Caspofungin-Pharmore 50 mg/ 100 mg Pulver für ein Konzentrat zur Herstellung einer Infusionslösung
Wirkstoff: Caspofungin
Darreichnungsform: Pulver zur Herstellung einer Injektionslösung
Wirkung
Caspofungin-Pharmore 50 mg/ 100 mg Pulver für ein Konzentrat zur Herstellung einer Infusionslösung enthält den Wirkstoff Caspofungin. Zu beachten ist außerdem die besondere Wirkung von Caspofungin-Pharmore 50 mg/ 100 mg Pulver für ein Konzentrat zur Herstellung einer Infusionslösung.
Caspofungin wird zur Behandlung von Hefepilzinfektionen im Körperinnern von Erwachsenen oder Kindern und Jugendlichen verwendet.
Außerdem ist der Wirkstoff gegen den Schwarzschimmelpilz Aspergillus niger wirksam. Allerdings wird Caspofungin nur dann eingesetzt, wenn die Infektion trotz Behandlung mit Amphotericin B und/oder Itraconazol fortschreitet oder nach vorangegangener mindestens siebentägiger Therapie mit diesen Wirkstoffen keine Besserung eintritt. Caspofungin dient auch als Alternative, wenn eine Therapie mit Amphotericin B und/oder Itraconazol vom Patienten nicht vertragen wird.
Man setzt Caspofungin zudem bei Erwachsenen oder Kindern und Jugendlichen mit Fieber und Mangel an neutrophilen Blutzellen ein, wenn ein Verdacht auf Infektionen durch Pilze wie Candida oder Aspergillus besteht.
Seltenere Hefe- und Schimmelpilze (nicht Aspergillus) werden möglicherweise nicht durch Caspofungin bekämpft. Die Wirksamkeit von Caspofungin gegen diese Pilzerreger wurde nicht untersucht.
Zu folgenden Anwendungsgebieten von Caspofungin sind vertiefende Informationen verfügbar:
Lesen Sie dazu auch die Informationen zur Wirkstoffgruppe Fungizide, zu welcher der Wirkstoff Caspofungin gehört.
Dosierung
Die Behandlung mit dem Medikament darf nur von Ärzten begonnen werden, die Erfahrung in der Behandlung innerlicher Pilzinfektionen haben.
Bei Erwachsenen beginnt die Therapie mit einer Anfangsdosis von 70 Milligramm Caspofungin am ersten Tag. Sie wird danach mit 50 Milligramm pro Tag fortgesetzt. Für Patienten mit einem Körpergewicht über 80 Kilogramm wird die Weiterführung der Therapie mit 70 Milligramm pro Tag empfohlen.
Bei Kindern und Jugendlichen (im Alter von zwölf Monaten bis 17 Jahren) richtet sich die Dosierung nach der Körperoberfläche des Patienten. Für alle Anwendungsbereiche beginnt die Therapie am ersten Tag mit einer Dosis von einmal 70 Milligramm Caspofungin pro Quadratmeter Körperoberfläche. Danach wird sie mit 50 Milligramm Caspofungin pro Quadratmeter Körperoberfläche pro Tag fortgesetzt. Wenn diese Tagesdosis gut vertragen wird, aber zu wenig Wirkung zeigt, kann der Arzt die Tagesdosis auf 70 Milligramm Caspofungin pro Quadratmeter Körperoberfläche erhöhen. In keinem Fall aber darf die Dosis von 70 Milligramm Caspofungin/Tag überschritten werden.
Sonstige Bestandteile
Folgende arzneilich nicht wirksame Bestandteile sind in dem Medikament enthalten:
- Sucrose
- Essigsäure 99 %
- Mannitol
- Natriumhydroxid-Lösung 3,9 %
Nebenwirkungen
Häufige Nebenwirkungen:
verminderter Blutfarbstoff, verminderte Zahl an Blutzellen, verminderte weiße Blutkörperchen, Kalium-Mangel im Blut, Kopfschmerzen, Blutgefäßentzündung, Atembeschwerden, Übelkeit und Erbrechen, Durchfall, erhöhte Leberwerte (ALAT, ASAT, alkalische Phosphatase, Bilirubin), Ausschlag, Juckreiz, Hautrötung, vermehrtes Schwitzen, Gelenkschmerzen, Fieber, Schüttelfrost, Juckreiz (an der Infusionsstelle), niedrige Bluteiweiß-Werte.
