Erelzi 25 mg/ -50 mg Injektionslösung in einer Fertigspritze/ - 50 mg Injektionslösung im Fertigpen
Wirkung
Erelzi 25 mg/ -50 mg Injektionslösung in einer Fertigspritze/ - 50 mg Injektionslösung im Fertigpen enthält den Wirkstoff Etanercept. Zu beachten ist außerdem die besondere Wirkung von Erelzi 25 mg/ -50 mg Injektionslösung in einer Fertigspritze/ - 50 mg Injektionslösung im Fertigpen.
Der Wirkstoff kommt bei speziellen Erkrankungen zur Anwendung, bei denen Entzündungsreaktionen eine Rolle spielen. So bei entzündlich-rheumatischen Erkrankungen wie Gelenkrheuma (rheumatoider Arthritis) von Erwachsenen und Jugendlichen, der fortschreitenden Wirbelsäulenverkrümmung (Morbus Bechterew) und der Schuppenflechte (Psoriasis), wenn sie die Gelenke befällt oder schwere Hautbeschwerden hervorruft.
Bei mittelschwerem bis schwerem Gelenkrheuma von Erwachsenen kann Etanercept in Kombination mit Methotrexat (einem anderen Antirheumatikum) eingesetzt werden, wenn andere Mittel (einschließlich Methothrexat) unzureichend gewirkt haben. Gleiches gilt für die entsprechenden Formen des Gelenkrheumas bei Jugendlichen. Bei einer Unverträglichkeit gegen Methotrexat oder wenn eine Fortsetzung der Behandlung mit Methotrexat nicht möglich ist, kann Etanercept auch alleine angewendet werden. Ebenfalls zur Einzeltherapie ist der Wirkstoff bei Morbus Bechterew von Erwachsenen geeignet. Bei schweren und fortschreitenden Formen des Gelenkrheumas kann der Arzt auch gleich Etanercept verschreiben. Ist der Gelenkrheumatismus bei Erwachsenen durch eine Schuppenflechte verursacht, kommt Etanercept zum Einsatz, wenn eine vorhergehende spezielle Therapie unzureichend wirkte.
In Einzeltherapie oder in Kombination mit Methotrexat verhindert Etanercept das Fortschreiten der im Röntgenbild nachweisbaren Gelenkschädigungen und verbessert die körperliche Funktionsfähigkeit.
Ein weiteres Einsatzgebiet von Etanercept sind die Hautbeschwerden erwachsener Patienten mit mittelschwerer bis schwerer Schuppenflechte. Voraussetzung ist, dass die Beschwerden nicht durch andere Immunologika wie Ciclosporin, Methotrexat oder durch Psoralen/Lichtterapie (PUVA) gebessert werden konnten, diese Behandlungen nicht vertragen wurden oder von vorneherein nicht anwendbar waren.
Zu folgenden Anwendungsgebieten von Etanercept sind vertiefende Informationen verfügbar:
Lesen Sie dazu auch die Informationen zu den Wirkstoffgruppen Immunstärkende und -schwächende Mittel, Entzündungshemmer, zu welcher der Wirkstoff Etanercept gehört.
Anwendungsgebiete laut Herstellerangaben
- mittelschweres bis schweres Gelenkrheuma - als alleiniges Medikament oder in Kombination mit Methotrexat
- rheumatische Entzündung mehrerer Gelenke bei Kindern und Jugendlichen (ab dem Alter von zwei Jahren), bei denen Methotrexat unzureichend wirkt oder die es nicht vertragen
- Gelenkentzündung aufgrund einer Schuppenflechte bei Personen, bei denen Methotrexat unzureichend wirkt oder die es nicht vertragen
- Morbus Bechterew bei Erwachsenen, denen die üblichen Medikamente nicht helfen
- Schuppenflechte der Haut bei Personen, welche die sonst üblichen Behandlungen nicht vertragen oder nicht auf sie ansprechen
Dosierung
Erwachsene mit Gelenkrheuma (rheumatoide Arthritis), Schuppenflechte (Psoriasis-Arthritis) und (Morbus Bechterew erhalten zweimal wöchentlich 25 Milligramm Etanercept. Alternativ können Sie auch einmal wöchentlich 50 Milligramm Etanercept erhalten.
