Diprosone Lösung
Wirkung
Diprosone Lösung enthält den Wirkstoff Betamethason. Zu beachten ist außerdem die besondere Wirkung von Diprosone Lösung.
Betamethason wird bei allergischen Erkrankungen wie Nesselsucht oder Atemwegserkrankungen (auch mit Verschleimung) wie allergischem Schnupfen und Asthma eingesetzt. Außerdem findet es Anwendung bei vielen entzündlichen Hauterkrankungen, etwa Ekzemen, Neurodermitis und Schuppenflechte. Betamethason vermindert dabei entzündliche Reaktionen und lindert Juckreiz sowie Schmerzen. Den gleichen Effekt hat der Wirkstoff bei Sonnenbrand und Insektenstichen. Betamethason hilft ferner, die allergischen Reaktionen des Körpers bei einer Insektengiftallergie zu reduzieren.
Derr Wirkstoff wird weiterhin zur Behandlung rheumatischer Erkrankungen, wie chronischen Entzündungen von fünf oder mehr Gelenken (Polyarthritis), genutzt, um Schmerzen zu lindern und die Beweglichkeit der Gelenke zu erleichtern.
Zu folgenden Anwendungsgebieten von Betamethason sind vertiefende Informationen verfügbar:
- Entzündungen
- Allergie
- Ekzeme
- Juckreiz
- Schuppenflechte
- Neurodermitis
- Atemwegserkrankungen mit Verschleimung
- Asthma
- entzündlich-rheumatische Erkrankungen
- Hautinfektionen
Lesen Sie dazu auch die Informationen zu den Wirkstoffgruppen Glukokortikoide, Entzündungshemmer, zu welcher der Wirkstoff Betamethason gehört.
Anwendungsgebiete laut Herstellerangaben
- entzündliche und juckende Hauterkrankungen des Haarbodens, der Kopfhaut, des Gehörgangs und anderer behaarter Körperregionen wie Schuppen, Schuppenflechte des Kopfes, Schuppenflechte des Gehörgangs, Neurodermitis, Hautausschlag (einschließlich Hautausschlag im Gehörgang), Reibungsentzündung der Achselhöhle, Leistenbeugen und Hautfalten, die mit Kortison behandelt werden können
Dosierung
Diprosone Lösung wird einmal bis zweimal täglich dünn auf die befallene Kopfhaut aufgetragen.
Bei Erkrankungen des Gehörgangs werden zweimal pro Tag nach Bedarf zwei bis fünf Tropfen in den Gehörgang eingebracht.
Sonstige Bestandteile
Folgende arzneilich nicht wirksame Bestandteile sind in dem Medikament enthalten:
- 2-Propanol
- Carbomer 974 P
- Natriumhydroxid
- Wasser, gereinigt
Nebenwirkungen
Gelegentliche Nebenwirkungen:
Augenbrennen, Überempfindlichkeitsreaktionen wie Brennen, Juckreiz, Reizungen.
Seltene Nebenwirkungen:
Augapfelhervortretung, Haarbalgentzündungen, Hautpigmentierungsabnahme, Wundheilungsverzögerung, allergische Hautreaktionen, Kontaktallergie.
Vereinzelte Nebenwirkungen:
Blindheit (bei unsachgemäßer Anwendung im Auge).
