Emla Pflaster wirkstoffhaltiges Pflaster
Wirkung
Emla Pflaster wirkstoffhaltiges Pflaster enthält die Wirkstoffkombination Lidocain + Prilocain. Zu beachten ist außerdem die besondere Wirkung von Emla Pflaster wirkstoffhaltiges Pflaster.
Die Kombination dient der Erzeugung einer starken örtlichen Schmerzunempfindlichkeit. Sie wird immer dann eingesetzt, wenn die Haut beispielsweise bei der Einführung von Kathetern in Venen, bei der Blutentnahme und chirurgischen Eingriffen an der Hautoberfläche verletzt wird.
Des Weiteren schützt die Kombination vor Schmerzen, wenn bei der Wundreinigung von Beingeschwüren (Ulcus cruris) abgestorbenes Gewebe abgetragen werden muss.
Bei kleineren chirurgischen Eingriffen an der Schleimhautoberfläche der Geschlechtsteile sorgt die Kombination für Schmerzunempfindlichkeit und sie wird dort auch eingesetzt, um Einstiche für tiefere Gewebe-Betäubungen erträglich zu machen.
Zu folgenden Anwendungsgebieten von Lidocain + Prilocain sind vertiefende Informationen verfügbar:
Lesen Sie dazu auch die Informationen zur Wirkstoffgruppe Mittel zur örtlichen Betäubung, zu welcher die Wirkstoffkombination Lidocain + Prilocain gehört.
Anwendungsgebiete laut Herstellerangaben
- örtliche Betäubung der Haut im Zusammenhang mit kleineren Eingriffen, wie beispielsweise Einstich einer Kanüle zur Blutabnahme und chirurgischen Eingriffen an der Hautoberfläche
Dosierung
Das Pflaster sollte wenigstens eine Stunde vor Beginn des geplanten Eingriffs auf den zu behandelnden Hautbereich aufgeklebt werden. Es bleibt ohne Entfernung des Pflasters einige Stunden wirksam. Die Einwirkdauer umfasst den Zeitraum, währenddessen das Pflaster mit den Wirkstoffen der Haut aufliegt.
Vor dem Eingriff sind das Pflaster und die restliche Emulsion von der Haut zu entfernen. Danach beträgt die Dauer der örtlichen Betäubung mindestens noch eine Stunde.
Erwachsene, Jugendliche ab zwölf Jahre, Kinder und Kleinkinder über ein Jahr erhalten ein oder mehrere Pflaster auf den zu behandelnden Hautbereich aufgeklebt. Es muss mindestens eine Stunde einwirken. Nach einer Einwirkdauer von mehr als fünf Stunden lässt die Anästhesie nach.
Bei Kindern von sechs bis elf Jahren sollten nicht mehr als 20 und bei Kleinkindern von einem bis fünf Jahren sollten nicht mehr als 10 Pflaster
gleichzeitig angewendet werden. Vor der chirurgischen Entfernung von Dellwarzen bei Kindern mit Neurodermitis wird eine Einwirkdauer von 30 Minuten empfohlen.
Bei Säuglingen von drei bis elf Monaten sollten nicht mehr als 2 Pflaster gleichzeitig angewendet werden und sie sollten nicht länger als
vier Stunden auf der Haut verbleiben.
Vor der Anwendung des Pflasters sind die zu behandelnden Hautstellen zu reinigen und müssen trocken sein. Falls notwendig, ist der zu behandelnde Hautbereich vorher zu rasieren. Biegen Sie den überstehenden Aluminiumflügel des Pflasters nach hinten um und ziehen Sie die weiche hautfarbene Folie vorsichtig ab, ohne dabei aufgebrachte Emulsion zu berühren. Kleben Sie dann das Pflaster auf und drücken es nur am äußeren Rand fest an, damit keine Emulsion seitlich unter dem Pflaster austreten kann.
Sonstige Bestandteile
Folgende arzneilich nicht wirksame Bestandteile sind in dem Medikament enthalten:
- Carbomer 974P
- Cellulose
- gebleichte, mit Polyethylen beschichtete und silikonisierte Trennfolie
- gereinigtes Wasser
- Natriumhydroxid
- Poly(acrylamid-co-isooctylacrylat)
- Poly(oxyethylen)-54-hydriertes-Rizinusöl
- Polyethylen
Nebenwirkungen
Je nach Ort der Anwendung ergeben sich Unterschiede in Art und Häufigkeit der Nebenwirkungen:
Anwendung auf unverletzter Haut
Häufige Nebenwirkungen:
vorübergehende örtliche Reaktionen in dem behandelten Hautgebiet, wie beispielsweise Blässe, Rötung und Schwellung.