Gelegentliche Nebenwirkungen:
Blutarmut, Mangel oder Überschuss an Blutplättchen, Gerinnungsstörung, Mangel oder Überschuss an weißen Blutkörperchen, erhöhte Zahl an eosinophilen Blutkörperchen, erniedrigte Zahl an Lymphzellen, erniedrigte Zahl an Neutrophilen, Wasserspeicherung im Körper, Essensverweigerung, Blutzuckerüberschuss, Körperübersäuerung, Angst, Verwirrung, Schlaflosigkeit, Schwindel, Geschmacksstörung, nervliche Missempfindung, Beschwerden im Brustkorb, Schmerzen im Brustkorb, Gesichtsschwellung, Gefühl einer veränderten Körpertemperatur, Unwohlsein, Wassereinlagerungen in das Gewebe (Ödeme), Schläfrigkeit, Erschöpfung, Frösteln, Zittern, Empfindungsstörung, Gelbfärbung der Augen, verschwommenes Sehen, Augenlidschwellung, vermehrte Tränenproduktion, Herzklopfen, Herzrasen, Herzrhythmusstörungen, Vorhofflimmern, Herzmuskelschwäche, Blutgefäßverstopfung, fliegende Hautröte, Hitzewallung, Bluthochdruck, niedriger Blutdruck, verstopfte Nase, Schmerzen in Rachen und Kehlkopf, schnelles Atmen, Bronchialkrampf, Husten, anfallsweise nächtliche Luftnot, Sauerstoffmangel, Rasseln, Giemen, (Ober-)Bauchschmerzen, trockener Mund, Verdauungsstörung, Magenbeschwerden, Blähbauch, Blähungen, Wasserbauch, Verstopfung, Schluckbeschwerden, Gallenstau, Leberschwellung, Überschuss an Bilirubin im Blut, Gelbsucht, Leberfunktionsstörung, Lebererkrankung, erhöhter Leberwert (Gamma-GT) im Blut, verschiedene Hautausschläge und Ekzeme (Erythema multiforme, fleckig, gerötet, pustelig, juckend, masernförmig), Nesselsucht, allergische Hautentzündung, allgemeiner Juckreiz, Hautschäden, Rückenschmerzen, Schmerzen in den Gliedmaßen, Knochenschmerzen, Muskelschwäche, Muskelschmerzen, (akutes) Nierenversagen, Nachweis roter und weißer Blutkörperchen im Urin, Eiweiß im Urin, Blut im Urin, erhöhter pH-Wert des Urins, erhöhtes Kreatinin im Blut, vermindertes Bluteiweiß, veränderte Blutgerinnung, Überschuss oder Mangel an Mineralien im Blut (Natrium, Kalium, Calcium, Magnesium, Bicarbonat, Chlorid, Phosphat), vermehrter Harnstoff im Blut, erniedrigte Harnsäure im Blut, erniedrigtes Kohlendioxid im Blut, erhöhter Blutdruck, unnormale Atemgeräusche.
an der Infusionsstelle:
Schmerzen, Hitzegefühl, Hautrötung, Verhärtung, Schwellung, Blutgefäßentzündung, Schmerzhaftigkeit, Gewebserguß, Reizungen, Ausschlag, Nesselsucht.
Nebenwirkungen unbekannter Häufigkeit:
schwere Hautreaktionen (toxische epidermale Nekrolyse und Stevens-Johnson-Syndrom).
Besonderheiten:
Kommt es während der Behandlung mit Caspofungin zu einer allergischen Reaktion, wird der Arzt die Therapie abbrechen.
Bei erwachsenen Patienten mit leicht und mäßig eingeschränkter Leberfunktion verzögert sich der Abbau des Wirkstoffs im Körper. Bei mäßig eingeschränkter Leberfunktion wird der Arzt daher die Dosis auf 35 Milligramm Caspofungin täglich vermindern.
Wechselwirkungen
Ciclosporin A (gegen Organgabstoßung) in einer Dosis von 4 Milligramm/Kilogramm oder zwei Dosen von 3 Milligramm/Kilogramm im zeitlichen Abstand von 12 Stunden verstärkt die Konzentration von Caspofungin im Körper um etwa 35 Prozent. Es wurde beobachtet, dass sich die Leberwerte verschlechtern. Deshalb wird der Arzt bei gleichzeitiger Anwendung beider Wirkstoffe die Leberwerte sorgfältig überwachen.
Bei dem ImmunologikumTacrolimus verringert Caspofungin die Konzentration im Körper um etwa 26 Prozent. Bei Patienten, die beide Therapien erhalten, wird der Arzt die Blutkonzentration von Tacrolimus regelmäßig kontrollieren und entsprechende Dosisanpassungen vornehmen.
