Cernilton Kapseln
Wirkung
Cernilton Kapseln enthalten den Wirkstoff Gräserpollen. Zu beachten ist außerdem die besondere Wirkung von Cernilton Kapseln.
Gräserpollen werden als Extrakte bei nicht durch eine Krebserkrankung verursachter Vergrößerung der Vorsteherdrüse des Mannes (gutartige Prostatavergößerung) angewendet. Gräserpollen-Extrakte lindern die mit dieser Erkrankung einhergehenden Beschwerden beim Wasserlassen. Dabei ist es wichtig zu wissen, dass die Prostatavergrößerung selbst nicht beeinflusst wird.
Gräserpollen werden auch bei der Behandlung allergischer Erkrankungen als Mittel zur Desensibilisierung (Abstumpfung gegen den allergischen Reiz) eingesetzt.
Zu folgenden Anwendungsgebieten von Gräserpollen sind vertiefende Informationen verfügbar:
Anwendungsgebiete laut Herstellerangaben
- Störungen beim Wasserlassen aufgrund leichter bis mittelschwerer, gutartiger Vergrößerung der Vorsteherdrüse
Dosierung
Soweit es der Arzt nicht anders verordnet, werden zwei- bis dreimal täglich zwei Kapseln eingenommen.
Die Kapseln sollten mit ausreichend Flüssigkeit (vorzugsweise ein Glas Trinkwasser) zu den Mahlzeiten geschluckt werden.
Die Dauer der Anwendung ist zeitlich nicht begrenzt und sollte mindestens drei Monate betragen.
Sonstige Bestandteile
Folgende arzneilich nicht wirksame Bestandteile sind in dem Medikament enthalten:
- Titandioxid (E 171)
- Calciumgluconat 1H2O
- Calciumhydrogenphosphat-Dihydrat
- Eisenoxidhydrat (E 172)
- Gelatine
- gereinigtes Wasser
- Glucosesirup
- hochdisperses Siliciumdioxid
- Lactose-Monohydrat
- Magnesium(stearat, palmitat, oleat)
- mikrokristalline Cellulose
- Natriumdodecylsulfat
Nebenwirkungen
Sehr häufige Nebenwirkungen:
Juckreiz in Mund und Ohren, Halsreizung, Niesen, Mundschleimhautschwellung.
Häufige Nebenwirkungen:
Kopfschmerzen, Empfindungsstörungen im Mund, Juckreiz in den Augen, Bindehautentzündung, Husten, Asthma, Halsentzündung, Nasenlaufen, Nasenverstopfung, Reizung der Nasenwege, Schnupfen, Engegefühl im Hals, Mund- und Halsschleimhautschwellung, Verdauungstörungen, Übelkeit, Missempfindungen und Empfindungsstörungen im Mund, Mundschleimhautbläschen, geschwollene Zunge, Juckreiz, Müdigkeit.
Gelegentliche Nebenwirkungen:
Infektion der oberen Atemwege, Lymphknotenschwellung, Schwindel, Lidschwellung, Nasen-Rachenentzündung, Atemwegskrampf, Atemnot, pfeifendes Atemgeräusch, Heiserkeit, Schluckbeschwerden, Schlundschwellung, Lippenbläschen, Mundgeschwülste, Schluckschmerz in der Brust, Mundschmerzen, Mundschleimhautentzündung, trockener Mund, trockener Hals,
Zungenbeschwerden, Speicheldrüsenfunktionsstörung, Bauchschmerzen,
Oberbauchbeschwerden, Erbrechen, Durchfall, Angioneurotisches Ödem (Schwellung von Gesicht, Mundhöhle und Schlund), Nesselsucht, Brustraumbeschwerden, Brustschmerz, Brustenge, Hitzegefühl, Unwohlsein, Fieber, Fremdkörpergefühl im Hals.
Besonderheiten:
Sollten Nebenwirkungen auftreten, sind Medikamente mit Gräserpollen oder deren Extrakten abzusetzen. Gleiches gilt für das Auftreten von Blut im Urin oder Harnverhalt. Ein Arzt sollte in diesen Fällen um Rat gefragt werden.
Beim Einsatz von Gräserpollen zur Behandlung von Prostata-Beschwerden kommt es meist nur sehr selten zu Nebenwirkungen wie Magen-Darm-Beschwerden und allergischen Hautreaktionen (wie Rötung oder Juckreiz).
Wechselwirkungen
Wechselwirkungen sind bisher für die Einnahme von Gräserpollen nicht bekannt.
Bei der Desensibilisierung, wenn die Gräserpollen gespritzt werden, können sich Wechselwirkungen mit Allergie-unterdrückenden Medikamenten (Antihistaminika, Glukokortikoiden und Mastzellstabilisatoren) oder Medikamenten mit begleitender Antihistaminwirkung ergeben. Diese Wirkstoffe können alle die Empfindlichkeitsgrenze des Patienten beeinflussen, was nach Absetzen dieser Medikamente eine Verminderung der Gräserpollen-Dosis erforderlich macht.
