Decostriol 0,25 µg/0,5 µg Kapseln
Wirkung
Decostriol 0,25 µg/0,5 µg Kapseln enthalten den Wirkstoff Calcitriol.
Calcitriol wird angewendet bei- Knochenerkrankungen, die regelmäßig einer Blutwäsche (Dialyse) durch eine künstliche Niere bedürfen
- Knochenerweichungen durch Vitamin-D-Mangel bei Kindern (Rachitis)
- Funktionsstörungen der Nebenschilddrüsen mit einem Mangel an Parathormon
- schwacher bis mäßig starker Schuppenflechte (Psoriasis vulgaris).
Zu folgenden Anwendungsgebieten von Calcitriol sind vertiefende Informationen verfügbar:
Lesen Sie dazu auch die Informationen zu den Wirkstoffgruppen Vitamin D-Abkömmlinge, Vitamine, zu welcher der Wirkstoff Calcitriol gehört.
Anwendungsgebiete laut Herstellerangaben
- nierenabhängige Störung der quantitativen oder qualitativen Knochenbildung bei Dialyse-Patienten mit chronischer Nierenschwäche (zum Beispiel bei künstlicher Niere)
- Nebenschilddrüsenunterfunktion (zum Beispiel nach Operationen oder auch ohne erkennbare Ursache entstanden)
- Pseudo-Nebenschilddrüsenunterfunktion (wie bei Nebenschilddrüsenunterfunktion sind die Blutcalciumwerte gesenkt und die Blutphosphatwerte erhöht, jedoch ist das Parathormon normal oder erhöht statt gesenkt)
- Phosphatdiabetes
Dosierung
Die Anfangsdosierung liegt bei einer Kapsel mit 0,25 Mikrogramm Wirkstoff pro Tag.
Patienten mit normalem Calciumspiegel oder nur gering vermindertem Calciumgehalt können alle zwei Tage eine Tablette nehmen. Nach zwei- bis vierwöchiger Einnahme sollte eine befriedigende Wirkung eingetreten sein. Wenn dies nicht der Fall sein sollte, kann die Dosis wöchentlich um 0,25 Mikrogramm gesteigert werden, das entspricht einer oder einer halben Tablette.
Diese erhöhte Tagesdosis sollte auf zwei bis drei Einzelgaben am Tag verteilt werden.
Sonstige Bestandteile
Folgende arzneilich nicht wirksame Bestandteile sind in dem Medikament enthalten:
- Butylhydroxytoluol
- E 171
- E 172
- Erdnussöl
- Ethanol
- Gelatine
- Glycerol
- Sorbitol-Lösung
Nebenwirkungen
Sehr häufige Nebenwirkungen:
Cacliumüberschuss im Blut.
Häufige Nebenwirkungen:
Kopfschmerzen, Bauchschmerzen, Übelkeit, Hautausschlag, Harnwegsinfektionen.
Gelegentliche Nebenwirkungen:
Appetitlosigkeit, Erbrechen, erhöhter Kreatinin-Wert im Blut.
Sehr seltene Nebenwirkungen:
schwere Hautreaktionen mit Rötungen.
Nebenwirkungen unbekannter Häufigkeit:
Überempfindlichkeitsreaktionen, Nesselsucht, Durst, übermäßige Flssigkeitsaufnahme, Austrocknung, Teilnahmslosigkeit, Muskelschwäche, Empfindungsstörungen, Verstopfung, Magenschmerzen, Hautrötung, Juckreiz, Wachstumsverzögerung, häufiges Wasserlassen, Verkalkungen, Fieber, Gewichtsverlust.
Besonderheiten:
Patienten mit normaler Nierenfunktion müssen während der Behandlung eine Austrocknung vermeiden. Es ist auf eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr zu achten.
Wechselwirkungen
Calcitriol sollte nicht gleichzeitig mit anderen Vitamin D-Abkömmlingen eingesetzt werden, da sich die Wirkungen gegenseitig verstärken.Die Wirkung von Calcitriol wird abgeschwächt bei der gemeinsamen Anwendung mit
- Colestyramin, einem Wirkstoff zur Bindung von Gallensäuren
- Glukokortikoiden (entzündungshemmende Wirkstoffe)
- Schlafmitteln aus der Gruppe der Barbiturate
- Mitteln gegen Epilepsie (Antiepileptika).
