandelt, doch kann noch keine Dosierungsempfehlung für diese Altersgruppe gegeben werden.

Warnhinweise

  • Kommt es zu Nesselsucht, Hautbläschen oder Ausschlag, wird der Arzt die Behandlung mit dem Medikament abbrechen.
  • Das Medikament darf nur von Ärzten angewendet werden, die Erfahrung in der Diagnose und Behandlung von schwerem Asthma haben.
  • Das Medikament darf nicht mit anderen Arzneimitteln gemischt werden.
  • Die Fertigspritze ist im Umkarton aufzubewahren, um den Inhalt vor Licht zu schützen.
  • Das Medikament ist bei zwei bis acht Grad im Kühlschrank aufzubewahren, darf aber nicht eingefroren werden.
  • Das Medkament darf nicht geschüttelt werden.

Arzneimittel können allergische Reaktionen auslösen. Anzeichen hierfür können sein: Hautrötung, Schnupfen, Juckreiz, Schleimhautschwellung, Jucken und Rötung der Augen, Verengung der Atemwege (Asthma). In seltenen Fällen kann es zum allergischen Schock mit Bewusstlosigkeit kommen.

Sollten Sie Anzeichen einer allergischen Reaktion wahrnehmen, so informieren Sie umgehend einen Arzt.

Packungsgrößen

Packungsgröße und Darreichungsform
Wirkstoffgehalt (Dosierung pro Spritzampulle Injektionslösung)
1 Spritzampulle Injektionslösung
30 Milligramm Benralizumab

Vergleichbare Medikamente

Folgende Tabelle gibt einen Überblick über Fasenra 30 mg Injektionslösung in einer Fertigspritze/ -in einem Fertigpen sowie weitere Medikamente mit dem Wirkstoff Benralizumab (ggf. auch Generika).


Disclaimer:
Bitte beachten: Die Angaben zu Wirkung, Nebenwirkungen und Wechselwirkungen sowie zu Gegenanzeigen und Warnhinweisen beziehen sich allgemein auf den Wirkstoff des Medikaments und können daher von den Herstellerangaben zu Ihrem Medikament abweichen. Bitte fragen Sie im Zweifel Ihre*n Arzt*Ärztin oder Apotheker*in oder ziehen Sie den Beipackzettel Ihres Medikaments zurate.