Etori - 1 A Pharma 90 mg Filmtabletten
Wirkung
Etori - 1 A Pharma 90 mg Filmtabletten enthalten den Wirkstoff Etoricoxib.
Etoricoxib dient zur Behandlung von Schmerzen und Schwellungen bei Gelenkerkrankungen, die durch Abnutzung und entzündlich-rheumatische Erkrankungen hervorgerufen werden. Dazu gehören Reizzustände bei Arthrose und rheumatoider Arthritis, bei der Rückenwirbelerkrankung Spondylitis ankylosans (Morbus Bechterew) sowie akuten Gelenksentzündungen im Rahmen einer Gicht.
Zu folgenden Anwendungsgebieten von Etoricoxib sind vertiefende Informationen verfügbar:
Lesen Sie dazu auch die Informationen zu den Wirkstoffgruppen nicht-steroidale Antirheumatika, Entzündungshemmer, Schmerzmittel, zu welcher der Wirkstoff Etoricoxib gehört.
Anwendungsgebiete laut Herstellerangaben
- mäßig starke Schmerzen nach Zahnoperationen
Dosierung
Das Medikament darf wegen seiner Nebenwirkungen auf Herz und Gefäße nur in der niedrigsten wirksamen Dosis über einen möglichst kurzen Zeitraum angewendet werden. Der Arzt wird regelmäßig überprüfen, ob die weitere Anwendung nötig ist.
Rheumatische Gelenkerkrankung und Erkrankung der Wirbelsäule (Morbus Bechterew)
Die empfohlene Dosis beträgt 60 Milligramm Etoricoxib einmal täglich. Dafür steht ein entsprechend niedriger dosiertes Präparat zur Verfügung. Bei unzureichender Linderung der Beschwerden kann der Arzt eine höhere Dosis von 90 Milligramm einmal täglich verschreiben. Haben sich die Schmerzen verringert, sollte der Arzt versuchen, die Dosis auf 60 Milligramm zu reduzieren. Bei Unwirksamkeit wird der Arzt auf andere Medikamente wechseln.
Schmerzen nach Zahnoperationen
Die empfohlene Dosis beträgt 90 Milligramm Etoricoxib einmal täglich, begrenzt auf eine maximale Behandlungsdauer von drei Tagen. Bei einigen Patienten kann während des dreitägigen Behandlungszeitraums eine zusätzliche Gabe anderer Schmerzmittel notwendig sein.
Sonstige Bestandteile
Folgende arzneilich nicht wirksame Bestandteile sind in dem Medikament enthalten:
- Hypromellose
- Magnesiumstearat
- mikrokristalline Cellulose
- Titandioxid (E 171)
- Calciumhydrogenphosphat
- Croscarmellose-Natrium
- Lactose-Monohydrat
- Povidon K 29-32
- Triacetin
Nebenwirkungen
Häufige Nebenwirkungen:
Wasseransammlungen im Gewebe (Ödeme), Schwindel, Kopfschmerzen, Herzklopfen, Bluthochdruck, Bauchbeschwerden (Bauchschmerzen, Blähungen, Sodbrennen), Durchfall, Verdauuungsstörungen, Oberbauchbeschwerden, Übelkeit, Anstieg der Leberwerte (ALAT und ASAT), fleckförmige Hautblutungen, Schwäche, Müdigkeit, Grippe-artige Erkrankung.
