Climen
Wirkstoffkombination: Estradiol + Cyproteron
Darreichnungsform: Dragee B
Wirkung
Climen enthält die Wirkstoffkombination Estradiol + Cyproteron. Zu beachten ist außerdem die besondere Wirkung von Climen.
Die Kombination aus dem weiblichen Hormon Estradiol und Cyproteron wird zur Behandlung von Wechseljahrsbeschwerden, wie beispielsweise Hitzewallungen, Schlafstörungen oder depressiven Verstimmungen, eingesetzt.
Zu folgenden Anwendungsgebieten von Estradiol + Cyproteron sind vertiefende Informationen verfügbar:
Lesen Sie dazu auch die Informationen zu den Wirkstoffgruppen Östrogen-Gestagen-Kombinationen bei Wechseljahrsbeschwerden, Mittel gegen Wechseljahresbeschwerden, Sexualhormone, zu welchen die Wirkstoffkombination Estradiol + Cyproteron gehört.
Anwendungsgebiete laut Herstellerangaben
- Hormonersatztherapie bei Östrogenmangel während der Wechseljahre oder nach den Wechseljahren
- Vorbeugung einer Osteoporose bei Frauen in oder nach den Wechseljahren mit hohem Knochenbruchrisiko, bei denen die üblichen Osteoporose-Mittel nicht eingesetzt werden können
Dosierung
Für den ersten Einnahmezyklus gilt, dass vom fünften bis zum 25. Zyklustag (der erste Tag der Monatsblutung entspricht dem ersten Zyklustag) täglich ein Dragee eingenommen wird. Dann wird sieben Tage pausiert, während denen es zu einer Regel-ähnlichen Blutung kommt. In den folgenden Zyklen wird immer 21 Tage lang täglich ein Dragee eingenommen.
Die Behandlung von Frauen ohne Regelblutung ohne bisherigen Hormonersatz oder von Frauen, die von einem anderen Hormonpräparat mit fortlaufender Kombination zu dem Medikament wechseln, kann an jedem beliebigen Tag begonnen werden.
Bei Frauen, die zuvor mit einem Hormonpräparat behandelt wurden bei dem die Zusammensetzung im Zyklus wechselt, sollte die Behandlung sofort nach Beendigung der Abbruchblutung begonnen werden.
Sowohl für den Beginn als auch für die Fortführung einer Behandlung von Wechseljahresbeschwerden ist die niedrigste wirksame Dosis für die kürzest mögliche Therapiedauer anzuwenden.
Wurde von der Patientin die Einnahme einer Filmtablette vergessen, so wird diese nicht zusätzlich zur nächsten eingenommen. Das Vergessen einer Filmtablette erhöht die Wahrscheinlichkeit von Durchbruch- oder Schmierblutungen.
Sonstige Bestandteile
Folgende arzneilich nicht wirksame Bestandteile sind in dem Medikament enthalten:
- Maisstärke
- Titandioxid (E 171)
- Calciumcarbonat
- Eisenoxidhydrat (E 172)
- Lactose-Monohydrat
- Macrogol 6000
- Magnesiumstearat
- Montanglycolwachs
- Povidon
- Saccharose
- Talkum
Nebenwirkungen
Nebenwirkungen ohne Häufigkeitsangabe:
Brustspannen, Brustschmerzen, prämenstruelles Syndrom, Zyklusstörungen (Durchbruchblutung, Zwischenblutungen, Dysmenorrhoe), Veränderungen des Scheidenausflusses, Gebärmutterschleimhautwucherungen, Brustkrebs,
depressive Verstimmungen oder Depressionen, Angstzustände, Kopfschmerzen, Migräne, Schwindel, Sehstörungen, Kontaktlinsenunverträglichkeit,
Verdauungsstörungen, Übelkeit und Erbrechen, Bauchschmerzen, Blähungen,
Haarausfall, Akne, Körperbehaarungszunahme, allergische Reaktionen (Ekzeme, Juckreiz, punktförmige Hauteinblutungen (Purpura), Nesselsucht, Stevens-Johnson-Syndrom und Lyell-Syndrom),
Herzklopfen, Gewichtsveränderungen, Wassereinlagerung (Ödeme), Appetitzunahme, Veränderungen der Libido, Verstärkung der Blutgerinnung.
Besonderheiten:
Bei einer Langzeit-Anwendung von fünf bis zehn Jahren kann sich das Brustkrebs-Risiko geringfügig erhöhen.
Bei Therapiebeginn nach dem 65. Lebensjahr gibt es Hinweise auf ein erhöhtes Risiko zur Entwicklung einer Demenz.
Wechselwirkungen
Verschiedene Wirkstoffe, die den biologischen Abbau von Sexualhormonen beschleunigen, führen zu einer Verminderung der Konzentration von Estradiol und Cyproteron, infolgedessen kann es beispielsweise zu Zwischenblutungen kommen. Zu diesen Wirkstoffen zählen- Schlafmittel aus der Gruppe der Barbiturate
- die Antibiotika Rifampicin, Griseofulvin, Ampicillin und Tetrazykline
- Johanniskraut
- virenhemmende Antivirus-Mittel wie Ritonavir und Nelfinavir
- Antiepileptika wie Barbexaclon, Hydantoin, Carbamazepin, Phenytoin, Primidon, Oxcarbazepin, Topiramat und Felbamat
- das GichtmittelPhenylbutazon.
