Celecoxib Heumann 100 mg Hartkapseln

Von: Andrea Lubliner (Pharmazeutin und Fachtexterin für medizinische Fachtexte)
Letzte Aktualisierung: 19.05.2016
Hersteller: Heumann Pharma GmbH & Co. Generika KG (Torrent Gruppe)
Wirkstoff: Celecoxib
Darreichnungsform: Hartkapsel
Rezeptpflichtig

Wirkung

Celecoxib Heumann 100 mg Hartkapseln enthalten den Wirkstoff Celecoxib.

Der Wirkstoff Celecoxib wird bei Reizzuständen von Gelenkverschleiß (so genannte aktivierte Arthrose) sowie bei Vielgelenksentzündungen (so genannte chronische Polyarthritis aus der Gruppe der entzündlich-rheumatischen Erkrankungen) eingesetzt, um Schmerzen zu lindern und Entzündungsreize zu reduzieren. Celecoxib kann auch zur Besserung der Beschwerden bei der entzündlichen Wirbelsäulenerkrankung Morbus Bechterew eingesetzt werden.

Zu folgenden Anwendungsgebieten von Celecoxib sind vertiefende Informationen verfügbar:

Lesen Sie dazu auch die Informationen zu den Wirkstoffgruppen nicht-steroidale Antirheumatika, Entzündungshemmer, Schmerzmittel, zu welcher der Wirkstoff Celecoxib gehört.

Anwendungsgebiete laut Herstellerangaben

  • Beschwerden durch Abnutzung der Gelenke und bei allgemeinen chronischen Gelenksentzündungen
  • entzündliche Wirbelsäulenerkrankung (Morbus Bechterew)

Dosierung

Das Medikament enthält pro Kapsel 100 Milligramm Celecoxib, ist aber auch in Dosierungen zu 200 Milligramm erhältlich.

Bei Reizzuständen durch Gelenkabnutzung (Arthrosen) beträgt die empfohlene Tagesdosis einmal täglich 200 Milligramm Celecoxib oder zweimal täglich 100 Milligramm Celecoxib. Sollte dies nicht ausreichen, kann der Arzt die Dosierung auf die Maximaldosis von 200 Milligramm zweimal täglich steigern.

Bei rheumatischen Gelenkentzündungen beträgt die empfohlene Dosis zu Behandlungsbeginn 200 Milligramm Celecoxib täglich, aufgeteilt auf zwei Einzeldosen. Die Dosis kann bei Bedarf auf die Maximaldosis von 200 Milligramm zweimal täglich erhöht werden.

Für die Behandlung der entzündlichen Wirbelsäulenerkrankung Spondylitis ankylosans (Morbus Bechterew) werden einmal oder zweimal täglich 200 Milligramm Celecoxib empfohlen.

Falls sich bei einer Behandlung mit dem Medikament nach Dosiserhöhung innerhalb von zwei Wochen keine Verbesserung der Wirksamkeit zeigt, sollte der Arzt andere Medikamente verschreiben.

Bei älteren Patienten mit geringem Körpergewicht, Patienten mit mäßigen Leberfunktionsstörungen oder leichten Nierenfunktionsstörungen muss die Dosis vom Arzt angepasst werden.

Sonstige Bestandteile

Folgende arzneilich nicht wirksame Bestandteile sind in dem Medikament enthalten:

  • Hyprolose
  • Magnesiumstearat
  • Titandioxid (E 171)
  • Crospovidon
  • Drucktinte
  • Gelatine
  • Lactose-Monohydrat
  • Natriumdodecylsulfat
  • Povidon K 30

Nebenwirkungen

Häufige Nebenwirkungen:
Nasennebenhöhlenentzündung, Atemwegsinfektionen, Schlaflosigkeit, Schwindel, Rachenentzündung, Schnupfen, Bauchschmerzen, Durchfall, Verdauungsstörungen, Blähungen, Ausschlag, Gewebswassereinlagerung (Ödeme).

Gelegentliche Nebenwirkungen:
Harnwegsinfektionen, Blutarmut, Blutkaliumerhöhung, Angstzustände, Depression, Müdigkeit, Sehstörungen, Muskelspannungserhöhung, Taubheitsgefühle, Ohrgeräusche, Herzinfarkt, Herzmuskelschwäche, Herzklopfen, Bluthochdruck, Verschlechterung von Bluthochdruckleiden, Husten, Kurzatmigkeit, Verstopfung, Aufstoßen, Magenschleimhautentzündung, Mundschleimhautentzündung, Erbrechen, Leberfunktionsstörungen, Nesselsucht, Beinkrämpfe, Verschlechterung von Darmentzündungen, Leber-Enzym-Werterhöhung, Nierenwerte-Erhöhung, Blutharnstoffkonzentrationserhöhung.

