Cyklokapron-Injektionslösung
Hersteller: PFIZER GmbH
Wirkstoff: Tranexamsäure
Darreichnungsform: Injektionslösung
Wirkung
Cyklokapron-Injektionslösung enthält den Wirkstoff Tranexamsäure.
Tranexamsäure hemmt zu starken Blutfluss, der durch durch mangelhafte Blutgerinnung verursacht wurde. In Tablettenform ist er geeignet zur Vorbeugung und Behandlung bei
- zu starker Monatsblutung
- wiederholtem Nasenbluten, das durch andere Maßnahmen nicht ausreichend behandelt werden kann (beispielsweise durch erblich bedingte, krankhaft erweiterte Blutgefäßen; Morbus Rendu-Osler-Weber)
- Nachblutung in die vordere Augenkammer nach stumpfen Augenverletzungen
- operativen Eingriffen wie beispielsweise Prostata-Entfernung und Gewebeentnahme aus dem Muttermund, wenn die Blutung nicht anders zu stillen ist
- erblicher Schwellungsneigung im Unterhautgewebe an verschiedenen Körperstellen sowie Schleimhäuten, einschließlich Kehlkopf und Rachen, um Wasseransammlungen im Gewebe (Ödeme) zu vermeiden
- zu schneller und nicht anders behandelbarer Auflösung von Fibrin-Fasern, wie sie beispielsweise bei der Gabe von Desmopressin bei Blutern, Prostatakrebs und manchen Blutkrebsformen auftritt
- Bluthusten bei Lungenfibrose oder Lungenkrebserkrankungen
- Blutungen im Bauchraum bei Patienten mit Leberzirrhose oder im Endstadium einer Nierenerkrankung
- Blutansammlungen im Brustraum bei dort befindlichen Krebsgeschwulsten.
Als Injektion kommt Tranexamsäure zum Einsatz bei
- örtlichem oder allgemeinem Fibrin-Mangel, wie er bei (mäßigen bis starken) Blutungen auftritt, bei Blutungen im Bauchraum, bei Harnwegserkrankungen, nach Operationen am Harntrakt oder der Prostata
- Hals-, Nasen-, Ohrenoperationen (wie Mandelentfernung, Zahnziehungen)
- frauenärztlichen Operationen oder geburtshilflichen Blutungen
- Operationen am Brust- und Bauchraum sowie anderen größeren chirurgischen Eingriffe beispielsweise am Herzen oder den Gefäßen
- Blutungen durch Blutverdünner (Antikoagulantien)
Zu folgenden Anwendungsgebieten von Tranexamsäure sind vertiefende Informationen verfügbar:
Dosierung
Soweit nicht anders verordnet, gelten folgende Dosierungsempfehlungen: Bei einem örtlichen Fibrin-Mangel wird der Arzt bei Erwachsenen zwei- bis dreimal täglich 0,5 bis 1 Gramm Tranexamsäure langsam in eine Vene spritzen.
Einen allgemeinen Fibrinmangel behandelt man bei Erwachsenen mit einem Gramm Tranexamsäure, das alle sechs bis acht Stunden als langsame Injektion in eine Vene verabreicht wird.
Für Kinder ab einem Jahr liegt die Dosierung im Bereich von 20 Milligramm Tranexamsäure/Kilogramm Körpergewicht/Tag.
Sonstige Bestandteile
Folgende arzneilich nicht wirksame Bestandteile sind in dem Medikament enthalten:
- Wasser für Injektionszwecke
Nebenwirkungen
Anwendung in Tablettenform
Häufige Nebenwirkungen:
Kopfschmerzen, Schwindel.
Gelegentliche Nebenwirkungen:
Allergische Hautreaktionen.
Seltene Nebenwirkungen:
Störungen des Farbensehens, Lungenembolie, Schlaganfall.
Sehr seltene Nebenwirkungen:
Mangel an Blutplättchen, verlängerte Blutungszeit, Überempfindlichkeitsreaktionen (einschließlich allergischer Schock), Verstopfungen von Venen und Arterien (die überall im Körper auftreten können), Verdauungsstörungen (Übelkeit und Erbrechen, Durchfall).
Nebenwirkungen unbekannter Häufigkeit:
Krampfanfälle (insbesondere bei Überdosierung).
Anwendung als Injektion
Häufige Nebenwirkungen:
Übelkeit und Erbrechen, Durchfall.
Gelegentliche Nebenwirkungen:
allergische Hautentzündung.
Nebenwirkungen unbekannter Häufigkeit:
Überempfindlichkeitsreaktionen einschließlich allergischer Schock, Krampfanfälle (insbesondere bei zu schneller Verabreichung), Sehstörungen (einschließlich Störungen des Farbensehens), Unwohlsein mit niedrigem Blutdruck (mit oder ohne Ohnmacht), Verstopfungen von Venen und Arterien (die an verschiedenen Körperstellen auftreten können).
Besonderheiten:
Zu Krampfanfällen kann es besonders kommen, wenn Tranexamsäure hochdosiert zur Infusion eingesetzt wird.
