Cordes VAS
Wirkstoff: Tretinoin
Darreichnungsform: Creme
Wirkung
Cordes VAS enthält den Wirkstoff Tretinoin. Zu beachten ist außerdem die besondere Wirkung von Cordes VAS.
Tretinoin wird als äußerlich anazuwendendes Aknemittel als Creme oder Lotion eingesetzt, um milde bis mäßig ausgeprägte Formen der Akne zu behandeln. Hierzu zählen:- Akne comedonica, die hauptsächlich im Gesicht auftritt und bei der die so genannten Mitesser das Krankheitsbild bestimmen.
- Akne papulopustulosa, die von entzündlichen Hautveränderungen, wie Papeln (erhabene, gerötete Hautveränderungen, Pickel) und Pusteln (Eiterbläschen) geprägte ist.
In einem anderen therapeutischen Zusammenhang wird Tretinoin in Form von Kapseln angewendet:
In hoher Dosierung (10 Milligramm) wirkt Tretinoin sich positiv auf eine akute Promyelozytenleukämie, eine bestimmte Form der akuten myeloischen Leukämie (AML), aus. Durch eine Kombination von Zytostatika mit Tretinoin können im Vergleich zu einer alleinigen Zytostatikatherapie die Überlebenszeit verlängert, das Wiedererkrankungsrisiko gesenkt und deutlich höhere Heilungsraten (70 bis 80 Prozent) erreicht werden.
Zu folgenden Anwendungsgebieten von Tretinoin sind vertiefende Informationen verfügbar:
Lesen Sie dazu auch die Informationen zu den Wirkstoffgruppen äußerlich anzuwendende Aknemittel, Aknemittel, zu welcher der Wirkstoff Tretinoin gehört.
Anwendungsgebiete laut Herstellerangaben
- Akne
Dosierung
Die erkrankten Hautpartien sind gründlich mit warmem Wasser und unter Verwendung eines reizfreien Waschmittels zu reinigen und zu entfetten. Anschließend wird die Creme dünn auf die zu behandelnden Hautstellen aufgetragen. Dabei sollte darauf geachtet werden, dass die Creme nicht in die Augen oder auf Schleimhäute gelangt.
Die Häufigkeit der Anwendung richtet sich nach Art und Schwere der Krankheit sowie nach der individuellen Hautreaktion. Im Allgemeinen wird die Creme zweimal täglich angewendet. Bei heller, empfindlicher Haut oder bei stärkeren Hautreaktionen empfiehlt es sich, das Präparat nur einmal täglich (abends) oder jeden zweiten Tag anzuwenden.
Nach dem Auftragen der Creme sollten die Hände sorgfältig gewaschen werden.
Die ersten Anzeichen einer Besserung sind durchschnittlich nach drei bis fünf Wochen zu erwarten. Die für einen befriedigenden therapeutischen Effekt notwendige Behandlungszeit liegt zwischen sechs und 14 Wochen. Der Therapieerfolg hängt maßgeblich davon ab, ob die Behandlung konsequent durchgeführt wird.
Sonstige Bestandteile
Folgende arzneilich nicht wirksame Bestandteile sind in dem Medikament enthalten:
- Butylhydroxytoluol
- Cetylstearylalkohol
- Citronensäure-Monohydrat
- Glycerolmonostearat
- Macrogol-7-glycerolcocoat
- Palmitoylascorbinsäure
- Parfumöl
- Propylenglycol
- Sorbinsäure
- Sorbitan stearat
- Tris[(cetyl,stearyl)poly(oxyethylen)-4]phosphat
- Wasser, gereinigtes
Nebenwirkungen
Sehr häufige Nebenwirkungen:
Bei äußericher Anwendung:
Hautreizung (Rötung, Brennen, Juckreiz, Schuppung) in den ersten drei Behandlungswochen.
Häufige Nebenwirkungen:
Bei Einnahme:
Übelkeit, Erbrechen, Kopfschmerzen, Hauttrockenheit, Schleimhauttrockenheit, Hautrötung, Juckreiz, Blutungsneigung, Haarausfall, Knochenschmerzen, erhöhte Knochenbrüchigkeit, Reizbarkeit (Symptome einer Vitamin A-Überdosierung), Schwitzen, Fieber, Schüttelfrost, Schwindelgefühl, Verwirrtheit, Angst, Empfindungsstörungen, Schlafstörungen, Unwohlsein, Appetitlosigkeit, Verstopfung, Bauchspeicheldrüsenentzündung, Leberfunktionsstörungen, Fettstoffwechselstörungen, Luftnot, Atemfunktionsstörungen, Herzrhythmusstörungen, Wassereinlagerungen, Thrombose (im ersten Behandlungsmonat), reaktive Vermehrung der weißen Blutkörperchen (Hyperleukozytose) mit Vortäuschung eines Blutbildes wie bei Leukämie, lebensbedrohliches Retinsäuresyndrom (RAS= Retinoic Acid Syndrome) mit Fieber, plötzlicher Atemnot, Blutdruckerniedrigung, Wassereinlagerungen im Gewebe und in der Lunge, Anstieg der weißen Blutkörperchen, Gewichtszunahme, Leber-, Nieren- und Multiorganversagen.