Seltene Nebenwirkungen:
Einzelne Blutzellenverminderungen, Blutplättchenverminderung, Bewegungsablaufstörung, Geschmacksstörungen, Schlaganfall duch Arterienverschluss, Speiseröhrengeschwüre, Magengeschwüre, Dünndarmgeschwüre, Dickdarmgeschwüre, Schluckstörungen, Darmdurchbruch, Speiseröhrenentzündung, Teerstuhl, Hautpigmentierungszunahme, Haarausfall, Lichtempfindlichkeit.

Sehr seltene Nebenwirkungen:
Verminderung aller Blutzellen, Verwirrtheit, Wahnvorstellungen, Epilepsieverschlechterung, Hirnhautentzündung, Geschmacksverlust, Geruchssinnverlust, Hörleistungsminderung, Gefäßentzündung, Bronchienverengung, Menstruationsstörungen, Magenblutungen, Darmblutungen, akute Bauchspeicheldrüsenentzündung, Dickdarmentzündung, Leberentzündung, Gelbsucht, Leberversagen, Gefäßschwellung, schwere Hautreaktionen wie abschälende Hautentzündung und Stevens-Johnson-Syndrom, Muskelentzündung, Nierenversagen, Nierenentzündung.

Wechselwirkungen

Celecoxib sollte nicht gleichzeitig mit Hemmstoffen der Blutgerinnung (Antikoagulanzien) wie zum Beispiel Warfarin angewendet werden. Hier kann es zu Blutungen mit zum Teil tödlichen Verlauf kommen.

Ciclosporin und Tacrolimus, Immunologika, die bei Autoimmunerkrankungen eingesetzt werden, werden in ihrer nierenschädigenden Wirkung verstärkt.

Bei gleichzeitiger Anwendung von niedrig dosierter Acetylsalicylsäure (ein nicht-opioides Schmerzmittel) entsteht ein erhöhtes Risiko für Komplikationen durch Darmgeschwüre.

Celecoxib sollte nicht mit ACE-Hemmern und Angiosin-II-Hemmern (beides Gruppen von Blutdrucksenkern) angewendet werden. Die Kombination mit diesen Herz-Kreislauf-Wirkstoffen kann zu einem akuten Nierenversagen führen.

Grundsätzlich können blutdrucksenkende Wirkstoffe (Antihypertensiva) und Entwässerungsmittel (Diuretika) durch Celecoxib in ihrer Wirkung vermindert werden.

Unter Celecoxib-Behandlung steigen die Blutspiegelwerte von Dextromethorphan an, einem hustenstillenden Wirkstoff. Die Wirkung des Hustenmittels kann dadurch verstärkt werden. Gleiches gilt für Wirkstoffe gegen Depressionen (Antidepressiva), Neuroleptika und andere Psychopharmaka wie Citalopram, Imipramin und Diazepam und für Wirkstoffe gegen Herzrhythmusstörungen.

Fluconazol, ein Mittel gegen Pilzerkrankungen, bewirkt einen Anstieg der Celecoxib-Konzentration im Blut und kann damit ebenfalls zu einer Wirkungsverstärkung führen.

Rifampicin (Tuberkulosemittel) dagegen kann die Wirkung von Celecoxib abschwächen. Gleiches gilt für Carbamazepin (ein Antiepileptikum) und Barbiturate (Beruhigungsmittel).

Die Kombination von Methotrexat, einem Immunologikum, mit Celecoxib sollte angemessen ärztlich überwacht werden. Auch wenn Lithium, ein Wirkstoff gegen Depressionen, gleichzeit verabreicht wird, ist eine sorgfältige ärztliche Überwachung notwendig.

Gegenanzeigen

Celecoxib sollte nicht angewendet werden bei:
  • Überempfindlichkeit gegen diesen Wirkstoff und Sulfonamide (Wirkstoffe gegen Bakterien)
  • Patienten, die nach Einnahme von Acetylsalicylsäure (nicht-opioides Schmerzmittel) oder anderer nichtsteroidaler Antirheumatika allergische Reaktionen wie Asthma, akuten Schnupfen, Nasenschleimhautpolypen, Schleimhautschwellungen und Nesselsucht zeigten
  • Herzerkrankungen aufgrund von Verengungen der Herzkranzgefäße, mittlerer bis starker Herzmuskelschwäche (NYHA-Stadien II - IV.)
  • einer Verkalkung der Gehirn-Blutgefäße
  • Magengeschwüren oder Darmgeschwüren, bei Magenblutungen oder Darmblutungen und bei chronisch-entzündlichen Darmerkrankungen
  • schwerer Leberfunktionsstörung
  • schwerem Nierenschaden.
Außerdem sollten Frauen im gebährfähigen Alter ohne sicheren Schwangerschaftsverhütungsschutz auf die Anwendung von Celecoxib verzichten.

