ERYPO FS 1 000 I.E./0,5 ml bis -10. 000 I.E./ 1 ml Fertigspritzen
Wirkung
ERYPO FS 1 000 I.E./0,5 ml bis -10. 000 I.E./ 1 ml Fertigspritzen enthalten den Wirkstoff Epoetin alfa. Zu beachten ist außerdem die besondere Wirkung von ERYPO FS 1 000 I.E./0,5 ml bis -10. 000 I.E./ 1 ml Fertigspritzen.
Epoetin alfa wird bei Blutarmut (Anämie) unterschiedlicher Ursachen eingesetzt, dazu gehören:- schwere Nierenerkrankungen und chronisches Nierenversagen mit notwendiger Blutwäschetherapie (Dialyse)
- Chemotherapien zur Behandlung fester Tumore, bösartiger Lymphknotenerkrankungen oder multipler Myelome. Aufgrund einer das Tumorwachstum fördernden Wirkung von Darbepoetin darf der Wirkstoff in den USA bei Krebspatienten nur noch zur Behandlung einer durch die Chemotherapie verursachten Blutarmut eingesetzt werden. Dabei sollte die Dosis so niedrig wie möglich gewählt werden und mit Ende der Chemotherapie muss auch Darbepoetin abgesetzt werden.
- Patienten mit der erworbenen Immunschwächekrankheit AIDS nach einer Behandlung mit Wirkstoff Zidovudin
- Rheuma (rheumatoide Arthritis und rheumatische Erkrankungen)
- Sichelzellanämie
- Erkrankungen mit einer übermäßigen Gerinnungsneigung (Hyperkoagulabilität).
Zu folgenden Anwendungsgebieten von Epoetin alfa sind vertiefende Informationen verfügbar:
Lesen Sie dazu auch die Informationen zur Wirkstoffgruppe blutbildende Mittel, zu welcher der Wirkstoff Epoetin alfa gehört.
Anwendungsgebiete laut Herstellerangaben
- Behandlung der Blutarmut bei chronischem Nierenversagen bei Kindern und Erwachsenen unter Hämodialysebehandlung (Blutwäsche) und bei Erwachsenen unter Bauchfelldialysebehandlung (einem weiteren Verfahren zur Blutwäsche)
- Behandlung der schweren nierenbedingten Blutarmut mit erkennbaren Krankheitszeichen bei Erwachsenen mit Nierenschwäche, wenn noch keine Blutwäschebehandlung erfolgt ist
- Behandlung der Blutarmut und Verminderung des Transfusionsbedarfs bei Erwachsenen mit festen Tumoren, bösartigen Lymphknotenvergrößerungen und multiplem Myelom (Tumorerkrankung), die eine Chemotherapie erhalten und bei denen das Risiko einer Transfusion aufgrund des Allgemeinzustands (zum Beispiel wegen Gefäßstatus des Herzens, vorbestehender Blutarmut bei Beginn der Chemotherapie) besteht
- zur Steigerung der Eigenblutgewinnung bei Patienten, die an einem Spendeprogramm zur Vermeidung von Fremdblutkonserven teilnehmen; Behandlung nur bei Patienten mit mittelschwerer Blutarmut (Hämoglobin zehn bis 13 Gramm pro Deziliter, kein Eisenmangel) durchführen, falls blutgewinnende Maßnahmen nicht verfügbar oder nicht ausreichend sind, bei geplanten größeren Operationen, die einen großen Blutvolumenersatz fordern
- zur Verringerung von Fremdblutgaben kann ERYPO vor einem großen orthopädischen Eingriff bei Erwachsenen ohne Eisenmangel angewendet werden, wenn ein hohes Risiko von Transfusionskomplikationen zu erwarten ist; es sollte nur bei Patienten mit mittelschwerer Anämie (zum Beispiel Hämoglobin zehn bis 13 Gramm pro Deziliter) und einem erwarteten Blutverlust von 900 bis 1800 Milliliter angewendet werden, die nicht an einem Eigenblutspendeprogramm teilnehmen können; fremdblutsparende Maßnahmen sollten immer bei Operationen zur Anwendung kommen
Dosierung
Das Medikament kann sowohl zur Einspritzung in die Vene wie auch zur Injektion unter die Haut verwendet werden.
Die Einspritzung in die Vene wird abhängig von der Gesamtdosis über mindestens ein bis fünf Minuten dauern. Eine langsamere Injektion ist bei Patienten vorzuziehen, die auf die Behandlung mit grippeähnlichen Nebenwirkungen reagieren. Das Medikament darf nicht über eine intravenöse
Infusion oder mit anderen Arzneimitteln gemischt gegeben werden.
Bei der Einspritzung unter die Haut sollte eine Höchstmenge von einem Milliliter Lösung pro Injektion im Allgemeinen nicht überschritten werden.
Größere Injektionsmengen sollten auf mehrere Injektionsstellen verteilt werden. Die Injektionen werden vorzugsweise entweder in den Oberschenkel oder in die vordere Bauchwand gegeben.
