Dolortriptan bei Migräne

Von: Andrea Lubliner (Pharmazeutin und Fachtexterin für medizinische Fachtexte)
Letzte Aktualisierung: 23.05.2011
Hersteller: Almirall
Wirkstoff: Almotriptan
Darreichnungsform: Filmtablette
Rezeptfrei

Wirkung

Dolortriptan bei Migräne enthält den Wirkstoff Almotriptan. Zu beachten ist außerdem die besondere Wirkung von Dolortriptan bei Migräne.

Almotriptan wird zur Behandlung von Kopfschmerzen bei Migräne eingesetzt. Kopfschmerzen anderer Ursachen werden durch Almotriptan nicht gelindert. Die Einnahme erfolgt in Form von Tabletten, die unabhängig von den Mahlzeiten eingenommen werden können. Zur Vorbeugung eines Migräneanfalls ist Almotriptan nicht geeignet.

Zu folgenden Anwendungsgebieten von Almotriptan sind vertiefende Informationen verfügbar:

Lesen Sie dazu auch die Informationen zu den Wirkstoffgruppen Triptane, Migränemittel, zu welcher der Wirkstoff Almotriptan gehört.

Anwendungsgebiete laut Herstellerangaben

  • akute Kopfschmerzen bei Migräneanfällen mit und ohne vorausgehende Wahrnehmungsstörungen (Aura)

Dosierung

Das Medikament sollte beim ersten Auftreten eines Migränekopfschmerzes angewendet werden. Die übliche Dosis ist eine Tablette zu 12,5 Milligramm, die so früh wie möglich nach Einsetzen des Migräneanfalls eingenommen werden sollte. Es ist aber auch wirksam, wenn es zu einem späteren Zeitpunkt der Migräne-Attacke eingenommen wird. Falls Ihr Migräneanfall nicht abklingt, nehmen Sie nicht mehr als eine Tablette für denselben Anfall.

Wenn innerhalb von 24 Stunden ein zweiter Migräneanfall einsetzt, kann eine zweite Tablette eingenommen werden, allerdings müssen zwischen Ihrer ersten und Ihrer zweiten Tablette mindestens zwei Stunden vergangen sein.

Die maximale Tagesdosis beträgt zwei Tabletten innerhalb von 24 Stunden.
Nehmen Sie die Tabletten mit Flüssigkeit, am besten Wasser, ein. Die Einnahme kann unabhängig von den Mahlzeiten erfolgen.

Nehmen Sie für dieselbe Migräneattacke keine zweite Dosis ein, wenn die erste Dosis keine Besserung ergibt. Dies könnte bedeuten, dass Sie keine
Migräne haben. Wenden Sie sich in solchen Fällen an Ihren Arzt.

Nach der Einnahme aollten mindestens 24 Stunden vergangen sein, bevor ein Präparat mit Mutterkorn-Alkaloiden (Mittel zur Behandlung der Parkinson-Krankheit, Mittel bei niedrigem Blutdruck und andere Migränemittel) oder ein anderes Triptan verabreicht wird. Umgekehrt sollten mindestens 24 Stunden zwischen der Anwendung eines Mutterkorn-Alkaloids und der
Einnahme des Medikaments liegen.

Sonstige Bestandteile

Folgende arzneilich nicht wirksame Bestandteile sind in dem Medikament enthalten:

  • Hypromellose
  • mikrokristalline Cellulose
  • Titandioxid (E 171)
  • Carnaubawachs
  • Drucktinte
  • Macrogol 400
  • Mannitol
  • Natriumstearylfumarat
  • Poly(O-carboxymethyl)stärke-Natrium
  • Povidon K 29-32

Nebenwirkungen

Häufige Nebenwirkungen:
Schwindel, Schläfrigkeit, Übelkeit und Erbrechen, Müdigkeit.

Gelegentliche Nebenwirkungen:
Empfindungsstörungen, Kopfschmerzen, Hörstörungen, Herzklopfen, Engegefühl im Hals, Verdauungsstörungen, Mundtrockenheit, Durchfall, Muskelschmerzen, Knochenschmerzen, Brustschmerzen, Schwäche, Ohrensausen.

Sehr seltene Nebenwirkungen:
Krämpfe der Herzkranzgefäße, Herzinfarkt, Herzrasen.

Wechselwirkungen

Theoretisch könnten bei gleichzeitiger Einnahme von Ergotamin-haltigen Arzneimitteln verstärkt Nebenwirkungen auftreten. Deshalb sollten nach der Einnahme von Almotriptan mindestens sechs Stunden vergangen sein, bevor ein Ergotamin-haltiges Arzneimittel verabreicht wird. Umgekehrt sollten mindestens 24 Stunden zwischen der Einnahme eines Ergotamin-haltigen Arzneimittels und der Einnahme von Almotriptan liegen.

Bei gleichzeitiger Einnahme von Johanniskraut sind die Nebenwirkungen von Almotriptan verstärkt.

Wie bei anderen Wirkstoffen, die auf die Bindungsstellen für den Nervenbotenstoff Serotonin besetzen, kann Almotriptan im Falle einer gleichzeitigen Behandlung mit MAO-Hemmern oder selektiven Serotonin-Wiederaufnahme-Hemmern (beide gegen Depressionen), ein mögliches Risiko des Auftretens eines Serotoninsyndroms nicht ausgeschlossen werden.

