Cyst-u-ron-Lösung
Wirkung
Cyst-u-ron-Lösung enthält den Wirkstoff Natrium-Pentosan-Polysulfat.
Natrium-Pentosan-Polysulfat wird bei Erkrankungen eingesetzt, die mit einer geschädigten Schleimhaut der Harnblase einhergehen. Der Wirkstoff findet beim schmerzhaften Blasensyndrom (medizinisch: interstitielle Cystitis) oder auch der durch Bestrahlung ausgelösten Entzündung Anwendung.
Die Anwendung kann sowohl örtlich in Form einer Lösung erfolgen, die mit einem Katheter in die Blase eingebracht wird, als auch in Form von Kapseln zur Einnahme. Im letzteren Fall wirkt Natrium-Pentosan-Polysulfat in den Harnwegen, nachdem es über die Niere im Urin ausgeschieden wird.
Vor der Anwendung des Wirkstoffs müssen die chronischen Blasenschmerzen vom Arzt eindeutig festgestellt und andere Harnwegsleiden wie Infektionen oder Blasenkrebs ausgeschlossen werden.
Zu folgenden Anwendungsgebieten von Natrium-Pentosan-Polysulfat sind vertiefende Informationen verfügbar:
Anwendungsgebiete laut Herstellerangaben
- schmerzhafte Blasenbeschwerden
- Entzündung der Harnblase durch Bestrahlung
Dosierung
Das Medikament sollte nur von einem Arzt oder medizinischem Fachpersonal angewendet werden.
Soweit es der Arzt nicht anders verordnet, wird die Anwendung bis zur Besserung der Beschwerden bis zu dreimal wöchentlich über einen Zeitraum von drei Monaten erfolgen. Anschließend kann die Lösung bei Bedarf wöchentlich angewendet werden. Bei starken Beschwerden ist auch ein täglicher Einsatz des Medikaments möglich.
Die Lösung wird mit einer sterilen Kanüle aus der Durchstechflasche entnommen und dann über einen vorher gelegten Katheter in die Harnblase gefüllt. Danach wird der Katheter sofort entfernt. Um beste Ergebnisse zu erzielen, sollte die Lösung so lange wie möglich in der Harnblase verbleiben.
Sonstige Bestandteile
Folgende arzneilich nicht wirksame Bestandteile sind in dem Medikament enthalten:
- Wasser für Injektionszwecke
Nebenwirkungen
Örtliche Anwendung
Bisher sind keine Nebenwirkungen von Natrium-Pentosan-Polysulfat bekannt.
Einnahme
Häufige Nebenwirkungen:
Infektionen, Grippe, Kopfschmerzen, Schwindel, Übelkeit, Durchfall, Verdauungsstörung, Unterleibsschmerzen, Bauchvergrößerung, Blutungen aus dem After, Wassereinlagerungen in Armen und Beinen, Haarausfall, Rückenschmerzen, häufiger Harndrang, Schwäche, Beckenschmerzen.
Gelegentliche Nebenwirkungen:
Blutarmut, Unterhautblutungen, Blutungen, Mangel an Weißen Blutkörperchen, Mangel an Blutplättchen, Lichtempfindlichkeit, Essensverweigerung, Gewichtsveränderung, schwere Gefühlsschwankungen, Depressionen, vermehrtes Schwitzen, Schlaflosigkeit, Unruhe, nervliche Missempfindungen, Tränenfluss, Sehschwäche, Ohrensausen (Tinnitus), Atembeschwerden, Erbrechen, Geschwüre im Mund, Blähungen, Verstopfung, Ausschlag, vergrößerte Leberflecken, Muskelschmerzen, Gelenkschmerzen.
Nebenwirkungen unbekannter Häufigkeit:
Blutgerinnungsstörungen, allergische Reaktionen, unnormale Leberwerte.
Wechselwirkungen
Bisher sind bei der örtlichen Anwendung keine Wechselwirkungen von Natrium-Pentosan-Polysulfat mit anderen Wirkstoffen bekannt.
