Cyproderm 2mg/0,035mg Filmtabletten
Wirkstoffkombination: Ethinylestradiol + Cyproteron
Darreichnungsform: Filmtablette
Wirkung
Cyproderm 2mg/0,035mg Filmtabletten enthalten die Wirkstoffkombination Ethinylestradiol + Cyproteron. Zu beachten ist außerdem die besondere Wirkung von Cyproderm 2mg/0,035mg Filmtabletten.
Obwohl die Kombination aus Ethinylestradiol und Cyproteron auch empfängnisverhütend wirkt, sollte sie nicht ausschließlich zur Schwangerschaftsverhütung(als "Pille", "Antibabypille"), sondern nur bei Frauen angewendet werden, die aufgrund eines Überschusses männlicher Hormone (Androgenisierung) behandelt werden müssen.Zu diesen sogenannten androgenabhängigen Krankheitsbildern bei Frauen gehören:
- Hautinfektionen wie ausgeprägte Formen von Akne, die mit Entzündungen (Ekzemen) oder Knotenbildungen einhergehen (Acne papulopustulosa, Acne nodulocystica).
- Akne-Formen, bei denen die Gefahr einer Narbenbildung besteht und somit eine örtliche Behandlung allein keinen Erfolg verspricht. Die Hormonbehandlung stellt hier eine Alternative zur innerlichen Antibiotika-Therapie dar.
- leichtere Formen von Hirsutismus (starke und vermännlichte Gesichts-und Körperbehaarung)
- leichtere Formen von durch männliche Hormone verursachtem Haarausfall (androgenetische Alopezie).
Zu folgenden Anwendungsgebieten von Ethinylestradiol + Cyproteron sind vertiefende Informationen verfügbar:
Lesen Sie dazu auch die Informationen zu den Wirkstoffgruppen Östrogen-Gestagen-Kombinationen zur Verhütung, Kontrazeptiva, Sexualhormone, zu welchen die Wirkstoffkombination Ethinylestradiol + Cyproteron gehört.
Anwendungsgebiete laut Herstellerangaben
- ausgeprägte Formen der Akne, wenn diese mit Entzündungen oder Knotenbildungen einhergehen (Acne papulopustulosa, Acne nodulocystica) oder die Gefahr einer Narbenbildung besteht
- leichtere Formen von Überbehaarung
- Haarausfall durch einen Überschuss männlicher Hormone
Dosierung
Vor jeder Therapie mit dem Medikament muss eine sorgfältige Untersuchung durch den Hausarzt und den Frauenarzt vorgenommen werden, die auch die Neigung zu erblichen Krankheiten (beispielsweise Thrombosen) einschließt.
Wird mit einer Therapie begonnen, sollten diese Untersuchungen etwa halbjährlich wiederholt werden. Eine Schwangerschaft muss vor Beginn der
Therapie unbedingt ausgeschlossen werden, da das Risiko besteht, dass männliche Ungeborene verweiblichen.
Die Behandlung beginnt mit dem ersten Tag des Zyklus (erster Tag der Monatsblutung). Frauen ohne Monatsblutung können an jedem beliebigen Tag mit der Therapie beginnen. Nach der ersten Anwendung wird täglich eine Tablette eingenommen. Nach 21 Tabletten ist eine siebentägige Einnahmepause
einzuhalten. Während dieser Zeit tritt die Monatsblutung ein. Unabhängig davon, ob die Monatsblutung beendet ist (wie es normalerweise der Fall
ist) oder noch anhält setzten Sie die Einnahme der Tabletten, beginnend mit der nächsten Packung, fort.
Die Schwangerschaftsverhütung beginnt mit der Einnahme am ersten Tag des Zyklus und ist auch während der siebentägigen Einnahmepause wirksam. Die gleichzeitige Anwendung anderer hormoneller Methoden Empfängnisverhütung ist nicht zulässig.