Wirkstoffe wie die AIDS-MittelEfavirenz, Nevirapin, das GlukokortikoidDexamethason, die AntiepileptikaPhenytoin oder Carbamazepin und das Tuberkulose-MittelRifampicin beschleunigen den Abbau von Caspofungin im Körper. Der Arzt wird bei gleichzeitiger Anwendung die Tagesdosis von Caspofungin auf 70 Milligramm erhöhen. Allerdings führt die Kombination mit dem Tuberkulose-Mittel Rifampicin am ersten Tag der Behandlung zu einer um 60 Prozent erhöhten Caspofungin-Konzentration im Blut, wenn die Behandlung mit beiden am gleichen Tag begonnen wird. Nach zweiwöchiger Therapie hat Rifampicin dann erst die vermindernde Wirkung auf die Verfügbarkeit von Caspofungin.
Gegenanzeigen
Bei Überempfindlichkeit gegen den Wirkstoff darf Caspofungin nicht angewendet werden.Nur nach sorgfältiger Nutzen-Risiko-Abwägung durch den Arzt und unter seiner Kontrolle darf der Wirkstoff eingesetzt werden bei
- Patienten, die Ciclosporin (gegen Organabstoßung) erhalten, weil sich die Leberwerte verschlechtern können
- stark eingeschränkter Leberfunktion oder bei Kindern und Jugendlichen mit eingeschränkter Leberfunktion jeglichen Grades
- allergischen Hautreaktionen in der Vorgeschichte, da solche Patienten anfälliger für schwere Hautreaktionen sind.
Was müssen Sie bei Schwangerschaft und Stillzeit beachten?
Die Auswirkungen von Caspofungin auf eine menschliche Schwangerschaft sind nicht bekannt. In Tierstudien wurde gezeigt, dass Caspofungin den Mutterkuchen durchdringt und schädliche Auswirkungen auf die Entwicklung des Ungeborenen hat. Daher darf der Wirkstoff während der Schwangerschaft nur angewendet werden, wenn es unvermeidlich ist.
Es ist nicht bekannt, ob Caspofungin beim Menschen in die Muttermilch übertritt, wie es bei Tieren der Fall ist. Frauen, die mit Caspofungin behandelt werden, dürfen nicht stillen.
Was ist bei Kindern zu berücksichtigen?
Auch Kinder ab einem Alter von zwölf Monaten können mit dem Wirkstoff behandelt werden. Die Dosierung wird vom Arzt nach ihrer Körperoberfläche berechnet.
Warnhinweise
- Das Medikament darf nicht mit anderen Mitteln, besonders nicht mit Lösungsmitteln gemischt werden, die Traubenzucker enthalten.
- Die Behandlung mit dem Medikament darf nur von Ärzten begonnen werden, die Erfahrung in der Behandlung von innerlichen Pilzinfektionen haben.
- Kommt es während der Behandlung mit dem Medikament zu einer allergischen Reaktion, wird der Arzt die Therapie abbrechen.
- Bei mäßig eingeschränkter Leberfunktion ist die Dosis des Medikaments auf die Hälfte zu verringern.
- Das Medikament muss bei zwei bis acht Grad Celsius im Kühlschrank gelagert werden.
- Die fertige Infusionslösung ist sofort zu verwenden.
- Das Medikament enthält Natrium, aber weniger als 23 Milligramm pro Durchstechflasche.
Arzneimittel können allergische Reaktionen auslösen. Anzeichen hierfür können sein:
Hautrötung, Schnupfen, Juckreiz, Schleimhautschwellung, Jucken und Rötung der Augen,
Verengung der Atemwege (Asthma). In seltenen Fällen kann es zum allergischen Schock mit Bewusstlosigkeit
kommen.
Sollten Sie Anzeichen einer allergischen Reaktion wahrnehmen, so informieren Sie umgehend einen Arzt.
Packungsgrößen
Vergleichbare Medikamente
Folgende Tabelle gibt einen Überblick über Caspofungin-Pharmore 50 mg/ 100 mg Pulver für ein Konzentrat zur Herstellung einer Infusionslösung sowie weitere Medikamente mit dem Wirkstoff Caspofungin (ggf. auch Generika).
Disclaimer:
Bitte beachten: Die Angaben zu Wirkung, Nebenwirkungen und Wechselwirkungen sowie zu Gegenanzeigen und Warnhinweisen beziehen sich allgemein auf den Wirkstoff des Medikaments und können daher von den Herstellerangaben zu Ihrem Medikament abweichen. Bitte fragen Sie im Zweifel Ihre*n Arzt*Ärztin oder Apotheker*in oder ziehen Sie den Beipackzettel Ihres Medikaments zurate.