Cilostazol UCB Pharma 50 mg/ -100 mg Tabletten
Wirkung
Cilostazol UCB Pharma 50 mg/ -100 mg Tabletten enthalten den Wirkstoff Cilostazol.
Cilostazol dient der Behandlung von Blutgefäßverschlüssen in Armen und Beinen, die zu Funktionseinschränkungen führen. Vor allem verlängert der Wirkstoff die schmerzfreie Gehstrecke bei Patienten mit der sogenannten Schaufensterkrankheit (Claudicatio intermittens). Er ist aber nur dann einzusetzen, wenn die Patienten keine Schmerzen in Ruhe haben und keine Anzeichen von bereits absterbendem Gewebe zeigen (periphere arterielle Verschlusskrankheit Fontaine Stadium II). Auch darf der Wirkstoff nicht bei Patienten eingesetzt werden, die in den vergangenen sechs Monaten einen Eingriff an den Herzkranzgefäßen hatten.
Cilostazol darf nur dann zur Anwendung kommen, wenn Patienten trotz veränderter Lebensgewohnheiten (gesündere Ernährung, mehr körperliche Aktivität, Rauch-Verzicht) unverändert Beschwerden haben.
Zu folgenden Anwendungsgebieten von Cilostazol sind vertiefende Informationen verfügbar:
Lesen Sie dazu auch die Informationen zur Wirkstoffgruppe Thrombozytenaggregationshemmer, zu welcher der Wirkstoff Cilostazol gehört.
Anwendungsgebiete laut Herstellerangaben
- "Schaufensterkrankheit" bei Patienten, die keinen Ruheschmerz und keine Anzeichen von Gewebeschäden an den Beinen haben
- "Schaufensterkrankheit", wenn eine Lebensstilumstellung (Einstellung des Rauchens und körperliches Training) und andere geeignete Maßnahmen nicht zu einer Besserung führten - zur Zusatztherapie
Dosierung
Die empfohlene Dosis des Medikaments beträgt zweimal täglich 100 Milligramm Cilostazol.
Nehmen Sie das Medikament jeweils 30 Minuten vor oder zwei Stunden nach dem Frühstück und dem Abendessen ein. Die begleitende Aufnahme von Nahrungsmitteln geht mit einer Konzentrationssteigerung des Wirkstoffes im Blut einher, was mit einem erhöhten Auftreten von Nebenwirkungen verbunden sein kann.
Eine Behandlungsdauer von 16 bis 24 Wochen kann die Gehstrecke bedeutend verlängern. Zur ersten Besserung kommt es dabei oft schon nach vier bis zwölf Behandlungswochen. Falls die Therapie nach sechs Monaten keine Wirkung zeigt, sollte der Arzt andere Behandlungsmöglichkeiten in Betracht ziehen.
Sonstige Bestandteile
Folgende arzneilich nicht wirksame Bestandteile sind in dem Medikament enthalten:
- Hypromellose
- Maisstärke
- mikrokristalline Cellulose
- Carmellose-Calcium
- pflanzliches Magnesiumstearat
Nebenwirkungen
Sehr häufige Nebenwirkungen:
Kopfschmerzen, Durchfall, Stuhlveränderungen.
Häufige Nebenwirkungen:
fleckförmige Unterhautblutungen, Wassereinlagerungen im Gewebe (im Gesicht sowie an Armen und Beinen), Blutzuckerüberschuss, Zuckerkrankheit, Schwindel, Herzklopfen, Herzrasen, Angina pectoris, Herzrhythmusstörungen, zusätzliche Kammerherzschläge, Schnupfen, Schlundentzündung, Übelkeit und Erbrechen, Verdauungsstörungen, Blähungen, Bauchschmerzen, Hautausschlag, Juckreiz, Brustschmerzen, Schwäche.
Gelegentliche Nebenwirkungen:
Blutarmut, allergische Reaktion, Angstzustände, Schlaflosigkeit, anormale Träume, Herzinfarkt, Vorhofflimmern, mangelnde Pumpleistung des Herzens, Herzrasen (ausgehend oberhalb der Vorhöfe und von den Vorhöfen), Ohnmacht, Augenblutung, Nasenbluten, Magen-Darm-Blutung, allgemeine Blutung, Blutdruckabfall bei Körperlageveränderung, Atembeschwerden, Lungenentzündung, Husten, Magenschleimhautentzündung, Muskelschmerzen, Schüttelfrost.