Gelegentliche oder weniger häufige Nebenwirkungen:<7b>
Bei äußerlicher Anwendung:
Vorübergehende Hautbildverschlechterung (Eiterbläschen) zu Beginn der Behandlung, verminderte Pigmentierung der behandelten Hautstellen, erhöhte Hautdurchlässigkeit für andere äußerlich anzuwendende Präparate.
Seltene Nebenwirkungen:<7b>
Bei Einnahme:
Vorübergehende Schädelinnendruckerhöhung (vor allem bei Kindern) mit starken Kopfschmerzen, Sehstörungen (beispielsweise Doppeltsehen), Schwindel, Übelkeit, Erbrechen, Benommenheit und Bewusstlosigkeit; Geschwürbildung im Genitalbereich, teilweise auch mit Gewebszerfall (Fournier´s Gangrän); Sweet-Syndrom, Knotenrose (Erythema nodosum), Muskelentzündung, reaktive, vorübergehende Vermehrung der Blutplättchen (Thrombozytose), Entzündung der Blutgefäße (Vaskulitis) vor allem im Bereich der Haut.
Sehr seltene Nebenwirkungen:
Bei Einnahme:
Anstieg der Kalziumkonzentration mit vermehrtem Wasserlassen, gesteigertem Durstgefühl, Muskelschwäche, Blähungen, Verstopfung, Gedächtnisstörungen und psychischen Verstimmungen, Nierenversagen, Benommenheit, Koma, Herzstillstand.
Besonderheiten:
Während der Therapie ist das Risiko, dass es zu Depressionen, Angststörungen oder Stimmungsschwankungen kommt, erhöht.
Wechselwirkungen
Bei der lokalen Anwendung von Tretinoin auf der Haut ist vom gleichzeitigen Gebrauch anderer äußerlich anzuwendender Medikamente abzuraten, da die Hautreaktionen insgesamt heftiger auftreten können. Eine langfristige Therapie mit Glukokortikoiden kann die Entstehung von Mitesssern (Komedonen) fördern und sollte nur aus zwingenden Gründen mit einer Tretinoin-Behandlung der Haut kombiniert werden. Bei UV- oder Röntgenbestrahlung der mit Tretinoin behandelten Haut verstärken sich die hautreizenden Wirkungen gegenseitig, sodass mit vermehrter Rötung und Brennen der Haut zu rechnen ist.
Bei innerlicher Anwendung von Tretinoin kann die empfängnisverhütende Wirkung der "Pille" herabgesetzt sein, da Tretinoin die Wirkung von Gestagenen vermindert. Für einen ausreichenden Schutz vor einer möglichen Schwangerschaft muss durch zusätzliche, alternative Verhütungsmethoden unbedingt gesorgt werden.
Bei gleichzeitiger Einnahme von Vitamin A oder anderen Wirkstoffen aus der Gruppe der Retinoide und der innerlichen Anwendung von Tretinoin kommt es zu einer Verstärkung der unerwünschten Arzneimittelwirkungen. Das bedeutet, es kann zu Symptomen einer Vitamin A-Überdosierung (Übelkeit, Erbrechen, Kopfschmerz, Hauttrockenheit, Schleimhauttrockenheit, Hautrötung, Juckreiz, Blutungsneigung, Haarausfall, Knochenschmerzen, erhöhte Knochenbrüchigkeit, Reizbarkeit) kommen. Daher sollte die gleichzeitige Verwendung dieser Präparate vermieden werden.
Eine systemische Behandlung mit Tretinoin kann zu einer vorübergehenden Erhöhung des Schädelinnendrucks (Pseudotumor cerebri) führen. Da Antibiotika aus der Gruppe der Tetrazykline den Schädelinnendruck ebenfalls steigern können, dürfen Patienten nicht gleichzeitig mit Tretinoin und Tetrazyklinen behandelt werden.
Gegenanzeigen
Tretinoin darf bei Überempfindlichkeit gegen den Wirkstoff oder andere Vertreter aus der Substanzgruppe der Retinoide nicht angewendet werden.
Tretinoin-haltige Cremes und Lösungen dürfen auf akut entzündeter oder krankhaft veränderter Haut (beispielsweise bei Ekzem, perioraler Dermatitis, Rosacea) nicht angewendet werden.
Tretinoin als Kapsel darf bei Frauen im gebärfähigen Alter nur eingenommen werden, wenn der Eintritt einer Schwangerschaft während und bis mindestens einen Monat nach Ende der Therapie sicher verhütet wird.
Tretinoin und Antibiotika aus der Gruppe der Tetrazykline dürfen nicht gleichzeitig eingenommen werden, da ein erhöhtes Risiko für eine vorübergehende Erhöhung des Schädelinnendrucks (Pseudotumor cerebri) mit starken Kopfschmerzen, Sehstörungen (beispielsweise Doppeltsehen), Schwindel, Übelkeit, Erbrechen sowie Benommenheit und Bewusstlosigkeit besteht.
