EMEND 80mg/ -125mg Hartkapseln
Wirkung
EMEND 80mg/ -125mg Hartkapseln enthalten den Wirkstoff Aprepitant.
Krebsbehandlungen mit Zytostatika gehen häufig mit Übelkeit und Erbrechen einher. Aprepitant wird bei Erwachsenen zur Vorbeugung starker Übelkeit bei der Therapie mit Cisplatin eingesetzt. Es dient aber auch der Vorbeugung einer weniger stark ausgeprägten Nebenwirkung bei anderen krebsbekämpfenden Substanzen.
Die Behandlung mit Aprepitant erfolgt immer über drei Tage, zusammen mit einem Glukokortikoid und einem weiteren Antiemetikum aus der Untergruppe der 5-H-T3-Rezeptor-Antagonisten wie Ondansetron.
Zu folgenden Anwendungsgebieten von Aprepitant sind vertiefende Informationen verfügbar:
Lesen Sie dazu auch die Informationen zur Wirkstoffgruppe Antiemetika (Mittel gegen Übelkeit und Erbrechen), zu welcher der Wirkstoff Aprepitant gehört.
Anwendungsgebiete laut Herstellerangaben
- Verhinderung akuter und verzögerter Übelkeit und Erbrechen bei der Krebsbehandlung Erwachsener mit Cisplatin, die stark übelkeitserregend ist
- Verhinderung akuter und verzögerter Übelkeit und Erbrechen bei der Krebsbehandlung Erwachsener mit Zytostatika, bei denen Übelkeit auftreten kann
Dosierung
Das Medikament wird über drei Tage als Teil eines Therapieschemas eingenommen, das ein Glukokortikoid (Dexamethason) und als weiteres AntiemetikumOndansetron einschließt. Die empfohlene Dosis beträgt einmal täglich eine 125mg-Kapsel eine Stunde vor Beginn der Chemotherapie an Tag 1 und an den Tagen 2 und 3 je eine 80mg-Kapsel einmal täglich, bevorzugt morgens.
An allen Tagen wird dazu gleichzeitig Dexamethason eingenommen. Die
Dosis bestimmt der Arzt unter Berücksichtigung der Wechselwirkungen beider Medikamente. Von Ondansetron gibt der Arzt am ersten Tag 30 Minuten vor Beginn der Chemotherapie 32 Milligramm in die Vene.
Bei weniger stark ausgeprägter Übelkeit erfolgt die Behandlung mit dem Medikament gleichermaßen über drei Tage, doch nur am ersten Tag wird dazu
Dexamethason in angepasster Dosierung eingenommen sowie eine 8mg-Kapsel Ondansetron 30 bis 60 Minuten vor Beginn der Chemotherapie und eine weitere 8mg-Kapsel acht Stunden nach der ersten Dosis.
Sonstige Bestandteile
Folgende arzneilich nicht wirksame Bestandteile sind in dem Medikament enthalten:
- Hyprolose
- mikrokristalline Cellulose
- Sucrose
- Titandioxid (E 171)
- Eisenoxide und -hydroxide (E172)
- Gelatine
- Kaliumhydroxid
- Natriumdodecylsulfat
- Schellack
Nebenwirkungen
Häufige Nebenwirkungen:
verminderter Appetit, Kopfschmerzen, Schluckauf, Verstopfung, Verdauungsstörung, Ermüdung, erhöhter Leber-Enzym-Wert (ALAT).
Gelegentliche Nebenwirkungen:
Mangel an neutrophilen Granulozyten(mit Fieber verbunden), Blutarmut, Angstgefühl, Schwindelgefühl, Benommenheit, Herzklopfen, Hitzewallungen, Aufstoßen, Übelkeit und Erbrechen, Refluxerkrankung der Speiseröhre, Bauchschmerzen, Mundtrockenheit, Blähungen, Ausschlag, Akne, Schwäche, Unwohlsein, erhöhter Leber-Enzym-Wert (ASAT), erhöhter Enzym-Wert der alkalischen Phosphatase.
Seltene Nebenwirkungen:
Hefepilzinfektionen, Infektionen mit Staphylokokken-Bakterien, vermehrter Durst, Denkstörung, Trägheit, Geschmacksstörung, Bindehautentzündung, Ohrensausen, verlangsamter Puls, Herz- oder Gefäß-Erkrankungen, Schmerzen im Mund und Rachen, Niesen, Husten, Sekretfluss in den Rachen, Rachenreizung, Zwölffingerdarmgeschwür mit Durchbruch, Mundschleimhautentzündung, aufgetriebener Bauch, harter Stuhl, Dickdarmentzündung (verbunden mit Neutrophilen-Mangel), Lichtempfindlichkeitsreaktion der Haut, vermehrtes Schwitzen, Talgfluss, Hautschäden, Hautausschlag mit Juckreiz, schwere Hautreaktionen (Stevens-Johnson-Syndrom, toxische epidermale Nekrolyse), Muskelschwäche, Muskelkrämpfe, häufiges Wasserlassen, Wasseransammlungen im Gewebe (Ödeme), Brustkorbbeschwerden, Gangstörungen, rote Blutkörperchen im Urin nachweisbar, Natrium-Werte im Blut erniedrigt, Gewichtsabnahme, erniedrigte Zahl neutrophiler Blutzellen, Zucker im Urin nachweisbar, vermehrte Urinausscheidung.