Estradiolvalerat erhöht den Blutspiegel von Schilddrüsenhormonen. Dies muss bei Untersuchungen der Schilddrüse berücksichtigt werden.
Andere Substanzen wie das Schmerzmittel Paracetamol können den Abbau des Estradiolvalerats hemmen und damit zu einer Wirkungsverstärkung des Hormons Estradiol führen.
Gegenanzeigen
Estradiol und Cyproteron dürfen nicht angewendet werden bei- Überempfindlichkeit gegen einen der Wirkstoffe der Kombination
- Schwangerschaft und in der Stillzeit
- bestehenden oder früheren bösartigen Tumoren, die durch Gabe von Estradiol weiter wachsen würden (wie etwa Brustkrebs oder Tumoren der Gebärmutter), sowie unbehandelten Wucherungen der Gebärmutterschleimhaut oder diagnostisch nicht abgeklärten Blutungen aus der Scheide.
- bestehenden oder früheren schweren Lebererkrankungen (wie Lebertumoren, Leberentzündungen, Gelbsucht oder schwerem Juckreiz in einer früheren Schwangerschaft, Porphyrie), zumindest solange sich die Leberwerte (Transaminasen) nicht normalisiert haben.
- Sichelzellenanämie
- bestehenden oder früheren Blutgefäßerkrankungen, die zu Gefäßverschlüssen (Thrombosen) von Arterien oder Venen geführt haben, wie etwa schwere Venenerkrankungen, Venenthrombose, Venenentzündungen (Thrombophlebitis), eine ausgeprägte Neigung zu Krampfadern, Störungen der Blutgerinnung, Lungenembolie, Schlaganfall, Angina Pectoris, Herzinfarkt und Herzklappenfehler.
- schwere Fettstoffwechselstörungen
- schwere Erkrankungen oder Verschlüsse des Gehörapparats, die sich während vorangegangener Schwangerschaften verschlimmert hatten.
- Auftreten von Brustkrebs in der nächsten Verwandtschaft (Verwandten ersten Grades)
- Durchblutungsstörungen an Armen, Händen und Beinen
- Blutdruckanstieg
- Nierenfunktionsstörungen
- vorausgegangenen leichteren Leber- und Gallenblasenerkrankungen
- Migräne oder schweren Kopfschmerzen
- Zuckerkrankheit (Diabetes mellitus)
- Epilepsie
- Asthma
- behandelter Endometriose
- längerer Ruhigstellung (etwa durch Bettlägerigkeit)
- erniedrigtem Kalzium-Spiegel im Blut
- Lupus erythematodes (einer schweren Allergieerkrankung)
- Erkrankungen des Auges, die auf einen erhöhten Blutdruck zurückzuführen sind (Verschluss der zentralen Netzhautvene, plötzlicher Sehverlust, Hervortreten des Augapfels, Doppelbilder-Sehen oder Papillenödem).
Was müssen Sie bei Schwangerschaft und Stillzeit beachten?
Während Schwangerschaft und Stillzeit darf die Kombination nicht eingesetzt werden.
Vor Therapiebeginn ist eine Schwangerschaft auszuschließen. Bei Eintritt einer Schwangerschaft oder Verdacht darauf ist die Kombination sofort abzusetzen. Durchgeführte Studien haben bislang zumeist keine Hinweise auf Risiken für den Embryo ergeben. Jedoch sind unerwünschte hormonelle Wirkungen auf die Entwicklung von Geschlechtsteilen und Harnwege nicht völlig auszuschließen.
Während der Stillzeit kann die Milchproduktion vermindert sein und geringe Wirkstoffmengen können in die Milch übergehen. Daher sollte die Kombination bis zum vollständigen Abstillen des Kindes nicht verwendet werden.
Was ist bei Kindern zu berücksichtigen?
Da es bei Kindern kein Einsatzgebiet für die Behandlung mit der Kombination gibt, ist die Anwendung bei ihnen verboten.
Warnhinweise
- Das Medikament ist nicht zur Empfängnisverhütung geeignet.
- Vor und regelmäßig während der Behandlung mit dem Medikament sollten ärztliche Kontrollen durchgeführt werden.
- Verschiedene Laborwerte können durch die Einnahme des Medikaments gestört werden.
Arzneimittel können allergische Reaktionen auslösen. Anzeichen hierfür können sein:
Hautrötung, Schnupfen, Juckreiz, Schleimhautschwellung, Jucken und Rötung der Augen,
Verengung der Atemwege (Asthma). In seltenen Fällen kann es zum allergischen Schock mit Bewusstlosigkeit
kommen.
Sollten Sie Anzeichen einer allergischen Reaktion wahrnehmen, so informieren Sie umgehend einen Arzt.
Packungsgrößen
Vergleichbare Medikamente
Folgende Tabelle gibt einen Überblick über Climen sowie weitere Medikamente mit der Wirkstoffkombination Estradiol + Cyproteron (ggf. auch Generika).
Disclaimer:
Bitte beachten: Die Angaben zu Wirkung, Nebenwirkungen und Wechselwirkungen sowie zu Gegenanzeigen und Warnhinweisen beziehen sich allgemein auf den Wirkstoff des Medikaments und können daher von den Herstellerangaben zu Ihrem Medikament abweichen. Bitte fragen Sie im Zweifel Ihre*n Arzt*Ärztin oder Apotheker*in oder ziehen Sie den Beipackzettel Ihres Medikaments zurate.