Estriol-Ovulum JENAPHARM
Wirkung
Estriol-Ovulum JENAPHARM enthält den Wirkstoff Estriol.
Das Hormon Estriol wird gegen Wechseljahrsbeschwerden wie Hitzewallungen, Stimmungsschwankungen, verstärkter Knochenabbau (Osteoporose) und Hautschwund (Atrophie) eingesetzt. Vor allem dient der Wirkstoff aber zur Behandlung von Störungen im Vaginalbereich. Dazu zählen:- Beschwerden durch eine trockene Schleimhaut wie Brennen und Juckreiz
- Entzündungen und Pilzinfektionen der Scheide
- Ausfluss im Jugendalter (zur Verbesserung des Aufbaus der Scheidenflora)
- begleitende Anwendung bei gynäkologischen Operationen (zur Gewährleistung einer intakten Schleimhaut)
- Verengungen der Scheide
- Gewebeschwund sowie Druck- und Dehnungsgeschwüre der Scheide und des Gebärmuttermundes.
Zu folgenden Anwendungsgebieten von Estriol sind vertiefende Informationen verfügbar:
- Entzündungen
- Wechseljahresbeschwerden
- Juckreiz
- Harninkontinenz
- Pilzinfektionen der Scheide
- Harnwegsinfektionen
Lesen Sie dazu auch die Informationen zu den Wirkstoffgruppen Mittel gegen Wechseljahresbeschwerden, Sexualhormone, zu welcher der Wirkstoff Estriol gehört.
Anwendungsgebiete laut Herstellerangaben
- Beschwerden in den Wechseljahren
- Gewebeschwund im Bereich der Genitalien und der Harnröhre
- Aufhellung eines schwer beurteilbaren atrophischen Zellbildes im Vaginalabstrich (eine bestimmte Untersuchungsmethode bei Laboruntersuchungen)
Dosierung
Täglich ein Ovulum in die Scheide einführen, die Behandlungsdauer legt der behandelnde Arzt fest.
Sonstige Bestandteile
Folgende arzneilich nicht wirksame Bestandteile sind in dem Medikament enthalten:
- Glycerolmonorizinoleat
- Hartfett
Nebenwirkungen
Bei Einnahme:
Gelegentliche Nebenwirkungen:
Gewichtszunahme durch Wassereinlagerung, Auftreten von Zwischenblutungen, Brustspannen, Veränderungen der Libido.
Seltene Nebenwirkungen:
Übelkeit und Erbrechen, Blähungen, Kopfschmerzen, Schmierblutungen, Magenbeschwerden, Depressionen, schlechte Verträglichkeit von Kontaktlinsen, Gallenwegserkrankungen, Gallensteine, Akne, Müdigkeit, Demenz (Wahrscheinlichkeit einer Erkrankung erhöht sich), Sehstörungen.
Sehr seltene Nebenwirkungen:
Beinkrämpfe, gutartige und bösartige Lebergeschwulste, Blutungen in die Bauchhöhle, Brustvergrößerung, Bauchspeicheldrüsenentzündung, Bluthochdruck, Erhöhung der Blutfettwerte.
Besonderheiten:
Bei der oralen Einnahme erhöht sich das Risiko für Thrombosen, Lungenembolien, Schlaganfälle und Herzinfarkte.
Bei örtlicher Anwendung:
Gelegentliche Nebenwirkungen:
Hitzegefühl, Juckreiz (in der Scheide bei vaginaler Anwendung), Schmierblutungen, Ausfluss, Schleimhautreizung.
Seltene Nebenwirkungen:
Überempfindlichkeitsreaktionen (Brennen), Oberbauchbeschwerden, Unterbauchbeschwerden, Schmerzen (prämenstruell), Unwohlsein, Augenreizung.
Wechselwirkungen
Verschiedene Wirkstoffe, die den Abbau von Sexualhormonen beschleunigen, führen zu einer Abschwächung der Wirkung von Estriol. Infolgedessen kann es beispielsweise zu Zwischenblutungen kommen. Zu diesen Wirkstoffen zählen:- Schlafmittel aus der Gruppe der Barbiturate
- die Antibiotika Rifampicin, Griseofulvin, Ampicillin und Tetrazykline
- Johanniskraut
- Antiepileptika wie Barbexaclon, Hydantoin, Carbamazepin, Phenytoin, Primidon, Oxcarbazepin, Topiramat und Felbamat
- das GichtmittelPhenylbutazon
- Dexamethason aus der Gruppe der Glukokortikoide
- Aktivkohle.
