Bunalict 2 mg/0,5 mg/ -8 mg/2 mg Sublingualtabletten
Wirkstoffkombination: Buprenorphin + Naloxon
Darreichnungsform: Sublingualtablette
Wirkung
Bunalict 2 mg/0,5 mg/ -8 mg/2 mg Sublingualtabletten enthalten die Wirkstoffkombination Buprenorphin + Naloxon. Zu beachten ist außerdem die besondere Wirkung von Bunalict 2 mg/0,5 mg/ -8 mg/2 mg Sublingualtabletten.
Die Kombination wird zur Behandlung von drogensüchtigen Erwachsenen und Jugendlichen über 15 Jahre eingesetzt. Es ist nur wirksam, wenn sie von opioiden Schmerzmitteln wie beispielsweise Heroin oder Morphin abhängig sind.
Der Patient muss dabei der Suchtbehandlung zugestimmt haben und gleichzeitig medizinisch, sozial und psychotherapeutisch betreut werden.
Zu folgenden Anwendungsgebieten von Buprenorphin + Naloxon sind vertiefende Informationen verfügbar:
Lesen Sie dazu auch die Informationen zur Wirkstoffgruppe opioide Schmerzmittel, zu welcher die Wirkstoffkombination Buprenorphin + Naloxon gehört.
Dosierung
Das Medikament darf nur von Ärzten verordnet werden, die Erfahrung in der Behandlung von Drogenabhängigkeit besitzen.
Vor Anwendung der ersten Dosis des Medikaments müssen eindeutige Anzeichen von Entzug vorliegen. Die empfohlene Dosis für Erwachsene und Jugendliche über 15 Jahre beträgt zu Beginn der Behandlung eine bis zwei Tabletten der schwächeren Dosierung. In Abhängigkeit vom Bedarf können am ersten Tag zusätzlich eine bis zwei Tabletten angewendet werden. Nach Therapiebeginn kann der Arzt im Laufe der folgenden Tage die Dosis an den Bedarf des Patienten anpassen. Die maximale Tagesdosis beträgt 24 Milligramm Buprenorphin.
Bei bestehender Heroinabhängigkeit wird die erste Dosis des Medikaments bei den ersten Anzeichen von Entzug, frühestens jedoch sechs Stunden nach dem letzten Drogengebrauch eingenommen.
Patienten, die schon Methadon zur Entwöhnung anwenden, werden vor der Behandlung vom Arzt zunächst auf 30 Milligramm Methadon/Tag herabgesetzt. Auch hier beginnt die Behandlung bei den ersten Entzugserscheinungen, jedoch frühestens 24 Stunden nach dem letzten Methadongebrauch.
Zur Einnahme drücken Sie die Tabletten nicht durch die Blisterfolie, sondern trennen einen Teil ab und entfernen die Siegelfolie auf der Rückseite. Die Tablette wird dann unter die Zunge gelegt und soll sich dort auflösen. Kauen oder verschlucken Sie die Tabletten nicht, da das Arzneimittel ansonsten nicht wirkt und Entzugssymptome auftreten können. Nehmen Sie keine Speisen oder Getränke zu sich, bis sich die Tabletten vollständig aufgelöst haben.
Sonstige Bestandteile
Folgende arzneilich nicht wirksame Bestandteile sind in dem Medikament enthalten:
- Povidon K30
- Acesulfam-Kalium
- Citronensäure
- Lactose-Monohydrat
- Limonen-Aroma
- Maisstärke
- Mannitol
- Natriumcitrat
- Natriumstearylfumarat
- Zitronen-Aroma
Nebenwirkungen
Sehr häufige Nebenwirkungen:
Schlaflosigkeit, Verstopfung, Übelkeit, übermäßiges Schwitzen, Kopfschmerzen, Entzugsbeschwerden.
Häufige Nebenwirkungen:
Gewichtsverlust, Schwellung der Hände und der Füße, Schläfrigkeit, Angstgefühl, Nervosität, Kribbeln, Depressionen, verminderte Libido, erhöhte Muskelspannung, unnormale Gedanken, vermehrte Tränenflüssigkeit (tränende Augen) oder andere Tränenflussstörungen, verschwommenes Sehen, Hitzegefühl, erhöhter Blutdruck, Migräne, laufende Nase, rauer Hals, Schmerzen beim Schlucken, verstärkter Husten, Magenverstimmung, Durchfall, Leberfunktionsstörung, Blähungen, Erbrechen, Hautausschlag, Juckreiz, Nesselsucht, Schmerzen in Gelenken und Muskeln, Krämpfe in den Beinen, Erektionsstörungen, unnormaler Urin, Bauchschmerzen, Rückenschmerzen, Schwäche, Infektionen, Schüttelfrost, Schmerzen im Brustkorb, Fieber, Grippe-ähnliche Beschwerden, allgemeines Unwohlsein, versehentliche Verletzungen (aufgrund verringerter Aufmerksamkeit oder Beweglichkeit), Ohnmacht, Schwindel.
