Dolantin Tropfen
Wirkung
Dolantin Tropfen enthalten den Wirkstoff Pethidin. Zu beachten ist außerdem die besondere Wirkung von Dolantin Tropfen.
Pethidin wird bei starken bis sehr starken Schmerzen eingesetzt. Das können zum Beispiel Schmerzen nach Operationen oder Unfällen sein.
Der Wirkstoff ist in Form von Tropfen, Zäpfchen und als Injektionslösung im Handel.
Zu folgenden Anwendungsgebieten von Pethidin sind vertiefende Informationen verfügbar:
Lesen Sie dazu auch die Informationen zu den Wirkstoffgruppen opioide Schmerzmittel, Schmerzmittel, zu welcher der Wirkstoff Pethidin gehört.
Anwendungsgebiete laut Herstellerangaben
- starke Schmerzen
Dosierung
Erwachsene nehmen je Einzeldosis 25 bis 150 Milligramm Pethidin-HCl ein. Das entspricht etwa zehn bis 60 Tropfen. Pro Tag sollten nicht mehr als 500 Milligramm Pethidin-HCl (etwa 200 Tropfen) eingenommen werden.
Kinder erhalten 0,6 bis 1,2 Milligramm pro Kilogramm Körpergewicht als Einzeldosis. Dies entspricht etwa ein bis zwei Tropfen pro vier Kilogramm Körpergewicht.
Bei Patienten mit Funktionsstörungen der Leber kann es zu einer erhöhten Konzentration von Pethidin im Blut kommen, weshalb die Dosis entsprechend anzupassen ist.
Bei Nierenfunktionsstörungen sind die Dosierungsintervalle zu verlängern, um einer Ansammlung der wirksamen Stoffwechselprodukte von Pethidin/Norpethidin vorzubeugen.
Besondere Vorsicht ist geboten bei der Tendenz zu Krampfanfällen.
Bei Vorliegen einer Epilepsie sollte das Arzneimittel nur zusammen mit einem Antikonvulsivum verabreicht werden.
Sonstige Bestandteile
Folgende arzneilich nicht wirksame Bestandteile sind in dem Medikament enthalten:
- Betain-HCl
- gereinigtes Wasser
- Methyl-4-hydroxybenzoat
Nebenwirkungen
Häufige Nebenwirkungen:
Blutdruckabfall, Herzrasen, Herschlagverlangsamung, Atemfunktionsstörung, Hirndrucksteigerung, Benommenheit, Schwindel, Verwirrung, Stimmungsveränderung (gehoben oder gedrückt), Entscheidungsschwäche Wahrnehmungsstörungen, Erregungszustände, Wahnvorstellungen.
Bei rascher Injektion in die Vene:
Bronchialkrämpfe, Pupillenverengung, Schluckauf, Übelkeit und Erbrechen
Bei längerer Anwendung:
Verstopfung, Blasenentleerungsstörungen
Nebenwirkungen ohne Angabe der Häufigkeit:
Gallenwegskrämpfe, Krampfanfälle (insbesondere bei höherer Dosierung), Einschränkung der Nierenfunktion, durch Medikamente geförderte Krampfbereitschaft), allergische Überempfindlichkeitsreaktionen (unter Umständen bis zum lebensbedrohlichen Schock)
Besonderheiten:
Bei Injektion in die Vene können entlang des betroffenen Blutgefäßes Schmerzen und (rote) Quaddelbildung auftreten.
Wechselwirkungen
Die Kombination von Pethidin mit anderen stark wirkenden Schmerzmitteln, die Krampfbereitschaft erhöhenden Wirkstoffen und Neuroleptika vom Phenothiazin-Typ darf nur unter ständiger ärztlicher Kontrolle erfolgen.
Wird Pethidin mit Beruhigungs- oder Schlafmitteln, die das Gehirn abdämpfen, zusammen eingenommen oder wird gleichzeitig Alkohol getrunken, kommt es zu einer gegenseitigen Verstärkung und Verlängerung der Wirkungen wie Benommenheit und Atemproblemen.
Eine Vorbehandlung mit MAO-Hemmern (gegen Depressionen) innerhalb der letzten 14 Tage vor der Pethidin-Einnahme kann lebensbedrohende Wechselwirkungen auf das Gehirn, die Atmungs- und Kreislauffunktion hervorrufen.
Wird ein Patienten dauerhaft mit Antiepileptika wie Phenobarbital oder Phenytoin behandelt, kann Pethidin schneller im Körper abgebaut werden. Dabei sind vermehrte Nebenwirkungen von Pethidin nicht auszuschließen.
Gleichzeitige Einnahme von Schmerzmitteln wie Pentazocin und Buprenorphin können die Wirkung von Pethidin abschwächen.
Gegenanzeigen
Pethidin darf nicht angewendet werden bei.- Überempfindlichkeit gegen den Wirkstoff
- Einnahme von MAO-Hemmern (gegen Depressionen) während der letzten 14 Tage
- Abhängigkeit von Alkohol und Opiaten (Drogensüchtigen)
- Bewusstseinsstörungen
- Krankheitszuständen, bei denen eine Störung des Atemzentrums und der Atemfunktion vorliegt oder vermieden werden muss
- Zuständen mit erhöhtem Hirndruck (beispielsweise durch Wasseransammlungen im Gehirn)
- niedrigem Blutdruck durch zu geringe Blutmenge
- eingeschränkter Nierenfunktion
- epileptischen Anfällen in der Vorgeschichte.
- schweren Leberfunktionsstörungen wie Leberzirrhose
- Schilddrüsenüberfunktion und Schilddrüsenunterfunktion
- Störungen der Nebennierenrindenfunktion (Morbus Addison)
- Erkrankungen der Vorsteherdrüse und der Harnröhre (Risiko einer Urinverhaltung oder Harnstauung)
- älteren Patienten.