Sollten Sie die Einnahme zur gewählten Tageszeit vergessen, muss diese innerhalb von 12 Stunden nachgeholt werden. Wird dabei ein Zeitraum von mehr als 36 Stunden — gerechnet von der letzten Einnahme — überschritten, ist die schwangerschaftsverhütende Wirkung unsicher. Setzen Sie jedoch in jedem Fall die Einnahme aus der angebrochenen Packung fort, um eine verfrüht einsetzende Monatsblutung zu verhindern. Tabletten, deren Einnahme vergessen wurde, sind auszulassen und sollten auch keinesfalls zu einem späteren Zeitpunkt eingenommen werden.
Sonstige Bestandteile
Folgende arzneilich nicht wirksame Bestandteile sind in dem Medikament enthalten:
- Hypromellose
- Maisstärke
- Titandioxid (E 171)
- Aluminiumhydroxid
- Chinolingelb
- Eisenoxide und -hydroxide (E172)
- Lactose-Monohydrat
- Macrogol 400
- Macrogol 4000
- Magnesiumdistearat
- Maltodextrin
- Natriumcitrat
Nebenwirkungen
Häufige Nebenwirkungen:Übelkeit und Erbrechen, Brustspannen, Scheidenausfluss.
Gelegentliche Nebenwirkungen:
Pilzinfektionen der Scheide (Candidose), Regelblutungsbeschwerden (Dysmenorrhoe), Kopfschmerzen.
Seltene Nebenwirkungen:
Bildung von Zysten an den Eierstöcken, Pigmentierungsstörungen, Hautveränderungen, trockene Haut, allergische Reaktionen (Nesselsucht, Juckreiz, Hautausschlag), Akne (vorübergehend), Haarausfall (vorübergehend), Erythema nodosum, Kreislaufversagen.
Sehr seltene und vereinzelt auftretende Nebenwirkungen:
Brustvergrößerung, Regelblutungsverstärkung, prämenstruelles Syndrom, Bluthochdruck, Muskelschmerzen, Knochenschmerzen, Bindegewebeschmerzen, schlechtere Kontaktlinsenverträglichkeit.
Nebenwirkungen ohne Häufigkeitsangabe:
Brustspannen, Brustschmerzen, Migräne, Depressionen, Magenbeschwerden, braune Hautflecken im Gesicht, Erythema exsudativum multiforme, Vaginalsekretionsveränderung, Zwischenblutungen, Wassereinlagerungen, Körpergewichtsveränderungen, Überempfindlichkeitsreaktionen.
Besonderheiten:
Gründe für das sofortige Absetzen der Kombination sind:
- Migräne oder Kopfschmerzen, die erstmalig, verstärkt, ungewöhnlich häufig oder ungewohnt stark auftreten.
- akute Seh-, Hör- oder andere Wahrnehmungsstörungen sowie Bewegungsstörungen (insbesondere Lähmungen)
- erste Anzeichen eines Schlaganfalls, erste Anzeichen von Gefäßverschlüssen wie ungewohnte Schmerzen oder Schwellungen in einem Bein oder beiden Beinen, stechende Schmerzen beim Atmen oder Husten unklarer Ursache
- Schmerz- oder Engegefühl im Brustraum
- sechs Wochen vor einer geplanten großen Operation, vor jeglichen chirurgischen Eingriffen an den Beinen, bei längerer Liegezeit zum Beispiel nach Unfällen oder einer Operation
- Auftreten von Gelbsucht, Leberentzündungen, allgemeinem Juckreiz, Zunahme epileptischer Anfälle, stärkerem Blutdruckanstieg, Einsetzen von schweren Depressionen, starken Oberbauchschmerzen oder Lebervergrößerung
- deutlicher Verschlechterung von Erkrankungen, die sich bekanntermaßen während der Anwendung von hormonalen Empfängnisverhütungsmitteln oder Schwangerschaft verschlimmern.