Gelegentliche Nebenwirkungen:
Magen-Darm-Entzündung, Infektionen der oberen Atemwege, Harnwegsinfektionen, Blutarmut (überwiegend durch Magen-Darm-Blutungen), Blutbildveränderungen (Mangel an weißen Blutkörperchen und Blutplättchen), Appetitveränderungen, Gewichtszunahme, Angstgefühl, Depressionen, Konzentrationsstörungen, Geschmacksstörungen, Schlaflosigkeit, nervliche Über- oder Unempfindlichkeit, Verschwommensehen, Bindehautentzündung, Ohrensausen, Schwindelgefühl, Vorhofflimmern, Herzmuskelschwäche, unspezifische Veränderungen des EKG, Angina pectoris, Herzinfarkt, Gesichtsröte, Schlaganfall, vorübergehende Durchblutungsstörung im Gehirn, Husten, Atemnot, Nasenbluten, Blähbauch, Magensäurerückfluss, Störungen der Darmbewegung, Verstopfung, trockener Mund, Magen-Darm-Geschwüre, Reizdarmsyndrom, Speiseröhrenentzündung, Mundschleimhaut-Geschwüre, Erbrechen, Magenschleimhautentzündung, Gesichtsschwellung, Juckreiz, Hautausschlag, Muskelkrämpfe, Muskelschmerzen, Knochenschmerzen, Muskelsteifigkeit, Eiweiß im Urin, Kreatinin-Anstieg im Blut, Schmerzen im Brustkorb, Erhöhung des Harnstoff-Stickstoffs im Blut, Erhöhung der Kreatinkinase im Blut, Kaliumüberschuss im Blut, vermehrter Harnsäure-Gehalt des Blutes.
Seltene Nebenwirkungen:
Hautrötung, Natriummangel im Blut.
Sehr seltene Nebenwirkungen:
Überempfindlichkeitsreaktionen einschließlich Blutgefäßschwellung, allergische Reaktionen einschließlich Schock, Verwirrtheit, Wahnvorstellungen, Bluthochdruckkrise, Bronchialkrämpfe, säurebedingte Magengeschwüre einschließlich Magen-Darm-Durchbrüche und -Blutungen (insbesondere bei älteren Patienten), Leberentzündung, Nesselsucht, schwere Hautreaktionen (Stevens-Johnson-Syndrom, toxische epidermale Nekrolyse), Nierenfunktionsstörung einschließlich Nierenversagen.
Nebenwirkungen unbekannter Häufigkeit:
Ruhelosigkeit, Herzrasen, Herzrhythmusstörungen, Bauchspeicheldrüsenentzündung, Gelbsucht.
Besonderheiten:
Folgende schwerwiegende Nebenwirkungen wurden im Zusammenhang mit der Anwendung von nicht-steroidalen Antirheumatika beobachtet und können auch für Etoricoxib nicht ausgeschlossen werden: Nierenschädlichkeit bis zur Nierenentzündung (interstitielle Nephritis) und Nierenfunktionsstörung (nephrotisches Syndrom); Leberschädlichkeit einschließlich Leberversagen.
Weil bei Etoricoxib die Risiken von Herzinfarkt und Schlaganfall mit der Dosis und Behandlungsdauer steigen, wird der Arzt die kürzestmögliche Behandlungsdauer und die niedrigste wirksame tägliche Dosis verwenden. Deshalb wird die Notwendigkeit einer Therapie und der Erfolg derselben, vor allem bei Arthrosepatienten, in regelmäßigen Abständen überprüft werden.
Bei krankhaften Leberfunktionswerten muss der Arzt den weiteren Verlauf kontrollieren. Bei ersten Anzeichen oder Beschwerden einer Leberfunktionsstörung oder anhaltender Erhöhung der Leberwerte (um das Dreifache des oberen Normwertes) sollte der Arzt die Therapie mit Etoricoxib beenden.
Beim ersten Anzeichen von Hautausschlägen, Schleimhautschäden oder sonstigen Anzeichen einer Überempfindlichkeitsreaktion sollte Etoricoxib sofort abgesetzt werden.
Etoricoxib kann Fieber oder andere Symptome einer Entzündung oder Infektion verschleiern.
Wechselwirkungen
Bei Patienten, die zur Blutverdünnung dauerhaft mit Warfarin behandelt werden, wird dessen Wirkung durch Etoricoxib verstärkt. Um Blutungen vorzubeugen, muss die Gerinnung besonders in den ersten Tagen nach Therapiebeginn oder nach Dosisänderung von Etoricoxib häufig ärztlich kontrolliert werden.Etoricoxib kann die Wirkung von Entwässerungsmitteln und Blutdrucksenkern aus den Wirkstoffgruppen der ACE-Hemmer und AT1-Rezeptor-Antagonisten verringern. Dadurch steigt das Risiko einer weiteren Verschlechterung der Nierenfunktion und eines akuten Nierenversagens, das aber auch vorübergehend sein kann. Deshalb wird der Arzt eine solche Kombination besonders bei älteren Patienten nur mit Vorsicht verordnen.