Was müssen Sie bei Schwangerschaft und Stillzeit beachten?
Pethidin sollte in den ersten drei Schwangerschaftsmonaten gar nicht angewendet werden, da seine Sicherheit in dieser Zeit bisher zu wenig erprobt ist. Bisher sind allerdings keine Anzeichen für ein erhöhtes Risiko von Mißbildungen beim Menschen gefunden worden. Eine dauerhafte Anwendung von Pethidin sollte während der gesamten Schwangerschaft vermieden werden, da sie beim Kind zur Gewöhnung und nach der Geburt zu Entzugserscheinungen führen kann. Einzelne Gaben des Wirkstoffs sind ab dem zweiten Schwangerschaftdrittel möglich, wenn sie der Arzt für unumgänglich hält.
Während der Geburt kann Pethidin zur Schmerzstillung gegeben werden, aber nur als Injektion in den Muskel und in der niedrigstmöglichen Dosis. Pethidin vermindert nicht die zur Geburt nötige Zusammenziehung der Gebärmutter, kann aber dosis- und auch zeitabhängig den Mutterkuchen durchdringen. Nach Gabe von Pethidin zur Geburt kann es daher beim Neugeborenen zu Atemproblemen kommen. Das Neugeborene ist deshalb so lange zu ärztlich überwachen, bis keine wesentliche Beeinträchtigung der Atmung mehr zu erwarten ist (mindestens für sechs Stunden). Bei starken oder zu lang andauernden Atemproblemen wird der Arzt dem Neugeborenen ein Gegenmittel wie zum Beispiel Naloxon geben.
Pethidin zur Geburt beeinträchtigt manchmal das Verhalten der Neugeborenen und ihre Gehirntätigkeit kann bis zu sechs Tage nach der Geburt verändert sein. Bei Risikokindern ist die Überlebensfähigkeit durch Pethidin-Gabe während der Geburt zusätzlich herabgesetzt.
Pethidin und sein Stoffwechselprodukt Norpethidin gehen in die Muttermilch über. Bei Anwendung von Pethidin bei der Mutter darf nicht gestillt werden, da es beim gestillten Säugling zu Nebenwirkungen kommen kann, die verzögert auftreten und Tage bis Wochen anhalten können.
Was ist bei Kindern zu berücksichtigen?
Die Wirkung und Sicherheit der Anwendung einer Pethidin-Injektionslösung wurde bei Kindern und Jugendlichen unter 16 Jahren bisher noch nicht ausreichend in Studien erforscht und sollte daher unterbleiben.
Pethidin-Zäpfchen sind auf Grund des üblichen hohen Wirkstoffgehalts für die Anwendung bei Kindern und Jugendlichen unter 16 Jahren ebenfalls nicht geeignet.
Tropfen mit Pethidin können unter ärztlicher Kontrolle schon bei Kindern ab vier Kilogramm Körpergewicht angewendet werden.
Warnhinweise
- Das Reaktionsvermögen wird durch diesen Wirkstoff derart beeinträchtigt, dass die aktive Teilnahme am Strassenverkehr und das Führen von Maschinen gefährlich sind.
- Während der Behandlung darf auf keinen Fall Alkohol konsumiert werden.
- Bei wiederholter Gabe des Medikaments kann es zu physischer und/oder psychischer Abhängigkeit kommen.
- Ältere Patienten mit geringem Körpergewicht und Menschen mit Kopfverletzungen und Hirntumoren müssen bei der Behandlung besonders sorgfältig ärztlich überwacht werden.
- Der Wirkstoff unterliegt in Deutschland dem Betäubungsmittelgesetz und ist nur auf Verschreibung auf einem Betäubungsmittel (BTM)-Rezept verfügbar.
- Bei Epilepsie oder Verdacht darauf ist das Medikament nur zusammen mit einem Antiepileptikum zu geben.
- Bei Epilepsie-Neigung und Nierenfunktionsstörungen muss der Arzt die zeitlichen Einnahmeabstände verlängern, um Krampfanfälle zu verhindern.
- Bei Nieren- und Lebererkrankungen sollte die Einnahmedosis verringert beziehungsweise der Zeitraum zwischen den Einnahmen verlängert werden.
- Der Alkoholkonsum sollte während der Behandlung eingeschränkt oder ganz vermieden werden.
- Patienten mit Epilepsie sollte das Medikament nur zusammen mit einem Antepileptikum verabreicht werden.
Arzneimittel können allergische Reaktionen auslösen. Anzeichen hierfür können sein:
Hautrötung, Schnupfen, Juckreiz, Schleimhautschwellung, Jucken und Rötung der Augen,
Verengung der Atemwege (Asthma). In seltenen Fällen kann es zum allergischen Schock mit Bewusstlosigkeit
kommen.
Sollten Sie Anzeichen einer allergischen Reaktion wahrnehmen, so informieren Sie umgehend einen Arzt.
Packungsgrößen
Vergleichbare Medikamente
Folgende Tabelle gibt einen Überblick über Dolantin Tropfen sowie weitere Medikamente mit dem Wirkstoff Pethidin (ggf. auch Generika).
Disclaimer:
Bitte beachten: Die Angaben zu Wirkung, Nebenwirkungen und Wechselwirkungen sowie zu Gegenanzeigen und Warnhinweisen beziehen sich allgemein auf den Wirkstoff des Medikaments und können daher von den Herstellerangaben zu Ihrem Medikament abweichen. Bitte fragen Sie im Zweifel Ihre*n Arzt*Ärztin oder Apotheker*in oder ziehen Sie den Beipackzettel Ihres Medikaments zurate.