Eferox 25/-50/-75/-100/-125/-150

Von: Andrea Lubliner (Pharmazeutin und Fachtexterin für medizinische Fachtexte)
Letzte Aktualisierung: 17.12.2007
Hersteller: LINDOPHARM GMBH
Wirkstoff: Levothyroxin
Darreichnungsform: Tablette
Rezeptpflichtig

Wirkung

Eferox 25/-50/-75/-100/-125/-150 enthält den Wirkstoff Levothyroxin. Zu beachten ist außerdem die besondere Wirkung von Eferox 25/-50/-75/-100/-125/-150.

Levothyroxin ist mit dem von der Schilddrüse gebildeten Hormon Thyroxin identisch. Daher wird der Wirkstoff bei einer Schilddrüsenunterfunktion als Hormonersatz eingesetzt. Da die Unterfunktion der Schilddrüse nicht ursächlich behandelt werden kann, müssen Schilddrüsenhormone wie Levothyroxin oft lebenslang eingenommen werden.

Levothyroxin ist in fast allen Schilddrüsenmedikamenten enthalten. Ziel der Behandlung mit dem Wirkstoff ist, die krankhaft verminderte Konzentration der Schilddrüsenhormone im Blut wieder zu normalisieren. Damit lassen sich die typischen Beschwerden der Unterfunktion wie zum Beispiel ungewollte Gewichtszunahme, Trägheit, Konzentrations- und Gedächtnisstörungen, Verstopfung und brüchige Haare und Nägel lindern.

Nach einer Schilddrüsenoperation wird durch die Gabe von Levothyroxin das erneute krankhafte Wachstum des Organs verhindert.

Auch bei normaler Hormonkonzentration im Blut kann Levothyroxin zur Behandlung einer vergrößerten Schilddrüse eingesetzt werden.

In Dosierungen bis 100 Mikrogramm täglich kann Levothyroxin auch begleitend zu einer Behandlung mit Thyreostatika eingesetzt werden, um einem Größenwachstum der Schilddrüse vorzubeugen. Allerdings darf Levothyroxin erst nach Erreichen einer normalen Hormonkonzentration im Blut hinzugegeben werden.

In hohen Dosierungen wird Levothyroxin insbesondere nach einer Schilddrüsenoperation eingesetzt. Dosierungen bis 300 Mikrogramm täglich können erforderlich werden. Die benötigten Dosen sind dabei individuell sehr unterschiedlich. Auch zur vollständigen Unterdrückung der Schilddrüsenfunktion bei bestimmten Krebsarten der Schilddrüse sind die genannten hohen Dosierungen erforderlich.

In Dosierungen bis 1000 Mikrogramm wird Levothyroxin auch zur Diagnostik eingesetzt. Nach Einnahme dieser Menge Levothyroxin stellt die gesunde Schilddrüse ihre Produktion nahezu ein. Dadurch wird der Nachweis autonomer Adenome erleichtert, deren Zellen nicht mehr dem normalen Regelmechanismus gehorchen und die unabhängig von der vorliegenden Hormonkonzentration Hormone produzieren.

Für die Behandlung des Myxödem-Komas, einer seltenen aber lebensbedrohlichen Komplikation der Schilddrüsenunterfunktion, stehen Injektionslösungen mit 500 Mikrogramm Levothyroxin zur Verfügung, die bei Bedarf vom Arzt gespritzt werden können.

Levothyroxin kann auch mit Jodid kombiniert zur Behandlung eines Kropfs (Struma), also einer vergrößerten Schilddrüse eingesetzt werden.

Zu folgenden Anwendungsgebieten von Levothyroxin sind vertiefende Informationen verfügbar:

Lesen Sie dazu auch die Informationen zu den Wirkstoffgruppen Schilddrüsenhormone, Schilddrüsenmittel, zu welcher der Wirkstoff Levothyroxin gehört.