Wechselwirkungen
Die empfängnisverhütende Wirkung der Kombination aus von Ethinylestradiol und Cyproteronacetat kann durch die gleichzeitige Einnahme von Wirkstoffen, die den Abbau dieser Hormone beschleunigen, erniedrigt werden. Dadurch können vermehrt Zwischenblutungen entstehen beziehungsweise sich einzelne Schwangerschaften ereignen. Zu diesen Wirkstoffen zählen:- Schlafmittel aus der Gruppe der Barbiturate
- die AntibiotikaRifampicin und Ampicillin sowie Tetrazykline
- Johanniskraut
- virenhemmende Mittel wie beispielsweise Ritonavir und Nelfinavir
- das Pilzmittel Griseofulvin
- Antiepileptika wie Barbexaclon, Carbamazepin, Phenytoin, Primidon, Oxcarbazepin, Topiramat und Felbamat
- das GichtmittelPhenylbutazon
- Aktivkohle.
- Antikoagulanzien und Mittel zur Blutzuckersenkung (oralen Antidiabetika oder Insulin); die Dosierung muss gegebenenfalls vom Arzt angepasst werden
- Fibrate wie Bezafibrat, Clofibrat und Etofibrat
- blutdrucksenkende Mittel
- Antidepressiva werden möglicherweise unverträglicher
- Glukokortikoide, Theophyllin (gegen Asthma) und die Psychopharmaka Diazepam und Chlordiazepoxid werden in der Wirkung verstärkt.
Gegenanzeigen
Die Einnahme der Kombination aus Ethinylestradiol und Cyproteron muss unverzüglich beendet werden bei:- Überempfindlichkeit gegen einen der Wirkstoffe der Kombination
- bestehenden oder früheren bösartigen Tumoren, die durch Gabe von Estradiol weiterwachsen würden (wie etwa Brustkrebs).
- Herpesinfektionen in einer vorausgegangenen Schwangerschaft (Herpes gestationis)
- unbehandelten Wucherungen der Gebärmutterschleimhaut
- vom Arzt nicht abgeklärten Blutungen aus der Scheide
- akuten oder früheren schweren Lebererkrankungen (wie Lebertumoren, Leberentzündungen, Gelbsucht, Gallenstau, Dubin-Johnson-Syndrom, Rotor-Syndrom sowie Porphyrie), zumindest solange sich bestimmte Leberwerte (Transaminasen) nicht normalisiert haben.
- Sichelzellenanämie
- akuten oder früheren Blutgefäßerkrankungen, die zu Gefäßverschlüssen (Thrombosen) von Arterien oder Venen geführt haben, wie etwa schwere Venenerkrankungen, Venenthrombosen, Venenentzündungen (Thrombophlebitis), Störungen der Blutgerinnung, Lungenembolie, Schlaganfall, Angina Pectoris, Herzinfarkt und Herzklappenfehler
- schwer behandelbarem Bluthochdruck
- Zuckerkrankheit (Diabetes mellitus)
- schweren Fettstoffwechselstörungen oder Fettsucht
- Mittelohrschwerhörigkeit, die sich während vorangegangener Schwangerschaften verschlimmert hat
- Juckreiz und/oder Gelbsucht im Verlauf einer früheren Schwangerschaft
- Migräne
- Nikotinabhängigkeit.
- zuvor aufgetretenen Venenentzündungen
- ausgeprägter Neigung zu Krampfadern
- Blutdruckanstieg
- Herz- und Nierenfunktionsstörungen
- vorausgegangenen leichteren Leber- und Gallenblasenerkrankungen
- Epilepsie
- Asthma
- Chorea minor (Veitstanz)
- multipler Sklerose
- behandelten Wucherungen der Gebärmutterschleimhaut (Endometriose)
- leichteren Fettstoffwechselstörungen oder erheblichem Übergewicht
- Erkrankungen der Brustdrüse (Mastopathie).
Was müssen Sie bei Schwangerschaft und Stillzeit beachten?
