Catapresan 75/-150/-300
Wirkung
Catapresan 75/-150/-300 enthält den Wirkstoff Clonidin. Zu beachten ist außerdem die besondere Wirkung von Catapresan 75/-150/-300.
Clonidin wird in Tablettenform oder als Injektionslösung benutzt, um bei Bluthochdruck die Blutdruckwerte zu verringern und den Blutdruck auf Dauer zu normalisieren.
Clonidin wird in Form von Augentropfen verwendet, um den erhöhten Augeninnendruck bei grünem Star zu senken.
Zu folgenden Anwendungsgebieten von Clonidin sind vertiefende Informationen verfügbar:
Lesen Sie dazu auch die Informationen zur Wirkstoffgruppe Alpha-Sympathomimetika, zu welcher der Wirkstoff Clonidin gehört.
Anwendungsgebiete laut Herstellerangaben
- leichter bis schwerer Bluthochdruck.
Dosierung
Die Dosierung muss grundsätzlich individuell erfolgen und ist abhängig vom blutdrucksenkenden Effekt. Dabei sollte mit niedrigen Dosen begonnen werden. Wird die Dosis gesteigert, sollte dies innerhalb von zwei bis vier Wochen vorgenommen werden.
Für Jugendliche über 50 Kilogramm Körpergewicht und Erwachsene gelten folgende Richtlinien:
Catapresan® 75 Tabletten zur leichten Blutdrucksenkung und bei leichtem Bluthochdruck: Es wird zweimal täglich eine Tablette eingenommen. Schrittweise kann die Dosis auf bis zu dreimal täglich vier Tabletten gesteigert werden, falls erforderlich. In diesem Fall empfiehlt es sich jedoch, auf eine Darreichungsform mit höherer Wirkstoffkonzentration zu wechseln.
Catapresan® 150 für mittelschweren Bluthochdruck: Es wird zu Beginn der Behandlung zweimal täglich eine halbe bis eine Tablette genommen. Je nach Bedarf kann die Dosis schrittweise auf bis zu dreimal täglich zwei Tabletten gesteigert werden. Es empfiehlt sich, hier auf eine höhere Wirkstoffkonzentration auszuweichen.
Catapresan® 300 Tabletten werden bei schwerem Bluthochdruck eingenommen. Begonnen sollte mit Tabletten einer niedrigeren Wirkstoffkonzentration. Ansonsten werden zweimal täglich eine halbe Tablette genommen und schrittweise auf maximal dreimal täglich eine Tablette gesteigert.
Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion müssen vorsichtig eingestellt werden. In der Regel reichen 0,3 Milligramm des Wirkstoffs aus. Bei älteren Patienten (über 65 Jahren) sollte ebenfalls vorsichtig eingestellt und mit einer niedrigen Dosis begonnen werden.
Die Tabletten werden unzerkaut mit etwas Flüssigkeit unabhängig von den Mahlzeiten eingenommen.
Der Blutdruck muss regelmäßig kontrolliert werden. Die Dauer der Einnahme wird vom Arzt festgelegt. Die Therapie kann durch kochsalzarme Nahrung sowie Gewichtsabnahme bei Übergewicht wirksam unterstützt werden.
Bei Beendigung der Therapie muss das Medikament schrittweise abgesetzt werden und gegebenenfalls auf niedrig dosierte Formen umgestellt werden, da ansonsten die Gefahr besteht, dass plötzliche und starke Erhöhungen des Blutdrucks mit lebensbedrohlichen Folgen auftreten können.
Wird das Medikament gemeinsam mit Beta-Rezeptorenblockern eingenommen, müssen diese bei einer Unterbrechung der Behandlung zuerst langsam verringert werden, bevor das Medikament abgesetzt wird.
Wird der Bluthochdruck durch ein Phäochromozytom verursacht, hat das Medikament keine therapeutische Wirkung.
Sonstige Bestandteile
Folgende arzneilich nicht wirksame Bestandteile sind in dem Medikament enthalten:
- Lactose
- Maisstärke
- Calciumhydrogenphosphat
- Povidon
- Siliciumdioxid
- Stearinsäure
Nebenwirkungen
Häufige Nebenwirkungen:
Beruhigung, Müdigkeit, Benommenheit, Mundtrockenheit.
Gelegentliche Nebenwirkungen:
Hautreaktionen, Juckreiz, Kopfschmerzen, Schwindel, Ohrspeicheldrüsenschmerz, Missempfindungen, Verstopfung, Übelkeit und Erbrechen, Kreislaufbeschwerden, Kreislaufkollapsneigung bei Lagewechsel, Durchblutungsstörungen der Hände (Raynaud-Syndrom), Potenzabnahme, Abnahme der sexuellen Lust (Libido), Hautrötung.
Seltene Nebenwirkungen:
Schlafstörungen, Depressionen, Wahrnehmungsstörungen, Sinnestäuschungen, Albträume, Verwirrtheitszustände, Pupillenanpassungsstörungen, Gewichtsabnahme, Brustdrüsenwachstum beim Mann.
Sehr seltene Nebenwirkungen:
Blutdruckanstieg, Harnblasenentleerungsstörungen.
Nebenwirkungen ohne Angabe zur Häufigkeit:
Herzschlagverlangsamung, Nierendurchblutungsstörungen, Verstärkung von Herzrhythmusstörungen, Verstärkung von Herzmuskelschwäche, Beeinflussung bestimmter Labortests (Coombstest und Leberfunktionstest).
