Cayston 75mg Pulver und Lösungsmittel zur Herstellung einer Lösung für einen Vernebler

Von: Andrea Lubliner (Pharmazeutin und Fachtexterin für medizinische Fachtexte)
Letzte Aktualisierung: 06.06.2014
Hersteller: GILEAD Sciences GmbH
Wirkstoff: Aztreonam
Darreichnungsform: Aerosol
Rezeptpflichtig

Wirkung

Cayston 75mg Pulver und Lösungsmittel zur Herstellung einer Lösung für einen Vernebler enthält den Wirkstoff Aztreonam. Zu beachten ist außerdem die besondere Wirkung von Cayston 75mg Pulver und Lösungsmittel zur Herstellung einer Lösung für einen Vernebler.

Patienten, die an Mukoviszidose (cystischer Fibrose) leiden, bilden in ihren Atemwegen zu viel und zu zähen Schleim, der auf natürlichem Weg nicht abgehustet werden kann. Der sich ablagernde Schleim bildet für allerlei Bakterien einen idealen Nährboden. Daher sind Mukoviszidose-Patienten besonders infektionsgefährdet.

Aztreonam dient dazu, chronische Lungenentzündungen, die durch den Keim Pseudomonas aeruginosa hervorgerufen werden, bei Patienten mit Mukoviszidose ab einem Alter von sechs Jahren zu bekämpfen.

Zu folgenden Anwendungsgebieten von Aztreonam sind vertiefende Informationen verfügbar:

    Lesen Sie dazu auch die Informationen zur Wirkstoffgruppe Antibiotika, zu welcher der Wirkstoff Aztreonam gehört.

    Dosierung

    Die empfohlene Dosis für alle Patienten beträgt dreimal eine Flasche (75 Milligramm Aztreonam) innerhalb von 24 Stunden über 28 Tage. Zwischen den einzelnen Anwendungen sollte mindestens ein Abstand von 4 Stunden liegen.

    Das Medikament kann in aufeinanderfolgenden Behandlungszyklen, bestehend aus einem 28-tägigen Behandlungszeitraum gefolgt von einer 28-tägigen Behandlungspause, angewendet werden.

    Das Medikament darf nur mit dem mitgelieferten Lösungsmittel zu einer klaren, farblosen bis leicht gefärbten Flüssigkeit gelöst werden. Diese ist sofort anzuwenden. Öfnnen Sie dazu die Glas-Durchstechflasche, indem Sie die Metalllasche hochklappen und den Metallring durch vorsichtiges Ziehen an der Lasche entfernen. Falls nötig, kann für die Entfernung des Metallrings eine Pinzette oder eine kleine Zange verwendet werden. Dann nehmen Sie den grauen Gummistopfen ab und drücken die Flüssigkeit aus einer Ampulle mit Lösungsmittel in die Durchstechflasche aus Glas.

    Schwenken Sie die Durchstechflasche sanft, bis sich der Inhalt vollständig
    aufgelöst hat. Die erhaltene Lösung wird dann in den Altera®-Vernebler gefüllt und die Dosis mittels eines dazugehörigen Altera®-Aerosolerzeugers, angeschlossen an einen eBase-Controller oder eine eFlow®-rapid-Steuerungseinheit verabreicht.

    Inhalieren Sie das Medikament über 2 bis 3 Minuten. Es darf nicht im
    Vernebler mit anderen Arzneimitteln gemischt oder mit dem Gerät ein anderes Arzneimittel inhaliert werden.

    Sonstige Bestandteile

    Folgende arzneilich nicht wirksame Bestandteile sind in dem Medikament enthalten:

    Nebenwirkungen

    Sehr häufige Nebenwirkungen:
    Husten, verstopfte Nase, pfeifendes Atemgeräusch, Schmerzen in Hals und Rachen, Atembeschwerden, Fieber.

    Häufige Nebenwirkungen:
    Bronchialkrämpfe, Brustbeschwerden, Naselaufen, Bluthusten, Hautausschlag, Gelenkschmerzen, verminderte Werte bei Lungenfunktionstests.

    Gelegentliche Nebenwirkungen:
    Gelenkschwellung.

    Besonderheiten:
    Die folgenden seltenen und schwerwiegenden Nebenwirkungen wurden bisher nicht bei Aztreonam zur Inhalation beobachtet, jedoch nach Anwendung in der Vene: schwere Hautreaktionen (toxische epidermale Nekrolyse, Erythema multiforme, abschälende Hautentzündung), allergischer Schock, Unterhautblutungen, punktförmige Hautblutungen, Nesselfieber, Juckreiz, Schwitzen.

    Wechselwirkungen

    Aztreonam wird bei Inhalation kaum in den Körper aufgenommen. Daher hat man in den klinischen Studien auf die Erfassung von Wechselwirkungen verzichtet. Wurde Aztreonam in anderen Studien gleichzeitig mit Mitteln zur Erweitung der Bronchien, dem EnzymDornase alfa (zur Behandlung der Mukoviszidose), Verdauungs-Enzymen, den AntibiotikaAzithromycin oder Tobramycin oder Kortison zu Einnehmen oder Inhalieren angewendet, traten keine Wechselwirkungen auf.