Im ersten Behandlungsmonat besteht ein erhöhtes Risiko für die Entwicklung einer Thrombose. Deshalb sollte Tretinoin nach Möglichkeit nicht mit Medikamenten, die die Blutgerinnung fördern, kombiniert werden.
Was müssen Sie bei Schwangerschaft und Stillzeit beachten?
Tretinoin kann starke Missbildungen bei Ungeborenen verursachen. Es darf daher bei Schwangeren und Frauen, die eine Schwangerschaft planen, weder äußerlich angewendet, noch eingenommen werden.
Einen Monat vor Beginn der Behandlung, während und mindestens einen Monat nach Ende der Therapie muss ununterbrochen eine Schwangerschaft wirksam verhütet werden, was durch regelmäßige Schwangerschaftstests zu bestätigen ist.
Für Patientinnen im gebärfähigen Alter darf der Arzt jeweils nur die Tablettenmenge für 30 Behandlungstage verschreiben; diese Verschreibungen sind nur bis zu sechs Tage nach ihrer Ausstellung gültig. Damit soll sichergestellt werden, dass die Patientin nicht inzwischen schwanger wurde.
Die Einnahme von Tretinoin darf ebenfalls nicht in der Stillzeit erfolgen. Vor Beginn einer Tretinoin-Threrapie muss unbedingt abgestillt werden.
Was ist bei Kindern zu berücksichtigen?
Über die Verwendung von Tretinoin bei Kindern liegen zur Zeit nur begrenzt Erkenntnisse zu Wirksamkeit und Verträglichkeit vor.
Die bei innerlicher Anwendung von Tretinoin als seltene Nebenwirkung auftretende vorübergehende Erhöhung des Schädelinnendrucks mit Kopfschmerzen, Sehstörungen, Schwindel, Benommenheit oder sogar Bewusstlosigkeit wurde verstärkt bei Kindern beobachtet.
Warnhinweise
- Eine Blutbildkontrolle ist bei innerlicher Therapie erforderlich.
- Die Kontrolle der Leberwerte, der Blutfettwerte und der Gerinnung ist bei innerlicher Anwendung erforderlich.
- Bei innerlicher Anwendung besteht ein erhöhtes Thromboserisiko im ersten Behandlungsmonat.
- Bei Retinsäuresyndrom musss die Therapie eventuell unterbrochen werden.
- Bei der Therapie einer akuten Promyelozytenleukämie müssen Infektionen umgehend gesondert behandelt werden.
- Die Haut ist bei lokaler Anwendung vor UV- und Sonnenlicht zu schützen.
- Der Wirkstoff darf bei Sonnenbrand nicht angewendet werden.
- Bei Röntgenbestrahlungen können Hautrötung und -reizung auftreten.
- Schwangerschaften müssen vor Therapiebeginn ausgeschlossen werden.
- Eine sichere Schwangerschaftsverhütung bei innerlicher Anwendung ist unumgänglich.
- Die Creme darf nicht mit Augen, Schleimhäuten und offenen Wunden in Berührung kommen. Deshalb sollten nach der Anwendung die Hände gewaschen werden, falls das Präparat nicht gerade auf den Händen aufgetragen werden muss.
- In den ersten drei Wochen der Behandlung tritt als unumgängliche Nebenwirkung eine Reizung der behandelten Hautstellen mit Rötung, Brennen und Schuppung der Haut auf.
- Der gleichzeitige Gebrauch von anderen äußerlich anzuwendenden Tretinoin-haltigen Präparaten mit einem hohen Gehalt an Alkohol, Menthol, Gewürzen oder Limonen (z.B. Rasiercremes, Rasierwasser, Parfums) sollte besonders zu Beginn der Behandlung vermieden werden.
- Besondere Vorsicht ist geboten bei der gleichzeitigen Anwendung von anderen Schälpräparaten (z.B. Schwefel, Resorcinol, Benzoylperoxid oder Salicylsäure).
- Das Baden in stark chlor- und salzhaltigem Wasser sollte insbesondere zu Beginn der Behandlung vemieden werden.
Arzneimittel können allergische Reaktionen auslösen. Anzeichen hierfür können sein:
Hautrötung, Schnupfen, Juckreiz, Schleimhautschwellung, Jucken und Rötung der Augen,
Verengung der Atemwege (Asthma). In seltenen Fällen kann es zum allergischen Schock mit Bewusstlosigkeit
kommen.
Sollten Sie Anzeichen einer allergischen Reaktion wahrnehmen, so informieren Sie umgehend einen Arzt.
Packungsgrößen
Vergleichbare Medikamente
Folgende Tabelle gibt einen Überblick über Cordes VAS sowie weitere Medikamente mit dem Wirkstoff Tretinoin (ggf. auch Generika).
Disclaimer:
Bitte beachten: Die Angaben zu Wirkung, Nebenwirkungen und Wechselwirkungen sowie zu Gegenanzeigen und Warnhinweisen beziehen sich allgemein auf den Wirkstoff des Medikaments und können daher von den Herstellerangaben zu Ihrem Medikament abweichen. Bitte fragen Sie im Zweifel Ihre*n Arzt*Ärztin oder Apotheker*in oder ziehen Sie den Beipackzettel Ihres Medikaments zurate.