Gelegentliche Nebenwirkungen:
Lymphknotenschwellung, Aufregung, Zittern, unnormale Träume, übermäßige Muskelaktivität, Entfremdungsgefühl, Sucht, Gedächtnisstörungen, Interessenverlust, übertriebenes Gefühl des Wohlbefindens, Krampfanfälle, Sprachstörungen, kleine Pupillen, Augenentzündungen oder -infektionen, beschleunigter oder verlangsamter Herzschlag, niedriger Blutdruck, Herzklopfen, Herzinfarkt, Engegefühl in der Brust, Kurzatmigkeit, Asthma, Gähnen, Schmerzen und wunde Stellen im Mund, Zungenverfärbung, Akne, Hautknoten, Haarausfall, trockene Haut oder Hautschuppung, Gelenkentzündungen, Harnwegsinfektion, unnormale Blutwerte, Blut im Urin, unnormaler Samenerguss, Beschwerden bei der Monatsblutung oder in der Scheide, Nierensteine, Eiweiß im Urin, Schmerzen oder Probleme beim Wasserlassen, Wärme- oder Kälteempfindlichkeit, Hitzschlag, Appetitlosigkeit, Feindseligkeit.
Nebenwirkungen unbekannter Häufigkeit:
plötzlich auftretende Entzugsbeschwerden in Folge einer zu frühen Anwendung der Kombination nach dem Gebrauch illegaler Drogen, Entzugsbeschwerden bei Neugeborenen, verlangsamtes oder erschwertes Atmen, Leberschädigung mit oder ohne Gelbsucht, Halluzinationen, Schwellung von Gesicht und Hals oder lebensbedrohliche allergische Reaktionen, Blutdruckabfall beim Aufstehen aus dem Sitzen oder Liegen.
Besonderheiten:
Bei einer missbräuchlichen Anwendung der Kombination mittels Injektion in eine Vene kann es zu Entzugsbeschwerden, Infektionen, anderen Hautreaktionen und möglicherweise schweren Leberproblemen kommen.
Die Kombination kann zu Abhängigkeit führen. Die ist daher als Betäubungsmittel eingestuft und kann vom Arzt nur auf einem speziellen Betäubungsmittel-Rezept verordnet werden.
Wechselwirkungen
Substanzen, die auf die Gehirntätigkeit dämpfend wirken, wie Alkohol, andere opioide Schmerzmittel, Beruhigungsmittel, Narkose- und Schlafmittel, Antidepressiva, Psychopharmaka, Mittel gegen Allergien (H1-Antihistaminika) und Mittel gegen Erbrechen können die Wirkung der Kombination auf das Gehirn verstärken. Dadurch kann zum Beispiel ein Atemstillstand auftreten.
Clonidin (zur Behandlung von Bluthochdruck) kann die Wirkungen der Kombination verstärken. Ebenfalls verstärkend wirken Substanzen, die den Abbau der Kombination im Körper hemmen. Dazu gehören virenhemmende Mittel wie Ritonavir, Nelfinavir und Indinavir, die Pilzmittel Ketoconazol und Itraconazol, MAO-Hemmer (gegen Depressionen) und Makrolid-Antibiotika.
Substanzen, die den Abbau der Kombination im Körper fördern, können hingegen die Wirkung abschwächen. Dazu gehören die AntiepileptikaPhenytoin und Carbamazepin und das Tuberkulose-MittelRifampicin.
Die Wirkstoffe Naltrexon und Nalmefen, die auch der Suchtbehandlung dienen, können die Wirkung der Kombination blockieren. Sie dürfen nicht gleichzeitig eingenommen werden, um ein plötzliches Auftreten lang anhaltender und starker Entzugserscheinungen zu vermeiden.