Natrium-Pentosan-Polysulfat hat bei Einnahme eine schwach gerinnungshemmende Wirkung. Patienten, die gleichzeitig mit Gerinnungshemmern, Heparinen, Thrombozytenaggregationshemmern einschließlich Acetylsalicylsäure oder nicht-steroidalen Antirheumatika behandelt werden, müssen gegebenenfalls vom Arzt auf eine geringere Dosis eingestellt werden.
Gegenanzeigen
Bei Überempfindlichkeit gegen Natrium-Pentosan-Polysulfat darf der Wirkstoff weder örtlich verwendet noch eingenommen werden.Aufgrund der schwachen gerinnungshemmenden Wirkung verbietet sich die Einnahme bei bestehenden Blutungen. Allerdings stellt die Monatsblutung keine Anwendungseinschränkung dar.
Die Einnahme darf nur nach Nutzen-Risiko-Abwägung durch den Arzt und unter seiner Kontrolle erfolgen bei
- Patienten, die vorher schon einmal Blutungen hatten und sich jetzt einer Operation unterziehen müssen
- Anzeichen einer Gerinnungsstörung
- erhöhter Blutungsneigung aufgrund anderer Medikamente wie Gerinnungshemmer, Heparine, Thrombozytenaggregationshemmer (einschließlich Acetylsalicylsäure), nicht-steroidale Antirheumatika
- Patienten mit einem früheren Mangel an Blutplättchen, der durch Heparine oder Natrium-Pentosan-Polysulfat verursacht war.
Es wurden für Natrium-Pentosan-Polysulfat keine Studien bei Patienten mit Leber- oder Nierenfunktionsstörungen durchgeführt. Da Leber und Nieren nachweislich zur Ausscheidung des Wirkstoffs beitragen, kann eine Leber- oder Nierenfunktionsstörung einen Einfluss auf die Wirkung haben. In einem solchen Fall müssen die Patienten daher während der Behandlung sorgfältig ärztlich überwacht werden.
Was müssen Sie bei Schwangerschaft und Stillzeit beachten?
Der örtliche Einsatz des Wirkstoffs ist in Schwangerschaft und Stillzeit möglich, wenn die Behandlung selbst keine Gefahr darstellt.
Die Einnahme sollte in Schwangerschaft und Stillzeit unterbleiben, da die Wirkung auf die Nachkommen nicht in Studien untersucht wurde.
Was ist bei Kindern zu berücksichtigen?
Zur Anwendung bei Kindern machen die Hersteller bisher keine Angaben. Der Einsatz liegt im Ermessen des Arztes.
Warnhinweise
- Bei Blutungsneigung oder Einnahme von Blutverdünnern muss der Arzt vor Einsatz des Medikaments informiert werden.
- Das Medikament darf nur in die Harnblase eingebracht und nicht in die Blutbahn gespritzt werden.
- Die Anwendung des Medikament darf nur durch den Arzt oder medizinisches Fachpersonal erfolgen.
Arzneimittel können allergische Reaktionen auslösen. Anzeichen hierfür können sein:
Hautrötung, Schnupfen, Juckreiz, Schleimhautschwellung, Jucken und Rötung der Augen,
Verengung der Atemwege (Asthma). In seltenen Fällen kann es zum allergischen Schock mit Bewusstlosigkeit
kommen.
Sollten Sie Anzeichen einer allergischen Reaktion wahrnehmen, so informieren Sie umgehend einen Arzt.
Packungsgrößen
Vergleichbare Medikamente
Folgende Tabelle gibt einen Überblick über Cyst-u-ron-Lösung sowie weitere Medikamente mit dem Wirkstoff Natrium-Pentosan-Polysulfat (ggf. auch Generika).
Disclaimer:
Bitte beachten: Die Angaben zu Wirkung, Nebenwirkungen und Wechselwirkungen sowie zu Gegenanzeigen und Warnhinweisen beziehen sich allgemein auf den Wirkstoff des Medikaments und können daher von den Herstellerangaben zu Ihrem Medikament abweichen. Bitte fragen Sie im Zweifel Ihre*n Arzt*Ärztin oder Apotheker*in oder ziehen Sie den Beipackzettel Ihres Medikaments zurate.