Cefepim Rotexmedica 1 g / -2 g Pulver zur Herstellung einer Injektions- bzw. Infusionslösung

Von: Andrea Lubliner (Pharmazeutin und Fachtexterin für medizinische Fachtexte)
Letzte Aktualisierung: 12.01.2016

Hersteller: ROTEXMEDICA GmbH Arzneimittelwerk
Wirkstoff: Cefepim
Darreichnungsform: Pulver zur Herstellung einer Injektionslösung

Rezeptpflichtig

Wirkung

Cefepim Rotexmedica 1 g / -2 g Pulver zur Herstellung einer Injektions- bzw. Infusionslösung enthält den Wirkstoff Cefepim. Zu beachten ist außerdem die besondere Wirkung von Cefepim Rotexmedica 1 g / -2 g Pulver zur Herstellung einer Injektions- bzw. Infusionslösung.

 

Cefepim ist für die Behandlung von Infektionen geeignet, die durch Cefepim-empfindliche Erreger verursacht werden. Zu den Indikationen gehören

  • Blutvergiftung
  • schwere Lungenentzündung
  • komplizierte Harnwegsinfektionen
  • Infektionen des Bauchraumes einschließlich Bauchfellentzündung (falls erforderlich in Kombination mit einem weiteren Antibiotikum)
  • Infektionen der Gallenblase und Gallenwege
  • versuchsweise Behandlung von Fieber bei Patienten mit mittelschwerem und schwerem Mangel an Neutrophilen Blutzellen.

Kinder können auch bei bakterieller Hirnhautentzündung mit Cefepim behandelt werden.

Besonderheiten:
Bei Patienten mit hohem Risiko für eine schwere Infektion (beispielsweise nach kürzlich erfolgter Übertragung von Knochenmark, bei niedrigem Blutdruck, Blutkrebs-Formen oder schwerem oder lang anhaltendem Mangel an Neutrophilen) kann eine Kombinationstherapie mit einem Aminoglykosid-Antibiotikum oder Glykopeptid-Antibiotikum nötig sein. Der Arzt wird dies unter Berücksichtigung der individuellen Befindlichkeit des Patienten entscheiden.
 

Zu folgenden Anwendungsgebieten von Cefepim sind vertiefende Informationen verfügbar:

Lesen Sie dazu auch die Informationen zu den Wirkstoffgruppen Cephalosporine, Antibiotika, zu welcher der Wirkstoff Cefepim gehört.

Anwendungsgebiete laut Herstellerangaben

  • Blutvergiftung
  • schwere Lungenentzündung
  • komplizierte Harnwegsinfektionen
  • Infektionen des Bauchraumes einschließlich Bauchfellentzündung - falls erforderlich in Kombination mit einem weiteren Antibiotikum
  • Infektionen der Gallenblase und Gallenwege
  • zeitweiliges Fieber bei Patienten mit mittelschwerem bis schwerem Mangel an Neutrophilen Blutzellen
  • Hirnhautentzündung durch Bakterien - nur bei Kindern

Dosierung

Das Medikament wird nach Auflösung in einem geeigneten Lösungsmittel in die Vene verabreicht. Es kann entweder als langsame Injektion über drei bis fünf Minuten oder als Kurzzeitinfusion über einen Zeitraum von etwa 30 Minuten gegeben werden.

Die Dosierung wird vom Arzt in Abhängigkeit von der Empfindlichkeit der Erreger, der Schwere der Infektion, der Nierenfunktion und vom Allgemeinzustand des Patienten bestimmt. Besonders bei Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion wird der Arzt schwächere als die üblichen Dosierungen wählen.

Sonstige Bestandteile

Folgende arzneilich nicht wirksame Bestandteile sind in dem Medikament enthalten:

  • Arginin

Nebenwirkungen

 

Sehr häufige Nebenwirkungen:
positiver Coombs-Test.

Häufige Nebenwirkungen:
Verzögerung der Blutgerinnung, Blutarmut, Überschuss an unreifen Blutzellen, Durchfall, erhöhte Leberwerte (ASAT, ALAT, Bilirubin, alkalische Phosphatase), Hautausschlag.
An der Injektionsstelle:
Reaktionen, Schmerzen, Entzündung, Gefäßwandentzündung.

