Constella 290 Mikrogramm Hartkapseln

Von: Andrea Lubliner (Pharmazeutin und Fachtexterin für medizinische Fachtexte)
Letzte Aktualisierung: 23.05.2013

Hersteller: Almirall
Wirkstoff: Linaclotid
Darreichnungsform: Hartkapsel

Rezeptpflichtig

Hinweis

Der Artikel wurde vom Anbieter vom Markt genommen. Sollte dies aus wirtschaftlichen Gründen geschehen sein, ist das Präparat meist noch eine Weile aus Restbeständen erhältlich.

Wirkung

Constella 290 Mikrogramm Hartkapseln enthalten den Wirkstoff Linaclotid.

 

Linaclotid wird zur Behandlung des mittelschweren bis schweren Reizdarmsyndroms bei Erwachsenen eingesetzt. Es ist dabei nur bei der Form der Erkrankung wirksam, bei der Verstopfung vorherrscht.

Die Anwendung beschränkt sich auf Fälle, in denen der Arzt ein schweres Reizdarmleiden mit Verstopfung festgestellt hat. Organische Erkrankungen als Grund für die Beschwerden müssen ausgeschlossen sein.

Zu folgenden Anwendungsgebieten von Linaclotid sind vertiefende Informationen verfügbar:

Anwendungsgebiete laut Herstellerangaben

  • mittelschweres bis schweres Reizdarmsyndrom mit Verstopfung bei Erwachsenen

Dosierung

Die empfohlene Dosis ist eine Kapsel (290 Mikrogramm) einmal täglich. Der Arzt wird die Notwendigkeit einer fortgesetzten Behandlung regelmäßig überprüfen. Hat sich nach vier Behandlungswochen keine Besserung eingestellt, wird der Arzt den Patienten wieder untersuchen und den Nutzen und die Risiken einer fortgesetzten Behandlung erneut prüfen.

Nehmen Sie die Kapsel mindestens 30 Minuten vor einer Mahlzeit ein. So ist das Medikament besser verträglich.

Sonstige Bestandteile

Folgende arzneilich nicht wirksame Bestandteile sind in dem Medikament enthalten:

  • Hypromellose
  • mikrokristalline Cellulose
  • Titandioxid (E 171)
  • Calciumchlorid-Dihydrat
  • Eisenoxide und -hydroxide (E172)
  • Gelatine
  • Kaliumhydroxid
  • konzentrierte Ammoniak-Lösung
  • Leucin
  • Propylenglycol
  • Schellack

Nebenwirkungen

 

Sehr häufige Nebenwirkungen:
Durchfall

Häufige Nebenwirkungen:
Magen-Darm-Entzündung durch Viren, Bauchschmerzen, Blähungen, Spannungsgefühl im Bauch, Schwindelgefühl

Gelegentliche Nebenwirkungen:
Stuhlinkontinenz, Drang zur Stuhlentleerung, Kaliummangel im Blut, Austrocknung, verminderter Appetit, Schwindel bei Körperlageveränderung

Seltene Nebenwirkungen:
Bikarbonat-Mangel im Blut

Besonderheiten:
Der Großteil der beobachteten Fälle von Durchfall war leicht (43%) bis mäßig (47%); bei zwei Prozent der behandelten Patienten trat schwerer Durchfall auf. Patienten über 65 Jahre, solche mit hohem Blutdruck oder Diabetes hatten häufiger Durchfall als die übrigen Patienten.

Wechselwirkungen

Weil Linaclotid kaum in den Körper ausgenommen wird, sind keine Wechselwirkungen mit anderen Wirkstoffen zu erwarten.

Die Einnahme nach dem Essen hat häufigeren und weicheren Stuhl sowie mehr unerwünschte Nebenwirkungen an Magen und Darm zur Folge als im nüchternen Zustand. Der Wirkstoff sollte daher 30 Minuten vor einer Mahlzeit eingenommen werden.

Die gleichzeitige Behandlung mit Protonenpumpenhemmern, Abführmitteln oder nicht-steroidalen Antirheumatika kann das Risiko von Durchfall erhöhen.

In Fällen von schwerem oder anhaltendem Durchfall kann die Aufnahme anderer eingenommener Wirkstoffe in den Körper beeinträchtigt sein. Insbesondere kann die Wirksamkeit der "Pille" herabgesetzt sein. Daher wird die Anwendung einer zusätzlichen Verhütungsmethode empfohlen.

