Digostada mite
Wirkung
Digostada mite enthält den Wirkstoff Beta-Acetyldigoxin.
Beta-Acetyldigoxin wird bei der Herzmuskelschwäche eingesetzt, um die Herzkraft zu steigern und die Herzarbeit effizienter zu machen.
Beta-Acetyldigoxin wird bei bestimmten Formen beschleunigter Herztätigkeit (paroxysmale supraventrikuläre Tachykardie, Vorhofflimmern und Vorhofflattern) angewendet, um die Herzfrequenz (Schläge pro Minute) zu senken.
Zu folgenden Anwendungsgebieten von Beta-Acetyldigoxin sind vertiefende Informationen verfügbar:
Lesen Sie dazu auch die Informationen zu den Wirkstoffgruppen Herzglykoside, Mittel zur Behandlung von Herzmuskelschwäche, zu welcher der Wirkstoff Beta-Acetyldigoxin gehört.
Anwendungsgebiete laut Herstellerangaben
- chronische Herzmuskelschwäche mit Beschwerden aufgrund einer verminderten Pumpleistung des Herzens
- schnelle Herzrhythmusstörungen, die entweder kontinuierlich oder zeitweilig zu einer schnellen Herzmuskelbewegung im Bereich der Herzvorhöfe führen.
Dosierung
Die Dosis und der Wirkspiegel von Digostada müssen sorgfältig und individuell eingestellt werden. Patienten mit einigen besonderen Krankheitsbildern müssen mit herabgesetzter Dosierung und unter sorgfältiger ärztlicher Überwachung behandelt werden.
Die Tabletten sind mit 0,1 Milligramm und mit 0,2 Milligramm des Wirkstoffs Beta-Acetyldigoxin erhältlich. Um die gewünschte Dosierung zu erreichen, können auch mehrere niedriger dosierte Tabletten zusammen eingenommen werden.
Als Einleitungstherapie werden von Digostada mite (0,1 Milligramm) zur langsamen Aufsättigung der Dosis über circa 10 Tage einmal täglich zwei bis drei Tabletten gegeben. Die schnelle Aufsättigung innerhalb von zwei Tagen erfolgt mit dreimal täglich zwei Tabletten. Die weitere Erhaltungsdosis liegt bei Patienten bis zu 65 Jahren ohne Einschränkung der Nierenfunktion bei zwei bis drei Tabletten einmal täglich. Bei Leberfunktionsstörungen kann Digostada in der üblichen Dosis gegeben werden.
Bei Digostada 0,2 Milligramm wird als Einleitungstherapie eine langsame Aufsättigung über circa 10 Tage mit einmal täglich einer bis anderthalb Tabletten gewählt. Zur schnellen Aufsättigung werden über zwei Tage dreimal täglich eine Tablette gegeben. Die weitere Erhaltungsdosis liegt bei Patienten bis 65 Jahren ohne Einschränkung der Nierenfunktion bei einer bis anderthalb Tabletten einmal täglich. Bei Leberfunktionsstörungen kann Digostada in der üblichen Dosis gegeben werden.
Bei älteren Patienten (über 75 Jahren) und/oder bei Niereninsuffizienz muss die Dosis an die Nierenfunktion angepasst werden (an die Kreatinin-Clearance). Bei älteren Patienten kann es auch ohne Zeichen der Einschränkung der Nierenfunktion zur verminderten Ausscheidung von Digostada kommen. Deshalb sollte die weitere Erhaltungsdosis bei älteren Patienten bis 65 Jahren 0,3 Milligramm, bei Patienten über 65 Jahren 0,2 Milligramm und bei Patienten über 80 Jahren 0,1 Milligramm nicht überschreiten.
Sonstige Bestandteile
Folgende arzneilich nicht wirksame Bestandteile sind in dem Medikament enthalten:
- Lactose 1H2O
- Casein-Formaldehyd-Kondensat
- Cellulosepulver
- Gelborange S Aluminiumsalz (E 110)
- hochdisperses Siliciumdioxid
- Kartoffelstärke
- Magnesiumstearat
- Povidon K 25
- Talkum
Nebenwirkungen
Häufige Nebenwirkungen:
Appetitlosigkeit, Übelkeit, Erbrechen.
Gelegentliche unerwünschte Wirkungen:
Kopfschmerzen, Müdigkeit, Schlaflosigkeit.