Die gleichzeitige Anwendung von Etoricoxib mit Acetylsalicylsäure in schmerzstillenden Dosen (300 bis 500 Milligramm) oder mit anderen nicht-steroidalen Antirheumatika wird nicht empfohlen, da sie zu schweren Nebenwirkungen in Magen und Darm führen. Acetylsalicylsäure zum Herzschutz (50 bis 100 Milligramm täglich) kann mit Etoricoxib kombiniert werden, wenn auch vermehrt Probleme im Magen und Darm auftreten können.
Die ImmunologikaCiclosporinund Tacrolimus sind nierenschädlich. Diese Nebenwirkung wird möglicherweise, wie bei anderen nicht-steroidalen Antirheumatika, auch von Etoricoxib verstärkt.
Etoricoxib erhöht die Konzentration mancher Wirkstoffe im Körper und damit deren Nebenwirkungsrisiko. Die ist der Fall bei
- Lithium, das als Antidepressivum eingesetzt wird
- Methotrexat (gegen Rheuma und Krebs), dessen Giftigkeit zunimmt
- Östrogen-Gestagen-Kombinationen zur Verhütung ("Pille") und Östrogen-Gestagen-Kombinationen bei Wechseljahresbeschwerden, bei denen das Risiko für Blutgefäßverstopfungen steigt
- dem HerzglykosidDigoxin, daher müssen besonders Hochrisikopatienten vom Arzt sorgfältig überwacht werden
- Salbutamol zur Einnahme (gegen Asthma) und dem Blutdrucksenker Minoxidil, weil Etoricoxib deren Abbau im Körper hemmt.
Gegenanzeigen
Der Wirkstoff darf nicht angewendet werden bei:- Überempfindlichkeit gegen Etoricoxib
- säurebedingten Magengeschwüren oder Blutungen aus Magen oder Darm
- Patienten, die auf die Anwendung von Acetylsalicylsäure oder nicht-steroidalen Antirheumatika (NSAR) einschließlich COX-2(Cyclooxygenase 2)-Hemmern mit Bronchialkrämpfen, allergischem Schnupfen, Nasenschleimhautschwellungen, Gesichtsschwellungen, Nesselsucht oder anderen allergieartigen Reaktionen reagierten
- schweren Leberfunktionsstörungen (Albumin-Konzentration im Blut unter 25 Gramm/Liter oder Child Pugh über oder gleich 10)
- Nierenfunktionsstörungen mit einer geschätzten Kreatinin-Clearance unter 30 Milliliter/Minute
- chronisch-entzündlichen Darmerkrankungen
- Herzmuskelschwäche (NYHA-Klasse II bis IV)
- Patienten mit einem Bluthochdruck, der anhaltend über 140/90 mmHg liegt und nicht ausreichend behandelt ist
- ärztlich festgestellter koronarer Herzkrankheit (Angina pectoris)
- Durchblutungsstörungen in Armen und Beinen ("Schaufensterkrankheit") und/oder Durchblutungsstörungen des Gehirns.
- älteren Patienten, gleichzeitiger Einnahme anderer NSAR oder Acetylsalicylsäure oder Magengewüren oder Magen-Darm-Blutungen in der Vorgeschichte, weil diese ein erhöhtes Risiko für Komplikationen im Verdauungskanal mit sich bringen
- erheblichen Risikofaktoren für das Auftreten von Herz- und Gefäßkomplikationen wie Bluthochdruck, Fettstoffwechselstörungen, Zuckerkrankheit und Rauchen, weil die Anwendung das Risiko noch erhöht
- deutlich eingeschränkter Nierenfunktion, Beschwerden durch Herzmuskelschwäche bereits in Ruhe oder Leberzirrhose, weil sie das Risiko für eine Nierenfunktionsstörung verschärfen
- Patienten mit Herzmuskelschwäche, Funktionsschwäche der linken Herzkammer, mit Bluthochdruck und Wasseransammlungen im Gewebe (Ödemen), weil Etoricoxib diese verschlimmern kann
- Austrocknung; diese muss zunächst behoben werden.
