Celitin 200 mg/ -400 mg Filmtabletten
Wirkung
Celitin 200 mg/ -400 mg Filmtabletten enthalten den Wirkstoff Celiprolol. Zu beachten ist außerdem die besondere Wirkung von Celitin 200 mg/ -400 mg Filmtabletten.
Celiprolol wird angewandt bei der Behandlung des Bluthochdrucks, der keine organischen Ursachen hat (essentieller Bluthochdruck).
Daneben wird der Wirkstoff zur Therapie von Durchblutungsstörungen der Herzkranzgefäße (koronare Herzkrankheit) verordnet. In diesem Zusammenhang wird Celiprolol bei stabiler Angina Pectoris eingesetzt.
Patienten mit Bluthochdruck werden oft mit verschiedenen Wirkstoffen behandelt. Neben Celiprolol kommen Thiazide und thiazidartige Entwässerungsmittel, Vasodilatatoren (Mittel zur Gefäßerweiterung, zum Beispiel Dihydralazin oder Minoxidil) oder andere blutdrucksenkende Wirkstoffe (Alphablocker wie Prazosin oder Urapidil, Calciumkanalblocker vom Nifedipin-Typ) zum Einsatz. Der Vorteil von Kombinationen aus Celiprolol und einem dieser Wirkstoffe ist, dass sich die Wirkungen der verschiedenen Wirkstoffe verstärken und so die anzuwendende Dosis vermindert werden kann oder unerwünschte Nebenwirkungen vermieden werden können.
Patienten, die an der koronaren Herzkrankheit leiden, erhalten häufig neben Celiprolol zum Beispiel Molsidomin und Langzeit-Nitrate oder Mittel zur Gefäßerweiterung (zum Beispiel Calciumkanalblocker vom Nifedipin-Typ).
Die Dosis von Celiprolol muss individuell vom Arzt an den Patienten und den Behandlungserfolg angepasst werden. Der Wirkstoff kann dabei zeitlich unbegrenzt angewendet werden.
Zu folgenden Anwendungsgebieten von Celiprolol sind vertiefende Informationen verfügbar:
Lesen Sie dazu auch die Informationen zu den Wirkstoffgruppen Betablocker, Blutdrucksenker, zu welcher der Wirkstoff Celiprolol gehört.
Anwendungsgebiete laut Herstellerangaben
- Bluthochdruck
- gut behandelbare Angina pectoris
Dosierung
Nehmen Sie das Medikament mindestens eine halbe Stunde vor oder zwei Stunden nach einer Mahlzeit mit einem Glas Wasser ein. Bei der Einnahme mit Nahrungsmitteln kann die Aufnahme des Wirkstoffs in den Körper vermindert sein.
Sowohl bei Bluthochdruck wie Angina pectoris beträgt die Dosis zu Beginn der Therapie einmal täglich 200 Milligramm. Bei nicht ausreichender Wirkung kann der Arzt die Dosis in Abständen von zwei bis vier Wochen bis auf 400 Milligramm einmal täglich steigern. Der Blutdruck kann sich schrittweise senken und der angestrebte Blutdruck kann in wenigen Wochen erreicht werden.
Bei Patienten mit einer Herz- und Gefäß-Krankheit sollte eine Behandlung immer über eine bis zwei Wochen "ausschleichend", das heißt mit langsam verminderter Dosierung beendet werden. Ein plötzliches Einstellen der Therapie kann Herzprobleme hervorrufen, besonders bei Patienten mit einer schlechten Durchblutung des Herzmuskels.
Sonstige Bestandteile
Folgende arzneilich nicht wirksame Bestandteile sind in dem Medikament enthalten:
- hochdisperses Siliciumdioxid
- Hypromellose
- mikrokristalline Cellulose
- Titandioxid (E 171)
- Croscarmellose-Natrium
- Macrogol 4000
- Mannitol
- pflanzliches Magnesiumstearat
- Polydextrose
Nebenwirkungen
Seltene Nebenwirkungen:
Auftreten von Diabetes oder Verstärkung einer bereits bestehenden Diabeteserkrankung; Verschlechterung der Glukose-Verträglichkeit; Zunahme von Atembeschwerden bei bestehendem Asthma.