Aluminiumhaltige Wirkstoffe, wie sie etwa gegen Magenübersäuerung oder als Abführmittel eingesetzt werden, beeinflussen den Phosphat- und damit auch den Kalziumspiegel im Blut. Eventuell ist einer Dosierungsanpassung dieser Wirkstoffe erforderlich.
Gegenanzeigen
Calcitriol sollte nicht angewendet werden bei:- Überempfindlichkeit gegen den Wirkstoff
- Erkrankungen mit einem erhöhtem Kalzium-Gehalt im Blut
- Einnahme von anderen Wirkstoffen zur Regulierung des Kalzium-Haushalts
- Kalzium-Stoffwechselstörungen
- Verdacht auf Vitaminüberversorgung
- Nieren- oder Leberfunktionsstörungen.
- frühere Nierensteine (Nephrolithiasis)
- gleichzeitige Behandlung mit Thiaziden und thiazidähnlichen Entwässerungsmitteln, die den Gehalt an Kalzium im Blut weiter erhöhen
- eingeschränkter Beweglichkeit oder Bettlägerigkeit
- Sarkoidose (schwere Erkrankung mit Lymphknotenschwellungen und Gewebeveränderungen in der Lunge)
- erhöhtem Vitamin D3-Bedarf aufgrund eines scheinbaren Mangels an Parathormon (Pseudohypoparathyroidismus) .
Was müssen Sie bei Schwangerschaft und Stillzeit beachten?
Eine Behandlung mit Calcitriol in der Schwangerschaft kann das Kind körperlich und geistig schädigen, falls der Kalziumspiegel im Blut zu stark erhöht wird. Die Anwendung von Calcitriol während der Schwangerschaft sollte deshalb nur unter ärztlicher Kontrolle erfolgen.
Der Wirkstoff geht in die Muttermilch und somit in den Säugling über. Um Schädigungen des Kindes zu vermeiden, sollte vor einer Behandlung mit dem Wirkstoff abgestillt werden.
Was ist bei Kindern zu berücksichtigen?
Calcitriol kann bei Säuglingen nach dem Abstillen und bei Kindern angewendet werden.
Warnhinweise
- Der Gehalt des Blutes an Calcium, Phosphat und Magnesium muss regelmäßig ärztlich kontrolliert werden.
- Bei eingeschränkter Nierenfunktion dürfen während der behnadlung mit dem Medikament keine magnesiumhaltigen Wirkstoffe eingenommen werden.
- Es sind während einer Langzeitbehandlung regelmäßige ärztliche Kontrollen der Leber- und Nierenwerte sowie des Blutbildes nötig.
- Nicht einnehmen bei Unverträglichkeit von Fruchtzucker (Fructose-Intoleranz).
- Vorsicht bei Erdnussölallergie.
Arzneimittel können allergische Reaktionen auslösen. Anzeichen hierfür können sein:
Hautrötung, Schnupfen, Juckreiz, Schleimhautschwellung, Jucken und Rötung der Augen,
Verengung der Atemwege (Asthma). In seltenen Fällen kann es zum allergischen Schock mit Bewusstlosigkeit
kommen.
Sollten Sie Anzeichen einer allergischen Reaktion wahrnehmen, so informieren Sie umgehend einen Arzt.
Packungsgrößen
Vergleichbare Medikamente
Folgende Tabelle gibt einen Überblick über Decostriol 0,25 µg/0,5 µg Kapseln sowie weitere Medikamente mit dem Wirkstoff Calcitriol (ggf. auch Generika).
Disclaimer:
Bitte beachten: Die Angaben zu Wirkung, Nebenwirkungen und Wechselwirkungen sowie zu Gegenanzeigen und Warnhinweisen beziehen sich allgemein auf den Wirkstoff des Medikaments und können daher von den Herstellerangaben zu Ihrem Medikament abweichen. Bitte fragen Sie im Zweifel Ihre*n Arzt*Ärztin oder Apotheker*in oder ziehen Sie den Beipackzettel Ihres Medikaments zurate.