Nebenwirkungen ohne Angabe der Häufigkeit:
Gewebswassereinlagerungen (Ödeme), Störungen des Säure-Basen-Haushalts, Kalziumverlust, Herzrhythmusstörungen, Herzmuskelschwäche (bei erhöhtem Risiko hierzu), Muskelschmerzen, Muskelerkrankung, Muskelschwund, Verstärkung der Beschwerden bei der Autoimmunkrankheit Myasthenia gravis, Wirbelbrüche, Knochenbrüche, Sehnenrisse, Magengeschwüre, Darmgeschwüre, Magenblutungen, Darmblutungen, Magendurchbruch, Darmdurchbruch, geschwürartige Speiseröhrenentzündung, Magenerweiterung, Schluckauf, Bronchialschleimverdickung, Hautrückbildungen, entzündliche Gesichtsrötung, Gesichtsschwellung, vermindertes Ansprechen auf Hauttests, Schwitzzunahme, Nesselsucht, Hautschwellung, Schleimhautschwellung, Sehstörungen, Augeninnendruckerhöhung, grüner Star, Sehnervschädigung (besonders bei Kindern), grauer Star (Katarakt), Bauchspeicheldrüsenentzündung, negative Stickstoffbilanz infolge einer Eiweißstoffwechselstörung, Gewichtszunahme, Vollmondgesicht, Stammfettsucht, Cushing-Syndrom, Nebennierenunterfunktion, Hirnanhangdrüsenunterfunktion, Insulinbedarfserhöhung (bei Zuckerkrankheit); Hirndrucksteigerung mit Krämpfen, Kopfschmerzen, Schwindel, Koordinationsstörungen; Mundtrockenheit, Taubheitsgefühle, allergische Reaktion, Überempfindlichkeitsreaktionen, schockähnliche Reaktionen, Infektionsverschleierung, Schlafstörungen, Befindlichkeitsstörungen, Schläfrigkeit, Verwirrung, Persönlichkeitsveränderungen, Depression, Psychosen, veränderte Beweglichkeit und Anzahl der Spermien, Blutbildveränderungen, Wachstumsverzögerung des Fötus während der Schwangerschaft sowie bei Kindern, Hautstreifenbildung, Hautgefäßerweiterung, Steroidakne, periorale Dermatitis, Körperbehaarungszunahme, Hautveränderungen, Schleiersehen, Osteoporose, Knochenabsterben, Gereiztheit, Euphorie, Augenhornhautzerreißung, Augenlederhautzerreißung, punktförmige Blutungen, Magenbeschwerden, Zuckerkrankheit, Kaliumausscheidungszunahme, Natriumzurückhaltung; Sexualhormonabgabestörung mit männlicher Behaarung bei Frauen, Impotenz, Ausbleiben der Regelblutung; Bluthochdruck, Thromboserisikoerhöhung, Gefäßentzündungen, Infektionsrisikoerhöhung, Symptomverschlimmerung, Körperuntersäuerung, Hauterweichung, Hauttrockenheit, Hautirritationen, verminderte Gewichtszunahme bei Kindern, Blutdruckabfall, Frieselausschlag, Gefäßschwellungen.
Wechselwirkungen
Bei gleichzeitiger Gabe von Herzglykosiden (Wirkstoffe gegen Herzmuskelschwäche) kann Betamethason deren Wirkung verstärken.
Antidiabetika (Wirkstoffe gegen Zuckerkrankheit) werden dagegen durch Betamethason in ihrer Wirkung abgeschwächt. Hemmstoffe der Blutgerinnung (Antikoagulanzien) können durch Betamethason in ihrer Wirkung ebenfalls abgeschwächt werden. Gleiches gilt für das Wachstumshormon Somatropin. Protirelin (zur Diagnostik, beispielsweise von Schilddrüsenerkrankungen, eingesetzter Wirkstoff) wird ebenso durch Betamethason in seiner Wirkung geschwächt. Das gilt auch für Wirkstoffe gegen Bakterien (Antibiotika).
Antiepileptika wie Phenytoin, Phenobarbital und Primidon sowie Barbiturate (Wirkstoffe zur Narkose und gegen Krampfanfälle) vermindern die Betamethasonwirkung. Gleiches gilt für Ephedrin (zur Blutdruckerhöhung). Auch der Wirkstoff gegen TuberkuloseRifampicin kann seinerseits die Wirkung von Betamethason abschwächen.
Weibliche Geschlechtshormone (Östrogene) können die Wirkung von Betamethason verstärken.
