Chlormadinon 2 mg JENAPHARM

Von: Andrea Lubliner (Pharmazeutin und Fachtexterin für medizinische Fachtexte)
Letzte Aktualisierung: 25.09.2007
Hersteller: Jenapharm GmbH & Co. KG
Wirkstoff: Chlormadinon
Darreichnungsform: Tablette
Rezeptpflichtig

Wirkung

Chlormadinon 2 mg JENAPHARM enthält den Wirkstoff Chlormadinon. Zu beachten ist außerdem die besondere Wirkung von Chlormadinon 2 mg JENAPHARM.

Chlormadinon wird zusammen mit Östrogenen angewendet bei
  • Wechseljahrsbeschwerden, wie beispielsweise Hitzewallungen, Schlafstörungen oder depressiven Verstimmungen
  • Zyklusstörungen und –beschwerden wie ein unregelmäßiger Zyklus mit zu häufigen, zu seltenen oder unregelmäßig auftretenden Blutungen. Darunter fallen auch Menstruationsbeschwerden (Dysmenorrhoeprämenstruelle Syndrom)
  • Endometriose (dabei handelt es sich um Wucherungen von Gebärmutterschleimhaut außerhalb der Gebärmutter)
  • Vor- oder Nachsorgebehandlungen bei urologischen oder gynäkologischen Operationen.


Zu folgenden Anwendungsgebieten von Chlormadinon sind vertiefende Informationen verfügbar:

Lesen Sie dazu auch die Informationen zu den Wirkstoffgruppen Gestagene, Sexualhormone, zu welcher der Wirkstoff Chlormadinon gehört.

Anwendungsgebiete laut Herstellerangaben

  • Hormonersatztherapie mit Östrogenen
  • ausgebliebene Regelblutung, wenn bereits Monatsblutungen erfolgt sind und blutungsfreie Intervalle von mehr als drei Monaten eintreten
  • Zwischenblutungen
  • unregelmäßige Zyklen und Menstruationsbeschwerden
  • Befindlichkeitsstörungen vor Einsetzen der Monatsblutung
  • vor und nach urologischen oder gynäkologischen Operationen

Dosierung

Das Medikament wird je nach Einsatzgebiet und eventuellen anderen, dazu kombinierten Medikamenten unterschiedlich dosiert. Bei der Einnahme müssen die Anweisung des Arztes strikt befolgt werden.

Im Allgemeinen werden zwischen einer (zum Hormonersatz) bis zu fünf Tabletten am Tag (bei der Endometriose-Behandlung) eingenommen. Ob die Tabletten durchgehend oder nur während bestimmter Tage im weiblichen Zyklus und wie lange eingenommen werden, richtet sich nach dem Behandlungsziel und wird vom Arzt festgelegt.

Sonstige Bestandteile

Folgende arzneilich nicht wirksame Bestandteile sind in dem Medikament enthalten:

  • Eisenoxid
  • Gelatine
  • Kartoffelstärke
  • Lactose-Monohydrat
  • Magnesiumstearat
  • Natriumsalz
  • Poly(O-carboxymethyl)amylopektin
  • Talkum

Nebenwirkungen

Häufige Nebenwirkungen:
Gewichtszunahme (vor allem bei höherer Dosierung), Regelblutungsstörungen (Amenorrhoe), prämenstruelles Syndrom, Veränderungen der Libido

Gelegentliche Nebenwirkungen:
Müdigkeit, Depressionen (oder depressive Verstimmungen), Akne, Körperbehaarungszunahme, Milchfluss, Brustdrüsenentzündung, Magen-Darm-Beschwerden (wie etwa Übelkeit und Erbrechen, Durchfall, Verstopfung), Wassereinlagerungen (Ödeme), vaginale Blutungen, Zwischenblutungen, Vermännlichung, Venenentzündungen (Thrombophlebitis), Venengefäßverschlüsse (Thrombose)

Seltene Nebenwirkungen:
Allergische Hautreaktionen, Leberfunktionsstörungen, Gallenstau, Blutdruckanstieg,
Verstärkung der Blutgerinnung, Veränderungen der Blutzuckerwerte

Besonderheiten:
Zu den Gründen, die zu einem sofortigen Absetzen von Chlormadinon führen, zählen eine eingetretene Schwangerschaft, schwere Gefäßverstopfungen und Venenentzündungen sowie Bettlägerigkeit oder längeres, unbewegliches Liegen.

Bei Oberbauchbeschwerden ist sicherzustellen, dass keine Lebererkrankung
vorliegt.

Bei Migräne-artigen Kopfschmerzen, die während der Einnahme erstmalig oder gehäuft auftreten, sowie akuten Sehstörungen muss die Behandlung mit Chlormadinon sofort beendet werden.