Anwendungsgebiete laut Herstellerangaben

  • Schilddrüsenunterfunktion unterschiedlicher Ursache
  • Vorbeugung vor erneutem Kropf (Vergrößerung der Schilddrüse) nach operativer Entfernung des Kropfes
  • gutartige Kropfbildung bei ausgeglichener Hormonkonzentration
  • zusätzlich zur Therapie der Schilddrüsenunterfunktion mit Thyreostatika nach Erreichen der üblichen Schilddrüsenwerte, jedoch nicht bei Schwangerschaft (25/50/75/100 Mikrogramm)
  • Therapie zur Hemmung schnell wachsender einzelner Knoten und Kröpfe bei bösartigem Schilddrüsentumor sowie Ersatzmitteltherapie (75/100/125/150 Mikrogramm)

Dosierung

Die Dosierung ist individuell stark unterschiedlich. Die benötigte Tagesdosis wird anhand der gemessenen Bluthormonkonzentrationen ermittelt. Insbesondere das Steuerhormon TSH, das in der Hirnanhangdrüse produziert wird, sollte während der Behandlung mit diesem Medikament im unteren Normbereich liegen.
Je nach Dosierung der Tablette, die es in 25, 50, 75, 100, 125 und 150 Mikrogramm gibt, müssen unterschiedlich viele Tabletten am Tag eingenommen werden.
In aller Regel werden für Erwachsene 100 bis 200 Mikrogramm täglich benötigt, bei Kindern etwa ein Viertel der Dosis. Zur nahezu vollständigen Unterdrückung der Schilddrüsenfunktion nach Schilddrüsenkrebs können bis zu 300 Mikrogramm täglich erforderlich sein. Die Einnahme der Tabletten erfolgt einmal täglich etwa eine halbe Stunde vor dem Frühstück.

Gewöhnlich sollte die Behandlung lebenslang fortgesetzt werden. Lediglich bei Jugendlichen kann nach etwa zwei Jahren die Behandlung beendet werden, wenn eine Größenreduktion der Schilddrüse das Ziel der Behandlung war. Wächst nach Absetzen des Medikaments die Schilddrüse wieder, so ist auch bei diesen Patienten die Behandlung lebenslang fortzusetzen.

Folgende Dosierungen gelten als Richtwerte: Erwachsene mit einer Schilddrüsenunterfunktion nehmen anfangs 25-50 Mikrogramm, danach 100-200 Mikrogramm. Kinder mit einer Schilddrüsenunterfunktion nehmen anfangs 12,5-50 Mikrogramm, danach 100-150 Mikrogramm.
Ist schon ein Teil der Schilddrüse operativ entfernt worden, wird zur Verhinderung einer neuerlichen Schilddrüsenerkrankung 75-200 Mikrogramm eingesetzt. Bei Schilddrüsenmalignomen, die schon operativ behandelt wurden, werden 150-300 Mikrogramm eingesetzt. Bei einer gutartigen Vergrößerung der Schilddrüse mit normaler Funktion nimmt der Patient 75-200 Mikrogramm ein. Während der Begleittherapie bei einer Schilddrüsenüberfunktion, die zur Unterdrückung dient, nimmt der Patient 50-100 Mikrogramm ein.

Sonstige Bestandteile

Folgende arzneilich nicht wirksame Bestandteile sind in dem Medikament enthalten:

  • Maisstärke
  • Mannitol
  • mikrokristalline Cellulose
  • Natriumsalz
  • pflanzliches Magnesiumstearat
  • Poly(O-carboxymethyl)stärke

Nebenwirkungen

Vereinzelte Nebenwirkungen (besonders bei hoher Dosierung):
Überempfindlichkeitsreakionen; Herzrhythmusstörungen; Angina Pectoris; Schlaflosigkeit; Heißhunger; Bluthochdruck; Haarausfall; Schwitzen.

Besonderes:
Nebenwirkungen sind in aller Regel nicht zu erwarten. Wird Levothyroxin in zu hoher Dosis (Überdosierung) verabreicht, treten die typischen Symptome einer Schilddrüsenüberfunktion auf. Insbesondere werden in diesen Fällen Herzrasen, Schwitzen, Zittern, Durchfall und Herzschmerzen boebachtet. Nach Dosisverringerung oder Absetzen des Medikaments verschwinden die genannten Nebenwirkungen vollständig.

Wechselwirkungen

Bei Diabetikern wirkt Levothyroxin blutzuckersteigernd. Daher ist die Behandlung der Grunderkrankung engmaschig zu überwachen und gegebenenfalls anzupassen. Die Wirkung von Mitteln gegen Diabetes ("Zuckertabletten") kann vermindert, manchmal aber auch verstärkt werden.

Cumarin und andere Mittel zur Hemmung der Blutgerinnung (Antikoagulanzien) werden durch Levothyroxin in ihrer Wirkung verstärkt. Daher sind engmaschige Kontrollen der Blutgerinnung erforderlich. Eventuell muss die individuelle Dosierung der Cumarinbehandlung angepasst werden.