Entwässerungsmittel wie Saluretika und Schleifendiuretika können die Kaliumausscheidung zusätzlich erhöhen. Das gilt auch für Abführmittel. Ferner kann das Mittel gegen PilzerkrankungenAmphotericin B die Kaliumausscheidung ebenfalls erhöhen. Das Risiko für das Auftreten von Nebenwirkungen wird dadurch erhöht.
Nichtsteroidale Antirheumatika (Gruppe von Schmerzmitteln), saure Schmerzmittel (Salicylate) und Antiphlogistika (Gruppe von entzündungshemmenden Schmerzmitteln) erhöhen die Gefahr von Blutungen und Entstehung von Geschwüren im Magen und Darm. Gleiches gilt für den gleichzeitigen Konsum von Alkohol.
Ferner erhöhen ACE-Hemmer (Blutdrucksenker) das Risiko für Blutbildveränderungen.
Die Malariamittel Chloroquin, Hydroxychloroquin und Mefloquin erhöhen das Risiko des Auftretens von entzündlichen Muskelerkrankungen und Herzmuskelerkrankungen.
Das ZytostatikumCiclosporin kann in seinem Nebenwirkungsrisiko verstärkt werden.
Anticholinergika wie Atropin können den Augeninnendruck zusätzlich erhöhen.
Gegenanzeigen
EinnahmeBetamethason sollte nicht eingenommen werden bei
- Magen- und Darmgeschwüren (im Zweifelsfall müssen diese vorab ausgeschlossen werden)
- schwerer Osteoporose
- psychischen Vorerkrankungen
- Infektion mit dem Herpes-simplex-Virus (wie Lippenherpes) oder Herpes-zoster-Virus (wie Gürtelrose) oder bei einer Infektion mit Windpocken (Varizellen)
- Amöbeninfektion (Darmerkrankung mit Durchfall)
- Pilzinfektion der inneren Organe
- Eitergeschwüren
- akuter Tuberkulose oder anderen Infektionen mit Bakterien
- akuter Virusinfektion wie einer virusbedingten Leberentzündung, (Hepatitis) und Kinderlähmung (Poliomyelitis)
- einer Schutzimpfung im Zeitraum circa acht Wochen vor und zwei Wochen danach
- Lymphknotenentzündung nach einer Tuberkuloseimpfung oder bei anderen Komplikationen und ausbleibender Antikörperbildung nach Impfungen
- grünem Star (Engwinkelglaukom und Weitwinkelglaukom)
- Darmentzündungen, bei Darmwandinfektionen und bei geschwürbildender Entzündung des Dickdarms mit Verdacht auf einen bevorstehenden Durchbruch
- Entgleisung der Nebennierenrinden-Hormone (Cushing-Syndrom).
- Ausstülpungen der Darmwand (Divertikulitis), Darmblutungen und Magen-Darm-Störungen
- verminderter Nierenfunktion, bei anderen Nierenerkrankungen oder Blasenerkrankungen
- Leberfunktionsstörung
- Myasthenia gravis (Muskelschwächekrankheit) oder bei anderen Erkrankungen mit Muskelschwäche verminderter Menge an Blutplättchen, bei Mangel an Prothrombin (wichtig für die Blutgerinnung) im Blut
- Kalziummangel
- Tuberkulose in der Krankenvorgeschichte
- Schilddrüsenunterfunktion und bei Zuckerkrankheit (hier ist eventuell eine Anpassung der Dosis nötig)
- Erkrankungen am Auge, vor allem bei einer Infektion mit dem Virus Herpes ophthalmicus (löst eine Herpesinfektion des Auges aus). Hier sollte auf eine mögliche Hornhautablösung geachtet werden.
- leichterer Osteoporose oder Knochenschwäche
- Venenentzündungen
- schweren Infektionen durch Bakterien, Pilze, Viren oder Parasiten
- Bluthochdruck.