Bei der Anwendung von Estriolsalbe kann es durch die zusätzlich enthaltenen Hilfsstoffe wie weiße Vaseline, dünnflüssiges Paraffin oder Hartparaffin zu einer verminderten Reißfestigkeit von Kondomen aus Latex kommen.
Gegenanzeigen
Die innerliche Anwendung von Estriol (als Tablette) ist in folgenden Fällen nicht gestattet:- Überempfindlichkeit gegen den Wirkstoff
- ungeklärte Blutungen im Genitalbereich
- Schwangerschaft und Stillzeit
- akute oder frühere bösartige Tumoren, die durch Estriol weiter wachsen würden (Brustkrebs oder Tumoren der Gebärmutter).
- Vorkommen von Gebärmutterschleimhaut außerhalb der Schleimhautschicht der Gebärmutter (Endometriose) und unbehandelte Wucherungen der Gebärmutterschleimhaut.
Der Einsatz des Wirkstoffs sollte auch dann vorsichtig erfolgen, wenn Blutgefäßerkrankungen vorliegen, die in der Vergangenheit zu Gefäßverschlüssen (Thrombosen) von Arterien oder Venen geführt haben:
- schwere Venenerkrankungen, Venenthrombosen und Venenentzündungen (Thrombophlebitis)
- eine ausgeprägte Neigung zu Krampfadern
- Störungen der Blutgerinnung
- Lungenembolie
- Schlaganfall
- Angina Pectoris
- Herzinfarkt
- Herzklappenfehler.
Was müssen Sie bei Schwangerschaft und Stillzeit beachten?
Das Anwendungsgebiet von Estriol schließt eine Behandlung mit dem Wirkstoff während der Schwangerschaft aus.
Estriol gelangt über die Muttermilch in den Säugling und kann zu Schädigungen des Kindes führen. Aus diesem Grund sollte der Wirkstoff während der Stillzeit nicht angewendet beziehungsweise das Kind vor Beginn der Behandlung abgestillt werden.
Was ist bei Kindern zu berücksichtigen?
Das Anwendungsgebiet von Estriol schließt eine Behandlung von Kindern mit dem Wirkstoff aus. Einzig bei Scheidenausfluss im Jugendalter ist die Anwendung des Wirkstoffs zur Verbesserung der Scheidenflora möglich.
Warnhinweise
- Durch die Anwendung des Wirkstoffs in Form von Salben wird die Reißfestigkeit von Kondomen beeinträchtigt.
- Es besteht ein erhöhtes Brustkrebs-, Eierstockkrebs- und Schlaganfall-Risiko.
- Labortests zur Bestimmung von körpereigenen Hormonen können durch die Anwendung des Wirkstoffs gestört sein.
Arzneimittel können allergische Reaktionen auslösen. Anzeichen hierfür können sein:
Hautrötung, Schnupfen, Juckreiz, Schleimhautschwellung, Jucken und Rötung der Augen,
Verengung der Atemwege (Asthma). In seltenen Fällen kann es zum allergischen Schock mit Bewusstlosigkeit
kommen.
Sollten Sie Anzeichen einer allergischen Reaktion wahrnehmen, so informieren Sie umgehend einen Arzt.
Packungsgrößen
Vergleichbare Medikamente
Folgende Tabelle gibt einen Überblick über Estriol-Ovulum JENAPHARM sowie weitere Medikamente mit dem Wirkstoff Estriol (ggf. auch Generika).
Disclaimer:
Bitte beachten: Die Angaben zu Wirkung, Nebenwirkungen und Wechselwirkungen sowie zu Gegenanzeigen und Warnhinweisen beziehen sich allgemein auf den Wirkstoff des Medikaments und können daher von den Herstellerangaben zu Ihrem Medikament abweichen. Bitte fragen Sie im Zweifel Ihre*n Arzt*Ärztin oder Apotheker*in oder ziehen Sie den Beipackzettel Ihres Medikaments zurate.