Colestyramin und Colestipol (gegen erhöhte Blutfettwerte) dürfen nicht zum gleichen Zeitpunkt wie Levothyroxin eingenommen werden, da sie die Aufnahme des Wirkstoffs in das Blut unvorhersehbar vermindern. Zwischen der Einnahme dieser Wirkstoffe sollte mindestens fünf Stunden gewartet werden.

Mindestens zwei Stunden sollte aus demselben Grund zwischen der Einnahme von aluminiumhaltigen magensäurebindenden Mitteln oder Eisensalzen und Levothyroxin liegen.

Propylthiouracil (ein Thyreostatikum), Glukokortikoide (unter anderem gegen Asthma), Betablocker (bei Bluthochdruck) und jodhaltige Röntgenkontrastmittel verhindern, dass Levothyroxin (T4) zur Wirkform Liotyronin (T3) umgewandelt wird.

Amiodaron (gegen Herzrhythmusstörungen) enthält große Mengen an Jod. Daher ist eine besonders sorgfältige Therapiekontrolle notwendig

Phenytoin kann, insbesondere wenn das Medikament direkt in die Blutbahn gespritzt wird, die Bluthormonkonzentration erhöhen. Ebenso wirken gleichzeitige Gaben von Salicylaten (in Schmerzmitteln), Clofibrat (zur Blutfettsenkung) und Furosemid (zur Wasserausscheidung) in Dosierungen ab 250 Milligramm, sie alle verstärken die Hormonwirkung.

Sertralin (gegen Depressionen) und Chloroquin/Proguanil (gegen Malaria) vermindern die Wirksamkeit von Levothyroxin.

Schlafmittel und andere Arzneimittel, die den Abbau von Arzneimitteln beschleunigen, indem sie die Leberenzyme anregen, können den Abbau von Levothyroxin erhöhen und somit seine Wirkung verringern.

Wird eine Estrogenbehandlung (zur Verhütung oder bei Wechselsjahresbeschwerden) durchgeführt, steigt - wie auch in der Schwangerschaft - der Bedarf an Levothyroxin.

Sojaprodukte in Nahrungsmitteln können die Aufnahme von Levothyroxin vermindern. Insbesondere zu Beginn und nach Beendigung einer sojahaltigen Ernährung kann eine Dosisanpassung des Levothyroxins notwendig werden.

Gegenanzeigen

Bei Schilddrüsenüberfunktionen darf Levothyroxin nicht eingenommmen werden. Ausnahme ist die bereits ausreichend behandelte Schilddrüsenüberfunktion, bei der Levothyroxin in Dosierungen bis 100 Mikrogramm begleitend zur fortgesetzten Behandlung mit Thyreostatika eingesetzt wird, um dem Größenwachstum der Schilddrüse vorzubeugen.

Levothyroxin darf ebenfalls nicht eingesetzt werden bei unbehandelten Erkrankungen der Nebenniere und der Hirnanhangdrüse, bei akutem Herzinfarkt, Herzmuskelentzündung (akute Myokarditis) oder Herzwandentzündung (akute Pankarditis).

Vor der Behandlung mit Levothyroxin sollte eine Herzerkrankung ausgeschlossen werden. Liegt eine Herzerkrankung oder Herzmuskelschwäche vor, so muss die Dosis von Levothyroxin möglichst niedrig gewählt und die Behandlung engmaschiger kontrolliert werden.

In der Schwangerschaft darf Levothyroxin nicht mit Thyreostatika kombiniert werden. Während Thyreostatika durch die Plazenta zum Ungeborenen gelangen, kann Levothyroxin diese Schranke nicht passieren. Daher würden unter zusätzlicher Gabe von Levothyroxin bei der Mutter immer höhere Schilddrüsenhormonkonzentrationen als beim Kind vorliegen. Somit könnte der kindliche Stoffwechsel in eine Unterfunktion geraten und die Schwangerschaft gefährdet werden.

Auch bei einer Autonomie der Schilddrüse (also der Produktion von Schilddrüsenhormonen, die nicht mehr den normalen, vom Gehirn gesteuerten Regelkreisen unterliegt) darf Levothyroxin nicht verwendet werden.

Was müssen Sie bei Schwangerschaft und Stillzeit beachten?

Die Behandlung mit Levothyroxin sollte in der Schwangerschaft unbedingt fortgeführt werden. Die benötigte tägliche Menge kann sogar steigen. Daher sind engmaschige Kontrollen der Hormonspiegel im Blut unerlässlich. Levothyroxin geht nicht in das Blut der Ungeborenen über, daher sind bislang trotz langjähriger Erfahrungen keine Gefahren für die Schwangerschaft oder das Kind bekannt geworden.