Hautbeschwerden bei Schuppenflechte können ebenso behandelt werden. Eine andere mögliche Dosierung sind zweimal wöchentlich 50 Milligramm Etanercept für bis zu zwölf Wochen, gefolgt von einer Dosis von zweimal wöchentlich 25 Milligramm oder einmal wöchentlich 50 Milligramm, falls erforderlich. Die Behandlung sollte nicht länger als 24 Wochen dauern. Hat sich nach zwölf Wochen keine Besserung ergeben, wird der Arzt die Behandlung abbrechen. Falls eine erneute Behandlung nötig ist, wird das vorher genannte Schema wiederholt.
Kinder und Jugendliche von 4 bis 18 Jahren erhalten zur Linderung ihres Gelenkrheumas zweimal wöchentlich 0,4 Milligramm Etanercept/Kilogramm Körpergewicht im Zeitabstand von drei bis vier Tagen. Allerdings darf die Höchstdosis von 25 Milligramm nicht überschritten werden. Für Patienten mit weniger als 62,5 Kilogramm Körpergewicht ist eine geringere Dosis Etanercept erforderlich. Dazu muss man eine andere Arzneiform (Durchstechflasche mit 25 Milligramm Trockensubstanz und Lösungsmittel) verwenden, mit der Dosen von weniger als 25 Milligramm verabreicht werden können.
Hautbeschwerden von Kindern und Jugendlichen mit Schuppenflechte behandelt der Arzt zweimal wöchentlich mit 0,8 Milligramm Etanercept/Kilogramm Körpergewicht behandelt, wobei die Höchstdosis von 50 Milligramm nicht überschritten werden darf.
Der Arzt spritzt das Medikament unter die Haut. Vor der Injektion sollte die Fertigspritze Raumtemperatur erreicht haben.
Sonstige Bestandteile
Folgende arzneilich nicht wirksame Bestandteile sind in dem Medikament enthalten:
- Citronensäure
- Natriumchlorid
- Sucrose
- Lysinhydrochlorid
- Natriumcitrat
- Natriumhydroxid
- Salzsäure
- Wasser für Injektionszwecke
Nebenwirkungen
Sehr häufige Nebenwirkungen:
Infektionen (einschließlich Infektionen der oberen Atemwege, Bronchitis, Blasenentzündung, Hautinfektionen), Reaktionen an der Injektionsstelle (einschließlich Blutung, Bluterguss, Rötung, Juckreiz, Schmerzen, Schwellung).
Häufige Nebenwirkungen:
Allergische Reaktionen, Autoantikörper-Bildung, Juckreiz, Fieber.
Gelegentliche Nebenwirkungen:
Schwere Infektionen (einschließlich Lungenentzündung, Hautentzündung, bakterielle Gelenksentzündung, Blutvergiftung), Blutplättchenmangel, Lungenerkrankungen (einschließlich bindegewebige Lungenveränderung, Lungenentzündung), Gefäßschwellung, Nesselsucht, Hautausschlag.
Seltene Nebenwirkungen:
Tuberkulose, Blutarmut, Weiße Blutkörperchen-Mangel, Neutrophilen-Mangel, Mangel an allen Blutzellen, Schwere allergische Reaktionen (einschließlich Gefäßschwellung, Bronchialkrämpfe), Anfälle, Nervenerkrankungen (Multiple Sklerose-ähnlich), Sehnerventzündung, Querschnittsnervenentzündung), Blut-Leberwert-Erhöhung, Hautblutgefäßentzündung, Hauterkrankungen wie Lupus erythematodes, Krebserkrankungen.
Sehr seltene Nebenwirkungen:
spezielle Formen der Blutarmut (aplastische Anämie).
