Dymista Nasenspray

Von: Andrea Lubliner (Pharmazeutin und Fachtexterin für medizinische Fachtexte)
Letzte Aktualisierung: 22.05.2013
Hersteller: Meda GmbH
Wirkstoffkombination: Azelastin + Fluticason
Darreichnungsform: Nasenspray
Rezeptpflichtig

Wirkung

Dymista Nasenspray enthält die Wirkstoffkombination Azelastin + Fluticason. Zu beachten ist außerdem die besondere Wirkung von Dymista Nasenspray.

Die Kombination dient der Linderung von Beschwerden des mittelschweren bis schweren allergisch bedingten Schnupfens (sowohl Heuschnupfen wie ganzjährig). Sie wird eingesetzt, wenn die Behandlung mit Einzelsubstanzen beispielsweise mit einem antiallergischen oder mit einem kortisonhaltigen Präparat für die Nase nicht ausreicht, um die Beschwerden zu lindern.

Bisher wird die Kombination nur in Form von Nasensprays verwendet.

Zu folgenden Anwendungsgebieten von Azelastin + Fluticason sind vertiefende Informationen verfügbar:

Lesen Sie dazu auch die Informationen zu den Wirkstoffgruppen Glukokortikoide, H1-Antihistaminika, Antiallergika, zu welchen die Wirkstoffkombination Azelastin + Fluticason gehört.

Anwendungsgebiete laut Herstellerangaben

  • mittelschwerer bis schwerer Heuschnupfen, wenn die alleinige Gabe eines Antihistaminikums oder eines Glukokortikoids in die Nase nicht als ausreichend erachtet wird
  • mittelschwerer bis schwerer ganzjähriger allergischer Schnupfen, wenn die alleinige Gabe eines Antihistaminikums oder eines Glukokortikoids in die Nase nicht als ausreichend erachtet wird

Dosierung

Für einen Behandlungserfolg ist eine regelmäßige Anwendung wichtig. Erwachsene und Jugendliche ab 12 Jahren wenden je einen Sprühstoß in jedes Nasenloch zweimal täglich (morgens und abends) an. Das Nasenspray ist zur Langzeitanwendung geeignet. Die Dauer der Behandlung sollte dem Zeitraum entsprechen, in dem der Patienten dem Allergieauslöser ausgesetzt ist.

Vor der ersten Anwendung muss das Nasenspray vorbereitet werden. Dazu drücken Sie die Pumpe sechsmal nach unten und lassen wieder los. Wenn Sie das Nasenspray mehr als 7 Tage lang nicht benutzt haben, bereiten Sie es durch einmaliges Drücken und Loslassen vor.

Vor jedem Gebrauch des Sprays schütteln Sie die Flasche für etwa 5 Sekunden lang gut durch, indem diese nach oben und nach unten gekippt wird. Dann nehmen Sie die Schutzkappe ab. Nach dem Putzen der Nase sprühen Sie die Suspension einmal in jedes Nasenloch. Dabei neigen Sie den
Kopf leicht nach unten. Nach der Anwendung wischen Sie die Sprühdüse ab und setzen die Schutzkappe wieder auf.

Sonstige Bestandteile

Folgende arzneilich nicht wirksame Bestandteile sind in dem Medikament enthalten:

  • Glycerol
  • mikrokristalline Cellulose
  • 2-Phenylethan-1-ol
  • Benzalkoniumchlorid
  • Carmellose-Natrium
  • gereinigtes Wasser
  • Natriumedetat
  • Polysorbat 80

Nebenwirkungen

Sehr häufige Nebenwirkungen:
Nasenbluten.

Häufige Nebenwirkungen:
Kopfschmerzen, unangenehmer Geschmack, unangenehmer Geruch.

Gelegentliche Nebenwirkungen:
Beschwerden an der Nase (einschließlich Nasenreizung, Brennen, Jucken), Niesen, trockene Nasenschleimhaut, Husten, Halstrockenheit, Rachenreizung.

Seltene Nebenwirkungen:
Mundtrockenheit.

Sehr seltene Nebenwirkungen:
Überempfindlichkeitsreaktionen (auch allergisch), Gesichtsschwellungen, Zungenschwellung, Hautausschlag, Bronchialkrampf, Schwindel, Benommenheit, Schläfrigkeit, grüner Star, Erhöhung des Augeninnendrucks, grauer Star, Durchbrechung der Nasenscheidewand, Schleimhautwunden, Übelkeit, Juckreiz, Nesselsucht, Mattigkeit, Erschöpfung, Schwächegefühl.

Besonderheiten:
Gibt man Glukokortikoide wie Fluticason in die Nase, kann das Nebenwirkungen am ganzen Körper haben. Dies umso stärker, wenn hohe Dosen über lange Zeiträume angewendet werden.

Bei anderen Glukokortikoiden, die in der Nase angewendet werden, kommt es manchmal bei Kindern und auch bei Jugendlichen zu Wachstumsverzögerungen. Daher wird empfohlen, bei einer längerfristigen Behandlung dieser Altersgruppe regelmäßig die Körpergröße zu kontrollieren und mit dem Arzt zu besprechen.

Bei langzeitiger Anwendung anderer Glukokortikoide in der Nase wurde in seltenen Fällen das Auftreten von Osteoporose beobachtet. Gleiches kann auch bei Fluticason der Fall sein.