Wechselwirkungen

Die Wirksamkeit von Chlormadinon kann durch die gleichzeitige Einnahme von Substanzen, die den biologischen Abbau von Sexualhormonen beschleunigen, beeinträchtigt werden. Dazu gehörenDa Chlormadinon den Blutzuckerspiegel beeinflusst, müssen Insulin und orale Antidiabetika eventuell in ihrer Dosis vom behandelnden Arzt angepasst werden.

Gegenanzeigen

Chlormadinon darf nicht eingesetzt werden bei:
  • Überempfindlichkeit gegen den Wirkstoff
  • nicht ärztlich abgeklärten Blutungen aus der Scheide
  • bestehendem oder früherem Brustkrebs oder entsprechendem Verdacht
  • früheren oder bestehenden Durchblutungsstörungen der Venen (wie tiefe Venenthrombose, Lungenembolie)
  • bestehenden oder erst kurze Zeit zurückliegenden Arterienverstopfungen wie beispielsweise bei Angina pectoris, Herzinfarkt
  • Erkrankungen, die mit vermehrtem Zusammenballen von Blutplättchen einhergehen wie Mangel an Protein-C, Protein-S oder Antithrombin
  • akuter Lebererkrankung oder zurückliegenden Lebererkrankungen, solange
    sich die Leberwerte nicht normalisiert haben
  • vorausgegangenen oder bestehenden Lebertumoren
  • der Stoffwechselerkrankung Porphyrie
  • Gallenstau (auch in der Vorgeschichte).
Vor Beginn der Anwendung von Chlormadinon sollten Untersuchungen durch einen Allgemeinarzt und einen Frauenarzt erfolgen und in Abständen von nicht
mehr als einem Jahr wiederholt werden.

Eine besonders strenge Nutzen-Risiko-Abwägung und sorgfältige Überwachung durch den behandelnden Arzt ist bei Gelbsucht, Juckreiz oder Herpes-Befall in einer vorausgegangenen Schwangerschaft erforderlich.


Was müssen Sie bei Schwangerschaft und Stillzeit beachten?

Die Anwendung von Chlormadinon ist während der Schwangerschaft nicht erlaubt. Tritt während der Anwendung des Wirkstoffs eine Schwangerschaft ein, ist die Einnahme sofort abzubrechen. Bislang konnte allerdings kein erhöhtes Risiko von Geburtsschäden bei Kindern nachgewiesen werden.

Chlormadinon beeinflusst weder die Produktion noch die Qualität der Muttermilch. Kleine Mengen des Wirkstoffs gehen jedoch in die Muttermilch über. Daher sollte Chlormadinon bis zum vollständigen Abstillen des Kindes nicht verwendet werden.

Was ist bei Kindern zu berücksichtigen?

Chlormadinon ist nicht zur Behandlung von Kindern zugelassen.

Warnhinweise

  • Bei erstmaligem Auftreten ungewohnt starker oder migräneartiger Kopfschmerzen sowie Sehstörungen muss das Medikament sofort abgesetzt werden.
  • Bei einer Schwangerschaft muss das Medikament sofort abgesetzt werden.

Arzneimittel können allergische Reaktionen auslösen. Anzeichen hierfür können sein: Hautrötung, Schnupfen, Juckreiz, Schleimhautschwellung, Jucken und Rötung der Augen, Verengung der Atemwege (Asthma). In seltenen Fällen kann es zum allergischen Schock mit Bewusstlosigkeit kommen.

Sollten Sie Anzeichen einer allergischen Reaktion wahrnehmen, so informieren Sie umgehend einen Arzt.

Packungsgrößen

Packungsgröße und Darreichungsform
Wirkstoffgehalt (Dosierung pro Stück Tablette)
100 Stück Tabletten
1,79 Milligramm Chlormadinon
12 Stück Tabletten
1,79 Milligramm Chlormadinon
36 Stück Tabletten
1,79 Milligramm Chlormadinon
60 Stück Tabletten
1,79 Milligramm Chlormadinon

Vergleichbare Medikamente

Folgende Tabelle gibt einen Überblick über Chlormadinon 2 mg JENAPHARM sowie weitere Medikamente mit dem Wirkstoff Chlormadinon (ggf. auch Generika).

Medikament
Darreichungsform

Disclaimer:
Bitte beachten: Die Angaben zu Wirkung, Nebenwirkungen und Wechselwirkungen sowie zu Gegenanzeigen und Warnhinweisen beziehen sich allgemein auf den Wirkstoff des Medikaments und können daher von den Herstellerangaben zu Ihrem Medikament abweichen. Bitte fragen Sie im Zweifel Ihre*n Arzt*Ärztin oder Apotheker*in oder ziehen Sie den Beipackzettel Ihres Medikaments zurate.