Gelegentliche Nebenwirkungen:
Hefepilzinfektionen im Mund, Scheidenentzündung, Mangel an Blutbestandteilen (Blutplättchen, weiße Blutkörperchen, Neutrophile), Kopfschmerzen, Dirckdarmentzündung (auch als pseudomembranöse Colitis), Übelkeit und Erbrechen, Hautrötung, Nesselsucht, Juckreiz, Erhöhung der Nierenwerte (Harnstoff-Stickstoff, Kreatinin), Fieber, Entzündungen an der Infusionsstelle.

Seltene Nebenwirkungen:
Hefepilzinfektionen, allergische Reaktionen, Krämpfe, nervliche Missempfindungen, Geschmacksveränderungen, Schwindel, Gefäßerweiterung, Ohrensausen, Atembeschwerden, Bauchschmerzen, Verstopfung, Wasseransammlungen im Gewebe (Ödeme), Gelenkschmerzen, Juckreiz an den Geschlechtsteilen, Schüttelfrost.

Nebenwirkungen unbekannter Häufigkeit:
spezielle Formen der Blutarmut (aplastische Anämie, hämolytische Anämie), Fehlen von Granulozten, allergischer Schock, falsch positiver Zuckertest aus dem Urin, Verwirrtheit, Wahnvorstellungen, Koma, Teilnahmslosigkeit, Gehirnerkrankung, Bewusstseinsstörung, Muskelstarre, Blutung, Magen-Darm-Störungen, schwere Hautnebenwirkungen (toxische epidermale Nekrolyse, Stevens-Johnson-Syndrom, Erythema multiforme), Nierenversagen (auch durch toxische Nephropathie).

Besonderheiten:
Bei Patienten mit eingeschränkter ­Nierenfunktion (Kreatinin-Clearance unter 50 Milliliter/Minute), die den Wirkstoff in einer höheren als der empfohlenen Dosis erhielten, kam es zu Fällen von Bewusstseinsstörungen mit Verwirrtheit, Wahnvorstellungen, Teilnahmslosigkeit und Koma, Muskelkrämpfen oder Krampfanfällen. Neben älteren Patienten waren auch Patienten mit normaler Nierenfunktion bei Überschreitung der empfohlenen Dosierung betroffen.

Kommt es während oder (bis zu zwei Monate) nach der Behandlung zu Durchfall, wird der Arzt sofort abklären, ob es sich um eine pseudomembranöse Colitis als Folge der Antibiotika-Therapie handelt.

Wechselwirkungen

Mit Cefipim wurden keine Studien zur Erfassung von Wechselwirkungen durchgeführt.

Die Behandlung mit Cefepim kann den Coombs-Test (Labortest auf Bluttypen und Blutarmut) falsch positiv ausfallen lassen.

Spezielle Tests zur Bestimmung des Urinzuckers können ein falsch positives Resultat ergeben.

Gegenanzeigen

Bei Überempfindlichkeit gegen Cefepim, andere Cephalosporine oder früheren Überempfindlichkeits-Reaktionen gegen ein Penicillin oder ein anderes Betalactam-Antibiotikum darf der Wirkstoff nicht verwendet werden.

Nur nach sorgfältiger Nutzen-Risiko-Abwägung durch den Arzt und unter seiner Kontrolle darf Cefepim eingesetzt werden bei

  • eingeschränkter Nierenfunktion (Kreatinin-Clearance unter 50 Milliliter/Minute) oder anderen Bedingungen, welche die Nierenfunktion beeinträchtigen
  • Patienten mit Allergien (vor allem gegen Medikamente) in der Vorgeschichte
  • älteren Patienten, weil diese eine schwächere Nierenfunktion haben können.

Hinweis:
Die Therapie mit Cefepim muss bei Auftreten jeglicher Art von Überempfindlichkeitsreaktion beendet werden.

Bei Patienten mit Nierenfunktionsschwäche oder Bedingungen, welche die Nierenfunktion beeinträchtigen, verzögert sich die Ausscheidung des Wirkstoffs. So kann auch bei normaler Dosierung länger anhaltend eine hohe Konzentration von Cefepim im Blut auftreten, weswegend der Arzt bei Dauertherapie die Dosis verringern muss.
 

Was müssen Sie bei Schwangerschaft und Stillzeit beachten?