Manchmal wird der behandelnde Arzt feststellen, dass die Einspritzung des Medikaments unter die Haut durchaus durch den Patienten selbst oder eine Pflegekraft ausgeführt werden kann. In solchen fällen wird zunächst eine eine Einweisung über die richtige Dosierung und Verabreichung stattfinden.
Die Dosierung und der Behandlungsverlauf wird vom Arzt sehr individuell auf den Patienten und sein Krankheitsbild abgestimmt.
Sonstige Bestandteile
Folgende arzneilich nicht wirksame Bestandteile sind in dem Medikament enthalten:
- Glycin
- Natriumchlorid
- Natriumdihydrogenphosphat-Dihydrat
- Natriummonohydrogenphosphat-Dihydrat
- Polysorbat 80
- Wasser für Injektionszwecke
Nebenwirkungen
Häufige Nebenwirkungen:
Bluthochdruck
Gelegentliche Nebenwirkungen:
Blutplättchenzunahme (Thrombozytose), Überempfindlichkeitsreaktionen (bis zum Herzkreislaufschock),
bei Langzeitbehandlung von chronischer Nierenschwäche: Verminderung von Retikulozyten (Vorstufe der roten Blutkörperchen), Antikörperbildung
Sehr seltene Nebenwirkungen:
Erhöhung des Kreatinins, Serumharnstofferhöhung, Hautveränderungen (ähnlich Akne), Herzinfarkt, Blutdruckentgleisungen, Kopfschmerzen, Migräne, Verwirrtheitszustände, Sprachstörungen, Gangstörungen, Krämpfe, Muskelzucken
Besonderheiten:
Allgemein kann es unter Epoetin-alfa-Therapie zu Hautausschlägen, Ansteigen der Kalium- und Phosphatwerte im Blut sowie Eisenmangel kommen.
Zu Behandlungsbeginn sind grippeähnliche Symptome wie Kopfschmerzen, Gelenkschmerzen, Schwächegefühl, Benommenheit und Müdigkeit möglich.
Nach dem Spritzen unter die Haut können zusätzlich örtliche Nebenwirkungen wie Blutergüsse und Schmerzen an der Injektionsstelle entstehen. Insbesondere bei der Dialyse können sich während der Behandlung mit Epoetin alfa Blutgerinnsel im Shunt oder ein niedriger Blutdruck entwickeln.
Wird Epoetin alfa zur Behandlung von Blutarmut nach einer Chemotherapie eingesetzt, so kann es verstärkt zu Bluthochdruck kommen.
Bei einer Anwendung von Epoetin alfa bei orthopädischen Eingriffen können Thrombosen und Gefäßerkrankungen auftreten.
Wechselwirkungen
Immunologika wie Ciclosporin und Tacrolimus (Mittel zur Unterdrückung des Immunsystems) können an rote Blutkörperchen binden, insbesondere wenn deren Anzahl bei einer Behandlung mit Epoetin alfa steigt. Diese Immunologioka können dann in ihrer Wirkung abgeschwächt werden, so dass ihre Blutspiegel regelmäßig ärztlich kontrolliert werden sollten.
Gegenanzeigen
Bei einer Überempfindlichkeit gegen Epoetin alfa ist die Behandlung mit dem Wirkstoff nicht erlaubt. Auch Patienten mit unkontrolliertem Bluthochdruck dürfen nicht mit Epoetin alfa behandelt werden.Der Wirkstoff darf weiterhin nicht bei operativen Eingriffen eingesetzt werden, wenn folgende Erkrankungen vorliegen:
- schwere Herzenge (Angina Pectoris)
- Durchblutungsstörungen der Arme und Beine (periphere arterielle Verschlusskrankheit, siehe Venenerkrankungen)
- Erkrankungen der Halsschlagadern oder Durchblutungsstörungen des Gehirns
- kürzlich erlittener Herzinfarkt
- Schlaganfall
Patienten, die während einer früheren Erythropoetin-Therapie an einem Schwund der roten Blutkörperchen-Vorstufen (Retikulozyten) erkrankten, dürfen nicht mehr mit Epoetin alfa behandelt werden. Auch bei bestimmten Formen der Blutarmut, die mit Verformungen von roten Blutkörperchen und einem ausgeprägtem Mangel an Vitamin B12 (Cyanocobalamin) und Folsäure einhergehen, ist die Anwendung von Epoetin alfa nicht erlaubt, da der Wirkstoff in diesem Fall kaum wirksam ist. Gleiches gilt bei zu hohen Konzentrationen von Aluminium im Körper.
Bei Patienten mit chronischer Nierenschwäche und Nierenversagen darf Epoetin alfa nicht unter die Haut gespritzt werden.
