Doxepin-neuraxpharm 10/-25/-75/-100 mg
Wirkung
Doxepin-neuraxpharm 10/-25/-75/-100 mg enthält den Wirkstoff Doxepin. Zu beachten ist außerdem die besondere Wirkung von Doxepin-neuraxpharm 10/-25/-75/-100 mg.
Doxepin dient der Behandlung von Depressionen und Angststörungen. Es unterdrückt Unruhezustände, hilft bei Schlafstörungen und funktionellen (nicht körperlich bedingten) Organbeschwerden. Es wird außerdem bei Alkohol- und Medikamentenentzug zur Unterdrückung leichter Entzugssymptome eingesetzt.
Zu folgenden Anwendungsgebieten von Doxepin sind vertiefende Informationen verfügbar:
Lesen Sie dazu auch die Informationen zu den Wirkstoffgruppen tri- und tetrazyklische Antidepressiva, Antidepressiva, zu welcher der Wirkstoff Doxepin gehört.
Anwendungsgebiete laut Herstellerangaben
- depressive Erkrankungen
- Angstsyndrome (krankhafte Angstzustände)
- Filmtabletten mit 10 Milligramm, 50 Milligramm und 75 Milligramm Wirkstoff: zusätzlich leichte Entzugserscheinungen bei Alkoholabhängigkeit, Arzneimittelabhängigkeit oder Drogenabhängigkeit
- Filmtabletten mit 10 Milligramm, 50 Milligramm und 75 Milligramm Wirkstoff: zusätzlich Unruhe, Angst oder Schlafstörungen im Zusammenhang mit depressiven Erkrankungen oder leichten Entzugserscheinungen
Dosierung
Bei depressiven Erkrankungen und Angstsyndromen wird empfohlen, die Therapie mit 50 Milligramm Doxepin am Abend zu beginnen. Wenn erforderlich, kann die Dosis nach 3 bis 4 Tagen auf 75 Milligramm Doxepin, und nach 7 bis 8 Tagen auf 100 Milligramm bis 150 Milligramm Doxepin pro Tag gesteigert werden.
Bei ambulanter Behandlung sollte eine Tagesdosis von 150 Milligramm Doxepin nicht überschritten werden.
Unter stationären Bedingungen kann die Tagesdosis unter Beachtung der Vorsichtsmaßnahmen bis auf 300 Milligramm Doxepin gesteigert werden.
Ist eine schlafanstoßende Wirkung besonders erwünscht, kann ein größerer Teil der Tagesdosis oder die ganze Tagesdosis zur Nacht gegeben werden.
Die durchschnittliche Behandlungsdauer bis zum Verschwinden der Symptomatik beträgt im Allgemeinen mindestens vier bis sechs Wochen. Anschließend sollte die Behandlung noch weitere vier bis sechs Monate fortgeführt werden, um einen Rückfall zu verhindern.
Bei der Behandlung von Entzugserscheinungen ist in den ersten drei Tagen häufig die Gabe von dreimal 50 Milligramm Doxepin pro Tag notwendig. Danach kann eine langsame Dosisverringerung zur Beendigung der Behandlung vorgenommen werden.
Bei älteren Patienten ist das Risiko von Nebenwirkungen erhöht und daher die Dosis entsprechend anzupassen.
Die Filmtabletten sind unzerkaut mit etwas Flüssigkeit vor oder nach den Mahlzeiten oder abends vor dem Schlafengehen einzunehmen.
Die Darreichungsform, Dosierung und Dauer der Anwendung sind abhängig von der individuellen Reaktionslage, dem Anwendungsgebiet und der Schwere der Erkrankung. Dabei sollte die Dosis so gering wie möglich gehalten werden, wenngleich der gesamte zur Verfügung stehende Dosierungsbereich ausgenutzt werden kann. Die Einleitung der Therapie ist durch eine schrittweise Dosissteigerung und die Beendigung durch langsame Verringerung der Dosis vorzunehmen.
Sonstige Bestandteile
Folgende arzneilich nicht wirksame Bestandteile sind in dem Medikament enthalten:
- Farbstoff E 171
- Lactose
- Magnesiumstearat
- mikrokristalline Cellulose
- Talkum
- Cellulosepulver
- Polymethacrylat
- Siliciumdioxid
Nebenwirkungen
Gelegentlich:
Harnentleerungsstörungen, innere Unruhe, Durstgefühl, allergische Hautreaktionen, Juckreiz, Libidoverlust, Ejakulationsstörungen, Impotenz, Schwitzen;
bei älteren Patienten: erhöhtes Risiko für Verwirrtheitszustände, Delirium.
