Campral
Hersteller: AWD.pharma
Wirkstoff: Acamprosat
Darreichnungsform: Tablette
Wirkung
Campral enthält den Wirkstoff Acamprosat. Zu beachten ist außerdem die besondere Wirkung von Campral.
Acamprosat ist eine so genannte Anti-Craving-Substanz: sie vermindert das Verlangen (Craving) nach dem Suchtmittel Alkohol. Der Wirkstoff wird bei Alkoholabhängigkeit zur Aufrechterhaltung der Abstinenz eingesetzt. Die Anwendung von Acamprosat beginnt unmittelbar nach der Entgiftungsphase, wenn der Süchtige keinen Alkohol mehr erhält.
Um eine möglichst geringe Rückfall-Gefahr zu erzielen, muss die Behandlung mit Acamprosat etwa ein Jahr beibehalten werden.
Die Verwendung von Acamprosat als Entwöhnungsmittel stellt nur eine Säule in einem umfassenden Behandlungskonzept mit ärztlicher und psychologischer Betreuung dar.
Zu folgenden Anwendungsgebieten von Acamprosat sind vertiefende Informationen verfügbar:
Lesen Sie dazu auch die Informationen zur Wirkstoffgruppe Alkoholentwöhnungsmittel, zu welcher der Wirkstoff Acamprosat gehört.
Anwendungsgebiete laut Herstellerangaben
- zur Unterstützung der Aufrechterhaltung des Alkoholverzichts bei alkoholabhängigen Patienten
Dosierung
Patienten mit einem Körpergewicht von weniger als 60 Kilogramm nehmen morgens zwei Tabletten, mittags und abends jeweils eine Tablette ein.
Patienten mit einem Körpergewicht von über 60 Kilogramm nehmen dreimal täglich jeweils zwei Tabletten ein.
Nehmen Sie die Tabletten unzerdrückt und unzerkaut mit ausreichend Flüssigkeit ein. Die Einnahme der Tabletten zu einer Mahlzeit kann die Wieren Wirkung des Inhaltsstoffs abschwächen. Achten Sie darauf, die Tabletten nicht im Liegen herunterzuschlucken - sie könnten sonst in der Speiseröhre steckenbleiben und dort Entzündungen hervorrufen.
Als Behandlungsdauer wird ein Jahr empfohlen.
Sonstige Bestandteile
Folgende arzneilich nicht wirksame Bestandteile sind in dem Medikament enthalten:
- mikrokristalline Cellulose
- Crospovidon
- Magnesiumstearat
- Magnesiumtrisilikat
- Poly(O-carboxymethyl)stärke-Natriumsalz
- Poly[(acrylsäure,methacrylsäure) (ethyl,methyl/acrylat,methacrylat)] (1:1)
- Propylenglycol
- Siliciumdioxid
- Talkum
Nebenwirkungen
Sehr häufige Nebenwirkungen:
Durchfall.
Häufige Nebenwirkungen:
Bauchschmerzen, Übelkeit und Erbrechen, Blähungen, Juckreiz, Hautausschlag, Verminderung der Libido, Impotenz, Frigidität.
Gelegentliche Nebenwirkungen:
Verstärkung der Libido.
Nebenwirkungen ohne Angaben zur Häufigkeit:
Verwirrtheit, Schlafstörungen.
Wechselwirkungen
Eine mit der Einnahme des Wirkstoffes gleichzeitige Nahrungsaufnahme kann die Wirksamkeit von Acamprosat abschwächen, da die Aufnahme des Wirkstoffes über den Magen vermindert ist.
Gegenanzeigen
Acamprosat darf nicht angewendet werden bei Patienten mit einer Überempfindlichkeit gegen den Wirkstoff oder bei Patienten mit schweren Nieren- und Leberfunktionsstörungen.
Während der Entgiftung darf der Wirkstoff nicht eingenommen werden, da er zu diesem Zeitpunkt keine Wirkung zeigt.
Bei Patienten, die älter als 65 Jahre sind, ist eine Anwendung des Wirkstoffs nicht zu empfehlen, da Nebenwirkungen verstärkt auftreten können.
Was müssen Sie bei Schwangerschaft und Stillzeit beachten?
Soll Acamprosat-Kalzium in der Schwangerschaft angewendet werden, muss sehr genau Nutzen und Risiko ärztlich abgewogen werden.
Da der Wirkstoff in die Muttermilch übergeht, dürfen stillende Frauen ihn nicht einnehmen.
Was ist bei Kindern zu berücksichtigen?
Kinder sollten mit dem Wirkstoff nicht behandelt werden, weil es bisher noch keine ausreichenden Untersuchungen zur Verträglichkeit des Wirkstoffes in dieser Altersgruppe gibt.
Warnhinweise
- Akute Alkoholentzugssymptome können mit dem Medikament nicht behandelt werden.
- Eine Anwendung des medikaments bei schweren Rückfällen in die Alkoholabhängigkeit ist nutzlos.
- Der wirkstoff kann die Bildung von Nierensteinen fördern. Es ist daher eine besondere ärztliche Überwachung bei Patienten mit Nierensteinleiden notwendig.
- Die ärztliche Überwachung der Blutkalziumkonzentration ist empfehlenswert.
- Die Einnahme des Medikaments darf nicht zu den Mahlzeiten erfolgen.
Arzneimittel können allergische Reaktionen auslösen. Anzeichen hierfür können sein: Hautrötung, Schnupfen, Juckreiz, Schleimhautschwellung, Jucken und Rötung der Augen, Verengung der Atemwege (Asthma). In seltenen Fällen kann es zum allergischen Schock mit Bewusstlosigkeit kommen.
Sollten Sie Anzeichen einer allergischen Reaktion wahrnehmen, so informieren Sie umgehend einen Arzt.
Packungsgrößen
Vergleichbare Medikamente
Folgende Tabelle gibt einen Überblick über Campral sowie weitere Medikamente mit dem Wirkstoff Acamprosat (ggf. auch Generika).
Disclaimer:
Bitte beachten: Die Angaben zu Wirkung, Nebenwirkungen und Wechselwirkungen sowie zu Gegenanzeigen und Warnhinweisen beziehen sich allgemein auf den Wirkstoff des Medikaments und können daher von den Herstellerangaben zu Ihrem Medikament abweichen. Bitte fragen Sie im Zweifel Ihre*n Arzt*Ärztin oder Apotheker*in oder ziehen Sie den Beipackzettel Ihres Medikaments zurate.