Tierexperimente ergaben keine Hinweise auf direkte oder indirekte gesundheitsschädliche Wirkungen auf die trächtigen Tiere oder ihre Jungen. Cefepim durchdringt jedoch den Mutterkuchen. Aufgrund von fehlenden klinischen Erfahrungen in der menschlichen Schwangerschaft sollte Cefepim, vor allem in den ersten drei Monaten der Schwangerschaft, nur nach einer sorgfältigen Nutzen-Risiko-Abwägung durch den Arzt und nur wenn unbedingt nötig verwendet werden.

Da Cefepim in die Muttermilch übergeht, sollte Cefepim ebenfalls in der Stillzeit nur nach sorgfältiger ärztlicher Nutzen-Risiko-Abwägung angewendet werden. Mögliche Nachteile für den Säugling sind der Einfluss auf die Darmflora mit möglicher Sprosspilzbesiedelung und Allergisierung gegen Cephalosporine.

 

Was ist bei Kindern zu berücksichtigen?

Kinder können schon ab dem ersten Lebensmonat unter Beachtung der Dosierungsrichtlinien mit dem Wirkstoff behandelt werden.

Warnhinweise

  • Das Medikament kann den Coombs-Test falsch positiv ausfallen lassen.
  • Das Medikament täuscht bei manchen Testmethoden einen falsch-hohen Zuckergehalt des Urins vor.
  • Da es durch die Behandlung zu Bewusstseinsstörungen und Schwindel kommen kann, sind Autofahren und das Führen von Maschinen zu unterlassen.
  • Kommt es bei der Behandlung zu allergischen Reaktionen, wird der Arzt die Therapie sofort abbrechen.
  • Durchfall kann ein Hinweis auf eine schwere Dickdarmentzündung sein und ist sofort einem Arzt zu melden.
  • Bei Nierenfunktionsstörungen wird der Arzt niedrigere als die üblichen Dosierungen wählen.
  • Die fertige Lösung (in Wasser) ist bei zwei bis acht Grad im Kühlschrank zwei Tage haltbar, bei Raumtemperatur 18 Stunden.
  • Die Lösung darf nicht mit Metronidazol, Vancomycin, Gentamycin, Tobramycin, Netilmicin oder Aminophyllin gemischt werden.
  • Die Durchstechflasche ist im Umkarton aufzubewahren, um den Inhalt vor Licht zu schützen.

Arzneimittel können allergische Reaktionen auslösen. Anzeichen hierfür können sein: Hautrötung, Schnupfen, Juckreiz, Schleimhautschwellung, Jucken und Rötung der Augen, Verengung der Atemwege (Asthma). In seltenen Fällen kann es zum allergischen Schock mit Bewusstlosigkeit kommen.

Sollten Sie Anzeichen einer allergischen Reaktion wahrnehmen, so informieren Sie umgehend einen Arzt.

 

Packungsgrößen

Packungsgröße und Darreichungsform
Wirkstoffgehalt (Dosierung pro Flasche Pulver zur Herstellung einer Injektionslösung)
10 Flasche Pulver zur Herstellung einer Injektionslösung
1 Gramm Cefepim
10 Flasche Pulver zur Herstellung einer Injektionslösung
2 Gramm Cefepim

 

Vergleichbare Medikamente

 

Folgende Tabelle gibt einen Überblick über Cefepim Rotexmedica 1 g / -2 g Pulver zur Herstellung einer Injektions- bzw. Infusionslösung sowie weitere Medikamente mit dem Wirkstoff Cefepim (ggf. auch Generika).

 
Medikament
Darreichungsform
Cefepim Stragen 1 g/ -2 g Pulver zur Herstellung einer Injektions-/Infusionslösung
Pulver zur Herstellung einer Injektionslösung

 

Disclaimer:
Bitte beachten: Die Angaben zu Wirkung, Nebenwirkungen und Wechselwirkungen sowie zu Gegenanzeigen und Warnhinweisen beziehen sich allgemein auf den Wirkstoff des Medikaments und können daher von den Herstellerangaben zu Ihrem Medikament abweichen. Bitte fragen Sie im Zweifel Ihre*n Arzt*Ärztin oder Apotheker*in oder ziehen Sie den Beipackzettel Ihres Medikaments zurate.