Gelegentliche Nebenwirkungen:
Hautreaktionen (anfängliches leichtes Brennen, Jucken oder Wärmegefühl in dem behandelten Hautbereich).
Seltene Nebenwirkungen:
einzelne örtliche blaue Flecken oder Unterhautblutungen in dem behandelten Hautbereich (besonders nach längerer Behandlung von Kindern mit Neurodermitis oder mit Dellwarzen), Methämoglobinämie, Hornhautreizungen nach versehentlichem Augenkontakt, allergische Reaktionen (in schwersten Fällen bis zum Schock).
Anwendung auf der Schleimhaut des Schambereichs
Häufige Nebenwirkungen:
vorübergehende örtliche Reaktionen (beispielsweise Blässe, Rötungen und Schwellungen), Hautreaktionen (anfängliches normalerweise leichtes Brennen,
Jucken oder Wärmegefühl in dem behandelten Hautbereich).
Gelegentliche Nebenwirkungen:
örtliche Missempfindungen(Kribbeln)
Seltene Nebenwirkungen:
allergische Reaktionen (in schwersten Fällen bis zum Schock).
Anwendung vor der Wundreinigung bei Unterschenkelgeschwüren
Häufige Nebenwirkungen:
vorübergehende örtliche Reaktionen (Blässe, Rötungen oder Schwellungen), Hautreaktionen (anfängliches normalerweise leichtes Brennen, Jucken oder Wärmegefühl in dem behandelten Hautbereich).
Gelegentliche Nebenwirkungen:
Hautreizungen am Anwendungsort.
Seltene Nebenwirkungen:
allergische Reaktionen (in schwersten Fällen bis zum Schock).
Wechselwirkungen
Zusammen mit der Kombination bilden Sulfonamide (Antibiotika-Gruppe), Nitroglyzerin (gegen Angina pectoris), das Magenmittel Metoclopramid, das AntiepileptikumPhenytoin sowie das Lepra-Mittel Dapson verstärkt eine veränderte Form des roten Blutfarbstoffs (Methämoglobin). Methämoglobin kann keinen Sauerstoff mehr binden, daher sollte eine gleichzeitige Anwendung vermieden werden. Dies gilt insbesondere für Säuglinge bis zu zwölf Monaten.
Weil auch manche Lebensmittel Methämoglobin bilden (beispielsweise die Nitrite und Nitrate in Pökelsalz), sollten sie ebenfalls nicht zusammen mit der Kombination verwendet werden.
Wird die Kombination in hoher Dosierung (gleichzeitige Behandlung mehrerer Hautgebiete) zusammen mit Lidocain und/oder Prilocain in einer anderen Anwendungsform verwendet, kann deren Giftwirkung im Körper verstärkt werden. Gleiches gilt für andere Mittel zur örtlichen Betäubung oder chemisch verwandte Substanzen wie beispielsweise die AntiarrhythmikaTocainid und Mexiletin.
Spezielle Studien über Wechselwirkungen von Lidocain mit Antiarrhythmika der Klasse III (beispielsweise Amiodaron) wurden nicht durchgeführt, dennoch ist dabei ärztliche Vorsicht geboten.
Substanzen, die die Ausscheidung von Lidocain erschweren (wie beispielsweise das Magenmittel Cimetidin oder Betablocker), führen möglicherweise zu giftigen Konzentrationen des Wirkstoffs. Dies insbesondere, wenn Lidocain wiederholt in hoher Dosierung über einen längeren Zeitraum angewendet wird. Weil die Anwendung auf der Haut aber nur gering dosiert und kurzfristig ist, werden solche Wechselwirkungen kaum auftreten.
Gegenanzeigen
Die Kombination darf bei Überempfindlichkeit gegen Lidocain und Prilocain nicht angewendet werden.Außerdem ist die Anwendung im Gehörgang oder Innenohr verboten, da eine Schädigung des Innenohres nicht mit Sicherheit ausgeschlossen werden kann.
