Cordes Estriol

Wirkung

Cordes Estriol enthält den Wirkstoff Estriol.

Anwendungsgebiete laut Herstellerangaben

• entzündliche Veränderungen der Scheidenhaut mit Gewebeschwund während und nach den Wechseljahren
• Schmerzen beim Geschlechtsverkehr wegen trockener Scheide
• Scheiden-Ausfluss
• Juckreiz an den Schamlippen
• Vor- und Nachbehandlung bei Scheidenoperationen
• Vorbehandlung vor zytologischem Abstrich (bestimmte Untersuchung beim Frauenarzt), damit die Ergebnisse eindeutiger werden
• Zusatzbehandlung bei Scheideninfektionen

Dosierung

Bei Juckreiz an den Schamlippen wird das Medikament äußerlich auf die Haut im Schambereich aufgetragen. Dazu bestreichen Sie die erkrankte Hautpartie in der ersten Woche einmal täglich, anschliessend zwei- bis dreimal wöchentlich dünn mit der Creme.

Zur Anwendung innen in der Scheide wird die Creme je nach Anwendungsbereich unterschiedlich dosiert. Dazu befüllt man den beigelegten Applikator bis zu der wie folgt angegebenen Strichmarke.

Entzündliche Veränderungen der Scheidenschleimhaut mit Gewebeschwund während und nach den Wechseljahren:

Während der ersten zwei Wochen führen Sie eine Applikatorfüllung der Creme bis zur 1,0-Strichmarke (entspricht etwa einem halben Milligramm Estriol) einmal täglich in die Scheide ein, anschließend wenden Sie diese Dosierung nur zweimal wöchentlich an. Die Behandlung wird bis zur Besserung der Beschwerden wie Schmerzen beim Geschlechtsverkehr und Scheiden-Ausfluss fortgesetzt, im Zweifelsfalle entscheidet der Arzt.

Scheiden-Operationen:

Zur Vorbehandlung sollten Sie vor dem Eingriff zwei Wochen lang eine Applikatorfüllung der Creme bis zur 2,0-Strichmarke (entspricht etwa ein Milligramm des Wirkstoffs Estriol) einmal täglich in die Scheide einführen.

Nach der Operation führen Sie eine Applikatorfüllung der Creme bis zur 1,0-Strichmarke (entspricht etwa einem halben Milligramm Estriol) zweimal wöchentlich in die Scheide ein. Über die Dauer der Nachbehandlung entscheidet der Arzt.

Vorbehandlung vor einem Abstrich:

Beginnen Sie ein bis zwei Wochen vor der Untersuchung damit, täglich eine Applikatorfüllung der Creme bis zur 1,0-Strichmarke (entspricht etwa einem halben Milligramm Estriol) in die Scheide einzuführen.

Zusatzbehandlung bei Scheidenentzündung:

Während der ersten zwei Wochen führen Sie eine Applikatorfüllung der Creme bis zur 1,0-Strichmarke (entspricht etwa einem halben Milligramm Estriol) einmal täglich in die Scheide ein, anschließend wenden Sie diese Dosierung nur zweimal wöchentlich an. Über die Dauer der Behandlung entscheidet der Arzt.

Sonstige Bestandteile

Folgende arzneilich nicht wirksame Bestandteile sind in dem Medikament enthalten:

• Cetylstearylalkohol
• gereinigtes Wasser
• Glycerolmonostearat
• Isopropylmyristat
• Macrogol-1000-glycerolmonostearat
• Natriumhydroxid
• Phenoxyethanol
• Polyacrylsäure

Nebenwirkungen

Bei Einnahme:

Gelegentliche Nebenwirkungen:
Gewichtszunahme durch Wassereinlagerung, Auftreten von Zwischenblutungen, Brustspannen, Veränderungen der Libido.

Seltene Nebenwirkungen:
Übelkeit und Erbrechen, Blähungen, Kopfschmerzen, Schmierblutungen, Magenbeschwerden, Depressionen, schlechte Verträglichkeit von Kontaktlinsen, Gallenwegserkrankungen, Gallensteine, Akne, Müdigkeit, Demenz (Wahrscheinlichkeit einer Erkrankung erhöht sich), Sehstörungen.