Seltene Nebenwirkungen:
Verlängerte Blutungszeit, Blutplättchenüberschuss, Nierenversagen, Einschränkung der Nierenfunktion.
Nebenwirkungen unbekannter Häufigkeit:
Blutungsneigung, Blutbildveränderungen (Blutplättchenmangel, Mangel an Granulozyten, weißen Blutkörperchen und allen Blutzellen, Fehlen von Granulozyten) spezielle Form der Blutarmut (aplastische Anämie), Essensverweigerung, Lähmungen, Empfindungsstörungen, Bindehautentzündung, Ohrensausen, Hitzewallung, Bluthochdruck, niedriger Blutdruck, Hirnblutung, Lungenblutung, Muskelblutung, Atemwegsblutung, Unterhautblutung, spezielle Form der Lungenentzündung (interstitielle Pneumonie), Leberentzündung, anormale Leberfunktion, Gelbsucht, Ekzeme, Hautausschläge, schwere Hautreaktionen (Stevens-Johnson-Syndrom, toxische epidermale Nekrolyse), Nesselsucht, Blut im Urin, vermehrtes Wasserlassen, Fieber, Unwohlsein, Schmerzen, erhöhter Harnsäuregehalt im Blut, erhöhter Harnstoffgehalt im Blut, erhöhter Kreatinin-Gehalt im Blut.
Besonderheiten:
Jeder Vorfall einer Blutung oder Neigung zu Blutergüssen während der Behandlung ist dem behandelnden Arzt mitzuteilen. Im Fall einer Netzhautblutung ist die Anwendung von Cilostazol zu beenden.
Falls bei einem Patienten eine Operation (auch ein Zahnziehen) geplant ist und keine Blutverdünnung erforderlich ist, sollte Cilostazol fünf Tage vor dem Eingriff abgesetzt werden.
Bei Blutbildveränderungen muss die Behandlung mit Cilostazol sofort abgebrochen werden. Daher sollten die Patienten auch auf Warnzeichen dafür wie Fieber oder Halsschmerzen achten.
Wechselwirkungen
Nach Empfehlungen der Europäischen Arzneimittel-Behörde (EMA) sind von einer Behandlung Patienten auszuschließen, die bereits die Kombination von Acetylsalicylsäure + Clopidogrel oder jede andere Kombination von Thrombozytenaggregationshemmern mit Blutverdünnern (Antikoagulanzien) erhalten.
Manche Wirkstoffe hemmen das Enzym-System das Cilostazol im Körper abbaut. Weil dadurch vermehrt Blutungen auftreten können, ist bei der gleichzeitigen Gabe von Makrolid-Antibiotika wie Erythromycin und Clarithromycin, den Pilzmitteln Ketoconazol und Itraconazol, HIV1-Proteasehemmern (gegen AIDS), Diltiazem (zur Blutdrucksenkung), manche Psychopharmaka wie Fluoxetin oder Protonenpumpenhemmern (gegen Magensäureüberschuss) große ärztliche Vorsicht geboten. Gegebenenfalls wird der Arzt die Blutgerinnung häufiger kontrollieren oder die Dosierungen verändern. Auf Grapefruitsaft sollte während der Behandlung mit dem Wirkstoff ganz verzichtet werden, weil auch er die Wirkung von Cliostazol verstärkt.
Wirkstoffe, die das abbauende Enzymsystem fördern, könnten hingegen die Cilostazol-Wirkung verringern. Eine solche Beeinflussung ist durch die AntiepileptikaCarbamazepin und Phenytoin, durch das Tuberkulose-MittelRifampicin und Johanniskraut (gegen Depressionen) denkbar. Auch Rauchen vermindert die Wirkung von Cilostazol um etwa 18 Prozent.
Cilostazol selbst verstärkt die Wirkung mancher Substanzen, was bei solchen mit engem Spielraum zwischen Wirkung und Überdosierung gefährlich sein kann. Dies ist der Fall bei gleichzeitiger Gabe des Magenmittels Cisaprid, Halofantrin (gegen Malaria), Pimozid (gegen Psychosen) und Mutterkornalkaloiden. Ärztliche Vorsicht ist auch bei gleichzeitiger Gabe von Simvastatin (gegen Fettstoffwechselstörungen) geboten.
