FAMENITA 100 mg/ -200 mg Weichkapseln
Wirkung
FAMENITA 100 mg/ -200 mg Weichkapseln enthält den Wirkstoff Progesteron.
In der Scheide angewendet soll Progesteron nach einer künstlicher Befruchtung und Einsetzen des Embryos in die Gebärmutter den Erhalt der Schwangerschaft im Frühstadium unterstützen.
Progesteron zur Einnahme kommt in Kombination mit einem Östrogen bei schweren Wechseljahresbeschwerden sowie nach einer operativen Entfernung der Eierstöcke zum Einsatz (Hormonersatztherapie).
Zudem wird der Wirkstoff äußerlich bei hormonbedingten, zyklusabhängigen Brustschmerzen eingesetzt, die nicht auf Veränderungen des Brustgewebes zurückzuführen sind.
Zu folgenden Anwendungsgebieten von Progesteron sind vertiefende Informationen verfügbar:
Lesen Sie dazu auch die Informationen zu den Wirkstoffgruppen Gestagene, Mittel gegen Wechseljahresbeschwerden, Sexualhormone, zu welcher der Wirkstoff Progesteron gehört.
Anwendungsgebiete laut Herstellerangaben
- Wechseljahresbeschwerden nach dem natürlichen Ende der Regelblutung - zusätzlich zur Therapie mit weiblichem Hormon (Östrogen)
- Wechseljahresbeschwerden nach der Entfernung von Gebärmutter und Eierstöcken - zusätzlich zur Therapie mit weiblichem Hormon (Östrogen)
Dosierung
Die empfohlene Tagesdosis beträgt 200 bis 300 Milligramm Progesteron.
Nehmen Sie die Weichkapseln nach dem Frühstück und vor dem Schlafengehen, jedoch mit einem mindestens 1,5-stündigen Abstand zwischen einer Mahlzeit und der Kapseleinnahme, ein.
Eine Tagesdosis von 200 Milligramm sollte wie folgt eingenommen werden: Zwei Weichkapseln zu 100 Milligramm oder eine Weichkapsel zu 200 Milligramm abends vor dem Schlafengehen.
Eine Tagesdosis von 300 Milligramm sollte wie folgt eingenommen werden: Eine Weichkapsel von 100 Milligramm morgens und zwei Weichkapseln zu 100 oder eine Weichkapsel zu 200 Milligramm abends vor dem Schlafengehen.
Sonstige Bestandteile
Folgende arzneilich nicht wirksame Bestandteile sind in dem Medikament enthalten:
- Glycerol
- Titandioxid (E 171)
- Gelatine
- raffiniertes Färberdistelöl
Nebenwirkungen
Häufige oder gelegentliche Nebenwirkungen bei Anwendung in der Scheide:
Zwischen- oder Schmierblutungen, Kopfschmerzen, Müdigkeit, leichte Verdauungsbeschwerden, Bauchkrämpfe, Berührungsempfindlichkeit der Brüste.
Gelegentliche Nebenwirkungen bei Einnahme:
Schwindelgefühl, Schläfrigkeit, depressive Verstimmungen.
Seltene Nebenwirkungen:
Blutdruckerniedrigung, Zyklusunregelmäßigkeiten, Zwischenblutungen, Übelkeit und Erbrechen, Veränderungen des Körpergewichts (meist Gewichtszunahme), Beeinflussung des Geschlechtstriebs (Libido), Wassereinlagerungen im Gewebe (Ödeme), Spannungsgefühl oder Schmerzen in der Brust, Überempfindlichkeitsreaktionen (Hautausschläge, Nesselsucht, Juckreiz), Akne, verstärkte Blutgerinnung, Veränderung des Blutzuckerspiegels, Fettstoffwechselstörungen.
Sehr seltene Nebenwirkungen oder Einzelfälle:
Kopfschmerzen, Migräne, starke Depressionen, starke Überempfindlichkeitsreaktionen mit Blutdruckabfall, Kreislaufkollaps oder Herzrhythmusstörungen.
Besonderheiten:
Bei Anwendung auf der Haut oder Schleimhaut treten gelegentlich Hautreizungen (Rötung, Schwellung, Juckreiz) auf.
Das plötzliche Auftreten von Gelbsucht, migräneartigen oder ungewohnt starken Kopfschmerzen sowie akuten Hör- oder Sehstörungen erfordert einen sofortigen Stopp der Einnahme. Auch bei schweren Störungen der Blutgerinnung oder der Bildung von Blutgerinnseln (Thrombose) ist die Behandlung zu beenden.
Von einer langjährigen Hormonersatztherapie ist abzuraten, weil sie das Risiko für Gefäßerkrankungen, Herzinfarkt, Schlaganfall und Brustkrebs erhöht.