Betamethason darf nicht eingesetzt werden bei
- Überempfindlichkeit gegen Betamethason
- Hautschäden durch Tuberkulose und Syphilis
- Rosenfinne oder Kupferfinne (Rosacea) und verwandten Hautentzündungen
- Akne
- Windpocken
- Hautzeichen einer Impfreaktionen
- Juckreiz an After und Schamgegend
- Hautinfektionen mit Viren, Bakterien oder Pilzen.
- unter luftdicht verschlossenen Verbänden
- am Auge oder Augenlid
- im Bereich von Hautfalten.
Bei Anwendung am Auge sollten während der Behandlung mit Betamethason keine Kontaktlinsen getragen werden.
Was müssen Sie bei Schwangerschaft und Stillzeit beachten?
Da bisher keine ausreichenden Studien durchgeführt wurden, ist von einer Einnahme von Betamethason während der Schwangerschaft strengstens abzuraten (insbesondere in den ersten drei Monaten). Sollte eine zwingende Notwendigkeit zu einer Betamethason-Behandlung bestehen, so muss vor Behandlungsbeginn eine ärztliche Abwägung von Nutzen und Risiko erfolgen. Da die Substanz in die Milch übergeht, sollte auf eine Anwendung während der Stillzeit ebenfalls verzichtet werden, obwohl Schädigungen des Säuglings bisher nicht nachgewiesen wurden.
Was ist bei Kindern zu berücksichtigen?
Betamethason-haltige Mittel, die unter Umgehung des Magen-Darm-Traktes verabreicht werden (beispielsweise in Form von Spritzen oder Infusionen), dürfen bei Kindern unter sechs Jahren nicht angewendet werden. Im Alter von sechs bis zwölf Jahren dürfen diese nur bei lebensbedrohlicher Notwendigkeit verabreicht werden.
Für die äußerliche Anwendung von Betamethason machen die Hersteller unterschiedliche Angaben über die Altersgrenzen bei Kindern. Es ist also die jeweilige Fachinformation des Medikaments zu beachten oder der Arzt zu befragen.
Grundsätzlich ist bei Kindern während einer Betamethason-Behandlung das Wachstum und die körperliche Entwicklung zu beobachten.
Warnhinweise
- Bei innnerlicher Anwendung kann das Medikament durch Wirkung auf das Sehvermögen, die Nerven oder die Muskulatur die Verkehrstüchtigkeit herabsetzen.
- Wird das Medikament innerlich angewendet, ist die Behandlung nicht plötzlich, sondern mit stufenweiser Verminderung der Dosierung zu beenden.
- Die Anwendung an Schleimhäuten sollte unterbleiben.
- Eine Behandlung unter dicht schließenden Verbänden sollte unterbleiben.
- Die Anwendung im Gesichtsbereich muss mit Vorsicht erfolgen.
- Eine Behandlung im Gehörgang darf nicht bei beschädigtem Trommelfell erfolgen.
Arzneimittel können allergische Reaktionen auslösen. Anzeichen hierfür können sein:
Hautrötung, Schnupfen, Juckreiz, Schleimhautschwellung, Jucken und Rötung der Augen,
Verengung der Atemwege (Asthma). In seltenen Fällen kann es zum allergischen Schock mit Bewusstlosigkeit
kommen.
Sollten Sie Anzeichen einer allergischen Reaktion wahrnehmen, so informieren Sie umgehend einen Arzt.
Packungsgrößen
Vergleichbare Medikamente
Folgende Tabelle gibt einen Überblick über Diprosone Lösung sowie weitere Medikamente mit dem Wirkstoff Betamethason (ggf. auch Generika).
Disclaimer:
Bitte beachten: Die Angaben zu Wirkung, Nebenwirkungen und Wechselwirkungen sowie zu Gegenanzeigen und Warnhinweisen beziehen sich allgemein auf den Wirkstoff des Medikaments und können daher von den Herstellerangaben zu Ihrem Medikament abweichen. Bitte fragen Sie im Zweifel Ihre*n Arzt*Ärztin oder Apotheker*in oder ziehen Sie den Beipackzettel Ihres Medikaments zurate.