Gegenanzeigen

Almotriptan darf nicht eingenommen werden bei
  • Überempfindlichkeit gegen den Wirkstoff
  • schwerer Leberfunktionsstörung
  • Herzerkrankungen wie Herzinfarkt, Angina Pectoris, Durchblutungsstörungen der Herzkranzgefäße und Prinzmetal-Angina
  • nicht ausreichend behandeltem Bluthochdruck
  • überstandenem Schlaganfall
  • arteriellen Durchblutungsstörungen ("Schaufensterkrankheit") in der Vergangenheit.
Almotriptan darf nur unter Kontrolle eines Arztes und nach seiner Nutzen-Risiko-Abwägung eingenommen werden bei
  • Überempfindlichkeit gegen Sulfonamide (Antibiotika)
  • leichter bis mittelschwerer Leberkrankheit
  • schwerer Nierenfunktionsstörung. Hier darf nur eine Tablette innerhalb von 24 Stunden eingenommen werden.
Hinweise:
Almotriptan darf nicht bei Formen der Migräne, die von einer Durchblutungsstörung herrühren (Basilarismigräne), die im Zusammenhang mit einer Augenmuskellähmung stehen (Ophthalmoplegie) sowie bei der so genannten hemiplegischen Migräne angewendet werden.

Ernsthafte Nervenerkrankungen müssen vor der Behandlung mit Almotriptan vom Arzt ausgeschlossen sein.

Bei Patienten, die möglicherweise an noch nicht ärztlich festgestellten Durchblutungsstörungen der Herzkranzgefäße leiden, muss der Arzt vor der Behandlung mit Almotriptan das Herz zu untersuchen. Dazu gehören Frauen in den Wechseljahren, Männer ab 40 Jahren, Raucher, Patienten mit Bluthochdruck, Fettstoffwechselstörungen oder Zuckerkrankheit (Diabetes mellitus), stark übergewichtige Menschen oder Menschen, in deren Familie bereits gehäuft Herzerkrankungen aufgetreten sind.

Treten nach der Einnahme von Almotriptan Schmerzen in der Brust auf, die möglicherweise auf Durchblutungsstörungen der Herzkranzgefäße zurückzuführen sind, ist die Behandlung sofort zu beenden.

Almotriptan soll nicht zusammen mit Lithium (gegen Depressionen), Mutterkornalkaloiden (zur Blutdruckregulierung oder gegen Migräne) oder anderen Triptanen eingenommen werden.

Was müssen Sie bei Schwangerschaft und Stillzeit beachten?

Schwangere sollen Almotriptan nur auf ärztlichen Rat hin einnehmen, da die Unbedenklichkeit des Wirkstoffs in Schwangerschaft und Stillzeit nicht nachgewiesen ist. Aus Sicherheitsgründen sollte daher nach der Einnahme des Wirkstoffs auch mindestens 24 Stunden nicht gestillt werden.

Was ist bei Kindern zu berücksichtigen?

Almotriptan ist für Kinder und Jugendliche unter 18 Jahren nicht geeignet.

Warnhinweise

  • Dieses Medikament kann möglicherweise die Reaktionsfähigkeit herabsetzen, sie wird jedoch vor allem durch den Migräne-Anfall selbst beeinträchtigt.
  • Bei übermäßigem Gebrauch kann es zu Dauerkopfschmerz kommen.
  • Bei schwerer Nierenfunktionsstörung darf höchstens eine Tablette am Tag eingenommen werden.
  • Schon bei leichter Leberfunktionsstörung sollte die Behandlung sorgfältig überwacht werden.
  • Vorübergehende Blutdruckanstiege vor allem bei älteren Menschen sind möglich.
  • Das Medikament ist für Patienten über 65 Jahre nicht geeignet.

Arzneimittel können allergische Reaktionen auslösen. Anzeichen hierfür können sein: Hautrötung, Schnupfen, Juckreiz, Schleimhautschwellung, Jucken und Rötung der Augen, Verengung der Atemwege (Asthma). In seltenen Fällen kann es zum allergischen Schock mit Bewusstlosigkeit kommen.

Sollten Sie Anzeichen einer allergischen Reaktion wahrnehmen, so informieren Sie umgehend einen Arzt.

Packungsgrößen

Packungsgröße und Darreichungsform
Wirkstoffgehalt (Dosierung pro Stück Filmtablette)
2 Stück Filmtabletten
12,5 Milligramm Almotriptan

Vergleichbare Medikamente

Folgende Tabelle gibt einen Überblick über Dolortriptan bei Migräne sowie weitere Medikamente mit dem Wirkstoff Almotriptan (ggf. auch Generika).


Disclaimer:
Bitte beachten: Die Angaben zu Wirkung, Nebenwirkungen und Wechselwirkungen sowie zu Gegenanzeigen und Warnhinweisen beziehen sich allgemein auf den Wirkstoff des Medikaments und können daher von den Herstellerangaben zu Ihrem Medikament abweichen. Bitte fragen Sie im Zweifel Ihre*n Arzt*Ärztin oder Apotheker*in oder ziehen Sie den Beipackzettel Ihres Medikaments zurate.