Nebenwirkungen ohne Häufigkeitsangabe:
Herzmuskelschwäche-Verschlechterung.
Besonderheiten:
Patienten, die während der Etanercept-Behandlung eine neue Infektion bekommen, sollten vom Arzt häufig untersucht werden. Die Anwendung des Wirkstoffs ist abzubrechen, wenn die Infektion schwerwiegend ist. Vor allem sollten die Patienten ärztlichen Rat einholen, falls während oder nach einer Etanercept-Therapie Zeichen einer Tuberkulose auftreten. Solche sind beispielsweise anhaltender Husten, Kräfteschwund, Gewichtsverlust und eine leicht erhöhte Körpertemperatur.
Es gibt Hinweise darauf, dass Etanercept zu einer Erkrankung der weißen Hirnmasse und Hirnschwellungen führen kann. Anzeichen dafür sind Lichtscheu, kurzzeitiger Schwankschwindel, Kopfschmerzen, horizontale Doppelbilder sowie Übelkeit und Erbrechen. Kommt es zu solchen Beschwerden, ist sofort ein Arzt zu befragen.
Wechselwirkungen
Bei erwachsenen Patienten, die gleichzeitig mit dem ImmunologikumAnakinra und Etanercept behandelt wurden, wurde im Vergleich zu Patienten, die entweder nur mit Enbrel oder mit Anakinra behandelt wurden eine höhere Anzahl schwerwiegender Infektionen beobachtet. In Kombination mit dem Immunologikum Methothrexat trat dazu auch noch ein Mangel an neutrophilen Blutzellen auf. Wurde Etanercept mit dem Immunologikum Abatacept kombinert, kam es zu einem vermehrten Auftreten von schwerwiegenden Nebenwirkungen. Daher darf Etanercept nicht mit Anakinra oder Abatacept zusammen gegeben werden.
Zu einer deutlichen Verminderung der weißen Blutkörperchen kam es bei Kombination von Etanercept mit Sulfasalazin (gegen chronisch-entzündliche Darmerkrankungen). Ob sich diese Verminderung körperlich nachteilig auswirkt, ist nicht bekannt.
Lebendimpfstoffe sollten nicht gleichzeitig mit Etanercept verabreicht werden. Bisher wurden offensichtlich noch keine mit Etanercept behandelten Patienten durch Lebendimpfstoffe mit Krankheiten infiziert. Dennoch wird empfohlen, dass bei jugendlichen Patienten mit Gelenksentzündung - soweit möglich - vor Beginn der Behandlung alle notwendigen Impfungen abgeschlossen sind.
Gegenanzeigen
Eine Behandlung mit Etanercept darf nicht begonnen werden bei- Überempfindlichkeit gegen den Wirkstoff, Blutvergiftung (Sepsis) oder Risiko einer solchen
- Infektionen (auch chronischen oder nur örtlichen) und vor allem bei einer Tuberkulose-Erkrankung
- Gefäßentzündung der Nase (Wegenersche Granulomatose)
- Gabe anderer Immunologika wie Anakinra und Abatacept, da schwerwiegende Nebenwirkungen auftreten können
- Leberentzündungen durch Hepatitis-Viren, auch wenn die Erkrankung schon länger zurückliegt. Es gab nämlich schon Fälle, in denen eine solche Erkankung durch eine Etanercept-Behandlung wieder aufflammte.
- dem Risiko einer Windpocken-Infektion. Dann sollte die Behandlung vorübergehend unterbrochen und der Arzt sollte eine vorbeugende Immunisierung mit Windpocken-Immunglobulin vornehmen.
- Patienten mit fehlerhafter Blutzusammensetzung. Sollten während der Etanercept-Therapie Anzeichen einer Blutbildstörung auftreten wie anhaltendes Fieber, Halsentzündung, Blutergüsse, Blutungen oder Blässe, ist sofort ein Arzt aufzusuchen.