    Gegenanzeigen

    Bei Überempfindlichkeit gegen Aztreonam darf der Wirkstoff nicht eingesetzt werden.

    Nur nach sorgfältiger Nutzen-Risiko-Abwägung durch den Arzt und unter seiner Kontrolle darf Aztreonam angewendetb werden bei
    • Allergie gegen Betalactam-Antibiotika wie Penicillinen, Cephalosporinen und/oder Carbapenemen, weil eine Kreuzallergie auftreten kann
    • Patienten, die schon einmal einen Bronchialkrampf nach Anwendung von Dosieraerosolen erlitten
    • Patienten mit Neigung zu Bluthusten, da der Wirkstoff und seine Anwendung als Aerosol zu Blutungen führen kann
    • mangelhafter Lungenfunktion (FEV1-Prozentwerte von unter 75%), weil der Wirkstoff bei solchen Patienten nicht untersucht wurde
    • Befall mit dem Keim Burkholderia cepacia innerhalb der vorhergehenden zwei Jahre
    • Nierenfunktionsstörungen (Kreatinin-Wert im Blut auf mehr als das Doppelte des oberen Normalwertes erhöht), weil Aztreonam über die Nieren ausgeschieden wird
    • Befall mit mehrfach resistenten Stämmen des Keims Pseudomonas aeruginosa-Keimen, weil die Wirkung mangelhaft sein kann.

    Was müssen Sie bei Schwangerschaft und Stillzeit beachten?

    Bisher gibt es keine Erfahrungen mit der Anwendung von Aztreonam bei Schwangeren. Tierexperimente ergaben keine Hinweise auf direkte oder indirekte gesundheitsschädliche Wirkungen bei den Nachkommen. Dennoch darf der Wirkstoff während der Schwangerschaft nur angewendet werden, wenn es der Arzt aufgrund des Zustandes der Frau für erforderlich hält.

    Nach Anwendung von Aztreonam zur Injektion wird der Wirkstoff schon in sehr geringen Konzentrationen in die Muttermilch ausgeschieden. Nach Inhalation erreicht die Blut-Konzentration ungefähr ein Prozent davon. Deshalb, und aufgrund der geringen Aufnahme des Wirkstoffs in den Körper bei Einnahme, kann er während der Stillzeit angewendet werden.

    Was ist bei Kindern zu berücksichtigen?

    Aztreonam zur Inhalation ist für die Anwendung bei Kindern ab einem Alter von sechs Jahren geeignet. Die Sicherheit und Wirksamkeit des Wirkstoffs wurde bei Kindern unter sechs Jahren nicht untersucht.

    Bei Inhalation entspricht die Dosierung für Kinder ab einem Alter von sechs Jahren der Dosierung für erwachsene Patienten. Sie muss weder an das Körpergewicht noch an das Alter angepasst werden.

    In den klinischen Studien wurde bei Kindern im Alter von sechs bis 17 Jahren im Vergleich zu erwachsenen Patienten mehr als doppelt so häufig Fieber als Nebenwirkung festgestellt.

    Warnhinweise

    • Die Patienten sollten vor jeder Dosis des Medikaments ein Mittel zur Erweiterung der Bronchien anwenden.
    • Bei Anwendung mehrer unterschiedlicher Mittel zur Inhalation sollte zuerst das zur Erweiterung der Bronchien, dann der Schleimlöser und zuletzt das Medikament eingesetzt werden.
    • Das Medikament darf nur mit den dafür vorgesehenen Verneblern angewendet werden.
    • Das Medikametn ist bei 2 bis 8 Grad im Kühlschrank zu lagern. Eine Lagerung außerhalb des Kühlschranks, jedoch unter 25 Grad, ist bis zu 28 Tage lang möglich.

    Arzneimittel können allergische Reaktionen auslösen. Anzeichen hierfür können sein: Hautrötung, Schnupfen, Juckreiz, Schleimhautschwellung, Jucken und Rötung der Augen, Verengung der Atemwege (Asthma). In seltenen Fällen kann es zum allergischen Schock mit Bewusstlosigkeit kommen.

    Sollten Sie Anzeichen einer allergischen Reaktion wahrnehmen, so informieren Sie umgehend einen Arzt.

    Packungsgrößen

    Packungsgröße und Darreichungsform
    Wirkstoffgehalt (Dosierung pro Flasche Aerosol)
    84 Flasche Aerosol
    75 Milligramm Aztreonam

    Vergleichbare Medikamente

    Folgende Tabelle gibt einen Überblick über Cayston 75mg Pulver und Lösungsmittel zur Herstellung einer Lösung für einen Vernebler sowie weitere Medikamente mit dem Wirkstoff Aztreonam (ggf. auch Generika).


    Disclaimer:
    Bitte beachten: Die Angaben zu Wirkung, Nebenwirkungen und Wechselwirkungen sowie zu Gegenanzeigen und Warnhinweisen beziehen sich allgemein auf den Wirkstoff des Medikaments und können daher von den Herstellerangaben zu Ihrem Medikament abweichen. Bitte fragen Sie im Zweifel Ihre*n Arzt*Ärztin oder Apotheker*in oder ziehen Sie den Beipackzettel Ihres Medikaments zurate.