Sehr seltene und vereinzelt auftretende Nebenwirkungen:
Verstärkte Blutdrucksenkung; Herabsetzung der Pulsfrequenz; Erregungsleitungsstörungen am Herzen; Nachlassen der Herzleistung (Herzinsuffizienz); Atemstörungen in Form von Bronchospasmen; Depressionen; Auslösung der Erkrankung Schuppenflechte (Psoriasis) oder Verschlechterung von schuppenflechtenartigem Ausschlag.
Nebenwirkungen ohne Häufigkeitsangabe:
Auftreten oder Verstärkung von Durchblutungsstörungen an den Händen (Raynaud-Syndrom) und Beinen (Charcot-Syndrom); Sehstörungen; Halluzinationen; Psychosen; Verwirrtheit; Alpträume; Potenzstörungen; Müdigkeit; Kopfschmerzen; Schlafstörungen; Schwindel; allergische Hautreaktionen wie Juckreiz und Rötungen; Magen-Darm-Beschwerden wie Übelkeit und Erbrechen; Verstopfung; Durchfall; Muskelkrämpfe; Muskelschwäche; Muskelzittern; Empfindungsstörungen wie Kältegefühl; Kribbeln in den Armen oder Beinen; Schweißausbrüche; Ohrensausen; vermindeter Tränenfluss; gehäuftes Auftreten von antinukleären Antikörpern (Eiweißstoffen der körpereigenen Abwehr, die mit Strukturen im eigenen Zellkern reagieren können).
Besonderheiten:
Nach plötzlichem Absetzen des Wirkstoffs kommt es sehr häufig zu einem schnell ansteigenden Bluthochdruck (Rebound-Phänomen). Dies kann insbesondere nach längerer Anwendung oder bei Menschen mit einer Erkrankung an den Herzkranzgefäßen (koronare Herzkrankheit) auftreten. Celiprolol sollte daher über einen Zeitraum von sieben bis 14 Tagen Schritt für Schritt in der Dosis vermindert werden.
Wechselwirkungen
Die blutdrucksenkende Wirkung von Celiprolol kann durch die gleichzeitige Gabe weiterer Mittel zur Blutdrucksenkung wie zum Beispiel ACE-Hemmern), Vasolidatoren (Mittel zur Gefäßerweiterung) wie zum Beispiel Dihydralazin und Hydralazin, Entwässerungsmitteln (Diuretika) oder Calciumkanalblockern vom Nifedipin-Typ massiv gesteigert werden.
Dies ist auch der Fall, wenn gleichzeitig Schlafmittel (Barbiturate), Neuroleptika, Antihistaminika, Narkosemittel, Trizyklische Antidepressiva, andere Betablocker (zum Beispiel Cimetidin) genommen werden oder Alkohol konsumiert wird. Durch einen solchen (übermäßigen) Blutdruckabfall kann es dann zur Ausbildung einer Herzmuskelschwäche kommen.
Calciumkanalblocker vom Verapamil- oder Diltiazem-Typ und Wirkstoffe, die das Herz regelmäßiger schlagen lassen (Antiarrhythmika), führen zu einer Senkung der Herzleistung (kardiodepressive Wirkung). Blutdrucksenkung, langsamer Pulsschlag, Herzrhythmusstörungen bis zum Herzversagen können die Folge sein. Die intravenöse Verabreichung dieser Wirkstoffe sollte, mit Ausnahme von intensivmedizinischen Maßnahmen, während der Anwendung unterbleiben. Verapamil darf erst 48 Stunden nach dem Absetzen der Wirkstoffkombination in die Venen verabreicht werden.
Spezielle Blutdruckmittel wie Reserpin, Alphamethyldopa, Guanethidin, Guanfacin, Herzglykoside oder Clonidin führen zu einem stärkeren Absinken der Herzfrequenz und einer Verzögerung der Erregungsleitung am Herzen. Insbesondere nach dem Absetzen von Clonidin kann es zu einem starken Blutdruckanstieg kommen. Die Anwendung der Wirkstoffkombination darf deshalb erst mehrere Tage nach dem Absetzen von Clonidin beginnen.
Blutdruckerhöhende Wirkstoffe wie zum Beispiel Noradrenalin, Adrenalin oder MAO-Hemmer (außer MAO-B-Hemmer) führen zu einer Abschwächung der blutdrucksenkenden Wirkung mit überschießendem Blutdruckanstieg.