Nur unter strenger Abwägung von Nutzen und Risiko durch den behandelnden Arzt darf die Verwendung von Epoetin alfa bei Epilepsie, chronischer Leberschwäche und bei unbehandeltem oder schlecht eingestelltem Bluthochdruck erfolgen. Auch eine Behandlung mit Epoetin alfa bei normalen bis erhöhten Mengen Hämoglobin (Farbstoff der roten Blutkörperchen) im Blut sollte nur unter ärztlicher Kontrolle stattfinden.
Nach einer neuen umfassenden Untersuchung ist die Behandlung von Krebspatienten mit Erythropoetinen mit einem erhöhten Risko für Todesfälle verbunden. Daher muss der Arzt vor dem Einsatz dieser blutbildenden Substanzen bei Krebspatienten Nutzen und Risiko sehr streng abwägen.
Was müssen Sie bei Schwangerschaft und Stillzeit beachten?
Epoetin alfa sollte während der Schwangerschaft nur nach sorgfältiger Abwägung von Nutzen und Risiko durch den Arzt verabreicht werden, da der Nachweis der Unbedenklichkeit für eine Anwendung in dieser Zeit noch nicht erbracht wurde.
Es ist nicht bekannt, ob Epoetin alfa in die Muttermilch und damit in den Säugling übergeht, wo es Schädigungen verursachen kann. Aus diesem Grund sollte der Wirkstoff in dieser Zeit nicht eingesetzt werden. Wenn eine Therapie mit Epoetin alfa notwendig ist, muss der Säugling vorher abgestillt werden.
Was ist bei Kindern zu berücksichtigen?
Epoetin alfa soll nicht bei Kindern angewendet werden. Ausnahmen sind die Blutarmut bei chronischem Nierenversagen und eine Blutwäsche-Behandlung.
Warnhinweise
- Wegen möglicher Überempfindlichkeit sollte die erste Dosis des Medikaments vom Arzt verabreicht werden.
- Das Medikament wird unter den verbotenen Substanzklassen der Doping-Liste geführt und darf daher nicht vor sportlichen Wettkämpfen angewendet werden.
- Vor und während der Therapie mit dem Medikament sollten die Eisenwerte und der Hämoglobin-Wert im Blut ärztlich kontrolliert werden. Letzteres gilt besonders für Patienten mit schweren Nierenfunktionsstörungen.
- Eine missbräuchliche Anwendung des Medikaments kann den Anteil der Blutzellen (Hämatokrit) übermäßig steigern und lebensbedrohliche Herz-Kreislauf-Komplikationen auslösen.
- Der Blutdruck ist während der Therapie sorgfältig zu überwachen. Ist ein Bluthochdruck nicht absenkbar, muss die Behandlung beendet werden.
- Bei Dialyse-Patienten kann das Medikament zu einer schnelleren Verstopfung der Dialyse-Schläuche führen, wenn die Blutgerinnung nicht ausreichend mit Heparin verhindert wird.
- Das Medikament kann die Menge der Blutplättchen deutlich verändern. Daher muss besonders bei Thrombose-Patienten und während der ersten acht Behandlungswochen die Thrombozytenzahl sorgfältig ärztlich überwacht werden.
- Alle Ursachen für eine Blutarmut müssen vor Behandlungsbeginn möglichst beseitigt werden. Dies gilt besonders für Krebspatienten.
- Das Medikament darf nicht als Infusion verwendet oder mit anderen Medikamenten-Lösungen gemischt werden.
- Jede Fertigspritze darf nur einmal verwendet werden. Überschüssige Injektionslösung ist vor der Injektion zu entfernen oder danach zu vernichten.
- Das Medikament ist im Kühlschrank (bei zwei bis acht Grad) aufzubewahren. Es darf weder eingefroren noch geschüttelt werden.
Arzneimittel können allergische Reaktionen auslösen. Anzeichen hierfür können sein:
Hautrötung, Schnupfen, Juckreiz, Schleimhautschwellung, Jucken und Rötung der Augen,
Verengung der Atemwege (Asthma). In seltenen Fällen kann es zum allergischen Schock mit Bewusstlosigkeit
kommen.
Sollten Sie Anzeichen einer allergischen Reaktion wahrnehmen, so informieren Sie umgehend einen Arzt.
Packungsgrößen
Vergleichbare Medikamente
Folgende Tabelle gibt einen Überblick über ERYPO FS 1 000 I.E./0,5 ml bis -10. 000 I.E./ 1 ml Fertigspritzen sowie weitere Medikamente mit dem Wirkstoff Epoetin alfa (ggf. auch Generika).
Disclaimer:
Bitte beachten: Die Angaben zu Wirkung, Nebenwirkungen und Wechselwirkungen sowie zu Gegenanzeigen und Warnhinweisen beziehen sich allgemein auf den Wirkstoff des Medikaments und können daher von den Herstellerangaben zu Ihrem Medikament abweichen. Bitte fragen Sie im Zweifel Ihre*n Arzt*Ärztin oder Apotheker*in oder ziehen Sie den Beipackzettel Ihres Medikaments zurate.