Wechselwirkungen

Normalerweise gelangt bei Anwendung von Glukokortikoiden in der Nase nur wenig in den übrigen Körper. Das ist auch bei Fluticason der Fall. Allerdings kann Ritonavir, ein virenhemmendes Mittel gegen AIDS, die Blutkonzentration von Fluticason stark erhöhen. Dadurch wird die körpereigene Kortison-Produktion unterdrückt, was sich in Gewichtszunahme und Funktionsstörungen der Nebennierenrinde äußert. Deshalb wird der Arzt die gleichzeitige Anwendung von Fluticason und Ritonavir vermeiden, wenn er den möglichen Nutzen für den Patienten nicht über das Risiko der allgemeinen Nebenwirkungen stellt.

Auch die Pilzmittel Itraconazol und Ketoconazol steigern die Wirkung von Fluticason und werden daher vom Arzt nur mit Vorsicht zusätzlich gegeben werden.

Bei Azelastin sind, in die Nase gegeben, kaum Wechselwirkungen zu erwarten. Dennoch sollte es bei Patienten, die gleichzeitig Beruhigungsmittel oder Wirkstoffe mit Effekten auf das Gehirn einnehmen, mit Vorsicht angewendet werden. Die abstumpfende Wirkung kann sich, genau wie mit Alkohol, verstärken.

Gegenanzeigen

Bei Überempfindlichkeit gegen die Wirkstoffe Azelastin oder Fluticason darf die Kombination nicht eingesetzt werden.

Nur nach sorgfältiger Nutzen-Risiko-Abwägung durch den Arzt und unter seiner Kontrolle darf die Kombination verwendet werden bei
  • Patienten mit einer schweren Lebererkrankung. Bei diesen kann der Abbau besonders von Fluticason verzögert sein und damit steigt die Gefahr von Nebenwirkungen.
  • Patienten mit einer Veränderung des Sehvermögens oder mit einer Vorgeschichte von erhöhtem Augeninnendruck, grauem (Katarakt) und/oder grünem Star
  • beeinträchtigter Nebennierenrindenfunktion, hier ist vor allem ärztliche Vorsicht geboten, wenn die Patienten von der Einnehme von Glukokortikoiden auf die Anwendung als Nasenspray umgestellt werden.
  • Tuberkulose oder einer anderen nicht behandelten Infektionskrankheit, weil sich diese verschlimmern können
  • einem vor kurzem unternommenen chirurgischen Eingriff oder einer Verletzung der Nase oder des Mundes, weil die Wundheilung verzögert sein kann.

Was müssen Sie bei Schwangerschaft und Stillzeit beachten?

Die Kombination wurde bisher nicht in klinischen Studien mit Schwangeren eingesetzt. Während einer Schwangerschaft sollte sie daher nur dann angewendet werden, wenn der Arzt den Nutzen über das mögliche Risiko für das Ungeborene stellt.

Es ist nicht bekannt, ob die Kombination oder ihre jeweiligen Stoffwechselprodukte in die Muttermilch übergehen. Während der Stillzeit
sollte sie nur dann angewendet werden, wenn der erwartete Nutzen für die Mutter größer ist als ein mögliches Risiko für das Neugeborene, beziehungsweise den Säugling.

Was ist bei Kindern zu berücksichtigen?

Die Kombination sollte nicht bei Kindern unter 12 Jahren eingesetzt werden, da es keine klinischen Studien mit dieser Altersgruppe gibt.

Allerdings wurde bei Kindern, die über die Nase Glukokortikoide ("Kortison") bekamen, über Wachstumsverzögerungen berichtet. Da auch Jugendliche noch wachsen können, wird empfohlen, regelmäßig die Körpergröße zu kontrollieren, wen die Kinder und Jugendlichen eine längerfristige Behandlung mit der Kombination erhalten. Bei Wachstumsverzögerungen wird der Arzt versuchen, die Fluticason-Dosierung so niedrig zu wählen, dass gerade noch eine Besserung der Beschwerden erreicht werden kann.

Warnhinweise

  • Das Medikament ist nicht zur Anwendung bei Kindern unter 12 Jahren geeignet.
  • Das im Medikament enthaltene Konservierungsmittel Benzalkoniumchlorid kann Reizungen der Nasenschleimhaut und Bronchialkrämpfe sowie allergische Reaktionen verursachen.
  • Das Medikament darf nicht im Kühlschrank aufbewahrt oder eingefroren werden.
  • Das Medikament ist nach Anbruch noch 6 Monate haltbar.

Arzneimittel können allergische Reaktionen auslösen. Anzeichen hierfür können sein: Hautrötung, Schnupfen, Juckreiz, Schleimhautschwellung, Jucken und Rötung der Augen, Verengung der Atemwege (Asthma). In seltenen Fällen kann es zum allergischen Schock mit Bewusstlosigkeit kommen.

Sollten Sie Anzeichen einer allergischen Reaktion wahrnehmen, so informieren Sie umgehend einen Arzt.

Packungsgrößen

Packungsgröße und Darreichungsform
120 Sprühstoß Nasenspray

Vergleichbare Medikamente

Folgende Tabelle gibt einen Überblick über Dymista Nasenspray sowie weitere Medikamente mit der Wirkstoffkombination Azelastin + Fluticason (ggf. auch Generika).

Medikament
Darreichungsform

Disclaimer:
Bitte beachten: Die Angaben zu Wirkung, Nebenwirkungen und Wechselwirkungen sowie zu Gegenanzeigen und Warnhinweisen beziehen sich allgemein auf den Wirkstoff des Medikaments und können daher von den Herstellerangaben zu Ihrem Medikament abweichen. Bitte fragen Sie im Zweifel Ihre*n Arzt*Ärztin oder Apotheker*in oder ziehen Sie den Beipackzettel Ihres Medikaments zurate.