Das Anwendungsgebiet der Kombination schließt einen Einsatz während der Schwangerschaft aus. Somit ist eine Schwangerschaft vor Behandlung mit der Kombination auszuschließen. Tritt während der Anwendung eine Schwangerschaft ein, ist die Kombination sofort abzusetzen. Die vorausgegangene Einnahme ist jedoch kein Grund für einen Schwangerschaftsabbruch.
Die Produktion von Muttermilch kann durch Anwendung der Wirkstoffkombination verringert sein. Außerdem können kleine Wirkstoffmengen in die Muttermilch übergehen und so zum Säugling gelangen. Aus diesem Grund sollte vor einer Behandlung mit der Kombination abgestillt werden.
Was ist bei Kindern zu berücksichtigen?
Für die Behandlung von Kindern ist die Kombination weder geeignet noch zugelassen. Die versehentliche Einnahme einer einzelnen Dosis ("Pille") schadet jedoch nicht.
Warnhinweise
- Messungen von Hormonen, Tests auf Blutgerinnung und Leberfunktionstests können durch das Medikament verfälscht werden.
- Es besteht ein erhöhtes Thrombose-Risiko durch die Einnahme des Medikaments. Daher müssen die Patientinnen bei ersten Anzeichen einer Gefäßveränderung sofort zum Arzt.
- Höheres Alter, Bewegungsmangel und vor allme Rauchen erhöhen das Risiko für schwere Nebenwirkungen des Medikaments. Das Rauchen sollte entweder aufgegeben oder auf die Behandlung mit dem Medikament verzichtet werden.
- Vor Beginn der Einnahme des Medikaments und dann alle sechs Monate sind frauenärztliche Untersuchungen notwendig.
- Eine vergessene Einnahme sowie Durchfall und Erbrechen können die Wirksamkeit des Medikaments beeinträchtigen.
- Das Medikament kann Beschwerden bei einer multiplen Sklerose verstärken.
- Das Medikament schützt nicht vor HIV-Infektionen oder anderen sexuell übertragbaren Erkrankungen.
- Zwischenblutungen können Hinweise auf eine verminderte Wirksamkeit des Medikaments sein.
- Löst das Medikament Anzeichen einer Verstopfung von Venen oder Arterien aus, muss die Einnahme sofort beendet und ein Arzt aufgesucht werden.
- Treten depressive Beschwerden und Stimmungsschwankungen auf, sollte unbedingt der behandelnde Arzt aufgesucht werden.
- Treten depressive Beschwerden und Stimmungsschwankungen auf, sollte unbedingt der behandelnde Arzt aufgesucht werden.
- Das Medikament enthält Lactose (Milchzucker), die von manchen Patienten schlecht vertragen wird.
Arzneimittel können allergische Reaktionen auslösen. Anzeichen hierfür können sein:
Hautrötung, Schnupfen, Juckreiz, Schleimhautschwellung, Jucken und Rötung der Augen,
Verengung der Atemwege (Asthma). In seltenen Fällen kann es zum allergischen Schock mit Bewusstlosigkeit
kommen.
Sollten Sie Anzeichen einer allergischen Reaktion wahrnehmen, so informieren Sie umgehend einen Arzt.
Packungsgrößen
Vergleichbare Medikamente
Folgende Tabelle gibt einen Überblick über Cyproderm 2mg/0,035mg Filmtabletten sowie weitere Medikamente mit der Wirkstoffkombination Ethinylestradiol + Cyproteron (ggf. auch Generika).
Disclaimer:
Bitte beachten: Die Angaben zu Wirkung, Nebenwirkungen und Wechselwirkungen sowie zu Gegenanzeigen und Warnhinweisen beziehen sich allgemein auf den Wirkstoff des Medikaments und können daher von den Herstellerangaben zu Ihrem Medikament abweichen. Bitte fragen Sie im Zweifel Ihre*n Arzt*Ärztin oder Apotheker*in oder ziehen Sie den Beipackzettel Ihres Medikaments zurate.