Die aktuellen Empfehlungen zur Dosisreduktion bei Patienten, die gleichzeitig mit einem starken Inhibitor des CYP-Isoenzyms 3A4 (Itraconazol, und weitere) oder CYP2C19 ( und weitere) behandelt werden, bleiben unverändert. Es wird
Gegenanzeigen
Der Wirkstoff darf nicht eingesetzt werden bei- Überempfindlichkeit gegen Cilostazol
- schwerer Nierenfunktionsstörung mit einer Kreatinin-Clearance mit verminderter Pumpleistung des Herzens
- Patienten mit Veranlagung für Blutungen (beispielsweise säurebedingtem Magengeschwür, Schlaganfall innerhalb der letzten sechs Monate durch Hirnblutung, fortschreitendem Netzhautschaden durch Zuckerkrankheit, mangelhaft gesenktem Bluthochdruck)
- Herzrhythmusstörungen (wie Herzrasen, das von den Herzkammern ausgeht, Kammerflimmern, Übererregung des Herzmuskels und QTc-Intervall-Verlängerung)
- schlecht behandelbarer Angina pectoris oder Herzinfarkt in den vergangen sechs Monaten
- Ruheschmerz und Anzeichen von Gewebszerfall an Armen und Beinen haben (periphere arterielle Verschlusskrankheit, Fontaine Stadium II)
- einem Eingriff an den Herzkranzgefäßen in den vergangenen sechs Monaten
- Anwendung von zwei oder mehr zusätzlichen Thrombozytenaggregationshemmern oder Gerinnungshemmern.
Was müssen Sie bei Schwangerschaft und Stillzeit beachten?
In Tierexperimenten erwies sich Cilostazol als fruchtschädigend. Das mögliche Risiko für den Menschen ist nicht bekannt, daher darf der Wirkstoff während der Schwangerschaft nicht angewendet werden.
In Tierstudien trat Cilostazol in die Muttermilch über. Es ist nicht bekannt, ob Cilostazol auch bei Menschen in der Muttermilch ausgeschieden wird. Aufgrund möglicher schädigender Einflüsse bei gestillten Neugeborenen, deren Mütter behandelt werden, sollte Cilostazol während der Stillzeit nur auf ausdrückliches Anraten des Arztes angewendet werden.
Was ist bei Kindern zu berücksichtigen?
Die Wirkung und Nebenwirkungen sind bei Kindern nicht ausreichend durch Studien belegt. Die Behandlung mit Cilostazol liegt daher ausschließlich im Ermessen des Arztes.
Warnhinweise
- Eine vermehrte Neigung zu Blutungen oder Blutergüssen ist dem Arzt mitzuteilen; bei Netzhautblutungen muss die Behandlung sofort abgebrochen werden.
- Fünf Tage vor einer geplanten Operation muss die Anwendung des Medikaments abgebrochen werden.
- Fieber oder Halsschmerzen können auf eine Blutbildveränderung hindeuten und sind daher sofort einem Arzt mitzuteilen.
- Während der Behandlung mit dem Medikament sollte kein Grapefruitsaft getrunken werden.
- Das Medikament soll 30 Minuten vor dem Frühstück und Abendessen eingenommen werden, weil Nahrung zu einer stärkeren Aufnahme in den Körper und damit mehr Nebenwirkungen führt.
Arzneimittel können allergische Reaktionen auslösen. Anzeichen hierfür können sein:
Hautrötung, Schnupfen, Juckreiz, Schleimhautschwellung, Jucken und Rötung der Augen,
Verengung der Atemwege (Asthma). In seltenen Fällen kann es zum allergischen Schock mit Bewusstlosigkeit
kommen.
Sollten Sie Anzeichen einer allergischen Reaktion wahrnehmen, so informieren Sie umgehend einen Arzt.
Packungsgrößen
Vergleichbare Medikamente
Folgende Tabelle gibt einen Überblick über Cilostazol UCB Pharma 50 mg/ -100 mg Tabletten sowie weitere Medikamente mit dem Wirkstoff Cilostazol (ggf. auch Generika).
Disclaimer:
Bitte beachten: Die Angaben zu Wirkung, Nebenwirkungen und Wechselwirkungen sowie zu Gegenanzeigen und Warnhinweisen beziehen sich allgemein auf den Wirkstoff des Medikaments und können daher von den Herstellerangaben zu Ihrem Medikament abweichen. Bitte fragen Sie im Zweifel Ihre*n Arzt*Ärztin oder Apotheker*in oder ziehen Sie den Beipackzettel Ihres Medikaments zurate.