Wechselwirkungen
Bei gleichzeitiger Einnahme von Progesteron und Barbituraten, Antiepileptika (wie Carbamazepin, Primidon oder Phenytoin) sowie Rifampicin (Wirkstoff zur Tuberkulose-Therapie) kann die Wirkung des Hormons aufgrund eines beschleunigten Abbaus vermindert sein.
Die gleichzeitige Einnahme von Aktivkohle oder Antibiotika wie Penicillinen und Tetrazyklinen kann die Darmflora beeinträchtigen und die Aufnahme des Wirkstoffs aus dem Darm verringern.
Eine Behandlung mit Progesteron-haltigen Arzneimitteln kann eine Dosisanpassung von oralen Antidiabetika oder Insulin erfordern.
Bei der äußerlichen Anwendung von Progesteron auf der Haut der Brust sind keine Wechselwirkungen zu erwarten. Beim Einsatz in der Scheide sollten keine anderen örtlichen Medikamente gleichzeitig angewendet werden.
Gegenanzeigen
Progesteron-haltige Arzneimittel dürfen nicht bei Überempfindlichkeit gegen den Wirkstoff eingesetzt werden. Dies ist die einzige Einschränkung für die äußerliche Anwendung von Progesteron auf der Haut der Brust.Von einer Behandlung mit Progesteron in der Scheide ist abzusehen bei
- Blutungen aus der Scheide mit unbekannter Ursache,
- Brustkrebs und Krebserkrankungen der Geschlechtsorgane
- Auftreten von Gelbsucht, anhaltendem Juckreiz, Schwerhörigkeit (Otosklerose), einem Herpes-ähnlichen Hautausschlag oder einem verhaltener Abort (Versterben des Kindes im Mutterleib, ohne dass es zu Wehen oder Blutungen kommt) wenn während einer früheren Schwangerschaft
- Störungen der Blutgerinnung sowie einer erhöhten Neigung zur Bildung von Blutgerinnseln
- schwerer arterieller Durchblutungsstörungen oder nach einem Schlaganfall
- Porphyrie.
Für eine Hormonersatztherapie gelten ebenfalls die genannten Gegenanzeigen und Anwendungsbeschränkungen. Zusätzlich ist im Fall von Lebererkrankungen oder Lebertumoren sowie bei starken Raucherinnen eine Behandlung nicht erlaubt. Weitere Risikofaktoren sind Störungen der Nierenfunktion, schwere Fettstoffwechselstörungen oder Herzmuskelschwäche sowie ein Diabetes mellitus.
Was müssen Sie bei Schwangerschaft und Stillzeit beachten?
Progesteron wird in den ersten vier Wochen nach einer künstlichen Befruchtung eingesetzt, um die Einnistung des Embryos und die Ausbildung der Schwangerschaft zu fördern.
In späteren Stadien der Schwangerschaft sowie in der Stillzeit darf der Wirkstoff nicht angewendet werden.
Für die äußerliche Anwendung auf der Brust gibt es während Schwangerschaft und Stillzeit keinen Anlass.
Was ist bei Kindern zu berücksichtigen?
Der Wirkstoff ist für eine Anwendung bei Kindern nicht geeignet.
Warnhinweise
- Während der Behandlung kann Schläfrigkeit auftreten. Daher kann das Reaktionsvermögen, die Fähigkeit zur aktiven Teilnahme am Straßenverkehr und zum Bedienen von Maschinen beeinträchtigt sein.
- Vor Beginn und regelmäßig während der Behandlung sind gynäkologische Untersuchungen, auch der Brust, notwendig.
- Progesteron allein ist zur Schwangerschaftsverhütung nicht geeignet.
- Das Medikament darf nicht wärmer als 30 Grad gelagert werden.
- Das Medikament ist in der Originalverpackung aufzubewahren, um den Inhalt vor Licht zu schützen.
Arzneimittel können allergische Reaktionen auslösen. Anzeichen hierfür können sein:
Hautrötung, Schnupfen, Juckreiz, Schleimhautschwellung, Jucken und Rötung der Augen,
Verengung der Atemwege (Asthma). In seltenen Fällen kann es zum allergischen Schock mit Bewusstlosigkeit
kommen.
Sollten Sie Anzeichen einer allergischen Reaktion wahrnehmen, so informieren Sie umgehend einen Arzt.
Packungsgrößen
Vergleichbare Medikamente
Folgende Tabelle gibt einen Überblick über FAMENITA 100 mg/ -200 mg Weichkapseln sowie weitere Medikamente mit dem Wirkstoff Progesteron (ggf. auch Generika).
Disclaimer:
Bitte beachten: Die Angaben zu Wirkung, Nebenwirkungen und Wechselwirkungen sowie zu Gegenanzeigen und Warnhinweisen beziehen sich allgemein auf den Wirkstoff des Medikaments und können daher von den Herstellerangaben zu Ihrem Medikament abweichen. Bitte fragen Sie im Zweifel Ihre*n Arzt*Ärztin oder Apotheker*in oder ziehen Sie den Beipackzettel Ihres Medikaments zurate.