Bei gleichzeitiger Gabe von blutzuckersenkenden Wirkstoffen wie Insulin oder oralen Antidiabetika kann es zu einer Verstärkung der Unterzuckerung (Hypoglykämie) kommen. Die Symptome einer Unterzuckerung, besonders aber der schnelle Puls (Tachykardie) und Zittern (Tremor) können verdeckt oder abgemildert werden. Bei Diabetikern sind daher regelmäßige Blutzuckerkontrollen erforderlich.
Des Weiteren können zunehmende Durchblutungsstörungen bei Einnahme von Bisoprolol und Mitteln gegen Migräne (Ergotamin-Abkömmlinge) auftreten.
Alpha-Sympathomimetika (einschließlich Tacrin) können bei gleichzeitiger Gabe die Überleitungszeit im AV-Knoten des Herzens verlängern und Herzrhythmusstörungen auslösen.
Wird gleichzeitig Digoxin zur Herzkraftstärkung eingesetzt, kommt es zur Verzögerung der Digoxinausscheidung im Blut. Deshalb ist eine ärztliche Kontrolle und Überwachung der Digoxinmenge im Blut notwendig. Gegebenenfalls ist eine Verminderung der Digoxindosis erforderlich.
Wirkstoffe zur Behandlung von entzündlichen oder schmerzhaften Erkrankungen (nicht-steroidale Antirheumatika wie zum Beispiel Indometacin) können die blutdrucksenkende Wirkung von Celiprolol vermindern.
Wirkstoffe zur Behandlung von Tuberkulose (zum Beispiel Rifampicin) vermindern ebenfalls die Wirksamkeit von Bisoprolol und sollten nicht gleichzeitig verabreicht werden.
Durch den Wirkstoff kann sich weiterhin die Wirkung von Muskelentspannungsmitteln (Muskelrelaxanzien) wie zum Beispiel Suxamethonium oder Tubocurarin) verstärken.
Magensäurehemmende Mittel (Antiazida) wie Cimetidin oder Ranitidin führen ebenfalls zu einer Verstärkung der blutdrucksenkenden Wirkung.
Es kann allgemein zu einer Verstärkung von Überempfindlichkeitsreaktionen (zum Beispiel gegenüber Allergenen) durch die Einnahme von Celiprolol kommen. Betablocker können außerdem die Symptome eines zu geringen Blutzuckerspiegels (Hypoglykämie) oder einen Anstieg von Schilddrüsenhormonen (Hyperthyreose) überdecken. Daher ist das plötzliche Absetzen von Celiprolol zu vermeiden.
Zusammen eingenommen mit Säften aus Zitrusfrüchten wie Grapefruitsaft oder Orangensaft kann die Aufnahme von Celiprolol aus dem Darmtrakt und damit seine Wirkung stark vermindert sein.
Gegenanzeigen
Der Wirkstoff darf nicht eingenommen werden bei Überempfindlichkeit gegen Celiprolol oder andere Betablocker, einer nicht ausreichend behandelten Herzmuskelschwäche (dekompensierte Herzinsuffizienz), durch Herzversagen ausgelöstem Schock (kardiogener Schock), Reizüberleitungsstörungen zum Herzen (Sinusknotensyndrom), verlangsamter Herzfrequenz (Bradykardie unter 50 Schläge pro Minute), einer Reizunterbrechung im Bereich des Sinusknotens (sinuatrialer Block) oder schweren Reizüberleitungsstörungen zum Herzmuskel (AV-Block II. und III. Grades).
Ebenso dürfen Patienten mit zu geringem Blutdruck (Hypotonie mit einem Systolenwert unter 100 Millimeter Quecksilber), schwerem Asthma bronchiale oder schweren, chronischen Lungenerkrankungen, Durchblutungsstörungen im Spätstadium einer peripheren arteriellen Verschlusskrankheit oder Raynaud-Syndrom, Störungen des Säure-Base-Haushalts oder Übersäuerung des Körpers (metabolische Azidose) sowie unbehandelter Erkrankung des Nebennierenmarks (Phäochromozytom) Celiprolol nicht anwenden.
Nur nach sorgfältiger Nutzen-Risiko-Abwägung durch den Arzt darf der Wirkstoff gegeben werden bei Patienten mit Krämpfen der Bronchialmuskeln (Bronchospasmen), gleichzeitiger Behandlung mit Inhalationsanästhetika, der Zuckerkrankheit (Diabetes mellitus mit stark schwankenden Blutzuckerwerten), Überfunktion der Schilddrüse (Hyperthyreose), leichten Herzrhythmusstörungen (AV-Block I. Grades) und der Hautkrankheit Psoriasis in der Eigen- oder Familienkrankengeschichte.