Nur nach strenger ärztlicher Nutzen-Risiko-Abwägung sollte Celecoxib verabreicht werden bei
  • erheblichen Risikofaktoren für das Auftreten von Herz-Kreislauf-Erkrankungen
  • erheblichen Risikofaktoren für die Entwicklung von Erkrankungen in Magen und Darm
  • Kombination mit gerinnungshemmenden Medikamenten (Antikoagulanzien).
Ältere Patienten sollten während der Behandlung mit Celecoxib besonders sorgfältig ärztlich überwacht werden.

Manche Menschen haben einen Mangel an dem Enzym CYP2C9, das zum Abbau von Celecoxib nötig ist. Die Blutonzentrationen von Celecoxib sind bei solchen Patienten wahrscheinlich deutlich erhöht. Ist der Enzymmangel bekannt, sollen die Betroffenen mit besonderer ärztlicher Vorsicht behandelt werden.

Was müssen Sie bei Schwangerschaft und Stillzeit beachten?

Es liegen keine klinischen Daten über Anwendungsrisiken von Celecoxib bei Schwangeren vor. In Studien an Ratten wurden jedoch Missbildungen nachgewiesen. Das mögliche Risiko beim Menschen während der Schwangerschaft ist nicht bekannt, kann aber nicht ausgeschlossen werden. Ausserdem kann Celecoxib eine Hemmung der Wehentätigkeit verursachen. Celecoxib ist daher in der Schwangerschaft nicht anzuwenden. Gleiches gilt für die Stillzeit. Hier wurde in Tierversuchen ein Übergehen des Wirkstoffes in die Muttermilch beobachtet.

Was ist bei Kindern zu berücksichtigen?

Celecoxib ist für die Anwendung bei Kindern nicht geeignet.

Warnhinweise

  • Das Medikament kann das Reaktionsvermögen herabsetzen, so dass die Teilnahme am Straßenverkehr sowie das Bedienen von Maschinen gefährlich sind.
  • Gleichzeitiger Alkoholkonsum vermindert zusätzlich das Reaktionsvermögen.
  • Wegen des Risikos von Nebenwirkungen auf Herz und Gefäße sollte das Medikament in der niedrigsten wirksamen Dosis über einen möglichst kurzen Zeitraum verabreicht werden.
  • Das Medikament wirkt nicht blutverdünnend genug, um auf eine notwendige gerinnungshemmende Behandlung verzichten zu können.
  • Bei Verschlechterung der Nierenfunktion muss die Behandlung abgebrochen werden.
  • Beim ersten Anzeichen von Hautausschlägen, Schleimhautschäden oder sonstigen Anzeichen einer Überempfindlichkeitsreaktion ist die Behandlung mit dem Medikament zu beenden.
  • Das Medikament kann Fieber und andere Zeichen einer Entzündung verschleiern.
  • Während der Behandlung mit dem Medikament muss für eine sichere Schwangerschaftsverhütung gesorgt werden.
  • Menschen mit einem Mangel an dem Enzym CYP2C9 benötigen möglicherweise eine geringere Dosierung des Medikaments.
  • Das Medikament enthält Lactose (Milchzucker), die von manchen Patienten schlecht vertragen wird.

Arzneimittel können allergische Reaktionen auslösen. Anzeichen hierfür können sein: Hautrötung, Schnupfen, Juckreiz, Schleimhautschwellung, Jucken und Rötung der Augen, Verengung der Atemwege (Asthma). In seltenen Fällen kann es zum allergischen Schock mit Bewusstlosigkeit kommen.

Sollten Sie Anzeichen einer allergischen Reaktion wahrnehmen, so informieren Sie umgehend einen Arzt.

Packungsgrößen

Packungsgröße und Darreichungsform
Wirkstoffgehalt (Dosierung pro Stück Hartkapseln)
20 Stück Hartkapseln
100 Milligramm Celecoxib
50 Stück Hartkapseln
100 Milligramm Celecoxib
100 Stück Hartkapseln
100 Milligramm Celecoxib
30 Stück Hartkapseln
100 Milligramm Celecoxib

Vergleichbare Medikamente

Folgende Tabelle gibt einen Überblick über Celecoxib Heumann 100 mg Hartkapseln sowie weitere Medikamente mit dem Wirkstoff Celecoxib (ggf. auch Generika).


Disclaimer:
Bitte beachten: Die Angaben zu Wirkung, Nebenwirkungen und Wechselwirkungen sowie zu Gegenanzeigen und Warnhinweisen beziehen sich allgemein auf den Wirkstoff des Medikaments und können daher von den Herstellerangaben zu Ihrem Medikament abweichen. Bitte fragen Sie im Zweifel Ihre*n Arzt*Ärztin oder Apotheker*in oder ziehen Sie den Beipackzettel Ihres Medikaments zurate.