Andere Wirkstoffe, die aus dem Darm in den Körper aufgenommen werden und genau dosiert werden müssen, können wegen des Durchfalls in ihrer Wirksamkeit herabgesetzt sein. Dies ist beispielsweise bei dem Schilddrüsenhormon Levothyroxin der Fall.

Gegenanzeigen

Bei Überempfindlichkeit gegen den Wirkstoff oder bei Patienten mit bekannter oder vermuteter Verengung des Verdauungskanals darf Linaclotid nicht angewendet werden.

Linaclotid wurde nicht an Patienten mit chronisch-entzündlichen Darmerkrankungen wie etwa Morbus Crohn und Colitis ulcerosa getestet. Die Anwendung bei diesen Patienten kann deshalb nicht empfohlen werden.

Linaclotid kann zu Durchfall führen. Daher ist bei älteren Menschen besondere ärztliche Vorsicht geboten, aber auch bei bestimmten Erkrankungen, bei denen der Wasser- oder Mineralhaushaltes gestört sein kann, so etwa bei Erkrankungen des Herz-Kreislauf-Systems, Diabetes oder Bluthochdruck.

Was müssen Sie bei Schwangerschaft und Stillzeit beachten?

Es gibt nur wenige Erkenntnisse aus Studien für die Anwendung von Linaclotid bei Schwangeren. Tierexperimente haben keine direkte oder indirekte schädliche Auswirkungen gezeigt. Dennoch sollte man Linaclotid aus Vorsicht nicht in der Schwangerschaft anwenden.

Linaclotid nimmt der Körper nur zu sehr geringem Maß in den Körper auf. Daher ist das Ausscheiden in die Muttermilch nicht wahrscheinlich. Obwohl bei normaler Dosierung keine Auswirkungen auf das gestillte Neugeborene / Kleinkind zu erwarten sind, wird die Anwendung während der Stillzeit nicht empfohlen, da entsprechende Studien fehlen.

 

Was ist bei Kindern zu berücksichtigen?

Linaclotid sollte bei Kindern und Jugendlichen nicht angewendet werden, da es in dieser Altersgruppe nicht untersucht wurde. Es ist bekannt, dass sehr junge Patienten im Verdauungskanal besonders viele Guanylatzyklase-C-Rezeptoren haben, an die sich Linaclotid bindet. Daher könnten Kinder unter zwei Jahren besonders empfindlich auf die Wirkungen reagieren.

Warnhinweise

  • Tritt schwerer oder langanhaltender Durchfall auf, kann die Wirkung der "Pille" beeinträchtigt sein und muss durch zusätzliche Verhütungsmaßnahmen unterstützt werden.
  • Das Medikament soll mindestens 30 Minuten vor einer Mahlzeit eingenommen werden, dann ist es verträglicher.
  • Lagern Sie das Medikament nicht wärmer als 30 Grad.
  • Die Flasche ist fest verschlossen zu halten, um den Inhalt vor Feuchtigkeit zu schützen.
  • Nach Öffnen der Flasche sollten Sie die Kapseln innerhalb von 18 Wochen verbrauchen.

Arzneimittel können allergische Reaktionen auslösen. Anzeichen hierfür können sein: Hautrötung, Schnupfen, Juckreiz, Schleimhautschwellung, Jucken und Rötung der Augen, Verengung der Atemwege (Asthma). In seltenen Fällen kann es zum allergischen Schock mit Bewusstlosigkeit kommen.

Sollten Sie Anzeichen einer allergischen Reaktion wahrnehmen, so informieren Sie umgehend einen Arzt.

 

Packungsgrößen

Packungsgröße und Darreichungsform
Wirkstoffgehalt (Dosierung pro Stück Hartkapseln)
28 Stück Hartkapseln
290 Mikrogramm Linaclotid
90 Stück Hartkapseln
290 Mikrogramm Linaclotid

 

Vergleichbare Medikamente

 

Folgende Tabelle gibt einen Überblick über Constella 290 Mikrogramm Hartkapseln sowie weitere Medikamente mit dem Wirkstoff Linaclotid (ggf. auch Generika).

 
Medikament
Darreichungsform

 

Disclaimer:
Bitte beachten: Die Angaben zu Wirkung, Nebenwirkungen und Wechselwirkungen sowie zu Gegenanzeigen und Warnhinweisen beziehen sich allgemein auf den Wirkstoff des Medikaments und können daher von den Herstellerangaben zu Ihrem Medikament abweichen. Bitte fragen Sie im Zweifel Ihre*n Arzt*Ärztin oder Apotheker*in oder ziehen Sie den Beipackzettel Ihres Medikaments zurate.