Seltene Nebenwirkungen:
Durchfälle, Darmbeschwerden, Magenbeschwerden, Alpträume, Agitiertheit, Verwirrtheit, Depressionen, Halluzinationen, Psychosen, Brustdrüsenvergrößerung (Gynäkomastie), Ausschlag, Blutplättchenabfall (Thrombozytopenie), Lupus erythematodes.
Besonderheiten:
Auch Herzrhythmusstörungen und Farbsehveränderungen im Grün-Gelb-Bereich sind möglich.
In Einzelfällen wurde ein Verschluss der Darmblutgefäße (Mesenterialinfarkt) beschrieben.
Wechselwirkungen
Bekommt ein Patient Calcium in Form einer Infusion in die Vene, darf er nicht mit Beta-Acetyldigoxin behandelt werden.
Wirkstoffe, welche zu einem Kalium- oder Magnesiummangel führen, können die Wirkung von Beta-Acetyldigoxin steigern. Dazu gehören Entwässerungsmittel (Diuretika), Abführmittel in zu hohen Dosen, Amphotericin B (Mittel gegen Pilzerkrankungen), Glukokortikoide und Salicylate (Entzündungshemmer), ACTH (ein körpereigenes Hormon, das den Hormonhaushalt reguliert), Carbenoxolon (zur Behandlung von Magengeschwüren), Penicillin G (Antibiotikum).
Mittel gegen Herzrhythmusstörungen wie Amiodaron, Chinidin, Flecainid, Propafenon und Calciumantagonisten, Entwässerungsmittel wie Spironolacton und Antibiotika wie Erythromycin und Tetrazykline) sowie Captopril (Mittel gegen Bluthochdruck) und Pilzmittel (Imidazole und Triazole) erhöhen die Konzentration von Beta-Acetyldigoxin im Blut und damit seine Giftigkeit.
Betablocker verstärken den Herzschlag-verlangsamenden Effekt von Beta-Acetyldigoxin.
Mittel zur Bekämpfung von Schilddrüsenüberfunktion (Thyreostatika) verstärken möglicherweise die Wirkung von Herzglykosiden.
Suxamethonium, Reserpin, trizyklische Antidepressiva, Mittel zur Anregung des sympathischen Nervenstranges (Sympathomimetika), Phosphodiesterasehemmer und Antiasthmatika wie Theophyllin begünstigen zusammen mit dem Wirkstoff Herzrhythmusstörungen.
Diphenoxylat (gegen Durchfall) lähmt die Darmtätigkeit und sorgt dadurch für eine verstärkte Aufnahme von Beta-Acetyldigoxin in den Körper.
Vitamin D3 verändert den Calciumgehalt des Körpers und verstärkt damit die Neigung zu Herzrhythmusstörungen zusammen mit Beta-Acetyldigoxin.
Wird die Einnahme von Johanniskraut (gegen Depessionen) während einer Digoxin-Therapie plötzlich beendet, droht die Digoxin-Konzentration in den giftigen Bereich anzusteigen.
Das TuberkulosemittelRifampicin senkt dagegen den Wirkspiegel von Beta-Acetyldigoxin im Blut und schwächt die Wirkung ab. Gleiches gilt für das AntibiotikumNeomycin, die Entzündungshemmer Para-Aminosalicylsäure, Penicillamin und Sulfasalazin, Zytostatika, das Magenmittel Metoclopramid, Adrenalin, das Antiasthmatikum Salbutamol, die AntiepileptikaCarbamazepin und Phenytoin und Schilddrüsenhormone.
Durch das Ansteigen des Kaliumspiegels können Kaliumcanrenoat, Kalium sowie die Entwässerungsmittel Spironolacton, Amilorid und Triamteren die Wirkungen von Beta-Acetyldigoxin abschwächen und Herzrhythmusstörungen auslösen.
Nicht-steroidale Antirheumatika scheinen die Aufnahme von Beta-Acetyldigoxin in den Körper zu behindern.
Aktivkohle (Mittel gegen Vergiftungen), Kaolin-Pektin (Mittel gegen Durchfall), die Cholesterinsenker Colestyramin und Colestipol sowie säurebindende Mittel (Antazida) verzögern die Aufnahme von Beta-Acetyldigoxin im Körper bzw. beschleunigen seine Ausscheidung.