Nebenwirkungen unbekannter Häufigkeit:
Überempfindlichkeitsreaktionen einschließlich allergischer Reaktionen, Juckreiz, Nesselsucht.
Wechselwirkungen
Aprepitant wird durch ein bestimmtes Enzym-System im Körper abgebaut. Damit steht es in Konkurrenz zu anderen Wirkstoffen, die ebenfalls nur über dieses System verstoffwechselt werden. Aprepitant kann daher Wirkung und Nebenwirkungen bei folgenden Stoffen steigern:- den ImmunologikaCiclosporin, Tacrolimus, Sirolimus und Everolimus
- den opioiden SchmerzmittelnAlfentanil und Fentanyl
- den MutterkornalkaloidenDihydroergotamin und Ergotamin
- dem AntiarrhythmikumChinidin
- den ZytostatikaIrinotecan, Etoposid oder Vinorelbin
- Glukokortikoide wie Dexamethason und Methylprednisolon (zur Einnahme nur die Hälfte der sonst üblichen Dosis)
- Psychopharmaka wie Midazolam, Alprazolam oder Triazolam.
Umgekehrt können Wirkstoffe, die die Aktivität des Enzyms hemmen, zu erhöhten Blutkonzentrationen von Aprepitant und mehr Nebenwirkungen führen. Dazu gehören die Pilzmittel Ketoconazol, Itraconazol, Voriconazol und Posaconazol, die AntibiotikaClarithromycin und Telithromycin, das AntidepressivumNefazodon sowie die HIV-1-Proteasehemmer (gegen AIDS).
Die gleichzeitige Anwendung von Aprepitant mit den BlutverdünnernAcenocoumarol oder Warfarin führt zu einer erhöhten Blutungsneigung. Patienten mit einer Warfarin-Dauertherapie müssen während der Therapie mit Aprepitant vom Arzt sehr sorgfältig hinsichtlich ihrer Blutgerinnung überwacht werden.
Die Wirksamkeit der "Pille" kann während und bis 28 Tage nach der Anwendung von Aprepitant vermindert sein. Daher sollten während der Behandlung sowie noch zwei Monate im Anschluss an die letzte Dosis Aprepitant andere, nicht-hormonelle Verhütungsmaßnahmen (Kondom, Pessar) ergriffen werden.
Gegenanzeigen
Bei Überempfindlichkeit gegen den Wirkstoff darf Aprepitant nicht eingesetzt werden.
Bisher wurden mit Patienten mit mäßiger Leberfunktionsstörung nur begrenzt aussagefähige Studien, für Patienten mit schwerer Leberfunktionsstörung
keine Untersuchungen gemacht. Aprepitant sollte bei diesen Patienten nur nach sorgfältiger Nutzen-Risiko-Abwägung durch den Arzt und unter seiner Kontrolle angewendet werden.
Was müssen Sie bei Schwangerschaft und Stillzeit beachten?
Bisher wurden keine Schwangeren mit Aprepitant behandelt. Tierexperimente zeigten zwar keine Gefährdung der Ungeborenen, erlauben aber keine Aussage zum Risiko für den Menschen. Aprepitant darf daher während der Schwangerschaft nicht eingenommen werden, es sei denn, der Arzt hält es für unbedingt erforderlich.
Aprepitant geht in die Milch säugender Ratten über. Es ist nicht bekannt, ob dies auch beim Menschen der Fall ist. Deshalb sollte während der Behandlung nicht gestillt werden.
Was ist bei Kindern zu berücksichtigen?
Bisher wurde die Wirkamkeit und Sicherheit von Aprepitant noch nicht bei Kindern und Jugendlichen unter 18 Jahren durch Studien belegt. Die Anwendung in dieser Altersgruppe liegt also im Ermessen des Arztes.
Warnhinweise
- Das Medikament enthält Sucrose (Zucker), die von manchen Patienten schlecht vertragen wird.
- Das Medikament ist in der Originalverpackung aufzubewahren, um den Inhalt vor Feuchtigkeit zu schützen.
Arzneimittel können allergische Reaktionen auslösen. Anzeichen hierfür können sein:
Hautrötung, Schnupfen, Juckreiz, Schleimhautschwellung, Jucken und Rötung der Augen,
Verengung der Atemwege (Asthma). In seltenen Fällen kann es zum allergischen Schock mit Bewusstlosigkeit
kommen.
Sollten Sie Anzeichen einer allergischen Reaktion wahrnehmen, so informieren Sie umgehend einen Arzt.
Packungsgrößen
Vergleichbare Medikamente
Folgende Tabelle gibt einen Überblick über EMEND 80mg/ -125mg Hartkapseln sowie weitere Medikamente mit dem Wirkstoff Aprepitant (ggf. auch Generika).
Disclaimer:
Bitte beachten: Die Angaben zu Wirkung, Nebenwirkungen und Wechselwirkungen sowie zu Gegenanzeigen und Warnhinweisen beziehen sich allgemein auf den Wirkstoff des Medikaments und können daher von den Herstellerangaben zu Ihrem Medikament abweichen. Bitte fragen Sie im Zweifel Ihre*n Arzt*Ärztin oder Apotheker*in oder ziehen Sie den Beipackzettel Ihres Medikaments zurate.