Gegenanzeigen
Die Kombination darf nicht angewendet werden bei- Allergie gegen Buprenorphin oder Naloxon
- schweren Atemproblemen
- einer schweren Lebererkrankung
- bei Alkoholmissbrauch sowie bei Patienten, die alkoholbedingt an Zittern, starkem Schwitzen, Angstzuständen, Verwirrtheit oder Halluzinationen leiden
- einer schon bestehenden Entwöhnungsbehandlung mit Naltrexon oder Nalmefen.
- Asthma oder sonstigen Atemproblemen (auch solchen, die durch eine Rückgratverkrümmung hervorgerufen werden)
- einer Leberentzündung
- niedrigem Blutdruck
- einer Kopfverletzung oder Erkrankungen des Gehirns in der unmittelbaren Vergangenheit, weil opioide Schmerzmittel den Hirndruck erhöhen
- Verengungen oder Erkrankungen der Harnwege (bei Männern insbesondere in Zusammenhang mit einer gutartigen Prostatavergrößerung)
- Störungen des Gallenflusses, weil opioide Schmerzmittel den Druck im Gallengang erhöhen
- einer Nierenerkrankung
- Schilddrüsenunterfunktion und damit verbundenen Hauterscheinungen (Myxödem)
- einer Erkrankung der Nebennierenrinde (wie beispielsweise Morbus Addison).
Was müssen Sie bei Schwangerschaft und Stillzeit beachten?
Die Risiken der Anwendung von Buprenorphin + Naloxon bei schwangeren Frauen sind nicht bekannt. Die Anwendung von ähnlichen Wirkstoffen während der Schwangerschaft, insbesondere gegen deren Ende, kann zu Entzugssymptomen und Atemproblemen beim Neugeborenen führen. Dies ist auch noch einige Tage nach der Geburt möglich. Daher ist der Einsatz der Kombination in der Schwangerschaft verboten.
Die Kombination geht in die Muttermilch über und kann das Kind schädigen. Während der Behandlung mit dem Wirkstoff darf nicht gestillt werden.
Was ist bei Kindern zu berücksichtigen?
Die Kombination darf nicht bei Patienten angewendet werden, die jünger als 15 Jahre sind. Aufgrund mangelnder Erfahrung mit Jugendlichen im Alter von 15 bis 18 Jahren wird der Arzt den Gesundheitszustand solcher Patienten während der Therapie besonders häufig kontrollieren.
Warnhinweise
- Besonders in den ersten Behandlungswochen kann Schläfrigkeit auftreten, die Autofahren und das Führen von Maschinen gefährlich macht. Dies gilt vor allem im Zusammenwirken mit Alkohol.
- Das Medikament darf nur von Ärzten verordnet werden, die in der Suchtbehandlung erfahren sind.
- Das Medikament kann nur auf einem speziellen Betäubungsmittel-Rezept verordnet werden.
- Das Medikament darf nicht wärmer als 30 Grad Celsius gelagert werden.
- Das Medikament ist in der Originalverpackung aufzubewahren, um den Inhalt vor Licht zu schützen.
- Das Medikament enthält Lactose (Milchzucker), die von manchen Patienten schlecht vertragen wird.
Arzneimittel können allergische Reaktionen auslösen. Anzeichen hierfür können sein:
Hautrötung, Schnupfen, Juckreiz, Schleimhautschwellung, Jucken und Rötung der Augen,
Verengung der Atemwege (Asthma). In seltenen Fällen kann es zum allergischen Schock mit Bewusstlosigkeit
kommen.
Sollten Sie Anzeichen einer allergischen Reaktion wahrnehmen, so informieren Sie umgehend einen Arzt.
Packungsgrößen
Vergleichbare Medikamente
Folgende Tabelle gibt einen Überblick über Bunalict 2 mg/0,5 mg/ -8 mg/2 mg Sublingualtabletten sowie weitere Medikamente mit der Wirkstoffkombination Buprenorphin + Naloxon (ggf. auch Generika).
Disclaimer:
Bitte beachten: Die Angaben zu Wirkung, Nebenwirkungen und Wechselwirkungen sowie zu Gegenanzeigen und Warnhinweisen beziehen sich allgemein auf den Wirkstoff des Medikaments und können daher von den Herstellerangaben zu Ihrem Medikament abweichen. Bitte fragen Sie im Zweifel Ihre*n Arzt*Ärztin oder Apotheker*in oder ziehen Sie den Beipackzettel Ihres Medikaments zurate.