Nur nach sorgfältiger Nutzen-Risiko-Abwägung durch den Arzt und unter seiner Kontrolle darf die Kombination eingesetzt werden bei
- offenen Wunden außer zur Vorbereitung der Reinigung eines Unterschenkelgeschwürs, weil man noch zu wenig über die Aufnahme der Wirkstoffe in den Körper weiß
- Patienten mit angeborener oder später entstandener Fehlbildung des roten Farbstoffs im Blut (Methämoglobinämie) oder bei Patienten mit Mangel an dem Enzym Glukose-6-Phosphat-Dehydrogenase, da hier durch die Anwendung der Kombination eine erhöhte Gefahr der Methämoglobin-Bildung besteht
- schwerer Leberfunktionsstörung, weil sie die Ausscheidung des Wirkstoffs verzögert
- Patienten mit atopischer Dermatitis (Neurodermitis), da aufgrund der vorgeschädigten Haut eine kürzere Einwirkdauer ausreichend sein kann
- Anwendung in der Umgebung des Auges, da es zu Augenreizungen kommen und das Fehlen schützender Lidreflexe die Hornhaut schädigen kann
- Verabreichung von Lebendimpfstoffen, da die Kombination deren Wirkung mindern kann.
Was müssen Sie bei Schwangerschaft und Stillzeit beachten?
Obwohl es bei dem Einsatz der Kombination auf der Haut nur in sehr geringem Maß zur Aufnahme in den Körper kommt, sollte man bei der Anwendung bei Schwangeren vorsichtig sein.
Lidocain und höchstwahrscheinlich auch Prilocain gehen in die Muttermilch über. Bei der normalen Anwendung auf der Haut erfolgt dies aber in so kleinen Mengen, dass das Risiko von Nebenwirkungen beim gestillten Kind als sehr gering erachtet wird. Ein Kontakt des Säuglings mit den behandelten Hautstellen sollte allerdings vermieden werden.
Was ist bei Kindern zu berücksichtigen?
In entsprechender Dosierung kann die Kombination auch auf der Haut von Neugeborenen und Kleinkindern angewendet werden. Allerdings darf ein Einsatz auf der Haut oder Schleimhaut der Schamregion bei Kindern erst ab zwölf Jahren erfolgen.
Warnhinweise
- Das Medikament kann, vor Impfungen mit Lebensimpfstoffen auf die Impfstelle aufgebracht, den Impferfolg gefährden.
- Bei einem Kontakt der Augen mit dem Medikament muss das Auge sofort mit viel lauwarmem Wasser oder isotonischer Kochsalzlösung gespült und es dann geschützt werden, bis das Empfindungs- oder Sehvermögen wiederhergestellt ist.
- Aufgrund der Größe des Pflasters ist dieses nicht zur Behandlung an bestimmten Körperstellen bei Neugeborenen und Säuglingen (bis zum Alter von drei Monaten) geeignet. Dafür steht ein entsprechendes Creme-Präparat zur Verfügung.
- Das Pflaster darf nicht wärmer als 30 Grad gelagert werden.
- Das Pflaster darf nicht im Kühlschrank gelagert oder eingefroren werden.
Arzneimittel können allergische Reaktionen auslösen. Anzeichen hierfür können sein:
Hautrötung, Schnupfen, Juckreiz, Schleimhautschwellung, Jucken und Rötung der Augen,
Verengung der Atemwege (Asthma). In seltenen Fällen kann es zum allergischen Schock mit Bewusstlosigkeit
kommen.
Sollten Sie Anzeichen einer allergischen Reaktion wahrnehmen, so informieren Sie umgehend einen Arzt.
Packungsgrößen
Vergleichbare Medikamente
Folgende Tabelle gibt einen Überblick über Emla Pflaster wirkstoffhaltiges Pflaster sowie weitere Medikamente mit der Wirkstoffkombination Lidocain + Prilocain (ggf. auch Generika).
Disclaimer:
Bitte beachten: Die Angaben zu Wirkung, Nebenwirkungen und Wechselwirkungen sowie zu Gegenanzeigen und Warnhinweisen beziehen sich allgemein auf den Wirkstoff des Medikaments und können daher von den Herstellerangaben zu Ihrem Medikament abweichen. Bitte fragen Sie im Zweifel Ihre*n Arzt*Ärztin oder Apotheker*in oder ziehen Sie den Beipackzettel Ihres Medikaments zurate.