In der Kombination mit Thyreostatika darf Levothyroxin in der Schwangerschaft nicht eingesetzt werden. Im Gegensatz zu Levothyroxin gehen Thyreostatika sehr wohl in das Blut des Ungeborenen über. Daher läge bei begleitender Levothyroxintherapie der Hormonspiegel der Mutter deutlich über dem des Ungeborenen. Eine Schilddrüsenunterfunktion beim Neugeborenen wäre die Folge. Dies führte zu einer verzögerten Reifung und Geburtskomplikationen.

Auf die Einnahme von Levothyroxin zur Diagnostik sollte in der Schwangerschaft verzichtet werden.

Die in der Muttermilch ausgeschiedene Menge von Levothyroxin ist zu gering, um beim Säugling eine Schilddrüsenfunktionsstörung auszulösen.

Was ist bei Kindern zu berücksichtigen?

Bereits Säuglinge können Levothyroxin erhalten. Die Dosierung richtet sich unter anderem nach Alter und Körpergewicht des Kinds.

Warnhinweise

  • Sojaprodukte können die Wirkung des Levothyroxins verringern und sollten daher nur in Maßen gegessen werden.
  • Bei Einschränkungen der Nebennierenfunktion muss die Anwendung des Medikaments vom Arzt sorgfältig überdacht werden.
  • Schilddrüsenhormone dürfen nicht zur Gewichtsabnahme missbraucht werden. Zu hohe Dosierungen können schwerwiegende oder sogar lebensbedrohliche Nebenwirkungen verursachen, insbesondere in Kombination mit bestimmten Mitteln zur Gewichtsabnahme.
  • Haben Frauen nach den Wechseljahren mit einem erhöhten Risiko von Osteoporose eine Schilddrüsenunterfunktion, sollte der Arzt zur Vermeidung von zu hohen Levothyroxin-Blutspiegeln die Schilddrüsenfunktion häufiger kontrollieren.
  • Werden bei einem Schilddrüsen-Patienten andere Medikamente umgestellt, muss der Arzt die Schilddrüsenfunktion überwachen.
  • Das Medikament darf nicht wärmer als 25 Grad gelagert werden.

Arzneimittel können allergische Reaktionen auslösen. Anzeichen hierfür können sein: Hautrötung, Schnupfen, Juckreiz, Schleimhautschwellung, Jucken und Rötung der Augen, Verengung der Atemwege (Asthma). In seltenen Fällen kann es zum allergischen Schock mit Bewusstlosigkeit kommen.

Sollten Sie Anzeichen einer allergischen Reaktion wahrnehmen, so informieren Sie umgehend einen Arzt.

Packungsgrößen

Packungsgröße und Darreichungsform
Wirkstoffgehalt (Dosierung pro Stück Tablette)
50 Stück Tabletten
24 Mikrogramm Levothyroxin
100 Stück Tabletten
24 Mikrogramm Levothyroxin
50 Stück Tabletten
49 Mikrogramm Levothyroxin
100 Stück Tabletten
49 Mikrogramm Levothyroxin
50 Stück Tabletten
73 Mikrogramm Levothyroxin
100 Stück Tabletten
73 Mikrogramm Levothyroxin
50 Stück Tabletten
97 Mikrogramm Levothyroxin
100 Stück Tabletten
97 Mikrogramm Levothyroxin
50 Stück Tabletten
122 Mikrogramm Levothyroxin
100 Stück Tabletten
122 Mikrogramm Levothyroxin
50 Stück Tabletten
146 Mikrogramm Levothyroxin
100 Stück Tabletten
146 Mikrogramm Levothyroxin

Vergleichbare Medikamente

Folgende Tabelle gibt einen Überblick über Eferox 25/-50/-75/-100/-125/-150 sowie weitere Medikamente mit dem Wirkstoff Levothyroxin (ggf. auch Generika).


Disclaimer:
Bitte beachten: Die Angaben zu Wirkung, Nebenwirkungen und Wechselwirkungen sowie zu Gegenanzeigen und Warnhinweisen beziehen sich allgemein auf den Wirkstoff des Medikaments und können daher von den Herstellerangaben zu Ihrem Medikament abweichen. Bitte fragen Sie im Zweifel Ihre*n Arzt*Ärztin oder Apotheker*in oder ziehen Sie den Beipackzettel Ihres Medikaments zurate.