Gegenanzeigen
Beta-Acetyldigoxin darf nicht angewendet werden bei- Überempfindlichkeit gegen den Wirkstoff und andere herzwirksame Glykoside
- Verdacht auf eine Vergiftung mit Herzglykosiden
- Verdickung des Herzmuskels mit eingeschränkter Beweglichkeit
- schnellen Herzrhythmusstörungen wie Kammerrasen oder Kammerflimmern
- Störung der Reizleitung am Herzen (AV-Block II. oder III. Grades, Ausfall des Sinusknotens als Taktgeber (ausgenommen bei Therapie mit einem Herzschrittmacher)
- speziellen Herzrhythmusstörungen wie dem WPW-Sydrom oder Verdacht auf solchen
- Störungen des Mineralhaushalts wie Überschuss an Calcium oder Mangel am Kalium oder Magnesium
- einem Rissder Hauptschlagader in der Brust (thorakalem Aortenaneurysma)
- verlangsamtem Herzschlag durch Reizleitungsstörungen
- Kalium-Überschuss, da das Reizleitungsstörungen fördert
- älteren Patienten oder wenn anzunehmen ist, dass die Ausscheidung von Beta-Acetyldigoxin durch die Niere vermindert ist
- Schilddrüsenerkrankungen (bei einer Unterfunktion wird der Arzt die Dosierung des Wirkstoffs verringern, bei Überfunktion gegebenenfalls erhöhen müssen)
- schlechter Nahrungsverwertung oder nach Operationen am Verdauungskanal (wenn der Wirkstoff eingenommen wird), weil die Aufnahme in den Körper verringert sein kann
- einer geplanten Elkektroschock-Behandlung am Herzen, weil in Gegenwart von Beta-Acetyldigoxin häufiger Herzrhythmusstörungen auftreten
- akutem Herzinfarkt
- akuter Herzmuskelentzündung, Lungenhochdruck oder Sauerstoffmangel im Gewebe durch schwere Atemwegserkrankungen
- Patienten, die in den vorangegangenen zwei Wochen Herzglykoside erhalten haben. Hier kann eine verringerte Anfangs-Dosierung notwendig sein.
Was müssen Sie bei Schwangerschaft und Stillzeit beachten?
Während der Schwangerschaft muss die werdende Mutter besonders überwacht und ihr Bedarf an Beta-Acetyldigoxin dem Verlauf der Schwangerschaft angepasst werden. Nach der Geburt kann die Dosis häufig wieder reduziert werden.
Insgesamt ist über Beta-Acetyldigoxin während Schwangerschaft und Stillzeit nichts Negatives bekannt, trotzdem sollte eine Therapie in den ersten drei Monaten gut bedacht werden.
Was ist bei Kindern zu berücksichtigen?
Die Dosis von Beta-Acetyldigoxin bei Kindern richtet sich nach Gewicht und Körperoberfläche der Kinder.
Warnhinweise
- Bei Nierenfunktionsstörungen muss der Arzt das Medikament der Nierenfunktion entsprechend dosieren.
- Bei Schilddrüsenunterfunktion muss der Arzt das Medikament niedriger dosieren.
- Das Medikament darf 24 Stunden vor einer Elektroschock-Behandlung des Herzens nicht angewendet werden.
- Digostada mite enthält den Farbstoff Gelborange S Aluminiumsalz. Dieser Stoff kann bei Personen mit einer besonderen Empfindlichkeit allergieartige Reaktionen, einschließlich Asthma, hervorrufen. Die Allergie tritt häufiger bei Personen auf, die gegen Acetylsalicylsäure allergisch sind.
Arzneimittel können allergische Reaktionen auslösen. Anzeichen hierfür können sein:
Hautrötung, Schnupfen, Juckreiz, Schleimhautschwellung, Jucken und Rötung der Augen,
Verengung der Atemwege (Asthma). In seltenen Fällen kann es zum allergischen Schock mit Bewusstlosigkeit
kommen.
Sollten Sie Anzeichen einer allergischen Reaktion wahrnehmen, so informieren Sie umgehend einen Arzt.
Packungsgrößen
Vergleichbare Medikamente
Folgende Tabelle gibt einen Überblick über Digostada mite sowie weitere Medikamente mit dem Wirkstoff Beta-Acetyldigoxin (ggf. auch Generika).
Disclaimer:
Bitte beachten: Die Angaben zu Wirkung, Nebenwirkungen und Wechselwirkungen sowie zu Gegenanzeigen und Warnhinweisen beziehen sich allgemein auf den Wirkstoff des Medikaments und können daher von den Herstellerangaben zu Ihrem Medikament abweichen. Bitte fragen Sie im Zweifel Ihre*n Arzt*Ärztin oder Apotheker*in oder ziehen Sie den Beipackzettel Ihres Medikaments zurate.