Cefixim AL 100 mg/5 ml Pulver zur Herstellung einer Suspension zum Einnehmen

Von: Andrea Lubliner (Pharmazeutin und Fachtexterin für medizinische Fachtexte)
Letzte Aktualisierung: 09.02.2015
Hersteller: ALIUD Pharma GmbH & Co. KG
Wirkstoff: Cefixim
Darreichnungsform: Suspension
Rezeptpflichtig

Wirkung

Cefixim AL 100 mg/5 ml Pulver zur Herstellung einer Suspension zum Einnehmen enthält den Wirkstoff Cefixim. Zu beachten ist außerdem die besondere Wirkung von Cefixim AL 100 mg/5 ml Pulver zur Herstellung einer Suspension zum Einnehmen.

Cefixim wird bei bei akuten und chronischen bakteriellen Infektionen mit Cefixim-empfindlichen Bakterien wie etwa Streptokokken angewendet. Hierzu zählen:
  • Infektionen der oberen und unteren Atemwege
  • Lungenentzündungen
  • Entzündungen des Mund- und Rachenraums.
Des weiteren zählen zu diesen Infektionen des Hals-Nasen-Ohren-Raumes wieAußerdem kann Cefixim eingesetzt werden zur Behandlung von
  • Geschlechtskrankheiten (wie etwa Tripper)
  • Hautinfektionen
  • Harnwegsinfektionen wie Entzündungen der Nieren und Harblase
  • Infektionen der Gallenwege.

Zu folgenden Anwendungsgebieten von Cefixim sind vertiefende Informationen verfügbar:

Lesen Sie dazu auch die Informationen zu den Wirkstoffgruppen Cephalosporine, Antibiotika, zu welcher der Wirkstoff Cefixim gehört.

Anwendungsgebiete laut Herstellerangaben

Dosierung

Die empfohlene Dosis für Erwachsene und Jugendliche beträgt 400 Milligramm Cefixim (20 Milliliter fertige Lösung) täglich, entweder als Einzeldosis oder aufgeteilt in zwei Gaben. Die Behandlungsdauer richtet sich nach der Erkrankung:
Bei akuter Mittelohrentzündung und Rachentzündung durch Bakterien dauert sie sieben bis zehn Tage, bei unkomplizierter akuter Blasenentzündung bei Frauen ein bis drei Tage. Tripper behandelt man mit einer eintägigen Einmalgabe von 400 Milligramm Cefixim.

Kinder zwischen sechs Monaten und elf Jahren erhalten eine Dosierung nach Körpergewicht. Sie beträgt im Allgemeinen 8 Milligramm Cefixim / Kilogramm am Tag als Einzeldosis oder aufgeteilt in zwei Gaben.

Das Medikament kann unabhängig von den Mahlzeiten eingenommen werden.

Zur Herstellung der fertigen Lösung gießen Sie zu dem Pulver in der Flasche bis zur Füllmarke Trinkwasser hinzu. Danach schütteln Sie die Flasche gut, bis das Pulver vollständig verteilt ist. Nach einigen Minuten, wenn der Stand der Suspension niedriger ist als durch die Füllmarke vorgegeben, fügen Sie nochmals Wasser hinzu, um den Flüssigkeitsstand auf die Höhe der Füllmarke zu bringen. Schütteln Sie die Flasche noch einmal kräftig. Die so hergestellte Suspension kann 14 Tage lang aufbewahrt werden. In diesem Zeitraum bleibt ihre Wirksamkeit unverändert. Schütteln Sie die Flasche vor jeder Einnahme gründlich. Für eine genaue Dosierung ist der Packung eine 10ml-Dosierungsspritze beigefügt, die mit Teilstrichen für Maßeinheiten von 0,25 Milliliter versehen ist.

Sonstige Bestandteile

Folgende arzneilich nicht wirksame Bestandteile sind in dem Medikament enthalten:

  • hochdisperses Siliciumdioxid
  • Sucrose
  • Erdbeeraroma
  • Natriumbenzoat
  • Xanthangummi

Nebenwirkungen

Gelegentliche Nebenwirkungen:
Kopfschmerzen, Überempfindlichkeitsreaktionen (Juckreiz, Hautrötung, Hautausschlag, Nesselsucht, Arzneimittelfieber, Gesichtsschwellungen wie Angioödem, Blutarmut wie etwa hämolytische Anämie, Nierenentzündung, schlimmstenfalls allergischer Schock); vorübergehende Blutbildveränderungen wie etwa Verminderung weißer Blutkörperchen (Leukopenie), Vermehrung bestimmter weißer Blutkörperchen (Eosinophilie), Verringerung der Blutplättchen (Thrombozytopenie) oder Granulozytenverminderung (Agranulozytose); Leberfunktionsstörung, Leberwerteanstieg (Transaminasen); Nierenwerteanstieg (Serumharnstoffanstieg, Serumkreatininanstieg)

Seltene Nebenwirkungen:
Schwindelgefühl, Bauchschmerzen, Übelkeit und Erbrechen, Appetitlosigkeit, Durchfall, Blutgerinnungsstörungen

Sehr seltene Nebenwirkungen und Einzelfälle:
Syndrom der verbrühten Haut (Lyell-Syndrom), Hautablösung mit schwerer Allgemeinsymptomatik (Stevens-Johnson-Syndrom), Leberentzündung, Gallestau, Gelbsucht, Hyperaktivität, Krampfanfälle (erhöhte Neigung zu Epilepsien)

Nebenwirkungen ohne Angabe der Häufigkeit:
Magendrücken, Blähungen

Besonderheiten:
Während einer langfristigen Behandlung mit Cefixim kann es zu einem Befall des Dickdarmes mit unempfindlichen (resistenten) Bakterien oder Pilzen kommen. Dies kann nachfolgend zu einer Darmentzündung mit Durchfällen führen (pseudomembranöse Colitis). Die Behandlung mit Cefixim ist dann sofort einzustellen und mit geeigneten Antibiotika wie etwa Vancomycin fortzusetzen.