Bei Anwendung am Auge sind folgende Nebenwirkungen beschrieben:
Gelegentliche Nebenwirkungen:
Müdigkeit, Mundtrockenheit, Blutdruckabfall, Schwindel, Augenbrennen.
Seltene Nebenwirkungen:
Kopfschmerzen, Übelkeit, Sehstörungen,
Fremdkörpergefühl.
Sehr seltene Nebenwirkungen:
Verstopfung, Missempfindungen, Schlafstörungen, verlangsamter Herzschlag.
Wechselwirkungen
Gemeinsam mit Clonidin und Betablockern sowie Herzglykosiden kann es zu Herzrhythmusstörungen und Herzschlagverlangsamung kommen.
Bei gleichzeitiger Einnahme von Clonidin und anderen blutdrucksenkenden Wirkstoffen wie beispielsweise Diuretika, Hydralazin, Dihydralazin, Nifedipin, Captopril und Guanethidin wird die blutdrucksenkende Wirkung verstärkt. Das gilt ebenfalls für die Senkung des Blutdrucks durch kochsalzarme Diäten.
Trizyklische Antidepressiva, Neuroleptika und Tolazolin vermindern die Blutdrucksenkung durch Clonidin. Das gilt ebenso für die gleichzeitige Anwendung blutdrucksteigernder oder natrium- und wassersparender Substanzen, wie beispielsweise nicht-steroidale Antirheumatika.
Clonidin verstärkt die Wirkung von im Gehirn aktiven, dämpfenden Wirkstoffen wie Hypnotika und Sedativa sowie Alkohol.
Gegenanzeigen
Clonidin darf nicht angewendet werden:- bei bekannter Überempfindlichkeit gegen den Wirkstoff
- bei niedrigem Blutdruck
- bei bestimmten Erregungsbildungs- und Erregungsleitungsstörungen
des Herzens wie Sinusknoten-Syndrom oder AV-Block II. und III. Grades - bei einer Herzschlagfolge unter 50 Schlägen pro Minute (Bradykardie)
- in der Stillzeit
- bei Depressionen.
- koronarer Herzkrankheit, insbesondere im ersten Monat nach einem Herzinfarkt
- schwerer Herzmuskelschwäche
- fortgeschrittenen chronischen arteriellen Durchblutungsstörungen sowie bei Raynaud-Syndrom und bei der Thrombendangiitis obliterans
- Gefäßverengung von Gehirngefäßen
- fortgeschrittener Nierenfunktionsschwäche
- Verstopfung
- Polyneuropathie.
Was müssen Sie bei Schwangerschaft und Stillzeit beachten?
Während der Schwangerschaft und in der Stillzeit sollte der Wirkstoff nicht angewendet werden.
Was ist bei Kindern zu berücksichtigen?
Der Wirkstoff ist für Kinder nicht geeignet.
Warnhinweise
- Eine Beeinträchtigung des Reaktionsvermögens ist möglich.
- Die Fähigkeit zur aktiven Teilnahme am Straßenverkehr oder zum Bedienen von Maschinen kann beeinträchtigt werden. Dies gilt in verstärktem Maße bei Behandlungsbeginn sowie im Zusammenwirken mit Alkohol oder Beruhigungs- beziehungsweise Schlafmitteln.
- Bei plötzlichem Therapie-Ende kann es zu einem sehr starken und sehr schnellen Blutdruckanstieg kommen. Daher ist eine langsame Dosisverringerung erforderlich.
- Das Medikament darf in Form von Augentropfen nicht eingenommen werden. Es muss besonders darauf geachtet werden, dass Kinder keinen Zugriff auf die Augentropfen haben.
- Träger von Kontaklinsen sollten bei Anwendung am Auge beachten, dass gelegentlich eine Verminderung des Tränenflusses aufgetreten ist.
- Kontaktlinsen sollten, soweit vom Augenarzt nicht anders empfohlen, vor der Anwendung herausgenommen werden und frühestens 20 bis 30 Minuten nach der Anwendung wieder eingesetzt werden.
- Die Behandlung des Bluthochdrucks mit dem Medikament in Form einer Injektion bedarf besonderer ärztlicher Aufsicht.
Arzneimittel können allergische Reaktionen auslösen. Anzeichen hierfür können sein:
Hautrötung, Schnupfen, Juckreiz, Schleimhautschwellung, Jucken und Rötung der Augen,
Verengung der Atemwege (Asthma). In seltenen Fällen kann es zum allergischen Schock mit Bewusstlosigkeit
kommen.
Sollten Sie Anzeichen einer allergischen Reaktion wahrnehmen, so informieren Sie umgehend einen Arzt.
Packungsgrößen
Vergleichbare Medikamente
Folgende Tabelle gibt einen Überblick über Catapresan 75/-150/-300 sowie weitere Medikamente mit dem Wirkstoff Clonidin (ggf. auch Generika).
Disclaimer:
Bitte beachten: Die Angaben zu Wirkung, Nebenwirkungen und Wechselwirkungen sowie zu Gegenanzeigen und Warnhinweisen beziehen sich allgemein auf den Wirkstoff des Medikaments und können daher von den Herstellerangaben zu Ihrem Medikament abweichen. Bitte fragen Sie im Zweifel Ihre*n Arzt*Ärztin oder Apotheker*in oder ziehen Sie den Beipackzettel Ihres Medikaments zurate.