Ebenfalls nur nach sorgfältiger ärztlicher Nutzen-Risiko-Abwägung sollte der Wirkstoff verabreicht werden bei eingeschränkter Nierenfunktion oder häufig wiederkehrenden Herzdurchblutungsstörungen mit Engegefühl (Prinzmetal-Angina).
Bei Asthma oder anderen Lungenerkrankungen mit verengten Bronchien sollte zusätzlich zu Celiprolol eine Behandlung mit bronchienerweiternden Wirkstoffen erfolgen.
Was müssen Sie bei Schwangerschaft und Stillzeit beachten?
Da es bislang keine Erkenntnisse über die Anwendung von Celiprolol bei Schwangeren oder stillenden Müttern gibt, sind die Vor- und Nachteile einer Behandlung mit dem Wirkstoff ärztlich sorgfältig abzuwägen.
Wird Celiprolol während der Schwangerschaft angewendet, sind Neugeborene die ersten 48 bis 72 Stunden sorgfältig ärztlich zu überwachen.
Was ist bei Kindern zu berücksichtigen?
Der Wirkstoff Celiprolol ist für die Behandlung von Jugendlichen zugelassen. Säuglinge und Kleinkinder dürfen Celiprolol hingegen nicht einnehmen.
Warnhinweise
- Das Tragen von Kontaktlinsen kann durch eine verminderte Tränenflüssigkeitsmenge beeinträchtigt sein.
- Die Fähigkeit zur aktiven Teilnahme am Straßenverkehr und das Bedienen von Maschinen sowie das Arbeiten ohne sicheren Halt kann beeinträchtigt werden.
- Die Reaktionsfähigkeit kann zu Beginn der Behandlung, bei Dosiserhöhung und Präparatewechsel vermindert sein.
- Im Zusammenwirken mit Alkohol kann das Reaktionsvermögen verstärkt eingeschränkt sein.
- Bei längerer Anwendung des Medikaments sind die Blutfettwerte, Blutzuckerwerte und Leberwerte regelmäßig ärztlich zu überprüfen.
- Das Medikament steht mit Einschränkungen auf der Dopingliste. Er ist daher bei Sportarten, bei denen Konzentration und innere Ruhe eine Rolle spielen (zum Beispiel Schießen, Fechten, Flugsport, Ski alpin), verboten.
- Patienten mit Angina pectoris werden regelmäßige ärztliche Untersuchungen des Blutdrucks und der Herzfrequenz empfohlen.
- Bluthochdruckpatienten müssen während der Anwendung des Medikaments regelmäßig ihren Blutdruck ärztlich kontrollieren lassen.
- Vor einer Operation muss der Narkosearzt über die Anwendung des Medikaments unterrichtet werden.
- Das Medikament kann die Anzeichen einer Schilddrüsen-Überfunktion und einer Unterzuckerung verschleiern.
- Das Medikament kann eine bestehende Neigung zu Schuppenflechte fördern.
Arzneimittel können allergische Reaktionen auslösen. Anzeichen hierfür können sein:
Hautrötung, Schnupfen, Juckreiz, Schleimhautschwellung, Jucken und Rötung der Augen,
Verengung der Atemwege (Asthma). In seltenen Fällen kann es zum allergischen Schock mit Bewusstlosigkeit
kommen.
Sollten Sie Anzeichen einer allergischen Reaktion wahrnehmen, so informieren Sie umgehend einen Arzt.
Packungsgrößen
Vergleichbare Medikamente
Folgende Tabelle gibt einen Überblick über Celitin 200 mg/ -400 mg Filmtabletten sowie weitere Medikamente mit dem Wirkstoff Celiprolol (ggf. auch Generika).
Disclaimer:
Bitte beachten: Die Angaben zu Wirkung, Nebenwirkungen und Wechselwirkungen sowie zu Gegenanzeigen und Warnhinweisen beziehen sich allgemein auf den Wirkstoff des Medikaments und können daher von den Herstellerangaben zu Ihrem Medikament abweichen. Bitte fragen Sie im Zweifel Ihre*n Arzt*Ärztin oder Apotheker*in oder ziehen Sie den Beipackzettel Ihres Medikaments zurate.