Dridase

Von: Andrea Lubliner (Pharmazeutin und Fachtexterin für medizinische Fachtexte)
Letzte Aktualisierung: 03.10.2007
Hersteller: Sanofi -Synthelabo GmbH
Wirkstoff: Oxybutynin
Darreichnungsform: Tablette
Rezeptpflichtig

Wirkung

Dridase enthält den Wirkstoff Oxybutynin. Zu beachten ist außerdem die besondere Wirkung von Dridase.

Der Wirkstoff wird eingesetzt bei bestimmten Formen der Harninkontinenz, wenn durch übermäßige Anspannung des Harnblasenmuskels die Beschwerden häufiger Harndrang (Pollakisurie), vermehrtes nächtliches Wasserlassen (Nykturie), zwingender (imperativer) Harndrang sowie unfreiwilliger Harnverlust auftreten.

Zu folgenden Anwendungsgebieten von Oxybutynin sind vertiefende Informationen verfügbar:

Lesen Sie dazu auch die Informationen zu den Wirkstoffgruppen Spasmolytika, Muskelrelaxanzien, zu welcher der Wirkstoff Oxybutynin gehört.

Anwendungsgebiete laut Herstellerangaben

  • häufiges Wasserlassen, nächtliches Wasserlassen, Harndrang sowie unwillkürlicher Harnabgang (Inkontinenz)

Dosierung

Die Dosierung sollte individuell vom Arzt festgelegt werden. Zur Erreichung der korrekten Dosierung sind die Tabletten teilbar.

Erwachsene nehmen dreimal täglich eine halbe bis eine ganze Tablette ein. Bei ungenügendem Therapieerfolg kann die Dosierung bis auf maximal viermal täglich eine Tablette gesteigert werden.

Ältere Patienten sollten zunächst zweimal täglich eine halbe Tablette einnehmen. Bei ungenügendem Therapieerfolg kann die Dosierung auch bis auf maximal viermal täglich eine Tablette gesteigert werden.

Kinder über fünf Jahre nehmen zunächst zweimal täglich eine halbe Tablette ein. Bei ungenügendem Therapieerfolg kann die Dosierung langsam erhöht werden. Die maximale Dosierung für Kinder darf drei Tabletten pro Tag nicht überschreiten.

Die Tabletten können mit Wasser auf nüchternen Magen eingenommen werden. Beim Auftreten einer Magen-Darm-Unverträglichkeit kann die Einnahme zusammen mit einer Mahlzeit oder mit Milch die Verträglichkeit verbessern.

Die Dauer der Behandlung richtet sich nach dem Auftreten der Beschwerden und wird vom behandelnden Arzt bestimmt.

Sonstige Bestandteile

Folgende arzneilich nicht wirksame Bestandteile sind in dem Medikament enthalten:

  • Lactose
  • Calciumstearat
  • Cellulose

Nebenwirkungen

Häufige Nebenwirkungen:
Mundtrockenheit, Verstopfung.

Gelegentliche Nebenwirkungen:
Abnahme der Schweißdrüsensekretion (Wärmestau), beschleunigte Herzfrequenz (Tachykardie), Herzklopfen, Herzrhythmusstörungen, Schwellung des Gesichts, großflächige Schwellungen von Haut und Schleimhäuten, Impotenz, Hemmung der Produktion und Abgabe von Muttermilch, Beschwerden beim Wasserlassen (Miktionsbeschwerden), Harnverhalt, Schwindel, Müdigkeit, Kopfschmerzen, Halluzinationen, Schüttelkrämpfe (Konvulsionen), Durchfall, Appetitlosigkeit, Übelkeit und Erbrechen, Hautrötung, Rötung des Gesichts, Hautausschläge, allergische Hautreaktionen, verschwommenes Sehen (Akkomodationsstörungen), Auslösung eines Glaukoms, Tränenflussabnahme, Pupillenerweiterung, Lichtempfindlichkeit.

Seltene Nebenwirkungen:
Fleckiger Hautausschlag, Verwirrtheitszustände, nächtliche Angststörungen.

Besonderheiten:
In Einzelfällen traten Entzündungen der Speiseröhre aufgrund von Rückfluss aus dem Magen (Refluxösophagitis) auf. Außerdem kann Oxybutynin die Symptome einer Schilddrüsenüberfunktion, koronaren Herzerkrankung, Herzmuskelschwäche, von Herzrhythmusstörungen (Arrhythmien), Bluthochdruck oder einer Prostatavergrößerung verstärken. Die dauerhafte Anwendung des Wirkstoffes kann zur Entwicklung von Karies, zu Erkrankungen des Zahnfleisches oder einer Hefepilzinfektion im Mund (oralen Candidose) führen.

Wechselwirkungen

Die Wirkung von Oxybutynin wird verstärkt durch die gleichzeitige Behandlung mit anderen Anticholinergika oder Wirkstoffen mit anticholinerger Wirkung wieDurch die Verlangsamung der Magen-Darm-Beweglichkeit kann Oxybutynin die Aufnahme anderer Arzneimittel aus dem Magen-Darm-Trakt beeinflussen.

Bei gleichzeitiger Verwendung von Oxybutynin, das die Tätigkeit der Verdauungsorgane abschwächt und Medikamenten, die die Magenentleerung beschleunigen wie beispielsweise Metoclopramid kann es zu einer gegenseitigen Behinderung der Wirkung auf die Bewegungen des Magen-Darm-Traktes kommen.