Selten:
Kreislaufkollaps, Harnverhalt, Milchfluss aus der Brustwarze, Störungen der Erregungsleitung am Herzen, Verschlechterung einer Herzmuskelschwäche, Wassereinlagerung im Gewebe, nervliche Missempfindungen, Hitze- und Kälteempfindungen, Ohrensausen, vermehrtes Träumen.
Einzelfälle:
Brustschwellung bei Männern, Menstruationsstörungen, Brustvergrößerung, gestörte Ausschüttung des Hormons ADH, Haarausfall, Veränderung des Blutzuckerspiegels, Leberentzündung mit Gallenstau, epileptische Anfälle, Glaukomanfälle, Abnahme der weißen Blutkörperchen, Abnahme der Blutplättchen, Blutarmut.
Nebenwirkungen ohne Häufigkeitsangabe:
Besonders zu Beginn der Behandlung: Mundtrockenheit, verstopfte oder trockene Nase, Müdigkeit, Benommenheit, Schwindel, niedriger Blutdruck, Herzjagen, Herzrhythmusstörungen, Zittern, Störung des Scharfsehens, Verstopfung, Gewichtszunahme, Anstieg der Leberenzyme (meist vorübergehend).
Besonderheiten:
Darmlähmung und Darmverschluss sowie Polyneuropathie kommen als Nebenwirkungen von trizyklischen Antidepressiva vor und können daher auch bei Einnahme von Doxepin auftreten.
Bei Patienten mit Alkohol- oder Medikamenten-Abhängigkeit in der Vorgeschichte kann es zum Missbrauch des Wirkstoffs kommen.
Bei der verbreiteten Anwendung des Wirkstoffs zeigte sich, dass die Einnahme zu einem erhöhten Risiko von Knochenbrüchen führen kann.
Wechselwirkungen
Eine gleichzeitige Verabreichung von Antiarrhythmika (beispielsweise Chinidin, Amiodaron), Neuroleptika, Mittel gegen Malaria, H1-Antihistaminika und Antibiotika sollte wegen der Möglichkeit der Verstärkung von Herzrhythmusstörungen vermieden werden.
So genannte irreversible MAO-Hemmer sollten mindestens 14 Tage vor Beginn der Therapie mit Doxepin abgesetzt werden. Andernfalls muss mit schweren Nebenwirkungen wie Erregung, Delirium, Koma, Fieber von über 40°C, epileptischen Krampfanfällen und starken Blutdruckschwankungen gerechnet werden. Bei schwer zu behandelnden Depressionen ist im Einzelfall die zusätzliche Gabe von MAO-Hemmern möglich. Dabei sollte die Dosierung der MAO-Hemmer vom Arzt langsam gesteigert werden.
Mit anderen Antidepressiva, Neuroleptika, Barbituraten, Schmerzmitteln, H1-Antihistaminika (gegen Allergien), Antiepileptika, Narkotika und Alkohol ergibt sich eine wechselseitige Verstärkung der zentral dämpfenden Wirkung.
Mit Anticholinergika wie Mitteln zur Behandlung der Parkinsonkrankheit und anderen tri- und tetrazyklischen Antidepressiva ergibt sich eine wechselseitige Verstärkung der anticholinergen Wirkung.
Cimetidin (gegen Magengeschwüre) verstärkt die zentral dämpfenden und anticholinergen Wirkungen.
Bei gleichzeitiger Einnahme von Sympathomimetika oder Noradrenalin (auch als gefäßzusammenziehender Zusatz bei örtlicher Betäubung) wird die sympathomimetische Wirkung verstärkt.
Bei gefäßerweiternden Mitteln auf Nitro-Basis und Blutdrucksenkern wie den Beta-Blockern wird die blutdrucksenkende Wirkung verstärkt.
Bei gleichzeitiger Einnahme von Guanethidin, Reserpin, Clonidin und Guanfacin ergibt sich eine Abschwächung der blutdrucksenkenden Wirkung. Bei Clonidin besteht zusätzlich die Gefahr eines Blutdruckanstiegs bei Absetzen des Wirkstoffs.
Werden gleichzeitig Wirkstoffe eingenommen, die die Kaliumkonzentration im Blut vermindern (beispielsweise Entwässerungsmittel) sinkt die Kaliumkonzentration im Blut weiter ab. Dies muss vermieden werden.
Gegenanzeigen
Doxepin darf bei Überempfindlichkeit gegen den Wirkstoff und verwandte Stoffe (Dibenzoxepine) nicht angewendet werden. Weiterhin darf es nicht eingesetzt werden bei akuten Alkohol-, Schlafmittel-, Schmerzmittel- oder Psychopharmakavergiftungen, akutem Delirium, unbehandeltem grünen Star, akutem Harnverhalt (fehlende Urinausscheidung), Prostatavergrößerung mit Restharnbildung, lähmungsbedingtem Darmverschluss, verminderter Kaliumkonzentration im Blut.