Bei Langzeitanwendung des Wirkstoffs sind regelmäßige augenärztliche Kontrollen erforderlich. Bei krankhaften Augenveränderungen, insbesondere bei Erkrankungen der Netzhaut wird der Arzt entscheiden, ob die Behandlung weitergeführt werden soll.
Bei Nierenfunktionsstörungen vermindert der Arzt die Dosierung des Wirkstoffs entsprechend dem Ausmaß der Erkrankung.
Wechselwirkungen
Es wurden bisher keine Wechselwirkungen mit Tranexamsäure beobachtet. Aufgrund fehlender Studien zur Wechselwirkung ist die gleichzeitige Behandlung mit Blutverdünnern (Antikoagulantien) nur unter strenger Überwachung durch einen erfahrenen Arzt erlaubt.
Bei Hirnblutungen darf der Wirkstoff nicht zusammen mit dem Psychopharmakon Chlorpromazin verabreicht werden.
Gegenanzeigen
Tranexamsäure darf nicht eingesetzt werden bei
- Überempfindlichkeit gegen den Wirkstoff
- akuten Blutgefäßverschlüssen oder entsprechende Erkrankungen wie beispielsweise tiefliegenden Beinvenenthrombosen, Lungenembolie und Blutgefäßverschlüssen im Gehirn
- Verschlüssen von Venen oder Arterien in der Vorgeschichte
- überschießender Fibrin-Auflösung im Rahmen einer sogenannten Verbrauchskoagulopathie
- schwerer Nierenfunktionsstörung, weil sich der Wirkstoff im Körper anreichern kann
- Epilepsie in der Vorgeschichte
- Störungen des Farbensehens
- starken Blutungen aus den Nieren und Harnleitern (besonders bei Blutern).
Nur nach sorgfältiger Nutzen-Risiko-Abwägugn durch den Arzt und unter seiner Kontrolle darf Tranexamsäure angewendet werden bei
- Patienten mit Risikofaktoren für Blutgefäßverstopfungen (Übergewicht, Rauchen, "Pille")
- einer erblichen Neigung zu Blutgefäßverstopfungen
- unregelmäßiger Monatsblutung
- leichter bis mäßiger Nierenfunktionsstörung
- überschießender Bildung von Thrombin und Fibrin (disseminierte instravasale Gerinnung).
Was müssen Sie bei Schwangerschaft und Stillzeit beachten?
Es gibt nur begrenzte Erfahrungen über die Anwendung des Wirkstoffs in der Schwangerschaft. Tranexamsäure darf in den ersten drei Monaten nicht eingesetzt werden. Es durchdringt den Mutterkuchen und erreicht im Nabelschnurblut vergleichbare Konzentrationen wie im mütterlichen Blut. Im zweiten und letzten Schwangerschaftsdrittel ergaben sich keine Hinweise auf schädigende Wirkungen auf das Ungeborene. Tranexamsäure sollte auch dann nur angewendet werden, wenn der Arzt den erwarteten Nutzen über das mögliche Risiko stellt.
Tranexamsäure geht in die Muttermilch über. Daher wird das Stillen während der Behandlung nicht empfohlen.
Was ist bei Kindern zu berücksichtigen?
Die Dosierung für Kinder ab einem Jahr liegt im Bereich von 20 Milligramm Tranexamsäure/Kilogramm Körpergewicht/Tag. Die Wirksamkeit, Dosierung und Sicherheit von Tranexamsäure bei Herzoperationen an Kindern wurden noch nicht umfassend geklärt.
Warnhinweise
- Bei längerer Anwendung des Medikaments sind regelmäßige augenärztliche Kontrollen erforderlich.
- Das Medikament darf nicht mit Blutkonserven oder Penicillin-haltigen Injektionslösungen gemischt werden.
- Das Medikament darf nicht eingefroren werden.
- Nach Anbruch muss das Medikament sofort verwendet werden.
Arzneimittel können allergische Reaktionen auslösen. Anzeichen hierfür können sein: Hautrötung, Schnupfen, Juckreiz, Schleimhautschwellung, Jucken und Rötung der Augen, Verengung der Atemwege (Asthma). In seltenen Fällen kann es zum allergischen Schock mit Bewusstlosigkeit kommen.
Sollten Sie Anzeichen einer allergischen Reaktion wahrnehmen, so informieren Sie umgehend einen Arzt.
Packungsgrößen
Vergleichbare Medikamente
Folgende Tabelle gibt einen Überblick über Cyklokapron-Injektionslösung sowie weitere Medikamente mit dem Wirkstoff Tranexamsäure (ggf. auch Generika).
Disclaimer:
Bitte beachten: Die Angaben zu Wirkung, Nebenwirkungen und Wechselwirkungen sowie zu Gegenanzeigen und Warnhinweisen beziehen sich allgemein auf den Wirkstoff des Medikaments und können daher von den Herstellerangaben zu Ihrem Medikament abweichen. Bitte fragen Sie im Zweifel Ihre*n Arzt*Ärztin oder Apotheker*in oder ziehen Sie den Beipackzettel Ihres Medikaments zurate.