Bei einer gleichzeitigen Behandlung mit mitteln gegen Pilzerkrankungen wie Ketoconazol, Itraconazol sowie Makrolid-Antibiotika wie Erythromycin kann es zu einem verminderten und verzögerten Abbau von Oxybutynin kommen, was seine Wirkung verstärkt und verlängert.

Gegenanzeigen

Der Wirkstoff darf nicht angewendet werden bei
  • Überempfindlichkeit gegen Oxybutynin
  • Harndrang (Pollakisurie) und vermehrtem nächtlichen Wasserlassen (Nykturie) infolge von Herzmuskelschwäche oder Nierenversagen
  • Harnabflussstörungen beispielsweise durch eine gutartige Prostatavergrößerung oder durch eine Verengung der Harnröhre (Harnröhrenstriktur) sowie bei Verengungen (Stenosen) im Bereich der übrigen Harnwege
  • Erkrankungen des Magen-Darm-Traktes, bei Darmlähmung, bei Darmverschluss (Ileus) sowie bei entzündlichen Dickdarmgeschwüren
  • Myasthenia gravis.
Der Wirkstoff sollte nur unter besonderer ärztlicher Abwägung von Nutzen und Risiko angewendet werden bei
  • Herzrhythmusstörungen
  • koronarer Herzkrankheit
  • Herzmuskelschwäche
  • Bluthochdruck
  • Engwinkelglaukom
  • entzündlichen Erkrankungen der Speiseröhre und des Magens aufgrund von Rückfluss aus dem Magen (Hiatushernien mit Refluxösophagitis)
  • Leberfunktionsstörungen
  • Nierenfunktionsstörungen
  • Schilddrüsenüberfunktion
  • bestimmten Nervenerkrankungen (autonomen Neuropathien)
  • Fieber.

Was müssen Sie bei Schwangerschaft und Stillzeit beachten?

Der Wirkstoff sollte in der Schwangerschaft nicht angewendet werden. Während der Behandlung mit Oxybutynin darf nicht gestillt werden.

Was ist bei Kindern zu berücksichtigen?

Kinder unter fünf Jahren dürfen den Wirkstoff nicht einnehmen.

Warnhinweise

  • Das Reaktions- und Sehvermögen können so sehr verändert werden, dass die Teilnahme am Straßenverkehr oder das Bedienen von Maschinen beeinträchtigt wird. Das gilt besonder im Zusammenwirken mit Alkohol.
  • Bei Nesselsucht oder Augenschmerzen während der Behandlung mit dem Medikament sollte sofort ein Arzt aufgesucht werden.
  • Ohne Rücksprache mit Arzt oder Apotheker sollten keine anderen Wirkstoffe gleichzeitig mti dem Medikament eingenommen werden.
  • Wegen der Abnahme der Schweißsekretion durch die Medikamentenwirkung ist bei Fieber und hoher Umgebungstemperatur Vorsicht geboten, ein Hitzschlag kann verursacht werden.
  • Die dauerhafte Anwendung des Medikaments kann zu Karies und Pilzinfektionen des Mundes führen.
  • Treten während der Therapie mit dem Medikament Infektionen der Harnewege und Geschlechtsteile auf, muss mit einer entsprechenden Behandlung begonnen werden.
  • Während der Behandlung mit dem Medikament muss der Arzt in regelmäßigen Abständen das Sehvermögen und den Augeninnendruck prüfen.
  • Das Medikament ist nicht zur Behandlung von Kindern unter fünf Jahren geeignet.
  • Das Medikament enthält Lactose (Milchzucker) und ist daher nicht für Patienten mit Zuckerverwertungsstörungen geeignet.

Arzneimittel können allergische Reaktionen auslösen. Anzeichen hierfür können sein: Hautrötung, Schnupfen, Juckreiz, Schleimhautschwellung, Jucken und Rötung der Augen, Verengung der Atemwege (Asthma). In seltenen Fällen kann es zum allergischen Schock mit Bewusstlosigkeit kommen.

Sollten Sie Anzeichen einer allergischen Reaktion wahrnehmen, so informieren Sie umgehend einen Arzt.

Packungsgrößen

Packungsgröße und Darreichungsform
Wirkstoffgehalt (Dosierung pro Stück Tablette)
50 Stück Tabletten
4,54 Milligramm Oxybutynin
100 Stück Tabletten
4,54 Milligramm Oxybutynin
30 Stück Tabletten
4,54 Milligramm Oxybutynin

Vergleichbare Medikamente

Folgende Tabelle gibt einen Überblick über Dridase sowie weitere Medikamente mit dem Wirkstoff Oxybutynin (ggf. auch Generika).


Disclaimer:
Bitte beachten: Die Angaben zu Wirkung, Nebenwirkungen und Wechselwirkungen sowie zu Gegenanzeigen und Warnhinweisen beziehen sich allgemein auf den Wirkstoff des Medikaments und können daher von den Herstellerangaben zu Ihrem Medikament abweichen. Bitte fragen Sie im Zweifel Ihre*n Arzt*Ärztin oder Apotheker*in oder ziehen Sie den Beipackzettel Ihres Medikaments zurate.