Doxepin darf nur unter besonderer ärztlicher Vorsicht angewendet werden bei: Prostatavergrößerung ohne Restharnbildung, schweren Leberschäden, Störungen des blutbildenden Systems, hirnorganischem Psychosyndrom und erhöhter Krampfbereitschaft.
Bei Vorschädigung des Herzens (Störungen der Erregungsleitung wie AV-Block I. Grades oder Schenkelblock; Angina Pectoris, Herzrhythmusstörungen, Herzfrequenzverlangsamung) sollte der Arzt den Einsatz von Doxepin genau abwägen (engmaschige EKG-Kontrollen). Patienten mit vorbestehenden höhergradigen AV-Blockierungen oder Erregungsleitungsstörungen am Herzen dürfen kein Doxepin erhalten.
Bei Patienten, bei denen eine Senkung des Blutdrucks auf jeden Fall vermieden werden muss, darf Doxepin nur unter sorgfältiger ärztlicher Kontrolle des Blutdrucks angewendet werden.
Bei Patienten mit einem hirnorganischen Psychosyndrom kann ein medikamentöses Delirium ausgelöst werden.
Was müssen Sie bei Schwangerschaft und Stillzeit beachten?
Während der Schwangerschaft darf Doxepin nur bei zwingender Notwendigkeit und nach sorgfältiger Nutzen-Risiko-Abwägung durch den Arzt verabreicht werden. Nach der Geburt wurden, insbesondere nach Einnahme höherer Dosen von Antidepressiva, Entzugserscheinungen in Form von Störungen der Herz- und Atmungsfunktion, Harn- und Stuhlentleerung sowie Unruhe beim Neugeborenen beobachtet.
Während der Behandlung sollte nicht gestillt werden, da Doxepin in die Muttermilch übergeht. Wenn eine Behandlung unbedingt erforderlich ist, sollte abgestillt werden.
Was ist bei Kindern zu berücksichtigen?
Für die Behandlung von Kindern und Jugendlichen unter zwölf Jahren liegt kein ausreichendes wissenschaftliches Erkenntnismaterial vor, daher sollte das Präparat für diese Altersgruppe nicht verordnet werden.
Warnhinweise
- Das Reaktionsvermögen kann so weit beeinträchtigt sein, dass Autofahren und das Bedienen von Maschinen gefährlich sind.
- Das Blutbild, Leberfunktionen, Blutdruck und EKG müssen regelmäßig vom Arzt kontrolliert werden.
- Treten grippeähnliche Symptome (hohes Fieber und Schüttelfrost) oder eine eitrige Mandelentzündung auf, muss ein Arzt befragt werden.
- Treten Entzündungen im Geschlechtsbereich auf, muss ein Arzt aufgesucht werden.
- Die Einnahme von Schmerz- oder Fiebermitteln muss mit einem Arzt abgesprochen werden.
- Die Behandlung mit dem Medikament darf wegen möglicher Entzugssymptome nicht plötzlich beendet werden.
- Treten Anzeichen einer Übersteigerung (Manie) auf, sollte das Medikament nach Anweisungen des Arztes abgesetzt werden.
- Besonders junge Erwachsene sind trotz Behandlung mit dem Medikament selbstmordgefährdet und müssen dementsprechend überwacht werden.
- Das Medikament kann unter Umständen zu einem erhöhten Risiko von Knochenbrüchen führen.
Arzneimittel können allergische Reaktionen auslösen. Anzeichen hierfür können sein:
Hautrötung, Schnupfen, Juckreiz, Schleimhautschwellung, Jucken und Rötung der Augen,
Verengung der Atemwege (Asthma). In seltenen Fällen kann es zum allergischen Schock mit Bewusstlosigkeit
kommen.
Sollten Sie Anzeichen einer allergischen Reaktion wahrnehmen, so informieren Sie umgehend einen Arzt.
Packungsgrößen
Vergleichbare Medikamente
Folgende Tabelle gibt einen Überblick über Doxepin-neuraxpharm 10/-25/-75/-100 mg sowie weitere Medikamente mit dem Wirkstoff Doxepin (ggf. auch Generika).
Disclaimer:
Bitte beachten: Die Angaben zu Wirkung, Nebenwirkungen und Wechselwirkungen sowie zu Gegenanzeigen und Warnhinweisen beziehen sich allgemein auf den Wirkstoff des Medikaments und können daher von den Herstellerangaben zu Ihrem Medikament abweichen. Bitte fragen Sie im Zweifel Ihre*n Arzt*Ärztin oder Apotheker*in oder ziehen Sie den Beipackzettel Ihres Medikaments zurate.