Sehr seltene Nebenwirkungen:
Beinkrämpfe, gutartige und bösartige Lebergeschwulste, Blutungen in die Bauchhöhle, Brustvergrößerung, Bauchspeicheldrüsenentzündung, Bluthochdruck, Erhöhung der Blutfettwerte.

Besonderheiten:
Bei der oralen Einnahme erhöht sich das Risiko für Thrombosen, Lungenembolien, Schlaganfälle und Herzinfarkte.

Bei örtlicher Anwendung:

Gelegentliche Nebenwirkungen:
Hitzegefühl, Juckreiz (in der Scheide bei vaginaler Anwendung), Schmierblutungen, Ausfluss, Schleimhautreizung.

Seltene Nebenwirkungen:
Überempfindlichkeitsreaktionen (Brennen), Oberbauchbeschwerden, Unterbauchbeschwerden, Schmerzen (prämenstruell), Unwohlsein, Augenreizung.

Wechselwirkungen

• Schlafmittel aus der Gruppe der Barbiturate
• die Antibiotika Rifampicin, Griseofulvin, Ampicillin und Tetrazykline
• Johanniskraut
• Antiepileptika wie Barbexaclon, Hydantoin, Carbamazepin, Phenytoin, Primidon, Oxcarbazepin, Topiramat und Felbamat
• das GichtmittelPhenylbutazon
• Dexamethason aus der Gruppe der Glukokortikoide
• Aktivkohle.
  

Gegenanzeigen

• Überempfindlichkeit gegen den Wirkstoff
• ungeklärte Blutungen im Genitalbereich
• Schwangerschaft und Stillzeit
• akute oder frühere bösartige Tumoren, die durch Estriol weiter wachsen würden (Brustkrebs oder Tumoren der Gebärmutter).
• Vorkommen von Gebärmutterschleimhaut außerhalb der Schleimhautschicht der Gebärmutter (Endometriose) und unbehandelte Wucherungen der Gebärmutterschleimhaut.

Was müssen Sie bei Schwangerschaft und Stillzeit beachten?

Das Anwendungsgebiet von Estriol schließt eine Behandlung mit dem Wirkstoff während der Schwangerschaft aus.

Estriol gelangt über die Muttermilch in den Säugling und kann zu Schädigungen des Kindes führen. Aus diesem Grund sollte der Wirkstoff während der Stillzeit nicht angewendet beziehungsweise das Kind vor Beginn der Behandlung abgestillt werden.

Was ist bei Kindern zu berücksichtigen?

Das Anwendungsgebiet von Estriol schließt eine Behandlung von Kindern mit dem Wirkstoff aus. Einzig bei Scheidenausfluss im Jugendalter ist die Anwendung des Wirkstoffs zur Verbesserung der Scheidenflora möglich.

Warnhinweise

• Durch die Anwendung des Wirkstoffs in Form von Salben wird die Reißfestigkeit von Kondomen beeinträchtigt.
• Es besteht ein erhöhtes Brustkrebs-, Eierstockkrebs- und Schlaganfall-Risiko.
• Labortests zur Bestimmung von körpereigenen Hormonen können durch die Anwendung des Wirkstoffs gestört sein.

Arzneimittel können allergische Reaktionen auslösen. Anzeichen hierfür können sein: Hautrötung, Schnupfen, Juckreiz, Schleimhautschwellung, Jucken und Rötung der Augen, Verengung der Atemwege (Asthma). In seltenen Fällen kann es zum allergischen Schock mit Bewusstlosigkeit kommen.

Sollten Sie Anzeichen einer allergischen Reaktion wahrnehmen, so informieren Sie umgehend einen Arzt.

Packungsgrößen

Vergleichbare Medikamente

Folgende Tabelle gibt einen Überblick über Cordes Estriol sowie weitere Medikamente mit dem Wirkstoff Estriol (ggf. auch Generika).