Langfristige und wiederholte Anwendung von Cefixim kann zu Zweitinfektionen (Superinfektionen) mit unempfindlichen (resistenten) Bakterien oder Sprosspilzen führen. Außerdem muss bei Cephalosporinen wie Cefixim, die mit Penicillinen strukturverwandt sind, mit Kreuzallergien gerechnet werden.

Wechselwirkungen

Werden Aminoglykosid-Antibiotika oder die Antibiotika Polymyxin und Colistin sowie hochdosierte Diuretika (Entwässerungsmittel) aus der Gruppe der Schleifendiuretika zusammen mit Cefixim verabreicht, kann die nierenschädigende Wirkung dieser Wirkstoffe verstärkt werden.

Durch Kombination von Cefixim mit blutgerinnungshemmenden Mitteln (Antikoagulantien und Thrombozytenaggregationshemmer) kann deren Wirkung verlängert werden. Damit erhöht sich die Blutungsgefahr.

Die gleichzeitige Anwendung von Cefixim und Nifedipin, einem Mittel gegen Bluthochdruck, verstärkt die Wirkung von Cefixim.

Standard-Laboruntersuchungen zur Bestimmung von Eiweiß- und Zuckergehalt im Urin können durch die Einnahme von Cefixim verfälscht werden.

Gegenanzeigen

Bei einer Überempfindlichleit gegen Cefixim oder andere Beta-Lactam-Antibiotika darf der Wirkstoff nicht angewendet werden. Patienten mit anderen Allergien oder Asthma bronchiale sollten Cefixim nur nach Rücksprache mit dem Arzt verwenden, da es in diesen Fällen verstärkt zu Überempfindlichkeitsreaktionen kommen kann.

Früh- und Neugeborene dürfen nicht mit Cefixim behandelt werden.

Bei eingeschränkter Nierenfunktion muss die Dosierung des Wirkstoffs verringert werden. Auch Patienten mit akuten, schweren Magen-Darmstörungen, die von Übelkeit und Erbrechen sowie Durchfall begleitet sind, sollten Cefixim nur nach Rücksprache mit dem Arzt anwenden.

Was müssen Sie bei Schwangerschaft und Stillzeit beachten?

Cefixim durchdringt die Plazenta und kann so über das Fruchtwasser in den Embryo gelangen. Bislang sind dadurch keine Schädigungen des Ungeborenen bekannt. Trotzdem sollte der Wirkstoff während der Schwangerschaft (insbesondere in den ersten drei Monaten) nur auf ärztliche Anweisung eingenommen werden.

Stillende Mütter dürfen nicht mit Cefixim behandelt werden, da der Nachweis der Unbedenklichkeit für eine Anwendung in dieser Zeit noch nicht erbracht wurde.

Was ist bei Kindern zu berücksichtigen?

Früh- und Neugeborene dürfen nicht mit Cefixim behandelt werden; Kinder bis zu einem Alter von zwölf Jahren erhalten eine Dosierung, die ihrem Körpergewicht angepasst ist.

Warnhinweise

  • Bei einer Nierenfunktionsstörung muss die Dosis des Medikaments verringert werden.
  • Das Medikament ist nicht zur Anwendung bei Früh- und Neugeborenen geeignet.
  • Fünf Milliliter der gebrauchsfertigen Suspension enthalten Kohlenhydrate im Wert von etwa 0,21 Broteinheiten (BE).
  • Das Medikament enthält Sucrose (Zucker), die von manchen Patienten schlecht vertragen wird.
  • Das Pulver darf nicht wärmer als 25 Grad, aber auch nicht im Kühlschrank gelagert werden.
  • Die Flasche mit der gebrauchsfertigen Suspension muss gut verschlossen aufbewahrt werden und darf nicht eingefroren werden.
  • Die Suspension ist vor Gebrauch gut zu schütteln.
  • Die fertige Suspension ist nur 14 Tage haltbar.

Arzneimittel können allergische Reaktionen auslösen. Anzeichen hierfür können sein: Hautrötung, Schnupfen, Juckreiz, Schleimhautschwellung, Jucken und Rötung der Augen, Verengung der Atemwege (Asthma). In seltenen Fällen kann es zum allergischen Schock mit Bewusstlosigkeit kommen.

Sollten Sie Anzeichen einer allergischen Reaktion wahrnehmen, so informieren Sie umgehend einen Arzt.

Packungsgrößen

Packungsgröße und Darreichungsform
Wirkstoffgehalt (Dosierung pro Milliliter Suspension)
50 Milliliter Suspension
20 Milligramm Cefixim
100 Milliliter Suspension
20 Milligramm Cefixim

Vergleichbare Medikamente

Folgende Tabelle gibt einen Überblick über Cefixim AL 100 mg/5 ml Pulver zur Herstellung einer Suspension zum Einnehmen sowie weitere Medikamente mit dem Wirkstoff Cefixim (ggf. auch Generika).


Disclaimer:
Bitte beachten: Die Angaben zu Wirkung, Nebenwirkungen und Wechselwirkungen sowie zu Gegenanzeigen und Warnhinweisen beziehen sich allgemein auf den Wirkstoff des Medikaments und können daher von den Herstellerangaben zu Ihrem Medikament abweichen. Bitte fragen Sie im Zweifel Ihre*n Arzt*Ärztin oder Apotheker*in oder ziehen Sie den Beipackzettel Ihres Medikaments zurate.