- einer Nervenerkrankung wie Multiple Sklerose oder einer möglichen Neigung dazu. Etanercept darf dann nur nach strenger ärztlicher Abwägung von Nutzen und Risiko und entsprechenden Untersuchungen angewendet werden.
- Herzmuskelschwäche, da sie durch Etanercept verstärkt werden kann.
Was müssen Sie bei Schwangerschaft und Stillzeit beachten?
Da keine Studien mit Etanercept an schwangeren Frauen erfolgten, wird die Anwendung des Wirkstoffs bei Schwangeren nicht empfohlen. Frauen im gebärfähigen Alter sollten während der Etanercept-Behandlung eine wirksame Methode der Schwangerschaft-Verhütung anwenden.
Es ist nicht bekannt, ob Etanercept in die Muttermilch übergeht. Bei säugenden Ratten war das jedoch der Fall und der Wirkstoff konnte im Blut der
Jungtiere nachgewiesen werden. Daher sollte der Arzt entscheiden, ob entweder abgestillt oder die Anwendung von Etanercept während der Stillzeit unterbrochen werden sollte.
Was ist bei Kindern zu berücksichtigen?
Ab dem Alter von vier Jahren können Kinder mit jugendlichen Gelenkrheuma-Formen mit Etanercept behandelt werden.
Für das Anwendungsgebiet der Hautbeschwerden durch Schuppenflechte ist die Anwendung erst ab acht Jahren erlaubt.
Warnhinweise
- Bei Fieber, Halsentzündung, Blutergüssen, Blutungen oder Blässe ist sofort ein Arzt aufzusuchen.
- Zeichen einer Tuberkulose wie anhaltender Husten, Kräfteschwund, Gewichtsverlust und eine leicht erhöhte Körpertemperatur sind sofort dem Arzt zu melden.
- Kommt es während der Behandlung zu Lichtscheu, kurzzeitigem Schwankschwindel, Kopfschmerzen, horizontalen Doppelbildern sowie Übelkeit und Erbrechen, ist sofort ein Arzt zu befragen.
- Die Behandlung mit dem Medikament sollte von einem Facharzt begonnen und überwacht werden, der über Erfahrung in der Diagnose und Behandlung der Gelenksentzündungen und Schuppenflechte verfügt.
- Das Medikament ist bei zwei bis acht Grad im Kühlschrank zu lagern, darf aber nicht eingefroren werden.
- Die Fertigspritzen und Fertigpens sind im Umkarton aufzubewahren, um den Inhalt vor Licht zu schützen.
- Vor der Anwendung muss das Medikament für 15 bis 30 Minuten auf Raumtemperatur erwärmt werden.
- Das Medikament darf nicht mit anderen Arzneimitteln gemischt werden.
Arzneimittel können allergische Reaktionen auslösen. Anzeichen hierfür können sein:
Hautrötung, Schnupfen, Juckreiz, Schleimhautschwellung, Jucken und Rötung der Augen,
Verengung der Atemwege (Asthma). In seltenen Fällen kann es zum allergischen Schock mit Bewusstlosigkeit
kommen.
Sollten Sie Anzeichen einer allergischen Reaktion wahrnehmen, so informieren Sie umgehend einen Arzt.
Packungsgrößen
Vergleichbare Medikamente
Folgende Tabelle gibt einen Überblick über Erelzi 25 mg/ -50 mg Injektionslösung in einer Fertigspritze/ - 50 mg Injektionslösung im Fertigpen sowie weitere Medikamente mit dem Wirkstoff Etanercept (ggf. auch Generika).
Disclaimer:
Bitte beachten: Die Angaben zu Wirkung, Nebenwirkungen und Wechselwirkungen sowie zu Gegenanzeigen und Warnhinweisen beziehen sich allgemein auf den Wirkstoff des Medikaments und können daher von den Herstellerangaben zu Ihrem Medikament abweichen. Bitte fragen Sie im Zweifel Ihre*n Arzt*Ärztin oder Apotheker*in oder ziehen Sie den Beipackzettel Ihres Medikaments zurate.