Was müssen Sie bei Schwangerschaft und Stillzeit beachten?
Wie für andere Wirkstoffe, die bekanntermaßen das Enzym COX-2 hemmen, wird die Anwendung von Etoricoxib nicht für Frauen empfohlen, die versuchen schwanger zu werden.
Mit Etoricoxib wurden bisher keine Schwangeren behandelt, so dass das Risiko für Mutter und Kind nicht abzuschätzen ist. Tierstudien haben allerdings schädigende Wirkungen aufgezeigt. Das mögliche Risiko für den Menschen während der Schwangerschaft ist nicht bekannt. Etoricoxib kann, wie andere Wirkstoffe, die die körpereigene Produktion der Prostaglandine (Gewebshormone) hemmen, während des letzten Drittels der Schwangerschaft zu Wehenschwäche und beim Kind zu einem vorzeitigen Verschluss des Blutgefäßes für die Sauerstoff-Versorgung (Ductus Botalli) führen. Die Anwendung von Etoricoxib in der Schwangerschaft ist daher nicht erlaubt. Wird eine Frau während der Therapie schwanger, muss der Wirkstoff abgesetzt werden.
Es ist nicht bekannt, ob Etoricoxib beim Menschen in die Muttermilch übertritt, während es bei säugenden Ratten nachgewiesen ist. Frauen, die Etoricoxib einnehmen, dürfen daher nicht stillen.
Was ist bei Kindern zu berücksichtigen?
Kinder und Jugendliche unter 16 Jahren dürfen nicht mit Etoricoxib behandelt werden.
Warnhinweise
- Das Medikament kann Schwindel, Schwindelgefühl oder Schläfrigkeit hervorrufen, die Autofahren oder das Bedienen von Maschinen gefährlich machen.
- Bei ersten Anzeichen oder Beschwerden einer Leberfunktionsstörung (Übelkeit, Müdigkeit) sollte ein Arzt befragt werden.
- Bei ersten Anzeichen von Haut- oder Schleimhautreaktionen sowie allergischen Beschwerden ist die Behandlung mit dem Medikament sofort zu beenden.
- Fieber oder andere Anzeichen einer Entzündung oder Infektion können durch das Medikament verschleiert werden.
- Das Medikament enthält Lactose (Milchzucker), die von manchen Patienten schlecht vertragen wird.
Arzneimittel können allergische Reaktionen auslösen. Anzeichen hierfür können sein:
Hautrötung, Schnupfen, Juckreiz, Schleimhautschwellung, Jucken und Rötung der Augen,
Verengung der Atemwege (Asthma). In seltenen Fällen kann es zum allergischen Schock mit Bewusstlosigkeit
kommen.
Sollten Sie Anzeichen einer allergischen Reaktion wahrnehmen, so informieren Sie umgehend einen Arzt.
Packungsgrößen
Vergleichbare Medikamente
Folgende Tabelle gibt einen Überblick über Etori - 1 A Pharma 90 mg Filmtabletten sowie weitere Medikamente mit dem Wirkstoff Etoricoxib (ggf. auch Generika).
Disclaimer:
Bitte beachten: Die Angaben zu Wirkung, Nebenwirkungen und Wechselwirkungen sowie zu Gegenanzeigen und Warnhinweisen beziehen sich allgemein auf den Wirkstoff des Medikaments und können daher von den Herstellerangaben zu Ihrem Medikament abweichen. Bitte fragen Sie im Zweifel Ihre*n Arzt*Ärztin oder Apotheker*in oder ziehen Sie den Beipackzettel Ihres Medikaments zurate.