Vor und nach einer Schutzimpfung sollte - soweit möglich - der Abstand zur Gräserpollen-Injektion mindestens eine Woche betragen, je nach Reaktion auch länger. Wurde der sonst übliche Abstand zwischen den Injektionen deutlich überschritten, muss der Arzt womöglich dann die verabreichte Dosis erhöhen.
Gegenanzeigen
Extrakte aus Gräserpollen dürfen nicht eingesetzt werden bei:- allgemeiner Überempfindlichkeit gegen Pollen
- unzureichend behandeltem Asthma bronchiale oder Asthma bronchiale mit einer trotz Behandlung dauerhaft eingeschränkten Lungenfunktion (unter 70 Prozent FEV1 vom Sollwert)
- unumkehrbarer Schädigung der Atemwege wie Lungenblähung (Emphysem)und Erweiterung der Bronchialäste (Bronchiektasen)
- akuten Erkrankungen, die den Allgemeinzustand beeinträchtigen (fiebrige Infekte)
- schweren chronisch-entzündlichen Erkrankungen
- schweren Herz-Kreislauf-Erkrankungen, die eine Anwendung von Adrenalin (als Notfallmedikament im Falle eines allergischen Schocks) ausschließen
- medikamentöser Behandlung mit Betablockern (auch Augentropfen)
- Erkrankungen mit Entgleisungen des Immunsystems (Multiple Sklerose, bestimmte Schilddrüsenerkrankungen, entzündliche rheumatische Erkrankungen wie rheumatoide Arthritis und systemischer Lupus erythematodes
- Immundefektkrankheiten
- Behandlungen zur Unterdrückung des Immunsystems (beispielsweise nach Organverpflanzungen)
- Krebserkrankungen
- Nierenfunktionsstörungen.
Was müssen Sie bei Schwangerschaft und Stillzeit beachten?
Bei der Prostatabehandlung von Männern mit Extrakten aus Gräserpollen spielen Schwangerschaft und Stillzeit keine Rolle.
Bei der Desensibilisierung von Allergikerinnen konnte bisher für die Gabe während der ersten drei Schwangerschaftsmonate kein Missbildungsrisiko nachgewiesen werden. Da aber bei der Mutter möglicherweise schwere unerwünschte Wirkungen wie Blutbildschäden, anaphylaktischer Schock und Mineralverluste auftreten können, ist die Gabe von Gräserpollen während der Schwangerschaft nicht erlaubt.
Ob die Wirkstoffe in bedeutsamer Menge in die Muttermilch übergehen, ist nicht bekannt. Bei zwingender Anwendung sollte die Mutter daher eventuell abstillen oder eine Stillpause in Betracht ziehen.
Was ist bei Kindern zu berücksichtigen?
Dieser Wirkstoff wird bei Erwachsenen und Kindern eingesetzt. Für Kinder gibt es keine feste untere Altersgrenze. Die Behandlung von Kindern unter fünf Jahren sollte allerdings nur nach strenger Nutzen-Risiko-Abwägung durch den Arzt erfolgen.
Warnhinweise
- Bei Infekten und akuten Entzündungen der Atemwege darf die Behandlung erst nach Abklingen der Beschwerden begonnen oder weitergeführt werden.
- Das Auftreten von Nebenwirkungen kann durch eine starke Belastung des Kreislaufs gefördert werden. Wird das Medikament gespritzt, sind am Injektionstag besondere körperliche Anstrengungen, Saunabesuche und heißes Duschen sowie schwere Mahlzeiten und Alkohol zu vermeiden.
- Eine Hartkapsel enthält Kohlenhydrate im Wert von 0,009 Broteinheiten (BE).
- Bei Blut im Urin oder bei akutem Harnverhalten sollte sofort ein Arzt aufgesucht werden.
- Das Medikament enthält Glucose (Traubenzucker) sowie Lactose (Milchzucker) und ist daher nicht für Patienten mit Zuckerverwertungsstörungen geeignet.
- Das Medikament muss in der Originalverpackung aufbewahrt werden, um es vor Feuchtigkeit zu schützen.
Arzneimittel können allergische Reaktionen auslösen. Anzeichen hierfür können sein:
Hautrötung, Schnupfen, Juckreiz, Schleimhautschwellung, Jucken und Rötung der Augen,
Verengung der Atemwege (Asthma). In seltenen Fällen kann es zum allergischen Schock mit Bewusstlosigkeit
kommen.
Sollten Sie Anzeichen einer allergischen Reaktion wahrnehmen, so informieren Sie umgehend einen Arzt.
Packungsgrößen
Vergleichbare Medikamente
Folgende Tabelle gibt einen Überblick über Cernilton Kapseln sowie weitere Medikamente mit dem Wirkstoff Gräserpollen (ggf. auch Generika).
Disclaimer:
Bitte beachten: Die Angaben zu Wirkung, Nebenwirkungen und Wechselwirkungen sowie zu Gegenanzeigen und Warnhinweisen beziehen sich allgemein auf den Wirkstoff des Medikaments und können daher von den Herstellerangaben zu Ihrem Medikament abweichen. Bitte fragen Sie im Zweifel Ihre*n Arzt*Ärztin oder Apotheker*in oder ziehen Sie den Beipackzettel Ihres Medikaments zurate.